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Wieso sucht man sich immer zielsicher den Falschen aus?

HeavyDreamy
Sagen wir Mal so:

Die Menschen haben vieles an andere Menschen auszusetzen, zeigen wenig Empathie, weil vielleicht auch nicht gelernt und haben so dermaßen hohe Ansprüche und wundern sich dann, warum es nicht mit denen Menschen klappt, wo die Ansprüche sogar gegeben sind.

Aus meiner Sicht sind viele mit sich unzufrieden, die hohe Ansprüche an sich selber haben und strahlen dieses dann auch aus mit Überheblichkeit.


Zitat von Petunia:
Leider hat er auch kein gutes Gedächtnis, so dass er viele für mich sehr schöne Momente ganz vergisst,


Hier in dem Fall von der TE ganz klar: Ihm war es nicht wichtig genug, sich Dinge von ihr zu merken. Der hat sehr wohl ein gutes Gedächtnis, nur eben nicht für die TE.


Aber ja, so ganz ohne Ansprüche geht es nicht. Es ist ein stückweit auch menschlich, Ansprüche zu haben.

Zu wenig Ansprüche kann sich negativ aufs Leben auswirken, als auch viel zu hohe Ansprüche.

07.07.2025 15:49 • x 2 #151


C
@Avalona

Die Narzissten haben die politische Linke gekapert. Man kann sich auf der Schiene wunderbar über andere Menschen stellen und als Weltenretter aufspielen. Gibt viele, die dann vom Charakter absolut abartig sind und eigentlich von der Denkweise ins rechte Lager gehören. Das macht den langjährigen Linken, die noch mit Menschen normal reden können und diesen ganzen Genderunsinn für idealistische (im philosophischen bzw. analytischen Sinne) Kackschei*e halten, das Leben schwer. Ich will jetzt das Fass hier nicht aufmachen, aber es gibt noch andere Menschen in dem Spektrum. Findet man nur immer schwerer. Dass der Hamster wirklich auf Speed war, ist bei den hedonistischen Modelinken heutzutage auch keine Seltenheit mehr.

@Multiversum
Mein Sternzeichen ist Schütze, da kannst Du Dir noch ordentlich etwas zu diesem Hokuspokus überlegen. Nur zerstört leider dieser Astrologiekram viele Beziehungen und verleitet Menschen in unpassende Beziehungen zu gehen. Sollte die TE an diesen Unsinn glauben und sich daran orientieren, kann ich nur empfehlen davon Abstand zu nehmen!

07.07.2025 17:34 • x 2 #152


A


Wieso sucht man sich immer zielsicher den Falschen aus?

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Worrior

07.07.2025 18:05 • x 1 #153


M
Zitat von Vendredi:
Möglicherweise ist die TE ja selbst Bindungsvermeiderin ohne dass ihr das bewusst ist, Bindungsvermeider haben innerlich einen großen Wunsch nach echter Nähe, nach DER Verbindung, sie sind halt nur nicht in der Lage es dann zu auch in der Beziehung zu Leben.

Ein Bindungsvermeider kommt meiner Erfahrung nicht allein. Das thematisiert auch Stefanie Stahl recht gut.

Beide leiden darunter, aber meist empfindet es nur der eine als Leidensdruck.

Das Gespann ist meist so:
Der aktiive Bindungsvmeider entscheidet über Nähe und Distanz, teilt also dem Partner sein Quentchen an Nähe zu. In der restlichen Zeit, die meist sehr viel umfangreicher ist, hat er seine Beschäftigungen. Gerne auch mal allein, weil dann keiner da ist, der was von ihm will, gerne aber auch mit Freunden, weil die Beziehung zu Freunden wesentlich lockerer ist und ihm viel Freiraum lässt. Meldet er sich, unternimmt er was mit anderen, ist es Recht, wenn nicht, ist es auch in Ordnung.
Der aktive hält eine stabile Beziehung mit einem Gleichmaß an Bindung nicht aus. Davor muss er sich schützen und dafür hat ein Repertoire an bindungsvermeidenden Maßnahmen.
Z.B. sind Fernbeziehungen sehr beliebt, weil der Partner nicht dauernd in sein Revier einbrechen kann. Und im Zusammensein ist er vielleich körperlich anwesend, aber mental weit weg. Sitzt vor seinem PC, vergräbt sich in Zeitungen usw.
Wenn der Partner dann mit Beschwerden ankommt oder Vorwürfen, wird abgewiegelt. Nein, Du bist doch meine Freundin, habe ich doch gesagt. Nur spürt die Freundin das nicht, weil es nur dahin gesagt ist.
Oder auch: Das hast Du faslch verstanden, das habe ich nie gesagt oder behauptet, was den Partner verunsichert, der sich nun selbst in Frage stellt. Vielleicht hat er ja Recht und ich bewerte etwas wieder mal über. Oder der Partner zieht sich traurig zurück und fühlt sich zurückgesetzt und nicht für voll genommen.
Ach, meine Bedürfnisse zählen nicht, ich bin nicht wichtig, ich bin nicht interessant.

