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Zwischen Wunsch und Wut

Libra82
Meine Nachricht war nicht komplett... Also noch einmal...

Hallo an Euch,

Es fällt mir schwer gerade gut sortiert zu antworten und sicher wird es mir wieder nicht gelingen alles zu benennen, was hier wesentlich wäre, um vllt. eurerseits einen klaren Blick auf meine Situation zu werfen. Jedoch wird mir das kaum gelingen und es ist für mich immer wieder Anlass noch mehr zu erklären und zu schreiben, wenn ich sehe, dass die Situation in die eine oder andere Seite überinterpretiert wird.

Sicher weil es mir nicht gut gelungen ist aber auch weil sich ein Teil mit mir und der andere mit meinem Partner identifizieren kann und der Rest ist Selbstläufer
Als ich hier her kam, war das genau mein Wunsch um einen weiteren Blick zu riskieren. Daher versuchte ich ja auch schonungslos möglichst viele Reibungspunkte auf beiden Seiten zu beschreiben

Nachtlicht hat mich da auf etwas gestoßen, ja es ist nicht möglich immer alles zu bedenken und eine andere Userin beschrieb es als Nebel, so dass ich sowieso nicht alles schaffe zu transportieren. Das trifft es ganz gut.

Auch was Nachtlicht zu meinem Bedürfnis beschreibt alles zu erklären und Verständnis aufzubauen. Ja! Ein mir wichtiger Teil meines Wesens.

Auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass es unserem Säugling geschadet hätte, wenn er seine zwanghafte Fütterung durchgezogen hätte, so weiß ich, dass er oder andere Eltern und andere Erwachsene solche Maßnahmen nicht gegen das Kind vornehmen. Ich möchte hier betonen, dass der Kleine eine trinkschwäche hatte aber KEINE Mangelernährung. Wäre 2. Der Fall gewesen, wären wir mit Sondenernährung entlassen worden. Ich habe damals versucht ihm meine Bedenken bzgl des Zwanges zu erklären und bin gescheitert. Ich habe mich daraufhin dominant über ihn hinweg gesetzt und würde dies jederzeit wieder tun! Es ist einer der Aufhänger unserer Elternschaft,den wir nicht überwunden haben. Wir hätten damals bereits Beratung suchen müssen, aber da war uns nicht bewusst, dass die Verletzung so tief gehen wird.

Warum ich auch heute noch Verständnis für ihn habe ist leicht zu klären. Nicht nur ich habe voller Angst täglich am Bett gesessen, sondern er auch. Sein Wunsch, dass er genug trinkt war Stoff aus genau der gleichen Angst. Nur das er keine Geduld hatte und ich schon. Nur das ich ihn da unterdrückt habe und er darauf zunehmend mit dann mach ich halt nix mehr reagiert hatte und ich dann trotz gemeinsamen Raum eigentlich alles machen musste um nicht entweder in Panik zu verfallen, weil er dann natürlich (möglicherweise trotzig) meine Vorstellung nicht eingehalten hat.

Um hier meinen Anteil nicht zu schmälern habe ich auch meine wahrhaft schrägen Verhaltensweisen beschrieben, die ich als zwanghaft und kontrollierend sehe und ihm tatsächlich oft die Möglichkeit beschnitten hat einen eigenen Ansatz zu wählen. Das war kränkend und ich habe das nach und nach erkannt, entschuldigt und immer wieder verändert.

Trotzdem gibt es auch heute noch Aussetzer wie in meinem Suppen Beispiel. Dabei geht es mir null darum, dass ich Nutellabrote verbiete, im Gegenteil ich bin da locker, aber ich hab die Situation verkannt und hier ist oft viel Wusel. Das tat mir auch direkt leid für meinen Partner UND für unseren Sohn.

Um das mit dem Vertrauen in meinen Partner als Vater nun klarer zu machen. Er ist ein liebevoller und besorgter Vater für alle seine Kinder. Es ist der Grund warum ich mich so verlieben konnte. Wenn er mit dem Kleinen spielt oder mit ihm Dinge unternimmt und aushandelt bin ich damals wie heute absolut angetan von ihm. Meine Beschreibungen waren einzelne Szenen, die nicht unser tägliches miteinander zeigen. Und! Unser Kind ist 3.5 Jahre alt und hat einen ordentlichen Willen den er sowohl mir als auch ihm gegenüber auszudrücken weiß. Das heißt, wenn ich mal wieder zu viel Mama sein will, dann macht er mir klar, dass er es allein macht! und wenn sein Papa etwas vergisst, wie ihm was zu essen zu geben, trinken oder für Ruhe zu sorgen, wird er das auch erfahren.

Mit anderen Worten, ich habe keine Bedenken ihn beim Vater zu lassen. Was nicht funktioniert hat ist, wenn wir beide etwas tun wollten.
Und hier nehme ich auch die Verantwortung an, dass meine Dominanz dazu geführt hat.

Sein trotziges dagegen sein ist aber ganz sicher nicht förderlich gewesen. SEIT dem Ende unseres Kriegszustandes, der sich leicht ab Februar (als ich aus dem KH mit dem Kleinen kam und er sein Befinden in den Vordergrund gerückt hatte) bis April schleichend und dann zunehmend immer härter wurde. Jetzt gerade ist Ende, möglicherweise weil er wirklich ebenfalls geschockt ist, dass ich am Ende bin. Er ist gerade sehr liebevoll zu mir und verändert Dinge.

