100

Willkommen in Deinem Himmel! Komm raus aus dem Loch!

A
Hallo liebe Schwalbe,

ein wundervollee, ehrliches, offenes Statment von Dir, besser geht es nicht.

Es könnten meine Worte sein!

Nach fast 12 Monaten geht es mir wie Dir, viele Ähnlichkeiten vorhanden!

Liebe Grüsse und DANKE

28.06.2014 07:20 • x 1 #31


M
Hallo Eule,

Zitat von eule:
wünsch dir bei der nächsten wohnung mehr glück....


Das wird werden, da bin ich mir sicher. Im Nachhinein hat es den Druck genommen, die sollte nämlich schon zum 1.7 vermietet werden... Da wäre außer den widerlichen Maklergebühren und der Kaution auch noch doppelte Miete fällig.

Ich freu mich auf die Wohnungsbesichtigung am Dienstag. Die hat ein Zimmer mehr und einen Freisitz. Und wird ab 1.9 frei, würd eh besser passen.

LG
Manfredus

28.06.2014 07:22 • #32


A


Willkommen in Deinem Himmel! Komm raus aus dem Loch!

x 3


eule
schwalbe deine worte haben mich sehr berührt....ich kämpfe mit Händen und Füssen aus meinem loch zu kommen...ich kann auch schon oft das lichtlein sehen....und jedesmal bin ich dankbar....von vielen höre ich ...ach du hast es leicht du hast ja kinder....auf eine art und weise stimmt das auch...ich werde ja gezwungen keine schwåche zu zeigen...dafür bricht es in doppelter heftigkeit wenn die kiddis schlafen aus mir raus....aber es wird besser und freu mich...obwohl ich grad sehr aerger hab...habe mein ganzes erspartes in ein gebrauchtwagen gesteckt....und seitdem ist das auto ständig in der werkstatt....ist echt gemein...dabei war ich so stolz auf mich.....aber auch das nehme ich als herausforderung....solche dinge hat ja sonst immer mein mann gemacht....

wir sind auf einem guten weg

28.06.2014 09:04 • x 1 #33


Schwalbe
Liebe Polaris,

ich danke dir für deine schnelle Rückmeldung . Alles was du schriebst empfinde ich genauso. Manchmal weiß man um all diese Dinge auch schon eine ganze Weile, doch irgendwie fehlt der letzte Funke, dass diese dann auch umgesetzt werden können. Was letzten Endes in einem bewirkt, dass man es dann endlich schafft, plötzlich, ohne merkliche Ursache, denn die ganze Zeit zuvor war dies ja noch nicht möglich, wusste ich gern einmal. Letzten Endes bin ich aber einfach nur froh, dass dieser Punkt bei mir plötzlich irgendwann erreicht war.

Noch mal zur Abhängigkeit: Ich glaube auch, dass ich persönlich vorher noch nie wirklich Verbindung zu meinem eigenen ICH hatte, nicht so wie ich sie jetzt immer mehr habe. Die erste Beziehung begann mit 16. Auf diese folgte nicht lange danach die nächste. Ich glaube auch, dass erst Beziehungen, also generell ja auch im Allgemeinen jeglicher Art im Alltag, Liebesbeziehungen einen formen und reifen lassen und notwendig sind, zur eigenen Entwicklung, um sich selbst kennen zulernen und zu spiegeln um dann, in einer erst einmal vorhandenen Zeit des Alleinseins, wirklich zu sich zu finden. Diese Zeit muss man sich wirklich nehmen. Das habe ich schon nach der ersten Beziehung nicht wirklich tiefgründig getan.

Liebe Grüße,
die Schwalbe

28.06.2014 12:05 • x 4 #34


Schwalbe
Liebe luchadora,

ich danke dir:) Es tut gut, wenn die eigenen Worte so empfunden werden und man wirklich wirklich auf Gleichgesinnte trifft.

Liebe ahimsa,

auch dir danke ich für die bestätigenden Worte:freunde:, hast du deine eigene Geschichte hier irgendwo nieder geschrieben?

