Zwischen Wunsch und Wut

Zitat von Perzet:

Die Kraft geht weg, weil du auf ihn schaust. Und die Kraft geht weg, weil du dir nach wie vor nicht sicher bist und es allen anderen recht machen ...

Ja
Und
Ja

Ich bin gerade auf so wackeligen Beinen und von so vielen Umständen abhängig dass mir es nicht gelingt stark für mich einzustehen, da ich das aus eigener (auch finanzieller Kraft) gerade gar nicht leisten kann.
Mein Boden hat Löcher und Bretter liegen auf kaputten Balken.... Ich soll mich und mein Kind balancieren...
Das geht gerade nicht so einfach und ich muss es noch eine Weile aushalten.

Die Welt sieht wahrscheinlich in 3 Wochen schon ganz anders aus! Aber es dreht sich mein Magen und lässt mich kaum klar denken.
Auch die Entscheidung und ein Weg zu meinem Gefühl ist komplett verbaut. Denn mit Existenzangst ist nicht gut zu fühlen und zu entscheiden.

Ja, dann kommen die lieben Kleinen Gesten und die Verzweiflung und zu gern würde ich einfach Glauben l, alles nur ein beschi... ALPTRAUM, er liebt dich und die Kinder, ihr habt die Chance auf ein wunderschönes Leben.... Und dann kommt wieder eine winzige Situation, ein Wort ein Satz ein Blick eine Berührung und ich weiß tief in mir:... Nein, er wird dich wieder anders behandeln, sobald er glaubt, dass ich ihn nicht genug beachtet habe..... Liefer dich ihm nicht aus....

Ich laufe gerade im Notfallprogramm und zwar in allen Ecken.

Zitat von Libra82:

Ich laufe gerade im Notfallprogramm und zwar in allen Ecken.

Bleib schön weich mit Dir selbst. Is doch schon straff genug Dein Programm…

Zitat von Libra82:

Ich war heute nahezu unfähig eine Aufgabe zu lösen!

wie denn auch, bist ja im…

Zitat von Libra82:

Ich fühle mich wie im freien Fall.

Deswegen würde ich hier

Zitat von Libra82:

Jetzt muss ich mich schütteln und den Kleinen holen, aber ich fühle mich, als müsste ich einfach liegen und die Decke über den Kopf ziehen. Ich fühle mich bewegungslos

Auch das müssen raus nehmen. Knuddeln den Kleinen und guckt aufm Sofa gemeinsam einen Cartoon oder whatever
Was will da jetzt wütend sein erstmal? Nüschts

Zitat von Libra82:

Die Welt sieht wahrscheinlich in 3 Wochen schon ganz anders aus!

Das ist sogar unumstößlich Bring Entspannung rein. Sonst bringt dieser Fall Dir auch nix weiter als weitere Unordnung. Los nu

@Libra82 , kannst du nicht vorrübergend bei einer Freundin / Schwester / Bruder o. a. unterkommen?

Du kannst anfangen die langsam zu bewerben, eine Arbeit suchen, der Kleine könnte zu einer Tagesmutter oder in die Kita - somit machst du dich selbständig und wirst wieder selbstsicherer.

Beste Grüße

Zitat von Souvenir:

@Libra82 , kannst du nicht vorrübergend bei einer Freundin / Schwester / Bruder o. a. unterkommen? Du kannst anfangen die langsam zu bewerben, eine ...

Die Freundinnen, die hier in der Nähe sind, haben wenig Platz, auch wenn sie den mit mir teilen würden.
Mein Bruder wohnt im Haus meiner Eltern.
Freundinnen mit Platz sind zu weit weg von meiner Arbeit....
Und ich klebe gerade ein wenig an meinen Unterlagen und lege mir Steine in den Weg.

Ich werde natürlich die Flucht ergreifen müssen, wenn es so weiter geht.

Wie gesagt, in 3 Wochen sieht die Welt schon klarer aus, aber bis dahin....

Zitat von Souvenir:

@Libra82 , kannst du nicht vorrübergend bei einer Freundin / Schwester / Bruder o. a. unterkommen? Du kannst anfangen die langsam zu bewerben, eine ...

