Hallo zusammen,
ich habe mich am Sonntag Mittag noch mit meinem Freund getroffen - und auch geredet (daher habe ich hier auch nicht mehr geantwortet, wonach der ein oder andere gefragt hatte). Meine Woche war bisher sehr stressig. Die Ablenkung (Job) tut mir allerdings auch gut, mich emotional nicht zu sehr reinzusteigern - und lieber bewusst Zeit zu nehmen, um über die Themen nachzudenken.
Ich würde gern auf alles eingehen - die Menge an Reaktionen und die damit aufgekommen Themen haben mich jedoch so überflutet, dass ich fürchte nicht auf alles eingehen zu können.
Zunächst einmal ist mir ein Thema wichtig: warum ich mich erst so spät meinem Kinderwunsch widme, wenn er mir doch so wichtig ist. Berechtigte Frage und der Aussage, dass ich allein dafür verantwortlich bin, stimme ich voll und ganz zu. Bei mir war es so, dass ich mit 27 bereits verlobt war (hier waren Kinder in Planung) - wir uns aber kurz vor der Hochzeit getrennt haben. Im Anschluss danach (7 Jahre und meine erste Beziehung) habe ich lange gebraucht, um darüber hinweg zu kommen und war ganz bewusst drei Jahre Single. Anfang 30 habe ich dann einen neuen Partner kennengelernt, für den ich sogar auch weggezogen bin. Ich hätte mir nach zwei Jahren, da war ich gerade 33, gut Kinder vorstellen können. Er nicht - leider verlief unsere Beziehung zu dem Zeitpunkt nicht mehr gut, bzw. hatte er sich in seine Arbeitskollegin verliebt und kam dann auch mit ihr zusammen - es ging drei Jahre, bis wir uns trennten - das war vor 2,5 Jahren - und zag war ich mit 34 wieder single. Noch im selben Jahr habe ich meinen jetzigen Freund kennengelernt... es kam auch meiner Heimatregion und er hat mir recht schnell das Gefühl von Wärme, Liebe und Vertrauen vermittelt. Und ich muss sagen - sobald ich ihn sehe, jetzt am Sonntag extrem aufgewühlt und fertig - ich werde sofort von Liebe geflutet. Soll nicht kitischig klingen, aber es war und ist keine Notlösung. Das ist mir nochmal wichtig.
Ich finde den Gedankenanstoß gut, zunächst einmal auch den Wunsch zu äußern, dass ich ihn gern öfter sehen würde. Samstags hatte ich schonmal angesprochen - aber es braucht die körperliche Arbeit an dem Tag als Ausgleich zum Bürojob sonst. Das wird sich eher schwer ändern lassen... aber die Woche hat ja noch mehr Tage! Was ich auch noch gern anmerken würde: er trinkt zwar häufig am Samstag Abend, weil in seinem riesigen Bekanntenkreis immer irgendwer Geburtstag hat, heiratet, ein Kind geboren wurde, worauf angestoßen wird. Auch wenn er teilweise bis 9 oder 10 schläft dann - das tun andere auch ohne Alk. - hat er so gut wie immer keinen Kater und ist fit.
Unser Gespräch am Sonntag war so, dass er direkt zu mir kam, als er gemerkt hat, dass es mir nicht gut geht. Ich habe ihm dann noch einmal, ähnlich wie vor sechs Wochen, erzählt, dass ich nicht glücklich bin mit der Wohnungssuche und ich nicht weiß woran ich bin. Dass wieder und wieder die Situation kommt, dass er Objekte ablehnt, ohne sie wenigstens anzuschauen. Er war sehr betroffen und ich konnte (wie im letzten Gespräch) spüren, dass er direkt Angst bekam, ich könnte die Beziehung nicht mehr wollen - denn eins wird immer deutlich: er möchte das Beziehungsende auf keinen Fall. Er wurde sofort sehr traurig und es hat ihn sehr berührt, dass ich so traurig darüber bin. Ich habe noch einmal konkret gefragt, ob wir erst im nächsten Jahr zusammen ziehen sollen, was er konkret verneint hat und klar gesagt, dass er es wirklich in diesem Jahr noch möchte. Dass es für ihn aber nicht so leicht ist... Das war ein guter Ansatz - aber leider konnte ich nicht viel tiefer gehen und in Erfahrung bringen. Er sagte noch, dass es für ihn kein schönes Gefühl wäre, dass sein 11 Jahre jüngerer Bruder nun an diesem WE mit seiner Freundin zusammen gezogen ist, obwohl sie nicht viel länger als wir beide zusammen sind. Er war sehr mitfühlend ...
Was noch sehr spannend an dem Gespräch war: er hatte gehofft, dass er in diesem Jahr Schützenkönig wird, was leider nicht geklappt hat - ich meinte zu ihm: dann versuchen wir es nächstes Jahr wieder. Da sagte er nein, das wolle er nicht, das würde nicht passen. Das könnten nur Leute machen, die keine kleine Kinder haben und so. DA ist er sehr auf unser Gespräch von vor sechs Wochen eingegangen - ihm ist es sehrwohl bewusst, dass ich zeitnah Kinder möchte. Nur ist es schwierig, da er selbst nicht richtig erklären konnte (ich glaube er kann es wirklich nicht), warum es so schwer für ihn mit dem zusammenziehen. Eins ist aber auf jeden Fall sehr deutlich geworden: wir lieben uns beide sehr und zwar sehr ehrlich.
12.07.2022 19:59 •
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