Liebe Grüße

die Schwalbe

28.06.2014 12:09 • #35


Schwalbe
Liebe eule,

auch dir danke ich

Ja auch ich kämpfe mit Händen und Füßen und sämtlichen anderen Körperbestandteilen...

Kinder habe ich leider noch keine, meine mir aber vorstellen zu können, wie hart es sein muss, wenn man gezwungen ist nach außen hin Stärke zu zeigen, obwohl einem doch ganz anders zumute ist. Bei mir war das Kind bisher quasi meine Arbeit, wenn ich es auf die Stärke beziehe, die man gezwungen ist zu zeigen. Deshalb kann ich diesen Umstand sehr gut nachvollziehen, meine ich. Es ist so Kräfte raubend, wenn man parallel, neben der Bewältigung und Verarbeitung auch noch darum kämpfen muss, wieder für voll genommen zu werden auf Arbeit, was enorme Selbstbeherrschung voraussetzt. Ich wünschte, ich hätte das Private im Privaten lassen können, aber es war mir leider zu lange nicht möglich.

Das mit der doppelten Heftigkeit kenne ich auch , so erging es mir sehr lange immer, wenn ich am Tage etwas Schönes unternommen hatte. Wenn ich dann nach Hause kam, die Tür sich schloss, brach es wieder aus mir heraus, und zwar auch in einer enormen Heftigkeit.

Ich freu mich für dich, dass du auch wieder lichte Momente erlebst .

Das mit deinem Gebrauchtwagen tut mir Leid, ich wünsche dir, dass es das nun war mit den Werkstattbesuchen. Ich finde es toll, dass du dies bereits wieder als Herausforderung sehen kannst So zu denken, habe ich auch begonnen, auf viele Bereiche bezogen und dieser positive Gedanke ruft auch ein wenig Kraft in einem hervor.

Liebe Grüße,
die Schwalbe

28.06.2014 12:24 • #36


Schwalbe
Heute wird sich meine Geschichte vermutlich um ein paar weitere Zeilen erweitern und bestenfalls einen Abschluss finden.

Nachdem ich hier die letzten Tage durchgemacht hab'^^, musste ich heute bis um 11 schlafen, ich war eigentlich auch noch nicht am Ende des Schlafens, doch dann klingelte es bei mir, weshalb ich wach wurde. Ich meine, dass es der Postbote war, denn es klingelte dann noch bei ein paar Nachbarn.

Da ich nichts bestellt habe, und das habe ich in letzter Zeit bewusst nicht mehr, um mir innerliche, unnötige Aufregung zu ersparen, kann es, wenn dem so ist, und die Sendung wirklich für mich bestimmt ist, nur ein Paket von ihm sein, mit meinen Sachen.

Im Moment verharre ich kurz und beruhe mich innerlich ein Stück weit, denn etwas mulmig ist mir. Ich werde jetzt erst mal den Wichtigen Dingen nachgehen, meine Wohnung putzen und Pflanzen pflanzen und meinen Balkon wieder auf Vordermann bringen, der hat in letzter Zeit gelitten. Mein grüner Daumen ist irgendwie verschwunden im Moment, was für mich aber auch logisch erscheint.

Heute im Verlaufe des Tages werde ich zum Briefkasten gehen, in der Hoffnung, dass ich bereits eine Karte drin habe und ein Nachbar meine Sendung entgegengenommen hat, damit ich nicht bis Montag warten muss...

Ich wünsche euch allen ein schönes und erholsames Wochenende. Die Sonne lässt sich ja doch, entgegengesetzt den Prognosen, heute zeigen:).