Der autarke unternimmt viel, auch ohne die Partnerin, die mit etwas Glück vielleicht informiert wird, vielleicht aber auch nicht. Ja, ich fahre auf das Festival, hatte ich das nicht gesagt?
Es ist wieder mal klar, dass er über seine Zeit, seine Unternehmungen selbst entscheidet ohne den Partner mit einzubeziehen.

Langfristige Entscheidungen werden oft gar nicht geschätzt. Ööö, jetzt einen Urlaub buchen, der erst Monate später angetreten wird? Ach nö, wer weiß, was bis dahin ist. Lass uns lieber kurzfristig ( in Gedanken lieber gar nicht) etwas unternehmen.

Die Sache mit der Familie. Was, Deine Oma hat einen runden Geburtstag in zwei Wochen. Schade, ich hätte sie gerne kennengelernt, aber ausgerechnet an diesem WE habe ich echt keine Zeit, weil ...
Einführungen in das familiäre Umfeld werden vermieden oder aber als Pflichterfüllung gesehen. Denn da gilt man ja gleich als ernstzunehmender Lebensgefährte. Das wird dann gerne mal zu viel.

Das passende Gegenstück ist dann der passive Vermeider. Wieso das denn? Der wünscht sich doch nichts mehr als eine richtige Beziehung auf Augenhöhe, mit Treue und Sicherheit. Nur seltsam, warum hängt er sich dann an so schillernde Exemplare, die anscheinend prima allein zurecht kommen, jede Menge Freunde und demzufolge viele Unternehmungen haben?
Weil auch der passive bindungsängstlich ist. Er verkleidet die Angst nur anders. Er will doch nur endlich eine Beziehung haben, wie viele andere auch, aber es will einfach nicht klappen. Der Partner ist zu jung oder zu alt, weit weg oder womöglich bereits vergeben oder er passt sonst nicht dazu.
Der passive ist immer derjenige der unter der Misere leidet, viele Sehnsüchte hat, die sich nicht erfüllen und auch meist in der Beziehung leiden - unter der gefühlten Ferne. Der ist oft auch eher schüchtern, zurückhaltend und hat wenig Selbstvertrauen. Er ist ängstlich, zaghaft, denkt viel nach und leidet unter Sehnsüchten, Unverstandensein und fühlt sich nicht wichtig und für voll genommen.
Ich müsste anders sein, dann ... Ich müsste autarker werden, dann würde er mal schauen und mich vielleicht sogar bewundern. Ich müsste viel lässiger werden, aber das kann ich allenfalls spielen, aber dahinter ist was anderes, was ich fühle.

Glücklich machen derlei Beziehungen keinen. Der eine fühlt sich schnell überfordert und muss für Abstand sorgen, um sich sicher zu fühlen und der andere hechelt hinterher und liest die Brösel der Zuneigung auf. Und stilisiert die wenigen Augenblicke der Übereinstimmung zu etwas ganz Besonderem auf. Er ist ja doch sehr lieb und zugewandt, da und dort hat er mich echt überrascht und wir fühlten uns so nah, so sollte es immer sein. Aber es ist nicht mal oft so, sondern nur manchmal.

Er erinnert sich nicht an unseren Ausflug auf diese Burg, wo wir allein saßen und über das Leben sprachen. Es war so ein schöner Nachmittag, als ich mich angekommen fühlte, aber er weiß das nicht mehr! Wie kann das sein? Oder als er mit die Kette mit der Muschel geschenkt hat, was freute ich mich da. Aber für ihn war das eher bedeutungslos. Ach so, die Muschelkette, ja, da war mal was.

Petunia, Du sichst bei den falschen Männern nach einer Beziehung, die Dir endlich das geben soll, was Du Dir so sehr wünschst. Sie sind gegensätzlich zu Deinem Wesen und können nicht begreifen, wie man so sein kann wie Du. Und umgekehrt. Du profttierst auf lange Sicht nicht von seinem Anderssein, auch wenn es momentan als passende Ergänzung für Dein introvertiertes Wesen aussieht.
Also bist Du auch bindungsängstlich, denn Dein Unterbewusstsein will keine Bindung. Was Du auf der bewussten Ebene fühlst, ist unerheblich, das interessiert Dein Unterbewusstsein, wo die Bindungsängste liegen nicht. Auch ob Du wieder mal leidest, viele Tränen vergießt, entweder während der Beziehung oder danach, interessiert es nicht. Denn das Mantra heißt: Hauptsache, es gibt keine enge Bindung.

