Zwischen Wunsch und Wut

Zitat von Libra82:

vielleicht geht es vielen Müttern so, die den Vater der Kinder verlassen?

Ich bin mir sicher es geht ganz vielen so, Libra.

Mir sagte eine 15 Jahre ältere Freundin mit sehr großem sozialen Umfeld und sehr viel Lebenserfahrung einmal x., was glaubst du was Frauen der Kinder/Familie wegen schlucken..? Ich weiß das von allen, ich habe Geschichten gehört... ich kann dir das alles gar nicht aufzählen.

Damals dachte ich, sie übertreibt. Heute denke ich... ist realistisch.
Klar: sind die Probleme nicht existenziell und geht es irgendwie so, dann macht man es mit.
Es gibt halt auch Fälle, wie deinen... da passiert zu viel schlimmes/verletztendes. Da geht es dann einfach nicht mehr.

Ich denke insgesamt sind viele (nicht alle aber viele) Beziehungen/Ehen mit Kindern Gratwanderungen... und man macht wirklich viel mit, um der Kinder Willen. Nicht alles, versteht sich... aber halt doch vieles.
Und ich kann mir vorstellen wie das schlechte Gewissen zuschlägt wenn es halt doch über den Punkt hinaus geht und man den Befreiungsschlag wagt.

Aber es ist genau wie du sagst: selbstverständlich solltest du dich deswegen nicht schlecht fühlen wenn es triftigen Gründe für die Trennung gab, und man sich schließlich nicht aus reiner Langeweile und weil was anderes vielleicht besser sein könnte getrennt hat.

@Minusdioptrie deine sehr eindimensionale und ganz extrem oberflächliche Sichtweise macht leider jede Chance auf tieferes Verständnis zunichte.

Sorry, ist so.
In einer Welt, in der jemand nur schwarz-weiß sieht, braucht man nicht mit Farben anzufangen.
Wäre schlichtweg zuviel verlangt, dass derjenige diese Komplexität auch nur ansatzweise nachvollziehen kann.

Zitat von Minusdioptrie:

Erklär mir bitte, warum Männer zu Monstern werden, sobald sie Väter sind.

Wer behauptet das außer dir..?

Leider gibt es schlechte Väter, genauso wie es schlechte Mütter gibt.

Das ist Fakt, ob es dir nun gefällt und in deine Weltsicht passt oder nicht.

Und die Welt ist leider voll davon.
Wenn es anders wäre, wäre die Menschheit ein glücklicherer Haufen.....

Ich meine... dir ist schon klar, dass das hier ein Trennungsforum ist, wo halt tendenziell eher weniger Leute unterwegs sind, wo alles so perfekt läuft oder gelaufen ist..?

Warum suchst du dir nicht einen netten Bibelkreis mit glücklich verheirateten Paaren, die dir täglich vorschwärmen wie perfekt das Eheleben sein kann und was für geniale Eltern sie sind?
Gibt es auch........ nur nicht hier, in diesem Forum.

Zitat von Minusdioptrie:

meine Frage ist, warum Männer in ausgesprochen hoher Zahl von den Müttern als schlechte Väter dargestellt werden?

Das ist aber die falsche Frage. Die Frage lautet, weshalb Männer sich selbst als so schlechte Väter darstellen.

@Minusdioptrie ich kenne im realen Leben (und da kenne ich ungelogen einige Leute) keine hohe Anzahl an Müttern, die Männer pauschal als schlechte Väter titulieren würde. Eher im Gegenteil.
Und die wenigen Fälle, die ich kenne, da hat die Bezeichnung ihren Grund: 1) Vater will die einstigen Wunschkinder nicht mehr sehen 2) entpuppte sich als gewalttätiger Stalker...
Was soll man sagen. Es gibt eben Fälle, da sind Männer keine guten Väter. Genauso wie es Fälle gibt, wo Frauen keine guten Mütter sind. (Die Ex eines Freundes meines Mannes z.B. der wurde vom Gerichtspsychologen während der Sorgerechtsverhandlung eine NPS diagnostiziert. Und leider leider benimmt sie sich vor dem armen Kind sehr viel daneben. Kann man auch mit viel gutem Willen nicht als tolle Mutter bezeichnen.)