Liebe Grüße,
die Schwalbe

28.06.2014 12:33 • #37


Kesey
Liebe Schwalbe und auch ihr anderen,

eure Worte sind tröstlich, treffen in vielen Punkten meine Gedanken und Gefühle. Es ist wirklich schön, nicht allein zu sein in all den Verwirrungen, die die Liebe und Beziehungen so mit sich bringen.
Wohnung putzen steht auch auf meiner Agenda für heute und mir selbst was Gutes angedeihen lassen: Werde später mit einem Buch und einem Glaserl Wein in Badewanne gehen und mich zudem weiter im Loslassen üben. Es ist mein dritter Tag und immer wenn ich mir denke, loslassen macht auch Freude, dann geht es mir ein bisschen besser

Wünsche euch auch ein schönes und erholsames Wochenende mit guten Gedanken und Gefühlen für euch selbst!

Liebe Grüße

Kesey

28.06.2014 13:38 • x 1 #38


P
Hallo Schwalbe und alle anderen

Die Abhängigkeit habe ich in einem großen maß erlebt. Ich war absolut Abhängig von diesem Menschen. Ging es ihm gut, ging es mir gut, wollte er dies machte ich es usw . Obwohl ich vorher sehr Selbstständig war. Es war auch meine erste Beziehung in der ich so gefangen war.Von Psychischer Gewalt bis hin zu Manipulationen und betrügen.Finanziell hab ich mich auch verausgabt. Ihm die Miete bezahlt, die er dann hinterm Rücken für seine Geliebten ausgab. Nur mal ein auszug aus meiner Beziehung. Aus diversen gründen kam dann die Räumliche Trennung. Vier Monate waren wir noch zusammen, wohnten aber nicht mehr zusammen. In den vier Monaten passierte nichts, er meldete sich kaum, fragte weder nach unserem Kind noch nach mir. Ich konnte nicht mehr. Körperlich wie geistig war ich ausgelaugt.Die Vier Monate brachten die emotionale distanz.Wir trennten uns und die Trennung war mehr als kühl.
Ich verbrachte eine Woche in meiner inneren Leere.Einen Tag heulte ich um ihm, die anderen Tage um die verlorenen Jahre meines Lebens.
Danach musste ich mich um meine Zukunft kümmern und bekam sehr viel Positive Rückendeckung von Famile und Freunden.Die Zeit brachte viele Erkenntnisse und ich muss sagen ich habe mich verändert. Zum Positiven. Jetzt wo ich erkannt habe das nur ich für mein Wohlbefinden sorgen kann, fühle ich mich befreit.
Niemand ist dafür zuständig das es mir gut geht. Ich bin nicht dafür zuständig das es anderen Erwachsenen gut geht.
Wenn man so will könnte ich sagen ,mir gehts jetzt schei., weil ich Alleinerziehend bin und finanziell sieht es auch nicht rosig aus. Aber das will ich nicht. Jetzt geht es mir besser. Ich kann jeden Tag dafür selbst sorgen das es ein guter Tag wird, denn ich habe eine Wahl.
Ich glaube jeder kann herraus finden aus seinem Dilemma. Egal wie viel schei. uns im Leben passiert, wichtig ist doch was wir daraus machen. Ich denke ups and downs gehören zum Leben dazu, wie Zuckerwatte aufn Jahrmarkt. Wir dürfen Trauern, weinen, wütend sein, hassen, lieben , hoffen...nur nicht uns selbst aufgeben.
Deshalb finde ich dieses Thema hier auch passender. Ich finde es sehr deprimierend zu lesen , willkommen in der Hölle. Da spielt es auch keine rolle ob ich da nicht allein bin. Da will ich nicht hin und ich empfinde dieses Thema als mahnendes beispiel dafür was passiert wenn man es sich am Abgrund bequem macht...man verliert den Draht zur Realität /Außenwelt und alles prallt an einem ab. Nicht immer hat das Leben nur schlechtes im Sinn.
Ich hoffe alle Neuankömmlinge finden den weg in den Himmel.
Der Weg ist schwer, aber es lohnt sich. Am Abgrund zu verweilen ist der einfachste weg, der Gewinn aber auch sehr gering.
Also macht euch auf die Beine ,hopp hopp