Was mir bewusst wird ist, dass auch seine Haltung mir gegenüber über die Jahre immer stärker wurde. Er wollte auch bestimmen. Deshalb durfte ich immer weniger bei den Großen eine Rolle spielen. Er macht mit ihnen Hausaufgaben, holt die ab, klärt die Beschäftigung und zum Schluss verhinderte er auch das ich für die Familie kochte. Ich denke, das war seine Art der Retoure. Bewusst oder unbewusst, keine Ahnung. Ich habe mich in den Hintergrund drängen lassen, um nicht noch mehr Unruhe in die Familie zu bringen und vor allem auch wegen der Großen, deren Lebenswelten bereits genug polarisierte Seiten hat, durch die eigenen Eltern. Da muss ich nicht mit einer 3. Meinung rein hauen.

Um es noch deutlicher zu sagen, was auch mein Partner geschultert hat und da auch viel für mich oder unseren Sohn... Von Oktober 2019 bis März 2021 habe ich 30 Stunden von Mi bis Do auf einer Station gearbeitet und er hat in der Zeit alles inklusive lockdown und seine eigene Arbeit geleistet! Auch er ist in der Zeit ausgebrannt.
Und auch hier gibt es Teile, die er selbst zu verantworten hat. Denn er musste den Umbau direkt mit durchdrucken und hat meine Vorschläge ignoriert das Ganze zu pausieren.

Wir haben leider keine liebevollen interessieren Verwandten und müssen alles allein schaffen mit den Kindern.

Zu dem verändern aktuell....
Ein kleines Beispiel. Durch den Umbau wurde es erst möglich, dass der Kleine aus unserem Zimmer ausziehen kann. Sein Zimmer habe ich im Juni eingerichtet. Ich bin auch die, die ihn immer ins Bett bringen soll, dass war von meinem Partner vorausgesetzt an den Tagen wo ich nicht arbeiten gehe. Ich begleite den Kleinen beim Schlafen und er darf entscheiden wo er schläft. Wobei ich ihm immer sein Zimmer sehr sehr schmackhaft mache, aber auch abbreche, wenn ich merke, dass es nicht klappt. So das es Wochen gibt, wo er meistens in seinem Zimmer einschläft und welche, wo das eher selten ist. Nachts hab ich weiter ein Babyphone an, es ist etwas das ich mir noch abgewöhnen muss. Aber durch die OP im September 2021 und meine Sorge, dass er nachts aus hirndruck erbrechen könnte, kann ich nicht wirklich gut ohne diese 'Kontrolle'.
Vor 2 Tagen bat ich meinen Partner den Kleinen ins Bett zu bringen, um selbst etwas arbeiten zu können. Es ging schief. Der Kleine hielt sich nicht an die Absprache mit seinem Papa, sah das ich im Bett liege und lese, schnappte kuscheltier, zahnbürste, gute Nacht Flasche und legte sich zu mir. Für mich war es völlig okay und verständlich. Seit einem halben Jahr mache ich das einschlafritual und er darf immer wählen ohne Machtkampf. Und natürlich ist es für den Vater schwer, wenn ich im Haus bin. Beim nächsten Mal gehe ich außer Haus! Aber normalerweise hätte das Verhalten des Kleinen und mein 'ermöglichen' zu einer kleinen Diskussion geführt und definitiv zu einem eingeschnappten Auftreten von meinem Partner. Er schimpfte kurz über das Misslungene aber ließ es geschehen, blieb bei uns, legte sich hin und ich bedankte mich, dass er es versucht hat und es nun so akzeptiert, versicherte, dass ich beim nächsten Mal nicht im Haus bleibe. So blieb es liebevoll zwischen uns.

Auch wenn mich das nun freuen könnte frage ich mich immer zu, warum dann der massive Kampf gegen alles von mir vorher. Wenn es ihm, wie er nun sagt, eigentlich keine so wichtige Sache war! Und hier noch einmal, ich habe keine Suppen durchgedrückt oder Klamotten, sondern nur Dinge bei denen ich weder aus dem Herzen noch aus dem wissen heraus Kompromisse hätte finden können. Also warum seine Härte?

Und da ich wirklich in solchen extremen Situationen komplett außer mir geraten bin, sehr laut wurde und durch seine Sprüche wie kein Wunder, krank,... Nicht mehr erwachsen war sondern beleidigend, tobend hatte es oft Berechtigung mich psychisch krank zu nennen.

Jetzt nachdem ich faktisch zusammen geklappt bin (der kleine schlief und hat zum Glück das Drama nicht erleben müssen) bin ich leider wirklich noch mehr bei der Suche, ob nicht ich alles verursacht habe.
Auch wenn meine Lehranalytikerin klare Stellung bezieht und meine Freundinnnen und sogar die eigentliche unbekannte Nachbarin und manche hier.... Ich verurteile mich vor allem für den Zusammenbruch und die vielen kleinen und großen Eskalationen und muss da raus!

Auch ich habe erstmal überlegt ob ich was pragmatisches brauche, jemand der mich an die Hand nimmt und den Weg geht. Ich habe VTler raus gesucht und mehr und mehr gespürt, dass mir das dann nicht gelingen wird.
Meine Verletzungen sind tief verankert und ich muss den 'Nagel im Kopf' (schönes Bild) lösen. Ich muss innen stark werden, damit ich laufen kann und ja, ich muss mir verzeihen, nachttauern und schauen, wo mich das dann hin bringt.

Einfach 'machen', nicht genau nachfühlen, dass hat nun Jahre nicht gut geklappt.