Bindungsängste haben ihren Ursprung meist in der Kindheit. Trennungen der Eltern, wechselnde Partner nach einer Ehescheidung eines Elternteils oder einfach wiederholt das Gefühl, dass Dich mit Deinen kindlichen Bedürnissen keiner ernst nimmt. Deine Gefühle und Bedürfnisse zählen nicht, werden nicht bemerkt oder nicht beachtet. Das traurige Kind zieht sich in sich selbst zurück und denkt sich: ich bin nicht wichtig, es ist egal was ich will, ich werde eh nicht gehört und verstanden. ich müsste halt anders sein, dann würden sie mich lieben. Aber so?

Und das übernimmt man dann ins Erwachsenenleben, wo es weiter wirkt, obwohl man es doch nach Kräften verdrängt hat. Die falschen Beziehungen mit den falschen Partnern häufen sich und man merkt eine Wiederholung.
Wiederholung ist ein Hilferuf der Seele, die zu wenig gehört und wahrgenommen wird. Die Seele sagt nicht, Du, mir fehlt dies oder jenes, sie geht verschlungene Wege, die uns auf unsere Kernprobleme hinweisen.
Und was ist das Kernproblem? Mangelndes Selbstwertgefühl, das von der Zufuhr von anderen Menschen abhängig ist, mangelndes Zutrauen zu sich selbst , weil man ja ein ums andere Mal sah, dass man nicht genügte und wieder mal im Abseits landete.

Und was hat das mit der Kindheit zu tun? Kränkungen die öfters vorkommen, verursachen Gefühle der Angst (ich werde nicht geliebt, es ist egal, ob es mich gibt, ich müsste anders sein, dann, ich fühle mich allein und unverstanden, ich war wieder mal nicht gut genug) und der Verunsicherung (wer mag mich schon, wo finde ich denn endlich mal Nähe und Akzeptanz?) Und genau diese Gefühle erlebt man dann wieder nach. Sie sind altbekannt und quälend, aber wie davon wegkommen?
Es ist besser sie zuzulassen als sie zu verdrängen oder zu relativieren, denn Deine Seele ist traurig und lässt sich nicht betrügen.
Also hilf ihr. Und damit hilfst Du Dir.

Weg mit dem ständigen Sich-in-Frage-Stellen. Bin ich auch gut, hübsch und gescheit, witzig genug? Du bist wie Du bist, fertig und das ist gut so. Wer das nicht mag, soll es bleiben lassen, denn nicht jeder fühlt sich in der Rolle des glänzeden Pfaus wohl. Und weg mit dem Warten auf den Einen. Ändere etwas in Dir. Lerne, dass Du ein toller Mensch mit vielen guten Eigenschaften bist der zu sich steht. Aktiviere und stärke Deinen Selbstwert und hänge dich nicht an Menschen, die damit vermutlich keine Probleme haben, denn sie strotzen nur so vor Selbstbewusstsein. Sie zeigen Dir nur, wie Du sein möchtest, aber nicht sein kannst. Weil Du nun mal anders bist.

Wer mit sich klarkommt, sich selbst mag, strahlt das auch nach außen aus. Und damit kommen auch andere Menschen in Dein Leben. Es liegt an Dir, dass Du die Defizite heilst und besser mit Dir umgehst. Deine Seele will Gehör, dann gibt sie Ruhe, dann fühlt sie sich wohl und geborgen und dann kann auch mehr Ruhe im Leben einkehren, denn des ständige krampfhafte Suchen nach einem Partner tut auch nicht gut.

Zu viele Nieten, zu viele, die nicht passen, zu viele. die langweilig oder dumm oder oberflächlich oder alles zusammen sind. Aber dieser schillernde eine da, der wäre es. An dem habe ich Interesse, denn er verkörpert genau das, was ich suche - bei mir selbst. Was ich in mir nicht finde, suche ich bei anderen, aber das hilft mir ja nichts. Übrig bleiben dann nur die Unterschiede und die killen wieder die Nähe und Übereinstimmung.
Ein Teufelskreis. Und obendrein Gift für das ohnehin dezimierte Selbstwertgefühl. Wieder mal gescheitert, ja klar, war abzuwarten.