28.06.2014 15:26 • x 3 #39


P
Und mit gehen in bewegung bleiben,nicht verharren,meine ich nicht unbedingt große dinge tun. Am anfang rappelt man sich auf, zwingt sich die Wohnung zu putzen. Irgentwann kauft man sich selbst mal wieder etwas tolles. Gönnt sich ein Bad. Man geht in kleinen schritten raus aus dem Loch. Man kann auch stolpern und fällt wieder Richtung Loch,man bleibt vllt eine Zeit lang liegen,weint,schimpft. Irgentwann steht man wieder auf...putzt die wohnung, nimmt ein Bad. Und je öfter man wieder aufsteht um so leichter fällt dann das gehen, man stolpert weniger und das Loch rückt in die Ferne.

28.06.2014 16:19 • x 2 #40


S
Hallo,
dieser Thread hat ein angenehmes Niveau und ist motivierend.
Ich wurde vor 3 Monaten verlassen. Ohne Gespräch, ohne ein Wort. Mir hat in dieser Zeit im wahrsten Sinne des Wortes Bewegung geholfen. Ich habe mich aufgerafft mehrmals die Woche raus zu gehen. Aus dem gehen am Anfang ist inzwischen Sport geworden. Ich besuche ein Fitness-Studio und merke das es mir durch den sport mental besser geht. Es gab immer wieder Einbrüche. Eine grundlegende Wende gab es, als mich mein Arbeitgeber mit meinen zunehmend schlechten Arbeitsergebnissen konfrontierte. Da war ein Punkt erreicht, wo ich gemerkt habe, dass ich wegen einer enttäuschten Liebe nicht noch meinen Job aufs Spiel setzen darf. Im Moment engagiere ich mich beruflich stark, um die schwachen Leistungen der letzten Wochen wieder auszugleichen. Insgesamt sehe ich einen deutlichen Trend nach oben was die Verarbeitung meiner Trennung angeht. Aber es gibt immer wieder Momente die mich zurückwerfen: oftmals sind es vermeintliche Kleinigkeiten, wie ein Lied im Radio oder andere Erinnerungen die ein Gedankenkarussel in Gang setzen. Ich bin aber sicher, dass diese Erinnerungen auch im Laufe der Zeit verblassen.

LG
solonely

28.06.2014 16:46 • #41


Schwalbe
Hallo Polaris,

du sprichst mir so dermaßen aus der Seele…

Und das mit der inneren Leere kommt mir auch so bekannt vor, nur dass sie bei mir monatelang anhielt, da ich ja nicht abschließen konnte. Seit einer Weile füllt sich diese Leere mit anderen Dingen:). Und ich habe auch erst um ihn und dann um die verlorenen Jahre geweint bzw. um die letzten verlorenen Monate. Mittlerweile denke ich aber, dass diese Jahre sehr wichtig für die Entwicklung meines ICHs waren, welche auch noch lange nicht abgeschlossen ist. Ich war (auch wenn man das ja nie ist) noch nicht fertig ausgereift, so sehe ich es jetzt. Und nun habe ich die Chance, neulich schrieb ich es einmal so, eine geupdate Variante meiner selbst zu werden:). Ein Bisschen habe ich mich auch damit getröstet, dass er diese nie mehr kennenlernen dürfen wird:). Ich merke auch, wie ich mich immer mehr verändere und weiß so langsam auch gar nicht mehr, wie ich eigentlich vorher war. Zuerst hat mir dieses Gefühl zu schaffen gemacht, weil ich das Gefühl hatte, mich verloren zu haben. Ich konnte mich selbst, wie ich in der Beziehung gewesen bin, nicht mehr reflektieren. Es war wie gelöscht. Nun erinnere ich mich, und das auch und vor allem, wieder an meine positiven Eigenschaften.