Im realen Leben nehme ich das aber durchaus als die Minderheit wahr - also, dass jemand seinen Partner oder sogar Expartner so bezeichnet. Und wenn, dann nur mit gutem Grund... was in meinen Augen berechtigt ist.
Wie würdest du denn einen Vater nennen, der sein Kind nicht sehen will? Mustervater? Guter Vater? Liebender Vater?
Passt für mich nicht.

Die meisten meiner langjährigen Freundinnen sind in soliden Beziehungen und sprechen nicht schlecht über ihre Ehemänner/Väter ihrer Kinder.
Dasselbe gilt für Nachbarn, Kollegen...
Scheint aber auch sehr ortsabhängig zu sein - bei unserer Tochter (1. Klasse) sind fast alle Eltern der Mitschüler verheiratet.
Bei einer Freundin (nähe München) Tochter, 1. Klasse - alle Eltern geschieden. (Ohne Witz, wohl wirklich fast alle. Fand ich schon auch etwas krass.)

Zitat von Heffalump:

Libra´s Ex ist nun mal nicht der Vorzeigepaps, mit dem man angeben oder punkten könnte. Und solche Ex-Erzeuger findet man nun in so einem Forum gehäufter, als draußen im realem Leben. Da wird unfair gehandelt - und bestimmt einiges hier auch nicht berichtet, weil man Bedenken hat, wie das bestimmte Leute auffassen.

Ich denke inzwischen auch, dass das, was meine Freundin damals sagte, zutrifft - bestimmt sind die meisten keine grottenschlechten Eltern, aber es wird verdammt viel geschluckt und gar nicht erst erzählt.
Klar, ganz schwarz muss man es nicht sehen, denn ich kenne auch Leute, von denen ich weiß, dass sie mir erzählen würden, wenn es bei ihnen horrormäßig zuginge, aber was ich da auch sehe (und es beruhigt mich) ist, dass es nirgends so perfekt und makellos zugeht wie in Minusdioptries Vorstellung.

Und in manchen Fällen geht es eben einfach gar nicht mehr, weil der andere wirklich zum Blödwart mutiert ist.

Der Ex einer guten Freundin, der die Wunschkinder nicht mehr sehen will, ist seit seinem Betrug und dem Verlassen der Familie wirklich zum Horrorvater mutiert, der alle am laufenden Band verletzt.

Was ich daran wirklich krass fand: wir kennen den Kerl schon lange und ich wusste, dass er nicht der treueste war.
Ok, das wollte unsere Freundin damals nicht sehen und die Beziehung/Ehe hielt immerhin 15 Jahre und es sah aus als ob er sich in diesem Punkt geändert hätte.

Was er aber nach der Trennung mit den Kindern abzog, das war und Ist bis heute heftig. Das hätte ich wirklich nicht erwartet! Man kann einen erwachsenen Partner/Expartner ja behandeln wie man will - egal ob der es verdient hat oder nicht - aber die eigenen Kinder..?

Niemand verstand das. Absolut niemand. Nicht einmal der Familienrichter, vor den der Fall am Ende ging.

Es gibt leider Männer, die so mutieren wie man es nicht erwartet hätte - schlimmerweise gerade in Bezug auf Kinder.

Der Ex einer anderen guten Freundin, der zum gewalttätigen Stalker mutierte, war davor jahrelang ein ganz zahmer, ruhiger Typ, sie waren mehrere Jahre zusammen... keine Probleme. Er tickte nach der Geburt des Kindes völlig aus (sagte damals auch der Gerichtspsychologe)... man steckt einfach nicht drin!

Aber es ist wie du sagst, @Heffalump. Man kann nicht jedem die Welt erklären und es wird sie auch nicht jeder verstehen.
Besser jemanden auf seinem hohen Ross lassen und seinen Frieden haben... zumal ich auch das Gefühl habe, dass diese Dame nur provozieren will und sich über unsere ernsthaften Erklärungen kaputtlacht.
Aber vielleicht nützen sie ja noch jemand anderem, der mitliest, dann war es wenigstens nicht ganz umsonst.

Zitat von Heffalump:

ob ernsthaft

Zu ernsthaft für jemanden, der sich ganz offensichtlich nur über einen lustig macht... aber ich denke, hier lesen viele Leute mit (auch unangemeldet), daher lohnt es schon, beim Schreiben nicht nur auf einen User Rücksicht zu nehmen, der ganz offensichtlich niemanden verstehen will bis auf sich selbst.