16.10.2021 11:37 • #286


Acht
Ich lese hier schon´ne ganze Weile mit und mir tut das mittlerweile regelrecht beim Lesen weh. Vermutlich bekomme ich gleich eins auf den Deckel, aber ich stelle mir tatsächlich die ganze Zeit nur eine einzige Frage und die ist, weshalb du als angehende Therapeutin, die stark antisozialen und verdeckt narzisstischen Verhaltensweisen deines Partners nicht wahrnimmst und du immer noch der Meinung bist, sein Verhalten liese sich durch eine Verhaltensänderung/anpassung deinerseits verändern?

Der Mann reagiert quasi lehrbuchmäßig. Bist du zu stark, wird Krieg und Kompromisslosigkeit inszeniert, in Zeiten deiner Schwäche kriegst'e ein Leckerli in Form von Kurzzeitfrieden.

So konditioniert, kann keiner glücklich leben und werden.

16.10.2021 12:44 • x 5 #287


A


Zwischen Wunsch und Wut

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Nachtlicht
Liebe Libra82,

wenn es etwas gibt das sich einem roten Faden gleich durch deinen Thread zieht, ist es deine extreme Ambivalenz.

Zitat von Libra82:
Jedoch wird mir das kaum gelingen und es ist für mich immer wieder Anlass noch mehr zu erklären und zu schreiben, wenn ich sehe, dass die Situation in die eine oder andere Seite überinterpretiert wird.


Du berichtest alarmierende Dinge aus deiner Partnerschaft. Wenn jemand diese aufgreift und dir bestätigt, dass dies alarmierend war, drehst du um und erklärst, dass es eigentlich ganz anders und sowieso wahrscheinlich eher deine Schuld war:

Zitat von Libra82:
bin ich leider wirklich noch mehr bei der Suche, ob nicht ich alles verursacht habe.


Und ja, diese Pirouette geschieht hier seit 20 Seiten.

Das ist kein Vorwurf, sondern ein Versuch, dir rückzumelden wie du auf andere (mich jedenfalls) wirkst, gefangen in dieser Dauerschleife und in der Abwehr von Erkenntnis.

Jetzt ist er lieb, gibt sich Mühe, er hat begriffen dass es dir mit der Trennung ernst ist und das will er dann eben doch nicht. Ich habe keine therapeutische Ausbildung, aber mir ist klar, dass tief sitzende psychische Muster nicht mit etwas gutem Willen und in ein paar Tagen aufzuräumen sind. Ich glaube, dass du innerlich wieder zu ihm schwenkst, weil dir jegliche Trennungskompetenz fehlt und du aus jedem Fitzchen den Durchbruch, den endgültigen Richtungswechsel erhoffst. Da halte ich die Beiträge von @Hola15 hier für sehr wichtig und wertvoll für dich.

Zitat von Libra82:
Mit anderen Worten, ich habe keine Bedenken ihn beim Vater zu lassen.


Dann sind eure unterschiedlichen Vorstellungen von Erziehung und Versorgung vielleicht ja doch nicht so unterschiedlich, sondern wurden nur als Schlachtfeld für eure Machtkämpfe genutzt.

Ich frag mal ganz provokant, weil ich immer noch denke dass du dringend Abstand benötigst, um klarer denken zu können: Wenn du mit deiner Freundin wegfährst, rufst du dann tatsächlich drei Tage lang nicht zu Hause an um zu fragen, ob mit dem Kleinen alles okay ist und damit automatisch zu verhindern, dass du auch mal drei Tage ohne Kontakt zu deinem Partner stehst?

Weil, ihn für ein paar Tage wegfahren zu lassen und den von dir selbst gewünschten Abstand herzustellen, hast du ja nicht geschafft, obwohl du ja wirklich da gar keinen Grund hattest ihn zu kontaktieren, da der Kleine in der Zeit ja bei dir war.

Was glaubst du denn, würde passieren wenn du drei Tage verbringst in denen du NICHT auf positive oder negative Art Kontakt zu ihm hast? Welche Gefühle könnte das in dir auslösen? Den totalen Kontrollverlust?

Libra82 ich lese bei dir ganz viel Logik und Verhalten von Menschen, die in (emotional) gewalttätigen Beziehungen feststecken. Danke an @Acht, die klar auf den Punkt bringt was ich ehrlich gesagt auch so sehe, aber mich scheue so drastisch auszudrücken.

16.10.2021 12:58 • x 8 #288


E
Zitat von Nachtlicht:
Wenn jemand diese aufgreift und dir bestätigt, dass dies alarmierend war, drehst du um und erklärst, dass es eigentlich ganz anders und sowieso wahrscheinlich eher deine Schuld war:

Bei sich selbst jegliche Schuld und Verantwortung zu suchen ist ja auch ein typisches Merkmal für Menschen mit co-abhängigen Verhaltensmustern.

Ich vermute, dass die Realisierung des Ist-Zustands, Akzeptanz und dann die Trennung für Libra ein unheimlich schmerzhafter Prozess ist. Sich eingestehen, dass man schon lange Zeit Meilen entfernt ist von jeglichen Standards und Wünschen an eine Beziehung. Sich eingestehen, dass diese Beziehung schon lange kein sicherer Hafen mehr ist, in dem man Kraft schöpft, füreinander da ist, sich geborgen, sicher und geliebt fühlen kann.

Dieses Wenn ich mich noch mehr anstrenge, noch mehr hinterfrage, noch mehr kämpfe, noch mehr Verständnis zeige... dann muss doch irgendwann alles gut werden - Ich muss es doch irgendwie schaffen, dass ich geliebt werde. Ein ganz trauriger Glaubenssatz des inneren Kindes.

Ich schick Dir mal eine Umarmung, liebe Libra!