Auch ich fühle mich befreit, mir über gewisse Dinge keine Gedanken mehr machen zu müssen, einfach sein zu können im Moment, bis nachts um 3 auf zu sein oder was auch immer. Ich habe keine Erwartungen mehr, welche eh nicht erfüllt werden (können). Keine großen Erwartungen, ganz einfache Dinge wie beispielsweise endlich mal gemeinsam in den Urlaub zu fahren, gemeinsam wegzugehen oder was auch immer man normaler Weise tut. Nur ich sorge erst einmal dafür, dass ich bekomme, was ich brauche. Dass du geschrieben hast, dass man die Wahl hat, finde ich gut. Und so ist es, wir können uns selbst aussuchen, ob wir in einem unglücklichen Zustand, einer unglücklichen Beziehung verharren wollen oder uns eingestehen, dass es das nicht ist, was wir uns wünschen, auch wenn das Verharren im ersten Moment vielleicht bequemer erscheint. Doch wie schlimm ist es, wenn man viell. später auf all die vergeudeten Jahre zurückblickt und bereut, sein Leben nicht gelebt zu haben. So ein Beispiel erlebe ich innerhalb meiner Familie.

Wir haben nur dieses eine Leben, dass sage ich mir nun auch immer wieder, und es ist zu schade, dieses mit Dingen oder Menschen zu vergeuden, die uns nicht wollen oder selbst nicht wissen was sie überhaupt wollen.

Ich freue mich für dich, dass du so viel positiven Rückhalt erfahren durftest:)

Liebe Grüße,
die Schwalbe

28.06.2014 21:13 • x 4 #42


Schwalbe
Hallo Kesey,

ich finde es schön, wie auch du anscheinend entdeckt hast, dass es sehr hilft, lieb zu sich selbst zu sein in dieser Zeit. Das mit dem Wein in der Wanne sollte ich auch mal machen. Ich habe neulich in der Wanne etwas gegessen, fand ich witzig, habe ich noch nie gemacht.

Ich bewundere dich, dass du nach drei Tagen so weit gefasst bist und dir manchmal schon sagen kannst, das Loslassen Freude machen kann. Ich brauchte für meinen aktuellen Zustand bisher ca. 140 Mal so viele Tage…(wie sich das liest :O)

So langsam sehe ich das auch so, habe ich doch glaube noch nie so intensiv gefühlt wie seit der Trennung, auch wenn es grenzwertig war. Ich kann mich allmählich auch wieder auf das freuen, was da draußen vielleicht auf mich wartet .

Liebe Grüße zurück:)
Die Schwalbe

28.06.2014 21:22 • x 1 #43


A
Zitat von Polaris:
Und mit gehen in bewegung bleiben,nicht verharren,meine ich nicht unbedingt große dinge tun. Am anfang rappelt man sich auf, zwingt sich die Wohnung zu putzen. Irgentwann kauft man sich selbst mal wieder etwas tolles. Gönnt sich ein Bad. Man geht in kleinen schritten raus aus dem Loch. Man kann auch stolpern und fällt wieder Richtung Loch,man bleibt vllt eine Zeit lang liegen,weint,schimpft. Irgentwann steht man wieder auf...putzt die wohnung, nimmt ein Bad. Und je öfter man wieder aufsteht um so leichter fällt dann das gehen, man stolpert weniger und das Loch rückt in die Ferne.



Hallo Polaris.....

ja, genau so....die dunkle Wolkendecke bricht langsam auf...und kleine Sonnenstrahlen und das Licht vom Himmel zwinkern uns vorsichtig zu !

Liebe Grüße euch allen !

28.06.2014 21:23 • #44


Schwalbe
Hallo solonely,

ich kann dir nur zustimmen, Bewegung hat mir auch geholfen. Ich bin abends manchmal einfach 45min durch meine Wohngegend gelaufen. Das erste Mal ungeplant, da habe ich abends ein Paket von einer Packstation abgeholt, mit Kopfhörern im Ohr. Das Paket war nicht groß und als ich in der Nähe meiner Eingangstür war, bin ich einfach weitergelaufen. Dieses Laufen, mit Musik im Ohr, die Gedanken treiben lassend, hat so gut getan, dass ich dies dann öfter gemacht habe. Das Handy blieb zu Hause. Auch in einem Park hier in meiner Nähe ging ich spazieren, in welchem ich mit ihm zum Glück nie war:). Einmal wollte er mit mir dort spazieren gehen abends, doch ich hatte keine Lust. Im Nachhinein tat es mir Leid, heutzutage bin ich froh^^.