Du musst bei Dir ansetzen, liebevoll mit Dir umgehen und akzeptieren, dass Du bist wie Du bist und dass das in Ordnung ist. Wärst Du anders, wärst Du nicht Du selbst.
Und ob jetzt einer kommt oder nicht, lässt sich nicht beschleunigen. Aber Männer riechen oft sehr schnell, ob die Frau dringend Jemand sucht und viele entfernen sich dann wieder, weil die Bedürftikgeit erdrückend wirken kann.

Ich war mal bei einem Therapeuten. Mir ging es ganz ähnlich. Beziehungsmuster zogen sich wie ein roter Faden durchs Leben. Aber ich war und bin noch verheiratet, weil auch Bindungsängslter heiraten können, auch wenn sie in der Ehe oft Schwierigkeiten haben. Sie flüchten sich dann z.B. gerne in der Arbeit, denn auf der Sachebene funktionieren sie gut und fühlen sich sicher. Oder sie haben zeitaufwändige Hobbies, die sie nicht mit dem Partner teilen oder sie sind in Vereinen engagiert. Hauptsache, weg von der Beziehung.

Was mir half, war letztendlich nur die Aussöhnung mit mir selbst und die Selbstakzeptanz. Dadurch änderte sich vieles und ich kann jetzt auch die Beziehung besser aushalten. Aber manchmal muss ich dringend was alleine unternehmen, das ist mir ein Bedürfnis.

Und Bindungsängste sind schwer therapierbar sagte der Therapeut. Denn der Patient müsste nochmals die Schmerzen von damals durchleben, sich erinnern und diese Erinnerungen auch zulassen, dass er letztendlich damit leben kann. Wenn die Defizite auf die bewusste Ebene kommen, verlieren sie ihren Schrecken Viele wollen diesen Weg nicht gehen, am allerwenigsten die aktiven Vermeider. Wieso, passt doch alles, ich finde schon Jemand anderes oder habe eh schon Jemanden im Auge.
Es ist nichts, was man mit ein paar Sitzungen wegbringt. Ich habe übrigens keine Therapie gemacht, sondern war nur zu zwei Beratungsgesprächen, wo erstaunliche Dinge geschahen.
Z.B. die Erkenntnis, dass der Therapeut vieles von mir und über mich wissen wollte. Umfeld, Eltern, Geschwister, Schicksalsschläge.
Dabei war ich doch bekommen, um über ihn, diesen Verräter, der sich getrennt hatte, zu reden. Aber der wurde kaum thematisiert. Weil er nicht wichtig war, denn er war nur ein Symptom meiner eigenen Ängse und Unsicherheiten. Er war ein Werkzeug, der mir klar zeigte, woran es mir mangelte.

Auf einmal war ich wichtig, wie ungewohnt, aber auch wohl tuend. Er leistete damals gute Arbeit, der Therapeut. Vieles wusste ich, aber ich sah den Kontext zu mir selbst zu wenig. Der sagte mir das auch mit dem Zwang zur Wiederholung, die wiederum die Seele verursacht. Weil sie nicht gehört , sondern übergangen wird und weil sie nicht gepflegt wird. Steichle Deine Seele und es geht Dir besser. Und sei gut zu Dir.

Was mir auffiel, war das mit den Erinnerungen. Für Dich wichtige Begebenheiten hatte er vergessen und das kränkte Dich. Warum? Kein Gehirn sucht sich aus, was es sich merkt, es wählt aus und was wiederum in Gedächtnis bleibt, kann man nicht steuern.
So war vielleicht als Beispiel der Nachmittag auf der Burg für Dich wunderschön und sehr wichtig, für ihn aber eher bedeutungslos. Denn er hatte ja nicht den Wunsch nach Nähe, also ist diese Begebenheit irrelevant für ihn und nicht merkenswert.
Es ist nur ein Zeichen dafür, was für Dich wichtig ist, für ihn vielleicht aber nicht.
Du kannst nicht erwarten, dass für Dich wichtige Dinge für den Partner ebenso wichtig sind, noch dazu wenn ihr eh sehr verschieden seid.
Überdenke Deine Ansprüche an eine Beziehung. Den Traumprinzen suchst Du umsonst, denn den gibt es nicht.


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07.07.2025 18:18 • x 6 #154


A
Zitat von Cucumis_Sativus:
Die Narzissten haben die politische Linke gekapert. Man kann sich auf der Schiene wunderbar über andere Menschen stellen und als Weltenretter aufspielen. Gibt viele, die dann vom Charakter absolut abartig sind und eigentlich von der Denkweise ins rechte Lager gehören. Das macht den langjährigen Linken, die noch mit Menschen normal reden können und diesen ganzen Genderunsinn für idealistische (im philosophischen bzw. analytischen Sinne) Kackschei*e halten, das Leben schwer. Ich will jetzt das Fass hier nicht aufmachen, aber es gibt noch andere Menschen in dem Spektrum. Findet man nur immer schwerer. Dass der Hamster wirklich auf Speed war, ist bei den hedonistischen Modelinken heutzutage auch keine Seltenheit mehr.