Die Freundinnen, die hier in der Nähe sind, haben wenig Platz, auch wenn sie den mit mir teilen würden.
Mein Bruder wohnt im Haus meiner Eltern.
Freundinnen mit Platz sind zu weit weg von meiner Arbeit....
Und ich klebe gerade ein wenig an meinen Unterlagen und lege mir Steine in den Weg.

Ich werde natürlich die Flucht ergreifen müssen, wenn es so weiter geht.

Wie gesagt, in 3 Wochen sieht die Welt schon klarer aus, aber bis dahin....

Und tagesmutter sowie Kindergarten findet sich nicht von jetzt auf gleich, geschweige denn, die Eingewöhnung die es braucht....
Da sind meine Eltern tatsächlich die einzig realistische Lösung, wenn der Übergang nicht im gemeinsamen Haus zu leisten ist

Ich glaube es ist auch dieser berufliche Schwebezustand, ich habe keinen anderen Fokus außer mich, meine Situation und den Kleinen...
Keine tatsächliche Ablenkung.... Das lässt mich natürlich kreisen.

Eine Freundin machte mich heute darauf aufmerksam, dass ich weiter auch positive Gefühle für ihn habe und empfinden kann. Ich z. B. seine Umarmung nicht völlig abstoßend finde, sondern es einen Teil von mir gibt, der es sogar annehmen kann und ich mich bewusst davon abhalte, es ganz zuzulassen.

Kennt das jemand?
Es ist ja offensichtlich auch Teil meiner Gefühle und Ausdruck meiner Ambivalenz.

Zitat von Isnogud:

Aber wenn ich darüber nachdenke... damals vor der Trennung konnte auch keiner verstehen warum und weshalb ich noch daran festhalte, auf was ich hoffe, was ich an ihm überhaupt finde...

Danke für die ehrliche Antwort und dein in dir prüfen!

Zitat von Isnogud:

Es ist schwer festzustellen, ob das eben Liebe ist, übriggeblieben und selbstlos oder einziger Selbstbetrug und das füttern der eigenen Ängste und Muster. So denke ich, aber ich weiss es nicht.

Ja, genau da schwanke ich

Zitat von Libra82:

Ich glaube es ist auch dieser berufliche Schwebezustand, ich habe keinen anderen Fokus außer mich, meine Situation und den Kleinen...
Keine tatsächliche Ablenkung.... Das lässt mich natürlich kreisen.

Das finde ich nicht ungewöhnlich. Ich könnte mir vorstellen, du bist gewissermaßen gelähmt. Auch wenn es ja schon in kleinen Schritten vorangeht, erschlägt es dich dann alles wieder und du schaltest ab und funktionierst?

Zitat von Libra82:

Ich z. B. seine Umarmung nicht völlig abstoßend finde, sondern es einen Teil von mir gibt, der es sogar annehmen kann und ich mich bewusst davon abhalte, es ganz zuzulassen.

Wahrscheinlich der Biografie geschuldet? Hat halt etwas mit der persönlichen Schmerzgrenze zu tun. Wenn man es so kennenlernt, wird einem zwangsläufig übergestülpt, viel zu dulden. Das kannst du nicht von heute auf morgen ablegen. Schon gar nicht, da du ja noch mittendrin steckst und der Abstand fehlt.

Hallo Libra82,

Zitat von Libra82:

dann nehmen die Dinge ihren Lauf und es gibt kein Zurück mehr!

Ja. Und?!
Du hast es Dir sehr gut überlegt und willst gar nicht mehr zurück.
Also ist seine Drohung total gegenstandslos.

Zitat von Libra82:

Dann hieß es noch, dass ich alles zerstört

Weil Du alleine für das Gelingen der Beziehung zuständig bist.

Zitat von Isnogud:

nicht den erwünschten Erfolg hat wird ihm (unterbewusst) nichts anderes übrigbleiben als dich zu verteufeln.

Denke ich auch.
So als chronisch unschuldiger passiver, dem immer nur was zustößt.

Zitat von Libra82:

Aber ehrlich, ich bitte um Abstand und darf ihn nicht haben, nicht morgens im Bad, nicht mittags wenn die kids da sind, nicht am Herd, nicht abends wenn ich nur mit unserem Sohn zusammen sitze

Hol' ihn Dir.