16.10.2021 13:35 • x 6 #289


Acht
In einer Beziehung ist es in der Regel völlig normal, auch Kompromisse einzugehen, allerdings sollten die eigenen Standards davon unberührt bleiben. Kompromisse und Standards haben sich hier allerdings komplett vermischt.

Alles was du von deinen Gefühlen, um das Wohl eures Kindes beschreibst Libra, hat für mich null mit Helikopterverhalten zu tun, sondern das sind für mich zunächst einmal völlig natürliche Reaktionen einer liebenden und kämpfenden Mutter, auf unsichere Startbedingungen, die immer wieder neu reflektiert und entsprechend neuer Begebenheiten auch deinerseits korrigiert wurden.

Was ich allerdings sehe, ist ein Partner, der über die Jahre ganz offensichtlich gezielt deine Ängste zur Vertuschung seiner eigenen Komplexe genutzt hat und das bei dir recht erfolgreich. Sorry, aber kein normal, sozial entwickelter, erwachsener Mann, würde in einer akuten Gefährdungssituation des eigenen Kindes, sein Ego in den Vordergrund rücken und der Mutter seines Sohnes in so einer lebensbedrohlichen Situation ihre Sorgen absprechen und ihr abverlangen, das Kind zu Gunsten seines eigenen Aufmerksamkeitsdefizits auszublenden. Das ist hochgradig antisozial und steht in´nem ziemlich krassen Kontrast zum fürsorglichen und besorgtem Vaterimage, das zeitweise und das schreibe ich absichtlich zur Schau gestellt wird. Hier sehe ich´ne riesige Kluft und Ambivalenz in der Vaterrolle zu den Kindern. Schau an der Stelle wirklich noch einmal genauer hin, gerade weil sie als Begründung für deine Zuneigung deinerseits so stark gewichtet wird.
Diese für mich wahrnehmbare Verhaltensambivalenz scheint nämlich auch nicht erst in eurem Zusammenleben entstanden zu sein, sondern hat ganz offensichtlich bereits in der vorherigen Partnerschaft zum Scheitern geführt.

Was will man da tun, wenn die Bewusstwerdung des Verhaltens quasi gemieden wird, wie vom Teufel das Weihwasser? Nichts kann man da, so traurig das auch sein mag, weil unweigerlich die eigenen Träume und Wünsche damit wie Seifenblasen platzen, machen und erst recht sollte man nicht, die eigenen Standards dem schwächeren Niveau anpassen.

Der Mann ist dir nicht gewachsen, weil er nicht wachsen will.

16.10.2021 14:37 • x 3 #290


Libra82
Zitat von Nachtlicht:
Daher befürchte ich, dass Libra82 sich eben NICHT auf den Abstand und die Atempause wird einlassen können, welche sie dringend benötigt, wenn das Kind in ihrer Abwesenheit vom Vater betreut wird.

Ja, da fällt mir der Gedanke allein schon schwer! Und bisher hat er auch nur ein einziges Mal für eine Nacht bei seiner Oma verbracht. Er möchte nochmal und ich hoffe, die Oma ist auch bald wieder gesund und möchte auch.
Es würde mir so gelingen genug Kontakt zu ihm zu haben und trotzdem weg von meinem Freund.
Mehr als eine Nacht traue ich mir nur kaum zu, ist einfach noch nicht gewöhnt und nach dem letzten mal war der Kleine auch eher wütend auf mich, da ich ihn erst am späten Nachmittag geholt habe. Ich möchte ihn nicht überfordern.
Bei seinem Vater würde es ihm leichter fallen, aber mir wieder nicht gelingen Abstand zu nehmen und er hätte quasi ein Mittel zur Hand.
Ich würde auch ein hotel in der Gegend nehmen... Mir geht es ja nicht um weit weit weg, ich wäre somit da, falls der Kleine einen Notfall hätte, wovon ich gerade nicht ausgehe.

Zitat von Nachtlicht:
Ob das so umsetzbar ist oder ob der Kindsvater das mitmacht oder ob Libra82 das überhaupt selber möchte, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Ich hoffe, die Antwort habe ich damit gegeben

Zitat von Hola15:
nicht weiter zu verschwenden alle Konjuktive streichen: könnte, hätte, würde. Bringt dich alles nicht weiter und hält nur den wahnsinnig anstrengenden aber aussichtslosen Gedankensalat im Gange. Das ist das was zerrt.

Das ist sehr sehr schwer einfach abzustellen.

Zitat von Hola15:
Der Irrgarten der Gedanken und Hoffnungen in dem du dich verläufst wird darin auch passend behandelt- wie ich finde.

Ich hole mir das Buch! Danke liebe Hola15, ich weiß es ist noch schwer mich hier zu erreichen

Zitat von Acht:
weshalb du als angehende Therapeutin, die stark antisozialen und verdeckt narzisstischen Verhaltensweisen deines Partners nicht wahrnimmst und du immer noch der Meinung bist, sein Verhalten liese sich durch eine Verhaltensänderung/anpassung deinerseits verändern?

Ich stelle nicht gern Diagnosen, schon gar nicht, wenn ich selbst verwickelt bin. Und von verdeckten Narzissmus lese ich erst, seitdem ich hier angemeldet bin.

Zitat von Acht:
Der Mann reagiert quasi lehrbuchmäßig. Bist du zu stark, wird Krieg und Kompromisslosigkeit inszeniert, in Zeiten deiner Schwäche kriegst'e ein Leckerli in Form von Kurzzeitfrieden.

Ich kann das nicht sehen,... Es ist schwer. Ich höre zu, denke oh, ja das kenn ich, schüttel mich und denke ABER

Zitat von Nachtlicht:
Du berichtest alarmierende Dinge aus deiner Partnerschaft. Wenn jemand diese aufgreift und dir bestätigt, dass dies alarmierend war, drehst du um und erklärst, dass es eigentlich ganz anders und sowieso wahrscheinlich eher deine Schuld war:

Zitat von Nachtlicht:
Das ist kein Vorwurf, sondern ein Versuch, dir rückzumelden wie du auf andere (mich jedenfalls) wirkst, gefangen in dieser Dauerschleife und in der Abwehr von Erkenntnis.

Dankeschön! Ich schätze Deine Worte sehr und mir entgeht nicht welche Mühe Du Dir machst. Und ja, ich kann es noch nicht gut.... Ich denke es und halte es dann nicht aus, erkläre es mir anders und denke, Ach alles wird gut, ich ändere mich, dann erlebe ich ihn hautnah und werde wütend.... Jetzt ist Ruhe, ich halte den Atem an, vertraue nicht, bin sehr sehr vorsichtig....
Ich halte es aber definitiv nicht mehr länger aus, bekämpft er mich erneut, muss ich den Kleinen schnappen und gehen, denn mein Limit ist längst überschritten. Ich habe aber keine Kraft, brauche noch zu viel Unterstützung. Ich hoffe es muss keinen knall geben, damit ich gehen kann
Ich hoffe, dass ich in der Therapie meine Gefühle aushalten kann und dann auch überzeugt gehen oder bleiben kann. So wie ich jetzt bin, wird es ein Desaster und das will ich vor allem dem Kleinen nicht antun. Ich will gehen und nicht 10 mal zurück kommen. Und das klare Gehen, gelingt mir nicht.
Ja, die naive Hoffnung ist noch da

Zitat von Nachtlicht:
Welche Gefühle könnte das in dir auslösen? Den totalen Kontrollverlust?

Wenn ich nicht weiß, ob es meinem Kind gut geht wäre es Todesangst. Ich versichere dir, dass nix auf der Welt eine schlimmere Folter wäre.
Nichts von meinem Freund zu hören, sehen oder lesen empfinde ich für erleichternd. Wenn er nicht diese Bilder geschickt hätte, was mich verletzt hat, hätte ich es denke die Woche gut geschafft.
Wir redeten darüber und er meinte, er könne nochmal gehen und würde versprechen sich nicht zu melden. vielleicht sollte ich das einfordern.
Mein Gefühl zweifelt jedoch an der Ernsthaftigkeit seines Angebotes.

Zitat von Acht:
krassen Kontrast zum fürsorglichen und besorgtem Vaterimage, das zeitweise und das schreibe ich absichtlich zur Schau gestellt wird. Hier sehe ich´ne riesige Kluft und Ambivalenz in der Vaterrolle zu den Kindern. Schau an der Stelle wirklich noch einmal genauer hin, gerade weil sie als Begründung für deine Zuneigung deinerseits so stark gewichtet wird.

Ja, das ist in der Tat etwas was ich nicht gut miteinander vereinbaren kann. Und egal wie sehr ich mich bemühe frage ich mich, was da passiert. Er saß wirklich 10 Wochen mit mir am Bett, er kommt immer mit zu den Fahrten in die Klinik, er will wirklich Zeit mit den Großen Kindern.... Andererseits musste ich ihn oft zwingen Termine mit der Ex zu begleiten und Vater zu sein, regt es mich auf, dass er ernsthaft ein Danke erwartet wenn er unser Kind begleitet oder betreut...
Vllt ist auch hier ein großer Nagel... Ich könnte nicht ertragen, daß unser Sohn ihm nur wichtig ist als Druckmittel gegen mich oder für seine persönliche Bereicherung

17.10.2021 00:18 • #291


M
Ich habe hier schon mal meine Meinung geschrieben das ich deinen Mann nicht als narzisstisch empfinde!

Er steckt so wie du auch, in einer Beziehung wo es nicht nach vor und nicht zurück geht!

Ihr seid schon lange kein Liebespaar mehr, ihr seid nur mehr Eltern die versuchen den Tag halbwegs zu überstehen, und ich denke das ihr beide das beste gebt aber eben nur für euer Kind!

So wie du hier schreibst, empfinde ich dich als super Mama, da ist nix übertrieben und Kinder sollen immer an erster Stelle stehen, und ja es gibt sehr viele Männer die damit nicht klar kommen das dass Kind das wichtigste ist, Männer sind manchmal auch Kindaköpfe und wollen auch die Aufmerksamkeit wie ein Kind und auch das hat nix mit Narzissmus zu tun!

Ich kann immer wieder nur eine Trennung auf Zeit Vorschlagen, um zu sehen was überhaupt noch da ist bei euch beiden! Und auch du wärst entspannter wenn es mal ein Papawochenende gibt wo der kleine mal bei ihm schläft usw!

17.10.2021 02:29 • x 2 #292


Kummerkasten007
Mal eine Verständnisfrage für mich:

Ist der kleine im Kiga?

Und wenn die Geschwister mit ihm spielen, dann ohne Aufsicht?

17.10.2021 09:51 • #293


Libra82
Zitat von Kummerkasten007:
Ist der kleine im Kiga?

Ja, seid er 2 Jahre alt ist. Aktuell aber wieder viele Unterbrechungen wegen Krankheit.

Zitat von Kummerkasten007:
Und wenn die Geschwister mit ihm spielen, dann ohne Aufsicht?

Nun ja, bedingt. Wir sind dann in Reichweite bzw. Hörweite, es sind Kinder

Und Melanie,....
Es ist nie meine Idee gewesen alles allein zu stemmen und seit Geburt keine Nacht mehr durch zu schlafen
Ich habe nun schon mehrere Male gesagt, dass mir ein Wechsel gut tun würde.

Und ja, manchmal denke ich auch wir versagen viel auf der Ebene auch ein Paar zu sein, aber das hatte auch Gründe

Wenn er so liebevoll mit mir umgeht, könnte ich mich einfach mitreißen lassen, von meinem Wunsch ihm nah zu sein ist schnell wieder was verfügbar. Aber in mir ist eine laute Stimme die Achtung schreit und erstmal langsam vertrauen lernen will

17.10.2021 10:29 • #294


Kummerkasten007
Zitat von Libra82:
Ja, seid er 2 Jahre alt ist. Aktuell aber wieder viele Unterbrechungen wegen Krankheit

Hat er Freunde aus dem Kindergarten? Wenn ja, darf er auch mal zu ihnen zum spielen?


Zitat von Libra82:
Wir sind dann in Reichweite bzw. Hörweite


Und wer greift ein, wenn es zu übermütig wird Deiner Meinung nach?

17.10.2021 10:36 • #295


Libra82
Der, der in der Nähe ist greift ein. Aber das ist eher selten nötig.
Wenn der kleine überfordert ist und Ruhe braucht, bin ich jedoch die, die mit ihm geht. Wenn ich nicht daheim bin müssen alle ihre Vorhaben unterbrechen und Ruhe herstellen

Er hat viele Freunde im Kindergarten. Leider ist durch pandemie und Krankheit kaum Kontakt zwischen Eltern möglich. Ich bin erst hergezogen und kenne die Mamas nicht. Aber mittlerweile gab es bereits vereinzelt gemeine Treffen.
Vorstellbar ist es für mich definitiv, dafür müssen aber die Kontakte erstmal stehen

17.10.2021 11:02 • #296


Libra82
Back again....

Seit Tagen überlege ich, ob es mir vielleicht hilft hier erneut zu schreiben. Da ich hier bereits sehr ausführlich über alles geschrieben habe, denke ich, es hilft, nicht zu vergessen.

Bevor ich angefangen habe zu tippen, habe ich gelesen... Ich kam bis S. 8. und bin nun traurig , denn alle Erkenntnisse waren schon da, ich hab sie nur nie lang genug zugelassen /ausgehalten.... Und jetzt?... Tja, jetzt bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich wirklich schon so viel weiter bin als im Oktober letzten Jahres.

Es gibt Momente, da fühle ich, dass ich sehr nah am Absprung aus dieser Beziehung bin:
Es gibt Pläne in mir, Suchen von Wohnungen, auch Ferienunterkünfte für den Übergang, meine Familie ist aktiviert, meine Freundinnen halten sich bereit, meine Prüfung ist geschafft und die Einnahmen werden sich spätestens ab Juni einstellen, so dass ich auch finanziell völlig unabhängig mit dem kleinen Leben kann.

Das Thema, um meine Angst unseren Sohn nicht wirklich immer in der Nähe zu wissen, um selbst sicher zu sein, dass er 'keine Hilfe braucht', habe ich ebenfalls etwas ablegen können. Durch meine Prüfungsvorbereitungen musste er mit einer 'Halbdahalbweg Mama' leben und hat sich glücklicherweise dafür entschieden sich bei Oma und Opa wohler als bei der immer Lernenden zu fühlen. Er hat sogar mehrfach 2 Übernachtungen hintereinander dort verbracht ! (zugegeben, mit vielen Kontakten über Handy zu meinen Eltern, meinerseits, um klar zu kommen). Aber das ist meine Baustelle. Wichtiger ist, dass ich weiß : ER kann ohne mich! Das macht mir auch leichter überhaupt daran zu denken, dass es regelmäßig nur Papa- oder nur Mamazeiten mit entsprechenden Übernachtungen geben wird.

Und ich habe nächste Woche einen Termin bei meiner Hausarztin für die Beantragung einer Mutter-Kind-Kur.

Tja.... Alles also zumindest am Anfang, die Geschwindigkeit ist mir noch nicht ganz klar und ich hoffe, dass es für unser Kind nicht zu verrückt und krass wird. Aber bin mir zunehmend unsicher, wie lange es hier ohne eskalieren gelingt....

Und dann schleichen sich doch wieder Gedanken ein, nach dem Motto, hätte ich nicht doch noch anders,... Ist es nicht auch verständlich das er...., glücklicherweise sind das die Momente die ich mit mir allein verbringe, denn sobald er meinen Weg kreuzt zeigt er eindrücklich, dass ich da nix falsch verstehe, nicht überinterpretiere, sondern meine Gefühle zu ihm sehr gelitten haben und weiter tun, je mehr Aktionen dazu kommen

23.04.2022 20:44 • x 2 #297


Libra82
Ich möchte nichts vergessen, weil er gern in Diskussionen alles verdreht. Ich schreibe es nun nieder.....

Das 'neue Kriegsgebiet' wurde Ende März eröffnet. Aktuell frage ich mich, ob ich mich da nicht selbst etwas belüge, da ich ein paar emotionale Spuren auch dazwischen erinnere.....

z. B. War ich sehr sehr sehr bemüht darum unseren Sohn trotz meiner Lerntätigkeiten hauptsächlich selbst zu betreuen, oder Absprachen mit meinen Eltern zu treffen. Damit es hier zu keiner Überbelastung für meinen Partner kommt. Also immer, wenn ich merkte, dass alles harmonisch läuft, Geschwister spielen etc, hab ich mich zurück gezogen und wenn es wieder turbulent wurde, angeboten oder einfach übernommen. Und was mir sehr wichtig war, immer wenn unser Sohn Kontakt zu mir suchte, wollte ich da sein, was natürlich irgendwann mit meinem Lernzielen immer mehr kollidierte und trotzdem gestresste Zeit war und niemanden glücklich macht.

Auch muss ich erwähnen, dass es sehr viele Wochen gab, wo ich entschieden habe, dass er nicht in den Kindergarten geht. Klar hab ich es mit meinem Partner besprochen, aber im Grunde habe ich es entschieden. Der Kleine hatte mehrere Infekte, Grippe, MD, dann kamen etliche Ausbrüche wegen C in seiner Kita Gruppe und ich fieberte dem MRT Termin und den anderen Kontrollen entgegen. Damit wir diese bekommen brauchen wir immer einen negativen Test, ich hatte echt Sorge. Daher war er sicher gut 8 Wochen nicht im Kindergarten und ich bemüht den Eiertanz Lernen und spannende Aktivitäten für ihn und wenig Belastung für den Partner. Mein Lernen hat sich in die Nachtstunden ausgeweitet. Und ich bin froh, dass ich es gemacht habe, denn das MRT war leider das Gegenteil von erleichternd, es war ernüchternd. Der Kleine hatte nicht den Hauch von Symptomen gezeigt. Ich hab als er schlief so bitter geweint! Wie soll ich als Mutter je wissen, dass er Hilfe braucht, wenn es keine Anzeichen gibt? Was wäre passiert, wenn wir die Kontrolle später oder gar nicht bekommen hätten?.. Auch hier bin ich noch am verdauen. Der Kleine hatte laut Bildern bereits Hirndruck, es gibt Veränderungen am Sehnerv, der Shunt, von dem er entwöhnt werden sollte, wurde wieder aktiviert. Jetzt bin ich mit ihm in der Augenklinik, zum Glück sieht es so aus, als habe er noch ein normales Sehvermögen, aber das Gewebe ist beschädigt und es wird kontrolliert. Die nächste Kontrolle ist im Mai, das nächste MRT im August. Und mein Magen dreht sich, denn aktuell kann ich einfach nicht darauf vertrauen, dass es ihm gut geht, nur weil er singt, springt und lacht

Ich denke in diesem Modus plus dem Lernmodus ist Vieles einfach mehr an mir 'vorbei', als an mich ran. Ich habe es nicht zur Sprache gebracht. Aber GEFÜHLT! und jetzt wo ich es schreibe macht es mich erneut traurig! Warum fühle ich, dass unser Sohn für meinen Partner eine Belastung ist und stört und ich dankbar sein muss, wenn er mit seinem Sohn Zeit verbringt?
(auch hier danke ich dem Forum, denn eine aufmerksame Userin bat mich, mein Bild zu prüfen, ob er denn wirklich ein toller Vater ist, da dies der Auslöser meiner tieferen Gefühle für ihn war)

... Es sind vielzählige Bilder, mein Partner liegt auf der Couch mit einem der Großen Kids und der Kleine 'stört' deren Ruhe
.... Mein Partner möchte den Hausumbau voran treiben und der Kleine 'stört' dabei
.... Der Kleine 'stört', weil er schreit und was will - es ist nicht selten, dass der Kleine ihn fragt : Papa, hast du jetzt Zeit für mich und die Antwort kommt ja, aber nur wenn du lieb bist und nicht schreist!..... Es zerreißt mich, aber er sieht null, was er dem Kleinen damit mitteilt! Er denkt auch, er sei 'genug', 'immer' oder 'viel' für ihn da..... Wenn ich rückblickend schaue, dann eigentlich nie freiwillig. Immer nur, weil ich arbeiten musste und er notgedrungen einspringt, was ich tatsächlich vorgehalten bekomme! damit Du arbeiten kannst.... Ähm, aber ich nehme ihn ja auch, damit Du arbeiten oder sonstiges kannst... ja, aber Du machst es ja gern, du liebst das war wirklich seine Antwort. Unfassbar perplex habe ich erst jetzt beim Lesen festgestellt, was der Umkehrschluss bedeutet! Und muss weinen.
Wenn er den Kleinen außer der Reihe nimmt, dann nur, weil der Kleine seinen Papa nach Zeit mit ihm fragt! Oft haben die beiden dann sehr zugewandte Zeit, in denen mein Partner (sorry, vielleicht ist das nun wirklich überinterpretiert), in meiner Wahrnehmung völlig überzogen, dass süße und intelligente Wesen unseres Sohnes benennt, damit ich es auch sehe. Ich frage mich, warum er jetzt so ne Show macht, 5 Tage zuvor hat er den Kontakt weder gesucht noch vermisst, sondern war genervt davon... Aber meist denke ich jaaaa, der kleine Gauner begeistert mich auch, aber wehe dem ich drücke das auch so aus! Dann bekomme ich zu spüren, dass es zu viel Lob an den Kleinen ist.

Szenisch eindrucksvoll sind immer auch die Rückkehrmomente, also wenn er mit dem Kleinen unterwegs war,damit ich lernen konnte. Um wieder eine Übergabe zu machen komme ich an die Haustür, meist quietschte der Kleine ein fröhliches Mamaaaaa, was ich ebenso fröhlich beantworte. Und nahezu immer zog mein Partner ein Gesicht und merkte an, dass er nicht so begrüßt werde und gern geschehen....

Ich muss also für jeden Moment, den er mit unserem Sohn verbringt auch dankbar sein. Ich habe ihn schon mal gefragt, ob seine Ex sich auch so dauerhaft und permanent bedankt, dass er die Kinder Mo, Di auf Mi und im Wechsel von Fr bis So und all die Zeiten dazwischen, wenn er einen oder beide holt? Darauf gibt es nie eine Antwort, nur eine Schimpftriade, dass ich nicht wisse, wie schlimm das sei.

Ich weiß, der Vergleich mit den Kindern aus der Vorbeziehung sollte ich nicht ziehen, aber ich frage mich schon, ob er denen auch sagt : Nein, kommt bzw bleibt nur, wenn ihr keine eigenen Bedürfnisse habt und nicht stört nein, im Gegenteil, sie kommen wann sie möchten und gehen, wann sie möchten und meistens, macht er mit ihnen, was sie sich wünschen und zwar auch dann, wenn es ihm sehr viel Anstrengung bedeutet.
Ich denke, er will die Trennung ausgleichen. Ich habe Verständnis dafür, denn mir würde auch das Herz bluten, meinen Sohn nicht täglich zu sehen. Außerdem finde ich es absolut okay, wenn er mit den Kindern etwas unternimmt, was allen Freude macht .... Mir war der Trubel sehr oft zu viel und ich hätte mir frei gewünscht, aber das habe ich nie gesagt, ich wollte ihm da keine emotionalen Nöte zumuten. Und das ist das Zuhause der Kinder und Punkt. Mein Weg war, dass ich, sobald unser Sohn z. B. als Säugling Ruhe brauchte, ich mich ebenfalls zurück gezogen hatte. Damals wie heute wird mir das vorgeworfen, es würde sich alles nur nach dem Kleinsten richten oder nach mir.... Auch hier bekam ich immer mehr das Gefühl, unser Sohn, dessen Bedürfnisse, einfach zu viel. Meine ebenso, wir sollen einfach mitziehen und wenn wir das nicht können, dann sind wir egoistisch?

Was mir auch auffällt, dass er auch seinen großen Kindern vorwirft, was er alles für sie tut und wie undankbar diese sind. Die beiden sind schon so dressier, dass sie ihm permanent sagen, dass er der beste Papa der Welt ist.

Die ersten 3 Jahre war meine Beziehung zu den Großen noch innig, in den letzten beiden Jahren habe ich mich auch von ihnen distanziert. Mein Partner hat sie gefühlt oft gegen mich als seine Front eingesetzt. Z. B. Indem er das gemeinsame Essen verhinderte, mir Egoismus vorwarf, wenn ich für alle koche und in vielen Momenten auf mich zeigte und darstellte, dass ich offensichtlich die falsche oder kranke Meinung vertrete. Als Beispiel, er fragte mich sehr gern vor den Kindern nach meiner Meinung zu der Impfung und ich bin skeptisch und bezogen auf Kinder Impfung sehr skeptisch.... Belustigt verdrehte er gern meine Argumente und vertrat höhnisch, dass ja alle Wissenschaftler es anders darstellen und ich mal nachdenken sollte. Wenn ich auf solche Angriffe reagierte wurde er gern noch ernster, denn ich solle so nicht vor den Kindern mit ihm reden!
Schlussendlich habe ich mich vor ihm retten wollen indem ich immer mehr zunächst unbewusst, mittlerweile bewusst vermied in seiner Nähe zu sein, wenn die Großen da sind und damit nahezu keinen Zugang mehr zu den Kids zu haben!

Eine verrückte Szene mit den Kindern möchte ich noch beschreiben. Ich hab im Oktober Geburtstag, monatelang hat er mich völlig beschnitten und alles als unnötig dargestellt, was ich in der Familie beiträge. Dann bekam ich eine von den kids geschriebene aber ganz offensichtlich diktierte Karte vorgelegt. Danke, dass du immer für uns so lecker kochst und für uns da bist.... Ich glaube mich haben Sätze noch nie so irritiert und traurig gemacht und ich war nicht die einzige, die es irritierend fand! Denn monatelang wurde von allen mein Essen verweigert....

24.04.2022 08:37 • x 1 #298


D
Hallo
Sicherlich tut es dir gut hier zu schreiben

Hallo
Sicherlich tut es dir gut, hier zu schreiben

Zitat von Libra82:
Ich möchte nichts vergessen, weil er gern in Diskussionen alles verdreht. Ich schreibe es nun nieder.....

sehr gut…. Möglichst gleich aufschreiben
Wenn es auch nur für dich ist…. Ihm wirst du es als"Beweis " nicht vorlegen können…aber du weißt es, was war und gesagt wurde
Dieses Verdrehen und Verzerren der Wahrnehmung macht auf Dauer krank

Entschuldige dass ich noch nicht alles gelesen habe
Nur die ersten Seiten, die ja schon eine sehr traurige Geschichte mitteilen

Aber ich möchte fragen
Wieso wurde dein Essen verweigert?

Ich empfinde das als sehr erniedrigend.
Schlimm ….

Drücke dir die Daumen für die Kur

Meiner Meinung nach genau das was du jetzt mal brauchst

Abstand und Zeit für dich und den kleinen Mann, ohne das Gezerre noch alle Bedürfnisse anderer erfüllen zu müssen oder zu wollen?

Fühl dich mal gedrückt
Lg

24.04.2022 09:30 • #299


D
Öh
Das mit dem Zitieren….
Muss ich noch üben

24.04.2022 09:31 • #300


A


x 4




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