Das könnte sehr gut sein. Dass narzisstische Störungen oder zumindest solche Persönlichkeitsanteile mit hinein spielen. Oder eher überwiegen sogar.
Nur mal so am Rand. Ich hab mich oft mittlerweile fremdgeschämt, was sich heute alles links schimpft.
Als hätten sich die Seiten vertauscht.
Modelinke trifft es ganz gut.

07.07.2025 18:31 • #155


A
Zitat von Margerite:
Es ist nur ein Zeichen dafür, was für Dich wichtig ist, für ihn vielleicht aber nicht.
Du kannst nicht erwarten, dass für Dich wichtige Dinge für den Partner ebenso wichtig sind, noch dazu wenn ihr eh sehr verschieden seid.

Ich denke, da braucht es auch viel Nachsicht. Man kann nicht davon ausgehen, dass der Partner immer genauso fühlt, oder weiß, was man denkt.
Dafür ist der Austausch wichtig.

07.07.2025 18:34 • x 1 #156


A
Zitat von Margerite:
Und Bindungsängste sind schwer therapierbar sagte der Therapeut. Denn der Patient müsste nochmals die Schmerzen von damals durchleben, sich erinnern und diese Erinnerungen auch zulassen, dass er letztendlich damit leben kann. Wenn die Defizite auf die bewusste Ebene kommen, verlieren sie ihren Schrecken Viele wollen diesen Weg nicht gehen, am allerwenigsten die aktiven Vermeider. Wieso, passt doch alles, ich finde schon Jemand anderes oder habe eh schon Jemanden im Auge.

07.07.2025 18:36 • x 1 #157


C
Es soll eine Studie geben, dass sich an den politischen Rändern die Narzissten sammeln. Hab das früher nicht geglaubt, aber als ich seit letztem Jahr in die Twitch-Streamer-Szene einiges mitbekommen habe und auch außerhalb solche krassen Dinge (kulturelle Aneignung, rechtes Gedankengut links verpackt, jeder *beep* würde sich freuen) sehe, wundert mich gar nichts mehr. Viel wird auch Astroturfing sein. Das Problem sind aber wirklich die, die jeden Mist glauben und Trends hinterherrennen, statt selbst eine ordentliche Analyse darzustellen. Grad die Akademiker sind schlimm. Regelrecht Lehrbuchgläubige, obwohl in manchen Veröffentlichung so viel hanebüchener Mist drin steht. Armselig die Leute, die sich Wissenschaftler nennen, aber keine kritische Distanz zu den Texten haben, sondern einfach nur das wiederkäuen, was sich gut anfühlt und wie man sich von anderen abhebt. Es geht bei vielen nicht um die Sache, sondern um die eigene Selbstdarstellung. Habe auch schon solche Leute persönlich erlebt. Ist leider nicht nur ein Internetphänomen.

07.07.2025 18:38 • #158


A
Zitat von Cucumis_Sativus:
Grad die Akademiker sind schlimm. Regelrecht Lehrbuchgläubige, obwohl in manchen Veröffentlichung so viel hanebüchener Mist drin steht. Armselig die Leute, die sich Wissenschaftler nennen, aber keine kritische Distanz zu den Texten haben,

Das kommt nach meiner Meinung auch daher, dass diese Menschen momentan wenig Überschneidungsbereiche zur arbeitenden Normalo-Kaste haben, wo der sogenannte Hausversand, durch Praxisbezug, noch entwickelt werden konnte.
Leider.
Elfenbeinturm-Phänomen würde ich das nennen.
Und unsere Unis bilden wohl momentan doch eher Konformisten, denn kritische Geister, aus. Weil gewünscht und folgsam, nicht hinterfragend.
Weil es sich so schön wohlig anfühlt, in einem moralisierenden, vom Staat gepamperten, Forschungsbereich, der kritikbereinigt und daher alleingültig ist.

Der Dunning-Kruger-Effekt lässt grüßen.

Und ich schließe nicht aus, dass ich diesem vielleicht auch in gewissen Teilen unterliege.
Was aber den Unterschied macht, dass ich mich nicht davon freispreche, diesem unterliegen zu können.
Aber gut, das war ein kleiner Ausflug, ich möchte den Faden der TE nicht umlenken und gebe zu den Persönlichkeitsbetrachtungen zurück.

07.07.2025 18:55 • x 2 #159


P
@Margerite: vielen Dank für deinen langen ausführlichen Beitrag. Er war definitiv der aktive Vermeider, und ich der passive Part. Da trifft schon vieles von dem geschriebenen zu. Auch bin ich mir bewusst, dass die Ursachen dazu in der Kindheit liegen, Ich habe schon die ein oder andere Idee, Weiß nur noch nicht ganz genau Wie dieses Thema bzw. die Seele zu heilen wäre.

@Avalona: ja in etwa trifft das zu, dass ich mich gerne lebendiger fühlen würde und das mit ihm auch so war.

Im Allgemeinen gingen wohl auch ein paar Themen durcheinander: Er ist nicht 33, sondern er war der ältere Part…. Da höre ich jetzt auch schon direkt die nächsten Aufschreie über die falsche PartnerWahl mit jemanden, der schon kurz vor der Rente steht… ich hatte u.a. wohl auch gehofft dass er „ankommen“ möchte und in dem Alter nicht immer wieder von vorne anfangen möchte. Da er auch vorher gut 30 Jahre mit seiner Partnerin zusammen war, dachte ich auch er wäre ein sicher gebundener Mensch. Aber vermutlich ist er eher der aktive Vermeider.
Des Weiteren Ist es auch nicht, so dass ich introvertierte Partner ablehne oder doof finde, Ich hatte nur die Erfahrung gemacht, dass es von der Kommunikation her zwischen zwei ruhigeren Typen nicht so gut klappt bzw. Leichter mit einem Extrovertierten ist, denen das kommunizieren, eher im Blut liegt. Ich dachte in dieser Richtung eher an Gegensätze ziehen sich an, Wobei wir Humor und aktivitätenmäßig schon sehr gleich auf einer Schiene waren.

07.07.2025 23:00 • x 2 #160


HeavyDreamy
@Petunia Ich finde ne gesunde Mischung ganz gut. Mal ruhig, dann wieder etwas aktiver.

Irgendwie ist die goldene Mitte immer am besten oder?

Suche nicht nach jemand, der dein Gegenteil ist, sondern lass dein Herz und Bauchgefühl eher entscheiden.
Denn ich lese irgendwie aus dir raus, dass du dich ziemlich unter Druck setzt, weil viele anderen schon irgendwie Family haben zb. oder?

Zitat von Petunia:
Nachdem ich mich nun jahrelang von Beziehungen ferngehalten habe

Darf ich fragen, wie viele Jahre das denn waren?

08.07.2025 00:38 • x 2 #161


A
Zitat von Petunia:
Des Weiteren Ist es auch nicht, so dass ich introvertierte Partner ablehne oder doof finde, Ich hatte nur die Erfahrung gemacht, dass es von der Kommunikation her zwischen zwei ruhigeren Typen nicht so gut klappt bzw. Leichter mit einem Extrovertierten ist, denen das kommunizieren, eher im Blut liegt. Ich dachte in dieser Richtung eher an Gegensätze ziehen sich an, Wobei wir Humor und aktivitätenmäßig schon sehr gleich auf einer Schiene waren.


Deine Überlegungen sind total nachvollziehbar, da waren doch viele gute Voraussetzungen. Ich hatte es auch so verstanden, dass er sehr viel jünger war. So wie es nun aussieht scheint ihr wirklich unterschiedliche Kommunikations-und Persönlichkeitstypen gewesen zu sein. Ihm warst du vielleicht zu ruhig und bedachtsam? Das kann schon sein, oder?
Ich muss mir das wirklich noch mal durchlesen, finde ich interessant, würde dir auch gern was Hilfreiches schreiben.

08.07.2025 00:40 • x 1 #162


O
Zitat von Margerite:
Der autarke unternimmt viel, auch ohne die Partnerin, die mit etwas Glück vielleicht informiert wird, vielleicht aber auch nicht. Ja, ich fahre auf das Festival, hatte ich das nicht gesagt?
Es ist wieder mal klar, dass er über seine Zeit, seine Unternehmungen selbst entscheidet ohne den Partner mit einzubeziehen.



Das ist in meiner Beziehung auch so.

Wir waren beide neulich jeweils ein Wochenende bei einem Festival und wir haben beide den anderen vorher nicht gefragt.

Wozu auch?
Wir sind beide erwachsen und müssen uns nicht wie kleine Kinder abmelden.


Solange es nicht jedes WE ist, sondern nur zwei- dreimal im Jahr- alles okay.

08.07.2025 08:54 • #163


U
Zitat von Petunia:
Ich sehne mich nach einer verbindlichen Beziehung mit viel Nähe, gerate aber anscheinend immer an bindungsängstliche Männer oder die Falschen. ...

Nur als kleiner Trost: dass die Schulkameraden Abi Fotos der Kinder posten, heißt nichts. Das bedeutet weder, dass die seit 20 Jahren glücklich sind, noch dass sie es momentan sind.
Aber ich verstehe, dass es sich für dich grade so anfühlt.

08.07.2025 09:03 • x 1 #164


M
Zitat von Petunia:
Da höre ich jetzt auch schon direkt die nächsten Aufschreie über die falsche PartnerWahl mit jemanden, der schon kurz vor der Rente steht… ich hatte u.a. wohl auch gehofft dass er „ankommen“ möchte und in dem Alter nicht immer wieder von vorne anfangen möchte. Da er auch vorher gut 30 Jahre mit seiner Partnerin zusammen war, dachte ich auch er wäre ein sicher gebundener Mensch. Aber vermutlich ist er eher der aktive Vermeider.

Symptomatisch für einen passiven Bindungsängstler. Nur Partner, mit denen eine Beziehung schwer zu erreichen sind oder die aufgrund anderer Merkmale eigentlich nicht passen, werden unbewusst gewählt. Andere, die evt. passen würden und wo die Rahmenbedingungen übereinstimmen, fallen durchs Raster.
Und die bewusste Ebene findet Gründe, warum er es dennoch sein soll. Bei ihm hast Du Dir zurecht gelegt, dass er in einem Alter ist, wo er ankommen möchte. Ja, wo denn? Er war ja schon Jahre lang verheiratet, das kennt er. Etwa bei einer Partnerin, die 20 Jahre jünger ist und die doch in einer völlig anderen Lebensphase steckt?

Das alles geschieht ohne dass man es merkt, weil Dich Dein Unterbewusstsein zielsicher zu Männern führt, mit denen Du Dein inneres Dilemma wieder nachlebst - solange, bis Du es auflösen kannst.
Da ist jetzt ein Partner, der vielleicht Deinem Vater ähnelt, der zu wenig für Dich da war. Dann meint die Seele, wenn ich jetzt mit einem ähnlichen Mann zusammen bin, dann wird er das Dilemma auflösen. Die Seele wartet also auf eine Art spätere Erlösung. Und dann wäre sie endlich glücklich.

Das funktioniert nur nicht. Denn wer Papa ähnelt, der verhält sich wie Papa und lässt mich wieder im Regen stehen und zeigt mir, wie unwichtig ich doch bin. Und wieder fühlt man das, was man schon kennt, seit man ungefähr 5 Jahre alt ist. Dieselben nagenden Gefühle, es ist kein Unterschied.

Zitat von Petunia:
Auch bin ich mir bewusst, dass die Ursachen dazu in der Kindheit liegen, Ich habe schon die ein oder andere Idee, Weiß nur noch nicht ganz genau Wie dieses Thema bzw. die Seele zu heilen wäre.

Mir hat es geholfen, dass ich mich erinnerte, was manchmal vorfiel und wie kalt gestellt und ohnmächtig ich mich gefühlt habe. Die innere Einsamkeit, die ich fühlte und die Angst vor dem Verlassensein und Verlassenwerden. Das ist für ein wehrloses Kind, das nicht allein leben kann, traumatisch. Und das tut unsäglich weh.
Ich habe mich erinnert, wie meine Mutter oft mit mir umging und ja, das tat auch in der Erinnerung sehr weh. Tränen floßen und mir war unbegreiflich, warum ich z.B. so drssiert wurde. Die Botschaft war: Sei so wie ich Dich haben will, dann wirst Du geliebt.
Also gab ich mir Mühe so zu sein, wie es vermeintlich passte.

Und dann gab es noch die Verknüpfung Liebe gegen Leistung. Ich merkte schnell, dass sie gerne ein kluges Kind wollte, eine gute Schülerin, also wurde ich das. Denn damit erntete ich Lob und Bestätigung und fühlte mich angenommen. Aber ich musste etwas dafür tun und auch solche Dinge verknüpft man dann unbewusst und trägt sie in die Beziehung als Erwachsener.

Das einzige, was hilft, ist sich dieser Prozesse und Verformungen bewusst zu werden. Bewusstwerdung dessen, was uns damals weh tat, hilft. Alles, was uns bewusst ist anstatt dass es uns unbewusst steuert, ist hilfreich, weil die Dinge dann ihren Schrecken verlieren.

Ja, damals lief einiges schief und krumm, aber was ich jetzt fühle, ist uralt. Ich habe das damals so erlebt und bin nicht damit zurecht gekommen und habe es verdrängt, in Regionen, wo es nicht mehr spürbar ist. Aber genau diesen Dinge haben einen maßgeblichen Einfluss, außer es wird uns bewusst, dass wir wieder mal etwas empfinden, was damals schon so war.
Was auf der bewussten Ebene liegt, ist weniger schädlcih und hat weniger Macht über uns, sagte damals der Therapeut.

Es ist gut, wenn Du dich erinnern kannst. Durchlebe das ruhig nochmals und vielleicht nochmals, es ist in Ordnung darüber traurig zu sein, zu weinen.
Aber es muss Dich nicht den Rest Deines Lebens quälen und Dich beeinträchtigen. Man kann sich davon zumindest ein wenig lösen, weil man sich irgendwann sagt, dass das Leiden genug war.
Ein anderer Mensch kann das für Dich nicht übernehmen. Ein Therapeut kann Dir zur Seite stehen, kluge Fragen stellen, die Dich zum Nachdenken bringen, mehr aber nicht. Er kann es Dir nicht abnehmen und sagen: So, ich habe jetzt Deine traurige Seele geheitl und jetzt kriegst Du sie wieder zurück. Macht 2000 Euro.

Ich denke, Du solltest einige Zeit allein bleiben und mit Dir zurecht kommen lernen. Du hast einiges aufzuarbeiten, was nie zu Ende geht, aber doch besser werden kann.
Ich kann es nicht beschreiben, aber durch die Beschäftigung mit meiner Mutterbeziehung, die ich immer als schwierig empfand, fühle ich mich heute anders mit mir. Irgendwie angekommener.
Diese Sehnsüchte nach dem Ritter ohne Fehl und Tadel sind weg. Ich lebe mehr in der Realität und so übel ist es hier gar nicht.

Du musst auch nicht permanent leiden, nur ab und an die Erinnerungen zulassen. Und schließlich hat jeder auch noch eine Arbeit und vielleicht Freunde mit denen man auch mal Spaß haben kann und Hobbies.
Du lebst einfach weiter, bist aber bereit Dich mehr mit Dir zu befassen. Und das merkt dann die Seele,sie wird gehört, wahrgenommen und das reicht ihr dann schon. Das ist alles was sie will, dass Du mit ihr lebst und sie nicht abspaltest.

Petunia, es kann vieles besser werden und Du kannst mit de Zeit reifer und realistischer werden. Wenn Du Dein Innenleben mehr in Ordnung bringst, bist Du auch keine Zielscheibe mehr für Männer, die auch nur unbewusst Jemanden suchen, an dem sie ihre Defizite ausleben können.

Du hast in diesem Mann Sicherheit und Beständigkeit gesucht und was hat er Dir gegeben? Nicht das, was Du wolltest und gesucht hast. Er hat Dir nur gezeigt, wie selbstständig er durchs Leben marschiert und dass Du nur eine Nebensache, aber nicht die Hauptperson bist, die Du sein wolltest. Er hat Dich nicht geschätzt für das, was Du bist.

Ich hatte mal eine Affäre. Die Rahmenbedingungen waren perfekt. Ungefähr das gleiche Alter, der Bildungsstand, sogar da Berufsfeld stimmten überein und ich dachte mir, der ist es. Aber es kam mit der Zeit nur Schmerz, weil er der aktive Bindungsängstler war, der mir immer wieder bewies, wo ich stand. Ich fühlte mich wie ein Zaungast in seinem tollen Leben, an dem ich keinen Anteil hatte. Zwar passten Alter und Beruf zusammen, aber das restliche und damit das, worauf es ankommt, nicht. Eine traurige Veranstaltung die wir da ablieferten, ein trauriges Zweipersonenstück, das wir aufführten. Wir suchten Übereinstimmung, Ankommen, Verstandensein und lebten doch nur aneinander vorbei, wenn wir uns sahen. Natürlich war es eine Fernbeziehung.

So was brauche ich nicht nochmals. Genug Männer gefunden, in die ich mich verliebte, die sich aber nicht für mich interessierten oder Männer, die mir Schmerzen bereiteten. Heute geht es besser. Nicht perfekt, aber einfach besser und auch fröhlicher. Ich verliebe mich nicht mehr, ich habe meinen Mann und das genügt völlig. Diese Ehe ist nicht stressfrei, aber stabil, weil wir wissen, was wir aneinander haben und auch, was wir nicht aneinander haben. Den Perfekten und die Perfekte gibt es ohnehin nicht.

08.07.2025 11:15 • x 2 #165


A


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