Geh' draußen spazieren, besuche 'ne Freundin und geh' bei ihr dein Zeug durch oder mach's im Cafè.
Alternativ, ab in's Hotel für 2 Tage und Du siehst gleich viel klarer.
Das möchte ich Dir echt an's Herz legen.

Zitat von Libra82:

denn es gibt immer eine Möglichkeit einen Weg zu finden und er macht alles, aber ich trete ihn mit Füßen und versteh gar nichts! .

Jaaa, einen Weg schon. Nur keinen certräglichen für Dich.
Dann soll er mal was machen, was Du ihm ganz konkret sagst, was Du jetzt dringend brauchst.
Und er möge mal in eigenen Worten schildern, was er von deinem Gesundheits-, Gemütszustand und deinen Bedürfnissen sich gemerkt hat

Zitat von Libra82:

Ich wurde echt so sauer, dass ich sagte er soll aufhören mit seiner friss oder stirb Taktik, ich gerade null den Weg für mich kenne, nur, dass ich eine Wohnung will und er los gehen kann und machen kann was er will!

Ja.
Ist ha auch so.

Zitat von Libra82:

Das Hundezimmer ist kein Traum. Aber es wird nicht schlecht tun, dort zu sein.

Auf jeden Fall besser, als sein Gezerre usw. zu ertragen.

Zitat von Heffalump:

es wird ihm nicht bewusst sein, das du am Ende bist.

Wenn Du ihm das in unmissverständlichen Worten sagst, kommt das dann an?
Oder drauf hinweist, dass Ruhe unabdingbar ist und Abstand um irgendwie reagieren zu können.
Dass Nähe einen Fluchtinstinkt auslöst, wenn man Distanz braucht, weiße er das überhaupt?

Zitat von Libra82:

Und irgendwie dreht sich mein Magen um, denn finanziell wird das alles gerade ein riesen Kraftakt und alle meine Arbeitsstunden ballen sich in der mittags und Abendzeit!
Halt immer nach der Schule.

Sollten sie sich nicht besser während der Schule ballen?
Es findet sich noch.

Zitat von Libra82:

Möbel gehören mir faktisch auch keine mehr....

Super.
D.h. Du fängst mit unberührten neuen Sachen an. Denen Du Bedeutung verleihst.
Mit leichtem Gepäck zu reisen hat Vorteile.
Alles wird vollständig deins sein.

Zitat von Libra82:

Ich denke ich brauche noch 1 bis 2 Monate, bis ich etwas klarer sehen kann wie ich wieder selbstständig stehen kann.

Die Frage ist wie er mir bis dahin die Kraft raubt und wieviel Kraft es mich kostet und ob ich das alles leisten kann oder irgendwann verzweifelt entweder ihm nachgebe oder als Elend mit Klamotten vor meinen Eltern stehe.

Vorschlag:
Hol' Dir jetzt Entlastung und Unterstützung, wo Du sie brauchst und wieviel.
Und gehe wenn dann aus eigenem Antrieb mit in Ruhe gepackten Koffern zu deinen Eltern.

Ich prophezeie, dass Du dich wundern wirst, wie schnell Kraft und Motivation doch zurückkehren, wenn Du andernorts bist.

Da Du dich gerade körperlich, geistig und emotional auf Trennung vorbereitest, erscheint es mir sinnvoll und angebracht Dich von ihm zu entfernen.

Mach' mal was völlig entspannendes alleine für Dich, wie im Gras liegen, Telefon im Flugmodus und bewusst die umgebende Natur mit allen Sinnen wahrnehmen.

Das mit der Liebe kann man vielleicht so erklären, daß jeder Mensch eine andere Fähigkeit des Liebens hat. Und jeder versteht etwas anderes unter diesem Begriff.
Der Eine hat ein riesiges Herz und strahlt eine unglaubliche Wärme aus. Ein anderer hat schlimmes erlebt und da kommen nur noch vielleicht 20% durch. Für diese Person sind die 20% aber alles, was geht also 100%. Mehr geht nicht.

Wenn man an jemanden gerät, der - warum auch immer - halt nur weniger als andere geben kann, dann geht es einem auf Dauer echt schlecht. Dabei gibt der Andere seine eigenen 100 Prozent.

Und dieser andere versteht nicht, wovon der Partner spricht, wenn es ihm / ihr auf Dauer nicht reicht.
Wie auch, sie geben bereits alles.

Ich sehe hier zwei Menschen, die innerhalb ihres jeweiligen Verständnisses jeweils alles geben.
Und es sind zwei Menschen, die den anderen nicht verstehen und sich selber nicht verstanden fühlen.

Es sind zwei Menschen, die jeweils verzweifelte Aktionen starten, damit der andere endlich.. xy.. macht bzw versteht.

Die ganzen verzweifelten Aktionen sind im Bereich von toxisch angekommen. Es gilt, sich zu schützen, da es ins jeweilige Schmerzzentrum trifft. Alles wund. Geht nicht mehr.

Liebe @Libra82
du darfst seine guten Seiten und seine Versuche, auf dich zuzugehen sehen. Du darfst dir aber auch zugestehen, daß seine 'verzweifelten' Aktionen dich nun mal sehr nieder machen, ob bewußt oder nicht. Egal. Davor darfst und sollst du dich schützen lernen. Das Recht hast du. Eigentlich sogar die Pflicht, auch dich zu schützen.

Es prasselt gerade sehr viel auf dich ein. Ohne diese Masse würdest du doch noch irgendwie alles auf die Reihe bekommen und aushalten. Richtig?
Jetzt wird alles noch deutlicher.
Manchmal scheinen wir solch deutliche Sprache des Lebens zu brauchen. (sagt eine, die das auch zu brauchen scheint)

Alles Gute für dich!

Zitat von Libra82:

oder irgendwann verzweifelt entweder ihm nachgebe

Ein Rat? Nicht ihm nachgeben. Es nimmt dir jetzt schon Kraft, später wird es dir Gesundheit nehmen.

Szenario? Du liegst im KKH, hast zwei gebrochene Beine und er kommt und frägt dich, wann du endlich aufstehst - heim kommst, um zu putzen, zu kochen, statt faul herum zu liegen..

Hallo und wieder vielen Dank für die Begleitung und den Austausch.
Ich war gestern wirklich plötzlich in einem tiefen Loch, alles schwarz und schwer...

Es ist natürlich zum einen nachvollziehbar, denn meine Situation könnte durchaus besser sein und ich habe immer viele Sorgen, wenn ich neue berufliche Felder erschließe und merke, dass mir Wissen fehlt und oder die mahlen der Bürokratie langsamer sind als ich es brauche, um wieder sicherer zu sein....
Also die Gefühle wären zu großen Teilen auch da, wenn ich weiter die Beziehung denken würde...

Jedoch hatte ich vieles nur in der Beziehung geplant. Beispielsweise der Dienstplan... Wenn ich finanziell gesehen auf mich gestellt bin, muss ich natürlich auch mehr arbeiten und meine Arbeitszeit ballt sich immer ab mittags und zieht sich in den Abend. Das war nie mein Konzept für Familie! Aber hier muss ich Kompromisse suchen und dafür brauche ich zu allererst Klarheit darüber, wieviel ich verdiene und was genau verlangt wird.... Hier beginnt dann wieder die Schlaufe... Da ich es gerade nicht fassen kann, stell ich es mir unmöglich vor und mache mir Sorgen!

Der Beruf an sich ist super und ich kann es, aber jetzt muss ich Dinge können, die ich nicht kenne und noch nicht weiß, wie sie mir gelingen.... Abrechnung, Buchführung, Steuer.... Auch hier bin ich naturgemäß einfach mega unsicher und verzweifelt. Bis ich es überwinden kann, muss ich es erst probieren und dann wird auch diese Sorge nur noch lästige Pflicht sein....

Tja, und an meiner finanziellen Lage und Abhängigkeit bin ich selbst schuld! Weil ich nie Geld eingefordert habe in der Zeit der Betreuung von unserem Sohn, weil ich alles aus eigener Kraft Stämmen wollte, weil es für mich selbstverständlich ist, dass ich Möbel, Kleidung und Essen für den Kleinen und für alle hole.... Weil ich nicht gedacht habe, dass ich auf mein Geld aufpassen muss und irgendwann allein dastehen werde. Weil es mir ausgereicht hatte, keine Miete und Umkosten zu zahlen. Weil ich erleichtert war, dass ich durch diese Situation auch nicht noch mehr arbeiten gehen MUSS und mich somit auf die Ausbildung und den Krankenhausaufenthalten kümmern konnte....
Und weil ich wirklich wirklich wirklich dachte, dass ich dafür dankbar sein muss und jetzt, wo er mir monatlich Geld überweist, damit ich die Kosten decken kann.... Fühle ich mich verpflichtet, ihm das alles zurück zu geben und dann frage ich mich, ob ich da nicht noch an mir arbeiten könnte, denn ich hatte gut verdient, super Rücklagen und nun nix mehr und Schulden bei ihm? Er sagte mal, er hätte gern 20000 zurück... Tja, da kann ich mal sehen wie ich das auf die Kette bekomme

Dann kam noch das Wohnungsdilemma. Ohne Wissen, was ich überhaupt finanzieren kann, sehe ich Preise die mir heftig vorkommen! Klar, ich hatte vorher eine Miniwohnung und die Mietpreise sind heftig gestiegen, aber ist natürlich ein Brett.
Ich persönlich hab keine Luxusansprüche und denke gerade zu kompliziert. Ich denke ich suche zunächst nach einer kleinen Wohnung, um erstmal Geld zu sparen. Der Kleine schläft ohnehin noch gern bei mir und in 2 Jahren kann ich ihm wieder ein eigenes Zimmer möglich machen.... Aber auch da könnte es zwischenlösungen geben, er ein Kinderzimmer und ich lebe im Wohnzimmer.... Kommt ja auf die Wohnung an und was da möglich ist...

Der Kompromiss erst zu meinen Eltern, ist wirklich nur eine Notlösung. Es sind liebe Menschen, sie werden heilsam sein für den kleinen und für mich und es wird gut tun, so umsorgt zu sein. Aber auch dort warten seelische Kämpfe und Dinge, die mir Kraft rauben....
Aber es ist eine gute Notlösung

Gerade möchte ich es noch vermeiden, den Kleinen aus seinem Kindergarten zu holen und in den nächsten Wochen stehen einige Arzttermine für ihn an, die alle hier sind. Ich wäre erleichtert, wenn er gut betreut im Kindergarten ist und ich zunächst beruflich Klarheit schaffe.

Auch hier hab ich es nicht in der Hand. Wenn der Herr mir weiter auf die Pelle rückt und ich abwehrend bleibe, wird es die Retourkutsche geben. Und ob das dann noch auszuhalten ist, ist zu bezweifeln. Hier werde ich nicht lange Fackeln, sobald ich sehe, dass es auch wieder deutlicher für den Kleinen wird. Die Großen nehme ich ein Stück weit raus. Die beiden spüren es ohnehin und ich darf ihnen nichts sagen.
Ich Weine dauernd, weil ich die Trennung nicht nur für mich spüre sondern irgendwie auch für den Kleinen und für die Großen .... (vllt versteht ihr was ich meine.) aber ja, alles besser als im Haus mit Kriegsstrategien aufzuwachsen und vorgelebt zu bekommen! Und in dieser Anspannung bin ich faktisch ätzend, schnell reizbar und zickig und unfair im ungeduldigen Gezerre.

Tja und dann fühlt es sich wieder an wie ein Griff ins Nichts.... Ich hatte mal alles und konnte viel bieten und fange bei Null und minusnull an und möchte doch so dringend einfach nur atmen und dem Kleinen den Weg leichter machen, denn er wird schwer sein....

Und zack Weine und Weine ich und er nutzt die Gelegenheit sich als Retter aufzuschwingen.
Ich will nicht sagen, dass er mich zum Opfer gemacht hat, denn ich hab meine Grenzen nicht gewahrt und mir immer wieder einreden lassen und von Natur aus gehabt, dass das alles so richtig ist! Ich die Grenze nicht brauche, er recht hat und gut, dass er da ist und mir wieder und wieder die Hand reicht, denn er ist ja immer da und bietet mir das!

... Dann steigen die Erinnerungen hoch an die schönen Momente, die liebevollen und das pure Glück, dass ich gerade so am Anfang mit ihm hatte. Dieses tiefe Gefühl, dass da jemand ist, der einfach aus einem wohlwollenden Gefühl für mich da sein möchte.... Ich denke dann wirklich, daß ich ihn und seine Bedürfnisse zu wenig wahrgenommen habe, das er diese Liebe und Anerkennung einfach braucht und ich sie ihm doch im Grunde sehr gerne gebe und wir so schöne Entwürfe haben von unserer Zukunft, jetzt wo ich endlich ein Paket Stress los bin.... Und dann erreichen mich seine Vorwürfe und Worte : lass dich drauf ein... Wir haben so viel.... Wir schaffen das.... Wir dürfen nicht immer in der Vergangenheit leben... Es ist es wert....

Wenn ich dann auch noch allein bin, dann ist da wenig, dass mich korrigiert und beide Seiten integriert.... Ich drifte ab.
Gestern gab es dann den Moment, wo ich ganz tief lag und mir gewünscht hätte, es ist ein Alptraum und es gibt eine Chance.... Dann hab ich wieder an den Alltag gedacht, an das WARUM hab ich ihm zu wenig gegeben? Warum wollte ich nicht mehr Zeit mit ihm in Zweisamkeit sondern bin immer weiter ausgewichen? Da gibt es ja noch viel viel mehr, ich fühle mich auch in Gesellschaft mit ihm unwohl. Er ist provokant bei meinen Freunden und Familie, ich finde es unangenehm und bei seinen Freunden muss ich aufpassen wen ich wie ansehe und was ich wie sage, denn entweder es ist zu positiv oder zu negativ....
Von den Großen hab ich mich fern gehalten, weil sie immer an ihm kleben und ich sorge hatte wieder zurecht gewiesen zu werden, weil ich etwas sage oder tue, was er unpassend findet
Und garniert ist es mit seinen dauernden Aufforderungen, ich solle ihn jetzt mal ein Küsschen geben oder zuhören oder oder oder....
Getoppt von den permanenten Äußerungen darüber, dass ich von alle dem 'zu viel' an unseren Sohn gebe...

Alles soweit im Rahmen, erträglich, so ist mein Leben, hab genug zu tun, so dass es für mich möglich war, mich frustriert damit zu arrangieren.

Der Damm bricht jedoch immer wieder wenn meine Angst dazu kommt und er mich nieder macht. Es hat immerhin nun mehr als 5 Monate gedauert von erträglich zu nicht mehr tragbar und wieder bin ich völlig geplatzt und der Kleine wie immer sehr nah...
Das will ich nie nie nie wieder! Also muss ich gehen! Denn die Phasen erträglich wird es immer geben und sie werden immer wieder auf rot springen, denn er zeigt wirklich nicht, dass sich daran was ändern lässt und ich hab wirklich lang genug versucht nicht wieder nur eingeigelt und emotional sowie körperlich fern zu sein

Im Grunde hat er mit den Vorwürfen recht. Ich bin zärtlicher und gebe es ihm nicht. Dann gibt es Momente, da spürt er mich wieder und dann verkümmer ich emotional mit ihm und entzieh mich. Für ihn durchaus eine ähnliche Foltersituation wie für mich und die Schlaufe kann ich trotzdem nicht durchbrechen. Und er hat recht, ich habe mich geändert.

Aber ja und danke an euch, dass ihr nicht müde werdet mir das zu sagen, was ihr von mir schon wisst. Er hat trotzdem kein Recht mich so zu behandeln, kein Recht mich zu strafen und meine Grenzen zu überhören nur um seine Bedürfnisse zu stillen. Kein Recht seinen Sohn zu vernachlässigen, weil er auf mich sauer ist, kein Recht mir vorzuwerfen, dass ich den Kleinen Liebe und Angst habe, kein Recht mich für meine Ängste fertig zu machen, kein Recht von mir Dankbarkeit zu erwarten für Dinge die ich nicht eingefordert habe oder Dinge die auch ohne mich in seiner (mit) Verantwortung liegen....

Ich kann nicht mehr und das hat Gründe....

Aber ich fürchte, bis ich meinen Weg gefunden habe, wird es noch Schlaufen geben in meinem Gefühlschaos und ich bin froh, dass ich nicht nur mit meinen Freundinnen reden kann, sondern auch hier.

Zitat von Doppelherzchen:

Wenn er auch nur einen Bruchteil so selbstkritisch wäre, wie du es bist.

Weißt du was lustig ist? Er redet mir teilweise erfolgreich ein, dass ich die bin, die immer absolut Kompromisslos ihren Standpunkt vertritt und im Gegensatz zu ihm absolut unselbstkritisch bin denn nur er räumt immer schon als standardisiertes Vorwort ein, dass er ja auch Unrecht haben könnte...

Zitat von Perzet:

Du wartest auf sein ok, auf sein Verständnis, auf seine Rücksicht. Sonst würdest du nicht so oft wiederholen, daß du keine Kraft mehr hast. Sonst würdest du handeln und dich schützen.

Zitat von Perzet:

Aber wenn der Schalter innen drinnen mal umgelegt wurde, dann spürt man selber den Unterschied, diese Welten, zwischen perfiden Verdrehungen und respektvollem Umgang.

Darin ist eine tiefe Wahrheit an die ich erst langsam gerate und in mir erspüren möchte, warum.... Einerseits will ich dir Gute sein, will nicht quälen und mach meine Grenzen nicht dicht, da ich lieber selbst leide und andererseits bin ich völlig schockiert und wütend, wenn ich erkenne, dass mit mir eben nicht Rücksichtsvoll umgegangen wird? Ich die tiefe Sehnsucht habe, dass es nicht wahr ist, dass man so nicht mit mir umgeht, wenn ich klar genug mache, was mit mir passiert? Und wenn das nicht hilft dann will ich meine Grenzen verteidigen und fühle mich schuldig weil ich es so konsequent tue?... Irgendwie so fühlt es sich an, aber ich bin mir nicht sicher

Wie hast du es da raus geschafft aus der eigenen inneren Zwangsjacke?

Zitat von Waspy:

Auch das müssen raus nehmen. Knuddeln den Kleinen und guckt aufm Sofa gemeinsam einen Cartoon oder whatever
Was will da jetzt wütend sein erstmal? Nüschts

Danke für das zurück holen in die Entschleunigung. Das war mir nicht möglich. Zum Glück war der Kleine gestern Nachmittag so müde, dass er nur schlief

Zitat von Doppelherzchen:

Das finde ich nicht ungewöhnlich. Ich könnte mir vorstellen, du bist gewissermaßen gelähmt. Auch wenn es ja schon in kleinen Schritten vorangeht, erschlägt es dich dann alles wieder und du schaltest ab und funktionierst?

Wenn ich wenigstens eine konkrete Sache bearbeiten könnte, wäre mir zumindest das funktionieren geblieben. Die letzten zwei Wochen hab ich mich im Kummer und freeze erlebt

Zitat von Doppelherzchen:

Wahrscheinlich der Biografie geschuldet? Hat halt etwas mit der persönlichen Schmerzgrenze zu tun.

Leider ja.... Ich dachte auch schon, dass ich es gut bearbeitet hätte, aber no!

Zitat von Tee-Freundin:

Geh' draußen spazieren, besuche 'ne Freundin und geh' bei ihr dein Zeug durch oder mach's im Cafè.
Alternativ, ab in's Hotel für 2 Tage und Du siehst gleich viel klarer.

Selbst dafür fehlte die Kraft.... Aber ja, ich muss sie mobilisieren und nicht auf ein ok warten. Das wird nicht kommen und das Geld dafür sollte es mir wert sein

Zitat von Tee-Freundin:

Jaaa, einen Weg schon. Nur keinen certräglichen für Dich.
Dann soll er mal was machen, was Du ihm ganz konkret sagst, was Du jetzt dringend brauchst.
Und er möge mal in eigenen Worten schildern, was er von deinem Gesundheits-, Gemütszustand und deinen Bedürfnissen sich gemerkt hat

Sehr schöner Ansatz, das probiere ich mal. Es wird sicherlich ernüchtern

Zitat von Tee-Freundin:

Wenn Du ihm das in unmissverständlichen Worten sagst, kommt das dann an?
Oder drauf hinweist, dass Ruhe unabdingbar ist und Abstand um irgendwie reagieren zu können.
Dass Nähe einen Fluchtinstinkt auslöst, wenn man Distanz braucht, weiße er das überhaupt?

Ersteres war nun oft genug sichtbar und deutlich. Wenn er es sieht ist er im Element : komm schatz in meine Arme, ich heile dich....
Zweites leuchtet ihm nicht ein. Passt nicht in sein Konzept

Zitat von Tee-Freundin:

Sollten sie sich nicht besser während der Schule ballen?
Es findet sich noch.

Ich arbeite mit Schulkindern.... Die gehen halt in die Schule und können erst im Anschluss zu mir.

Zitat von Tee-Freundin:

Vorschlag:
Hol' Dir jetzt Entlastung und Unterstützung, wo Du sie brauchst und wieviel.
Und gehe wenn dann aus eigenem Antrieb mit in Ruhe gepackten Koffern zu deinen Eltern.

Danke.... Ja, das wäre gut. Mal sehen ob es möglich ist

Zitat von Perzet:

Liebe
du darfst seine guten Seiten und seine Versuche, auf dich zuzugehen sehen. Du darfst dir aber auch zugestehen, daß seine 'verzweifelten' Aktionen dich nun mal sehr nieder machen, ob bewußt oder nicht. Egal. Davor darfst und sollst du dich schützen lernen. Das Recht hast du. Eigentlich sogar die Pflicht, auch dich zu schützen

Weißt du, dass es sehr gut war hier nochmal persönliche Worte an mich zu richten, da mein queres Denken zuvor wirklich wehmütig schwer daraus gelesen hat, dass ich ihm halt leider nicht genug gegeben habe und es hätte tun müssen!

Zitat von Perzet:

Es prasselt gerade sehr viel auf dich ein. Ohne diese Masse würdest du doch noch irgendwie alles auf die Reihe bekommen und aushalten. Richtig?
Jetzt wird alles noch deutlicher.
Manchmal scheinen wir solch deutliche Sprache des Lebens zu brauchen. (sagt eine, die das auch zu brauchen scheint

Ja.... Traurig und auch das wir wohl im gleichen Club spielen

Zitat von Heffalump:

Ein Rat? Nicht ihm nachgeben. Es nimmt dir jetzt schon Kraft, später wird es dir Gesundheit nehmen.

Szenario? Du liegst im KKH, hast zwei gebrochene Beine und er kommt und frägt dich, wann du endlich aufstehst - heim kommst, um zu putzen, zu kochen, statt faul herum zu liegen..

Auch mein queres Denken. Mein erster Impuls lag darin dir wehment zu widersprechen. Denn: er ist und war doch IMMER für mich /uns da!
Und dann musste ich inne halten und tauschte deine Worte etwas aus, dann war ich traurig und habe geknickt.

Szenario? Ich liege mit schweren Burnout im Bett und habe keine Kraft mehr, keine Selbstliebe und funktioniere nur noch, um nicht unter zu gehen.... Und er: hey, gar nicht so schlimm, das bildest du dir alles nur ein, ist krank und falsch... komm hoch und massier mich und lass dich genießen, dann geht es (uns) besser!.... WAAAS du willst mein unfassbar gutes Angebot ablehnen, du undankbares Stück....

... Leider immer so!

Zitat von Libra82:

aus der eigenen inneren Zwangsjacke?

Die muss (!) man ausziehen. Was hast Du mit dieser Jacke zu tun?
Warum ziehst Du Dir den Zwang, der formal nicht Deiner ist, an?
Das ist die bindende Frage darin.
Eine Zwangsjacke ist zwanghaft anzuziehen per se.
Sobald Du sie in Deinem Kleiderschrank zulässt, is da Hopfen und Malz verloren.
Warum hälst Du an ihm fest?…ist das eine Ding.
Viel wichtiger ist zu erkennen, das Gründe und Logik Dir zwar helfen können, die Jacke gar nicht erst zu erstehen beim nächsten Mal,
Aberrrr… Du musst sie einfach AKTIV ausziehen nur so kommst Du daraus.
Und dann nimmst Du die Zweifel und packst die in Deine Garderobe mit der Jacke namens Eigenverantwortung. Zieh das Ding durch, damit gewinnst Du auch was an einer Beziehung, die wohl grottig und zum Scheitern…
Miste diese Jacke einfach aus, es macht all die Alltagsdinge soviel leichter,
for sure