Ich habe auch vor wieder offiziell Sport zu machen, versuche aktuell aber erst einmal wieder zu meinem Ausgangsgewicht zurückzukehren. Ich war letzte Woche mit meiner Schwester an der Ostsee im Urlaub und wir sind über 30 km Rad gefahren. Immer als es bergauf ging, musste ich absteigen, die körperliche Kraft fehlt noch etwas.

Genau diesen Punkt, den du auf Arbeit erreicht hast, habe ich auch erreicht. Es war nicht so, dass ich grobe Fehler gemacht hätte oder so, aber ich wandelte stets an der Schmerzgrenze meiner Belastbarkeit und das Zwischenmenschliche hat durch mein tristes Dasein ebenso sehr gelitten. Ich wusste, dass wenn der Zustand nicht endet, würde ich mir alles andere kaputt machen. Äußerte ich mich bezüglich arbeitstechnischer Dinge begründet negativ, wurde das mit meiner privaten Situation in Verbindung gebracht. Seit dieser Woche durfte ich erstmals wieder spüren, dass ich fast zurück bin, Privates wieder zu Hause bleiben kann und auf Arbeit auch keine Rolle mehr spielt. Leider konnte ich dies die ganzen Monate nicht. Es war auch sehr kräfteraubend, wie Kollegen sich einem gegenüber verändert haben, nur weil man nicht mehr so funktioniert, wie all die Jahre zuvor, nicht wie gewohnt immer bei allem dabei ist, sondern sich zurückzieht, weil man einfach nur seine Arbeit gut machen möchte. Ich habe darum gebeten es einfach zu akzeptieren und dass ich in Ruhe gelassen werde, es war ja auch nicht so, dass ich nie mehr gelacht hätte oder so. Meine Charaktereigenschaft der Ruhe und eher nicht vorhandenen Extrovertiertheit, die ich eh schon immer besaß, wurde nun mit meiner privaten Situation begründet… Ich habe immer wieder gesagt, dass ich dabei bin dafür zu sorgen, dass es mir bald besser geht. Es ist sehr anstrengend, wenn man sich neben der Arbeit dann auch noch mit solch zwischenmenschlichen Dingen befassen muss.

Ich lege nun auch wieder viel mehr Kraft in meinen Beruf, um auch dorthin wieder vollständig zurückzukehren. Dennoch denke ich aber auch darüber nach, nach fast 6 Jahren, mich noch einmal neu zu orientieren, weil ich mittlerweile irgendwie den Wunsch nach einem anderen Sinn verspüre. Aber eins nach dem anderen. Manchmal merkt man erst nachdem eine Lebenssäule weggebrochen ist, dass man auch auf einer anderen Lebenssäule nicht wirklich glücklich steht, so wars bei mir und somit doppelt hart.

Liebe solonely, ich wünsche dir, dass dein Arbeitstief sehr schnell in Vergessenheit gerät und auch du ganz bald wieder zurück bist:). Das mit dem Aufwärtstrend freut mich:).

Das mit den Kleinigkeiten kenne ich auch und ich kann dir nach der langen Zeit bestätigen, dass diese Erinnerungen auf jeden Fall irgendwann verblassen. Das Kochen fiel mir anfänglich beispielsweise sehr schwer, hatten wir‘s doch immer gemeinsam getan. Das Besteck hatte ich von ihm bekommen. Nun bemerke ich gerade hier beim Schreiben, dass dies mittlerweile gar keine Rolle mehr spielt . Und ich habe nicht einmal gemerkt, seit wann dies so ist:).

Liebe Grüße,

die Schwalbe

28.06.2014 21:52 • x 1 #45


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag