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Zwischen Wunsch und Wut

Libra82
Ich melde mich mal aus dem Urlaub

Uns geht es super und ich bin mächtig stolz auf den kleinen Kerl. Wir haben 44 Stunden im Auto verbracht und er hat stimmungstechnisch am besten durchgehalten!

Er ist verliebt in das Meer und wir haben Glück mit dem Wetter, es ist sogar warm genug zum Schwimmen. Den Verwandten quarkt er fröhlich das Ohr ab, auch wenn diese kein Wort verstehen und er probiert alles, sogar Muscheln

Heute hat er zum ersten Mal wieder nach Papa verlangt. Er war echt traurig, wollte zu ihm.
Mein Vater und meine Mutter haben versucht ihn zu erreichen, das war gegen 12 Uhr. Er ist nicht ran und rief nicht zurück.

Diego sagte, dass er nicht wollte, daß wir uns trennen und ob ich wieder zurück zu Papa gehe, dieser mich liebt. Ich sagte, dass ich das nicht möchte. Da schaut er mich fröhlich an und sagt ist ok, dann nimmst du dir einen anderen Papa D. (sein Name) . Ich sagte lachend Ja, aber vielleicht heißt der dann anders, was Diego nicht ok fand. Ich sagte, dass ich sowieso erstmal nicht will.

Am Abend gegen 19 Uhr hat mein Vater ihn noch einmal angerufen. Er ging ran. Diego zeigte ihm unsere Wohnung und erzählte ihm, was er so erlebt ubd dann kam der Satz Papa, Mama möchte einen anderen Papa suchen .... Ich musste so das lachen unterdrücken.

Es kam nach dem letzten Besuch am 8.9. Kein weiteres Telefonat mehr oder ein Treffen. Aber er schickte mir anstandslos und schnell alle Unterlagen und Unterschriften, damit ich allein mit Diego verreisen kann und er wünschte uns eine gute Reise.

Am Tag unserer Ankunft informierte ich ihn per Mail, dass wir gesund angekommen sind.

Soviel zum Update.

Ich komme zwar nicht richtig zur Ruhe, aber es ist trotzdem perfekt. Es ist warm, ich liebe das Essen, erlebe meine Verwandten, Diego ist abgelenkt und genießt die Zeit am Meer. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ich meine Eltern begleiten kann. Sie sind wirklich nicht mehr fit, wer weiß, wie oft wir noch eine solche Reise miteinander verbringen können.

Ich weiß nur, dass ich nix vermisse und immer wieder spüre, wie gut es ist, dass er jetzt nicht hier ist. Manchmal nehme ich die Situation noch wahr und weiß, was er jetzt tun und sagen würde und ich bin einfach erleichtert.

Hinterlasse euch sonnige Grüße

23.09.2022 00:18 • x 4 #871


Heffalump
Zitat von Libra82:
Papa, Mama möchte einen anderen Papa suchen

Gib Diego eine extra Umarmung, mit Grüßen von mir.

23.09.2022 03:46 • x 1 #872


A


Zwischen Wunsch und Wut

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Libra82
Hallo mal wieder,

Ich versuche mich an einem kurzem Update.

Zuerst: der Urlaub tat wirklich gut. Mal weg von allem und etwas Sonne, die Familie. Richtig Urlaub ist natürlich anders, aber es war nach so vielen Jahren genau die richtige Mischung.

Wieder zurück ist natürlich immer schwer. Musste die Stunden auf der Arbeit aufholen, alle wurden nach einander krank, erst Grippe, dann Magendarm...

In der Wohnung haben wir bisher weiter noch nie geschlafen. Liegt natürlich zum einen daran, dass ich durch den Urlaub keine Zeit hatte alle Möbel und Geräte zu besorgen und zum anderen, dass mir weiter die Kraft für eine Hau-Ruck Aktion fehlt.
Glücklicherweise muss ich das auch nicht und kann an den wenigen freien Tagen immer mal was machen, aber auch Diego genug Aufmerksamkeit schenken und Zeit mit ihm verbringen.

Diego geht es gut. Gesundheitlich weiter keine Auffälligkeiten, was mich wirklich beruhigt. Im Dezember dürfen wir zur Kontrolle nach Berlin.
Auch in Spanien hab ich gemerkt, dass ich die ganzen Ängste um ihn noch nicht wirklich verarbeiten konnte. Nicht, dass ich noch Angst habe, ich weine nur, wenn ich daran denke, was alles schon passiert ist.

Langsam langsam hört es auf und ich hab nicht mehr ihn als innere Zweitstimme. So oft habe ich Situationen erlebt und gedacht: 'jetzt hätte er das gesagt und gemacht' - das war nicht per se schlecht, denn ich fand es eher ernüchternd - er hat Menschen immer schlecht gemacht, entweder provokativ und direkt, oder zumindest im Nachhinein, wenn wir allein waren. Und die Show, die er immer abgezogen hat, so 'aufmerksam und hilfsbereit' und ich, wurde daheim fertig gemacht, weil ich da nicht richtig geantwortet habe, oder ihm keine Aufmerksamkeit geschenkt habe....
Als ich bemerkt habe, dass es langsam seltener wird, ist mir aufgefallen, dass ich nun schon ein halbes Jahr geflohen bin!
Und es ist weiter die aller aller aller beste Entscheidung für mich gewesen.

Diego ist weiter davon betroffen. Ich hatte nur kurz gehofft, dass er sich beginnt nun wieder für seinen 3. Sohn zu interessieren, hab Kleinigkeiten überbewertet... Aber nein, es wird immer deutlicher, dass er am liebsten absolut nichts mehr von ihm hören würde.

Er meldet sich nie, fragt nie nach ihm, hat ihn noch nie freiwillig besucht und verhindert, dass sich die Geschwister begegnen.

Wenn es zu Kontakt kommt, geht es von Diego aus - ganz so, wie der Herr Papa es sich gewünscht hat. Er sagte zu Diego, dass er sich melden soll. Wenn Diego also seinen Papa vermisst, frag ich ihn, ob er telefonieren möchte, wenn er ja sagt, rufe ich ihn an. Bisher ist er bei mir nie ran gegangen und hat nie zurück gerufen. Also muss ich meine Eltern bitten dies zu tun, zumeist reagiert er dann innerhalb von 12 bis 24 std. In den Telefonaten bittet Diego immer um ein Treffen. Meistens vereinbaren die beiden dann auch eines. Bisher 2 mal jeweils Sonntag ab 18 Uhr bzw 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr bzw 20 Uhr.

Ich weiß von den Geschwistern, dass er viel Zeit mit ihnen verbringt. Und Sonntag Abend bringt er die beiden heim und hat dann, wenn unbedingt verlangt, Zeit für den Kleinen.

Alle 3 formulieren den Wunsch Zeit miteinander zu verbringen. Ich war nun schon einmal die große Schwester abholen und es war ein tolles Treffen.

Das Thema Geheimnis hab ich gelüftet. Im Urlaub hat Diego über Video mit ihm und seiner Schwester gesprochen und ich bin kurz dazu um der Großen zu sagen, dass ich schon Muscheln und schöne Ohringe für sie gefunden habe und wir uns bald nach dem Urlaub sehen. Er saß daneben, von daher, erledigt.
Diego hatte mir nach diesem Telefonat gesagt, dass Papa sagte, er hole ihn, wenn die Geschwister da sind. Hat nicht stattgefunden.

Mich macht das alles noch wütend und sehr traurig, aber ich hab resigniert und sage mir : ein Mann, der nicht erkennt, wie wertvoll die Beziehung zu seinem Kind ist und wie wundervoll dieses Kind ist, mit dem will ich auch nicht die Zeit teilen müssen. Daher bin ich nicht unglücklich darüber. Ich freue mich auf jedes Wochenende, ich liebe jeden Abend nach der Arbeit, ich hab einen wundervollen Sohn mit dem ich dann Zeit verbringen kann. Wenn der nicht gerade wieder besseres vor hat
Und wenn ich dann auch noch darüber nachdenke, wie lange ich seine Stimme in mir hören musste, kann ich sogar dankbar sein, dass er so wenig Einfluss auf Diego nimmt.

Traurig macht es mich, wenn Diego wieder ihn vermisst und ich einfach nicht verstehen kann, wie ein Vater so wenig Zeit und Liebe übrig haben kann für ein Kind, dass so bedingungslos liebt.

Kindergarten ist einfach super. Ich hasse es früh aufzustehen und bin durch die langen Tage auf der Arbeit einfach nur geschlaucht. Aber ich stelle mir den Wecker extra früher, damit ich ihn wecken kann, seinen morgen begleiten kann, seine Idee, wie er mich verabschieden mag, welchen Weg wir gehen,wie lange ich im Kindergarten bleiben soll, damit er mich gehen lassen kann. Die Eingewöhnung ist längst vorbei, er mag seine Gruppe, spielt gern mit den Kindern und hat bereits die Herzen der Erzieherinnen erobert. Aktuell drückt er gern alle seine Erzieherinnen, wenn man ihn abholt. Meine Schwägerin bekam mit, wie eine Erzieherin sagte da geht einem das Herz auf, so ein herzlicher Junge... Ja, das ist er und ich liebe ihn. Ich muss schon immer schmunzeln über den kleinen Gauner, denn wenn ich dann aucu eine Umarmung will, bekomme ich sie mit einem kecken Lächeln verweigert und muss die Schmach ertragen ^^
Und dann abends beim Lesen die schönsten Gedanken zu hören Ich liebe Dich Mama, bis zum Mond und zurück. Ich habe Dich vermisst, wann ist wieder Wochenende?...
Wenn mein Ex wüsste, wie glücklich ich darüber bin, dass ich wirklich die Wochenenden alle habe, würde er sich bestimmt was einfallen lassen

Aber es gibt auch sehr traurige Momente und ich versteh nicht, woher die Gedanken kommen. Einmal sagte Diego, er wolle nicht, dass ich einen anderen Menn habe, er zieht dann aus, zu Papa... Später sagte er mir, weil er Angst hat, dass ich ihn dann nicht mehr liebe und ein neues Baby will.
So Gedanken finde ich grausam, zum Glück kann er sie benennen, dann kann ich ihn beruhigen.
Es scheint wohl so, dass Nachbarskinder viel darüber reden, ihm sagen, dass er keinen Papa hat. Vor solchen Dingen kann ich ihn nicht schützen, es bringt nix zu sagen, dass er einen hat, denn er hat nix von ihm. Woher er die Ängste hat, mich an einen anderen Mann zu verlieren, dass kann ich mir nicht erklären. Ich habe weiterhin eher Angst vor Männern, will meine Ruhe und mein Leben gestalten. Ich bin weit weit weg von irgendeinem Interesse jemanden kennen zu lernen.

22.10.2022 22:38 • x 7 #873


Libra82
Da ich eh schlaflos bin, kann ich auch ein Update geben.

Am 16.10. war das letzte Treffen, dass Diego mit seinem Vater hatte, weil er es eingefordert hat. Auch dieses von 18.30 bis 19.30 Uhr.

Seitdem kam einfach nix mehr. Diego rief ihn am 29.10. an, aber er hat sich nicht zurück gemeldet. Am 30.10. habe ich ihn per Mail angeschrieben, dass ich meinen Weihnachtsbaum etc vergessen habe und ob er das mitbringen kann, wenn er den Kleinen besucht, oder ob ich es holen müsse. Es kam prombt eine Antwort. Ich solle es selbst holen, damit nix fehle. Ich informierte ihn also, wann wir vorbei kommen, um alles zu holen, benannte, dass es schnell gehen wird und das wir uns trotzdem freuen würden, wenn wir die Geschwister kurz sehen können.

Am 2.11. Ruft mein Vater ihn 2 mal mit Video Anruf an, weil Diego es sich wünscht und wird weg gedrückt. Kein Rückruf.

Am 5.11. Informierte ich ihn, dass ich die Sachen am nächsten Tag hole.

Auf der Fahrt dorthin sagte Diego bereits, dass er lieber nicht aussteigen möchte und im Auto warte. Ich sagte, dass es seine Entscheidung sei und er ja schauen kann, falls überhaupt jemand da ist, ob er aussteigen möchte. Es war niemand da. Die Heimfahrt habe ich extra mit einem Besuch im Schwimmbad verknüpft, da ich wusste, es wird emotional und uns belohnen wollte. Diego fragte im Laufe des Tages, wann er seinen Vater wieder sehen kann und ich sagte ihm, dass wir ihn erst erreichen müssen, damit wir was ausmachen können und er bisher nicht zurück gerufen hat.... Da sagte er: Papa hat gesagt, ich kann ihn immer anrufen. Ich glaub der hat mich veräppelt.

Er hat ihn seitdem nicht mehr anrufen wollen. Ich merke, dass es in ihm arbeitet. Besonders weil ich in den letzten 3 Wochen aufgrund meiner Arbeit an 3 bis 4 Tagen in der Woche sehr spät nach Hause gekommen bin. Meine lange Abwesenheit, das wortlose verschwinden des Vaters, natürlich eine schwer zu verdauende Kombi.

Ich möchte da gerade gern Ruhe rein bringen. Dieses Wochenende werden wir zum ersten Mal in unserer neuen Wohnung schlafen. Mittlerweile sind Couch, Kühlschrank und co geliefert und aufgebaut. Es fehlt noch einiges, aber es ist bereits ein ordentlicher Grundstock da und wartet darauf, dass wir es zu unserem zu Hause machen

Ich glaube, dass wird einiges entzerren und entspannen, wenn auch er wieder seine Sachen alle hat, ein eigenes Zimmer und Ruhe mit mir.

Ich wünschte, ich könnte früher heim kommen, damit er wieder mehr von mir hat, aber das geht gerade nicht.
Kurz vor Weihnachten sind wir wieder im Charité zur Kontrolle. Und ich versuche mir zwischen den Jahren frei zu nehmen, damit wir uns wieder Erden können und auch wirklich mehr als nur schlafenszeit in der Wohnung haben.

Und obwohl ich weit weit weg war von dem Gedanken jemanden in mein Leben zu lassen, hat sich ein alter Bekannter bei mir gemeldet und Tag für Tag hat sich ein intensiverer Kontakt aufgebaut. Zuerst war ich sehr ambivalent und erlebte immer mal wieder ein Gedankenkarussell. Ich zweifle dabei kognitiv an allem, bin erstaunt, dass er tatsächlich so schnell wieder Sehnsucht nach einer Beziehung und Nähe in mir wecken konnte, habe Angst, dass das nur eine Art Flucht von mir ist, um mich der Verarbeitung nicht zu stellen. Da das ja wirklich gefühlt ganz ganz fern von mir war jemand kennen zu lernen, hatte ich gedacht ich sei gerade 'immun' . Ich habe Angst, dass ich mich und damit auch den Kleinen, in das nächste Chaos bringe, obwohl es mir noch nicht gelungen ist Ruhe herzustellen nach der letzten Erschütterung. Ich weiß, ich bin noch nicht so weit. Es ist noch nicht verarbeitet.
Aber ich schaffe es nicht, den Kontakt nicht zuzulassen. Ich merke, dass mich seine offene Art anzieht, sein Verständnis für mich, meinen Sohn, meine Situation, meine Gefühle. Er ist rücksichtsvoll und gleichzeitig lässt er mich unmissverständlich verstehen, dass er gern an meiner Seite wäre. Er fasste in der gleichen Geschwindigkeit Vertrauen zu mir, erzählte von schweren Zeiten, verblümt damit nix. Wahrscheinlich ist es der Kontrast, der mich da zunehmend glauben lässt, dass er nicht ein solcher Blender ist, wie mein Ex.
Eigentlich ist er ein Mann, der mich nicht interessieren würde, da sein Singledasein null zu meinem Lebensstil passt. Sprich, er rauchte bis vor Kurzem noch bestimmte Substanzen und hat entsprechende Kontakte. Ich möchte niemanden in Diegos Leben wissen, der den Absprung von Dro. nicht schafft. Daher gehe ich weiter sehr bedacht mit dem Kontakt um. Erst wenn ich alle Bedenken verliere und Diego sich an unser neues Zuhause gewöhnt hat, würde ich ihn vorstellen. Ich lasse mir Zeit und versuche meine Gefühle einfach wahrzunehmen und zu beobachten was geschieht.

Ich habe ihn ein paar Mal, teilweise für wenige Minuten getroffen. Die Treffen sind jedes Mal erstaunlich schön. Wir liegen uns in den Armen, reden, schauen uns in die Augen. Ich verspüre keine Hektik, es ist entspannt und als könnte ich, wenn es so weiter geht, Schicht für Schicht, tiefere Gefühle entwickeln. Aktuell fühlt es sich verwirrend an, denn real ist kaum ein Monat vergangen, gefühlt ist die Zeit beim Kennen lernen stehen geblieben. Anders als bei allen anderen sich bei mir anbahnenden Beziehungen, bin ich hier komplett unaufgeregt. Nicht huiiiii und weg im Gefühlsrausch. Es fühlt sich schön an so am Boden zu bleiben und trotzdem Herzklopfen zu haben. Zu spüren, dass ich Nähe zulassen kann und trotzdem Abstand habe. Und hier gleich auf vielen Ebenen, denn er hält mich in seinen Armen, zeigt mir, wie sehr er es genießt und beweist mir, dass er auf jeden Schritt von mir wartet, ich alles in meiner Geschwindigkeit entscheiden kann. Alles andere würde mich völlig verschrecken...

Ich finde den Zeitpunkt trotzdem ungünstig.

24.11.2022 03:06 • x 2 #874


Heffalump
Juhu, wie geht es dir und Diego, war euer Besuch bei der Charité gut?
Das neue Jahr ist ja nun schon fast ein Monat alt.
Lass mal wieder von dir hören

30.01.2023 09:52 • x 3 #875


Libra82
Hallo ihr Lieben

Ich wollte schon öfter Schreiben, aber ich kam zu nix und bin sehr oft sehr sehr sehr müde. Sobald Diego schläft bin ich auch schon kurz davor bzw schlafe ebenfalls ein. Es tut gut.

Weihnachten, Silvester und Diegos Geburtstag waren noch mal sehr emotionale Tage für mich. Ich habe die Geschwister vermisst. Wir hatten Traditionen, die wir so nicht mehr umsetzten konnten. Eigentlich haben wir immer den Weihnachtsbaum zusammen geschmückt und an Weihnachten sind wir raus und haben den Weihnachtsmann gesucht, meist pupsende Rentiere im Himmel entdeckt und dann Bescherung gemacht und auch Silvester waren wir immer zusammen. Sie fehlen mir... Haben es geschafft uns in den Weihnachtsferien zu treffen und es war so schön, die beiden wieder hier zu haben . Die Geschwister zusammen zu sehen. Haben dann alles auf einmal gemacht, Bescherung, lecker essen, Zinngießen, Glückskekse essen...

Mit meinem Ex gibt es nix Neues. Wir haben eigentlich keinen Kontakt. Ich informiere ihn über die Arzttermine und er antwortet mit wenigen Worten. Er meldet sich weiter nie bei Diego und ist weiter ganz offensichtlich uninteressiert an einem regelmäßigen Kontakt. Diego soll ihn anrufen, so weiter seine Haltung. Was Diego jedoch nicht mehr will und stattdessen immer mal wieder erwähnt, dass es Zeit sei, dass sein Papa sich bei ihm meldet. Er sagt immer noch regelmäßig, dass er ihn vermisse und gern mehr Zeit mit ihm verbringen möchte. Wenn ich ihm anbiete, ihn anzurufen, verneint er meistens. Wenn er es möchte, setze ich es um bzw lasse meinen Vater anrufen. In aller Regel erreicht er ihn nicht und wird nach 1 bis 2 Tagen zurück gerufen oder erreicht ihn dann erst. Auch das versteht er langsam in trauriger Erkenntnis. Wenn er ihn erreicht, fordert er ihn zu einem Besuch auf, teilweise sehr direkt mit dem Hinweis, dass er bis zu ihm nach Hause wolle. Das scheint ihm weiter eher nicht Recht zu sein, denn meistens besucht er ihn nur für etwa eine Stunde am Sonntagabend. Ich sage dazu nix mehr.

Trotzdem machte es mich sehr betroffen, dass auch zu Weihnachten nix von ihm kam. Am 25.12. Riefen seine Eltern abends bei meinen Eltern an. Sie seien auf dem Rückweg von ihm und würden gerne ihren Enkel sehen. Sie kamen mit Geschenken, Diego freute sich. Ich hatte die Flucht in meine Wohnung genutzt um Möbel aufzubauen und meine Gefühle zu regulieren. Am 26.12. Bekam ich um 11.15 Uhr die Email, dass er gern seinen Sohn sehen möchte, um ihm Geschenke zu geben. Er bekam eine Kuscheldecke mit Intitialien und dem Aufdruck zweier Fäuste mein Sohn, du bist mehr als du denkst, besser als... bla bla und ein Foto von ihm und den Kleinen.

Danach wieder kein Kontakt. Diego ist im Januar 5 geworden. Am Tag seines Geburtstages bekam mein Vater um 12 Uhr diese Nachricht : Hallo, ich würde gerne heute Abend dem Diego zum Geburtstag gratulieren. Ich hole ich dann kurz ab, wenn es passt. Bitte gebt mir Bescheid wann ungefähr. Danke
Was soll ich sagen,...

Seitdem bin ich wieder ruhiger. Die Anspannung und Aufregung hat sich gelegt.

Ich liebe die Wohnung und fühle mich sehr wohl mit dem Kleinen hier. Ich genieße die Wochenenden sehr. Es ist so unkompliziert, wir machen einfach, was uns gut tut. Heute waren wir fast 2 std im Wald und auf dem Spielplatz in unserer Nähe.

Ich bin leider viel am arbeiten. Mittlerweile sind es mind 3 eher 4 Tage an denen ich erst um 19 Uhr heim komme. Das ist echt spät und ich merke, dass Diego sich zwar daran gewöhnt, aber es ihm schwer fällt auch mich immer so lang zu vermissen. Und mir fällt es schwer, weil ich merke, dass Dinge, die mir wichtig sind, auch von meiner Familie nicht übernommen werden und ich gern mehr Zeit hätte mit Diego.

Die Untersuchung in Berlin war gut. Ima August wird das MRT zeigen, wie gut die Einstellung aktuell ist. Das wird auch noch spannend, denn direkt nach dem MRT fahren wir weiter in die Mutter-Kind-Kur. Und mittlerweile glaube ich immer mehr daran, dass wir die Zeit dort beide gut nutzen können

Meine neue Bekanntschaft hatte sich bereits wieder erledigt, als ich ihm ernsthafter Raum in meinem Leben ermöglicht habe. Denn dann wurde schnell deutlicher, dass er weiter Alk. braucht. Ich habe mich sofort distanziert und bin froh wieder Ruhe zu haben. Dennoch überlege ich, ob ich mal ein neues Thema erstelle. Nicht weil ich Kummer habe, sondern weil ich gern mein Muster hinterfragen würde.

So, ich glaube, jetzt seid ihr wieder grob im Bilde.
Ich bin weiter jeden Moment glücklich, dass ich nie wieder in dieser Beziehung aufwachen muss. Auch wenn Diego seinen Vater vermisst. Aber ich bin trotz Arbeitspensum so viel entspannter und damit auch eine feinfühligere Mama.

Ich hoffe, euch geht es gut

04.02.2023 23:34 • x 6 #876


E
Hallo liebe TE,

Ich verfolge deine Geschichte von Anfang an schweigend, denn ich bin selten online, sodass ich meist mehrere Seiten in einem Rutsch zu lesen habe.

Dein Sohn wird mehr und mehr erkennen, dass sein Vater nicht wirklich eine Rolle in seinem Leben spielen mag. Mein Kind war 2 etwa als ich mich trennte. Kontakt wollte mein Ex nie zu dem Kind. Ab und an stimmte er einem Treffen in der Öffentlichkeit zu, irgendwo auf einem Spielplatz. Er kam nie und sagte nie ab. Auch er war einfach nicht mehr greifbar für sein Kind und auch hier wurde oft über Papa geredet. Die Sache mit dem Veräppeln gab es hier auch.

Mein Kind ist heute Teenie. Sein Vater ist seit vielen Jahren der Stiefvater, der Mann den ich danach an meine Seite hatte und mit dem ich bis heute verheiratet bin. Der Mann der eigentlich der Vater sein sollte spielt keine Rolle mehr, mein Kind sagt heute: Er wollte mich nicht, warum sollte er mich heute interessieren.

Auch mein Kind stauchelte, denn auch ich musste damals viel arbeiten. Aber sie spüren auf wen sie sich verlassen können. Es gab eine Phase der Wut gegenüber dem Vater, die mich traf. Der kinderarzt meinte zu mir das sei normal, denn bei mir habe das Kind die Sicherheit so sein zu dürfen wie es ist, ohne Furcht vor Ablehnung haben zu müssen.

Sei weiter für Diego der Anker. Er wird mehr und mehr loslassen und irgendwann wird sein Vater nur noch die diffuse Erinnerung an jemand sein, der nie erreichbar oder greifbar war. Vielleicht ist das manchmal besser so, denke ich heute, obwohl dieser Prozess mir weh tat zuzuschauen. Trotz allem was mir damals passiert war.

Ich wünsche dir und Diego alles Glück der Welt.

05.02.2023 00:23 • x 4 #877


Heffalump
Zitat von Libra82:
Ima August wird das MRT zeigen, wie gut die Einstellung aktuell ist. Das wird auch noch spannend, denn direkt nach dem MRT fahren wir weiter in die Mutter-Kind-Kur.

Cool.

Im Sommer ist das wesentlich besser, weil Sommer´s kann man in kurzen Hosen rum sausen.


Schade das dein Ex so ein miserabler Vater ist. Aber Diego wird irgendwann auf Ihn verzichten können. Er braucht keinen, der sich nicht kümmert. Drück deinen kleinen Schatz ganz lieb und grüß ihn.

Schon 5, da hebeln sie Welten aus

05.02.2023 06:14 • x 2 #878


Libra82
Und direkt was Neues zu berichten...

Heute früh ist Diego wach geworden. Er habe von Papa geträumt und mag ihn mal wieder sehen. Auf meine Frage, ob er ihn anrufen mag, kam ein klares ja. Etwas missmutig, weil ich nicht gewillt war nur für diesen Anruf zu meinen Eltern zu fahren und in der leisen Hoffnung, dass der Herr - wie sonst üblich - nicht ans Telefon geht, rief ich ihn an.

Er ging ran und ich war gezwungen mitzuhören. Auf die Frage seines Sohnes, wann er ihn holt, heute oder morgen, kam sein übliches alles nicht so einfach, er müsse die anderen beiden Kinder gleich auf einen Geburtstag bringen und später abholen, weshalb er ihn dann wenn schon um 12 Uhr holen müsse. Ich sagte, dass es ok sei und er ihn bei meinen Eltern holen kann. Ist fahrtechnisch entgegen kommend und er spart sich gute 30 km. Er meinte dann Mama will nicht, dass ich dich daheim abhole. Ich sagte dazu nix. Aber ja! Genau!
Als Diego sagte, dass er ihn nie anrufe sagte er alles nicht so einfach, ich weiß ja nie, wo du bist. Auch da ließ ich es nicht darauf belassen und sagte er ist jeden Tag ab 12.15 Uhr, direkt nach dem Kindergarten, bei meinen Eltern...
Als der Rahmen für heute klar war verabschiedete ich mich höflich und übergab ihm unseren Sohn mit gepackter Tasche für heute.

Diego kam zufrieden zurück. Er hat wohl auch kurz mit den Geschwister gespielt.

Ich hab die Zeit genießen können. Bisschen Haushalt und gelesen.

05.02.2023 21:44 • x 5 #879


Libra82
Zitat von Heffalump:
Schade das dein Ex so ein miserabler Vater ist. Aber Diego wird irgendwann auf Ihn verzichten können. Er braucht keinen, der sich nicht kümmert. Drück deinen kleinen Schatz ganz lieb und grüß ihn.

Vielen Dank für deine Worte und ich drück ihn gern für dich mit.
Schon verrückt, dass ich nach so vielen Jahren erkennen muss, dass der Mann, den ich für einen wundervollen Vater hielt und mit dem ich ein Kind wünschte, genau das nicht ist.
Aber ihm gelingt es immer wieder die Illusion aufrecht zu halten, denn ist ja alles nicht so einfach.. mit dem Kontakt, anrufen und sehen oder Verantwortung übernehmen. Und wir reden hier nicht von ein paar Wochen, nein seit 9 Monaten ist es so unfassbar schwer, dass er nur kommen kann, wenn sein Sohn ihn mal erreicht. Irgendwann hört es sicher auch mal auf, aber ich bekomme weiter Würgereiz, wenn ich seine Begründungen höre.

Zitat von EineMitleserin:
Dein Sohn wird mehr und mehr erkennen, dass sein Vater nicht wirklich eine Rolle in seinem Leben spielen mag. Mein Kind war 2 etwa als ich mich trennte. Kontakt wollte mein Ex nie zu dem Kind. Ab und an stimmte er einem Treffen in der Öffentlichkeit zu, irgendwo auf einem Spielplatz. Er kam nie und sagte nie ab. Auch er war einfach nicht mehr greifbar für sein Kind und auch hier wurde oft über Papa geredet. Die Sache mit dem Veräppeln gab es hier auch.

Vielen Dank für deinen Beitrag! Und schön zu lesen, dass dein Sohn sich abgrenzen konnte, ohne es auf sich selbst zu beziehen!

Zitat von EineMitleserin:
Mein Kind ist heute Teenie. Sein Vater ist seit vielen Jahren der Stiefvater, der Mann den ich danach an meine Seite hatte und mit dem ich bis heute verheiratet bin. Der Mann der eigentlich der Vater sein sollte spielt keine Rolle mehr, mein Kind sagt heute: Er wollte mich nicht, warum sollte er mich heute interessieren.

Richtig gut diese Erkenntnis! Sehr stark. Ich wünsche ihm, dass es eine tiefe Gewissheit in ihm ist.

Zitat von EineMitleserin:
Es gab eine Phase der Wut gegenüber dem Vater, die mich traf. Der kinderarzt meinte zu mir das sei normal, denn bei mir habe das Kind die Sicherheit so sein zu dürfen wie es ist, ohne Furcht vor Ablehnung haben zu müssen.

Ja, das kenn ich. Vor allem nach solchen Treffen erfahre ich Entwertungen. Aber ich höre ihn da raus und nicht meinen Sohn und nehme es meist gelassen. Nach ein paar Tagen beruhigt es sich. Die Wut und Trauer darüber, dass er Papa und Geschwister vermisst und wir nicht mehr zusammen sind, kann ich sehr gut nachempfinden und das spürt er. Ich versuche ihn zu stärken und zeige ihm immer, dass das leider manchmal so ist. Es weder seine Schuld noch sonst was ist, was er daran ändern könnte und es normal ist, dass es weh tut.

Zitat von EineMitleserin:
Vielleicht ist das manchmal besser so, denke ich heute, obwohl dieser Prozess mir weh tat zuzuschauen. Trotz allem was mir damals passiert war.

Ja,der Prozess, das ist was wirklich weh tut. Und selbst ich erwisch mich immer wieder bei der Hoffnung, dass er doch jetzt endlich beginnt seinen Sohn zu sehen aber Diego ist schlau, er wird auch weiter wissen was er will und wie er seinen Vater dazu überreden kann, das minimum an Kontakt zu bieten

Zitat von EineMitleserin:
Ich wünsche dir und Diego alles Glück der Welt.

Danke
Auch dir und deiner Familie weiter einen guten Weg!
Ich bin froh zu lesen, dass es Männer gibt, die gern eine Rolle übernehmen. Ich habe bislang eher das Gefühl, dass ich besser mit Diego allein bleibe. Aber mir begegnen Männer auch nicht wirklich oder fallen mir nicht auf.

05.02.2023 22:07 • x 2 #880


Heffalump
Zitat von Libra82:
Aber mir begegnen Männer auch nicht wirklich oder fallen mir nicht auf.

Dann war es halt nicht der für Dich bestimmte.

Ich schreib jetzt bewusst nicht der Richtige

06.02.2023 06:43 • x 2 #881


Libra82
Hallo....

Mal wieder ein Update, heute hoffe ich darauf mich damit auch besser zu sortieren und klarer zu sein und weniger emotional befangen, denn es geht um das heikle Thema Sorgerecht und da sollte es weniger um meine Gefühle gehen als um das, was Diego braucht.


Eigentlich ist die Antwort für mich schon klar. Er braucht 2 Eltern die sich um seine Belange kümmern.

Aber, wie immer, ist es kompliziert.

Der Kontakt zwischen mir und dem Erzeuger ist auf ein freundliches Minimum via Mail und kurzen Begegnungen bei Übergaben beschränkt. Mir geht es weiter gut damit.

Er nimmt von sich aus keinerlei Kontakt zu mir oder seinen Sohn auf. Auch nicht über die sich weiter neutral verhaltenen Großeltern. Wenn Diego sich nicht gelegentlich bei ihm melden würde und um ein Treffen bitten würde, gäbe es weiter keinerlei Kontakt zwischen den beiden.

Wenn Diego ihn darum bittet, findet er immer zeitnah eine Möglichkeit ihn zu holen. Bislang immer ein paar Stunden. Mittlerweile auch oft an Tagen, wo auch die Geschwister da sind. Diego wirkt zufrieden damit. Er sagt immer mal, dass er, wenn er älter sei, bei Papa schlafen will, wenn ich nach Ideen suche, wie er es auch jetzt schon schaffen kann, lehnt er ab. Ich zwinge ihn nicht, und von seinem Vater gibt es wie gesagt eh keine Initiative.

Die Trennung ist nun 10 Monate her und bis auf seine Versuche am Anfang der Trennung mit den Kontakten zu Diego auch mir näher zu kommen, das hörte im Juni 2022 auf, gab es exakt 2 Tage an denen er unseren Sohn von sich aus sehen wollte und hierzu anfragte. Am 26.12. Und an Diegos Geburtstag. Auch hier nicht vorher, sondern exakt an den Tagen. Ich habe es jeweils spontan möglich gemacht und bin ihm auch ansonsten immer sofort entgegen gekommen, wenn er dem Wunsch von Diego nach Kontakt erfüllen wollte. (sind ja auch hier immer eher spontane Entscheidungen gewesen).... In der Häufigkeit würde ich sagen kam es alle 6 bis 8 Wochen zu einem Telefonat und einem folgenden Tagesbesuch.

Ich habe es aufgegeben zu hoffen, dass da je mehr Interesse oder gar eine Regelmäßigkeit aufkommt. Er speist mich und Diego immer mit den Worten es sei alles nicht so einfach, alles schwierig.... Und er wisse ja nie wo Diego sei... ab.

Nachdem ich wirklich für mich erkannt habe, dass Diego zum einen, gar nicht mehr fordert und zum anderen, nach solchen Besuchen natürlich auch in gewisser Weise aufgeladen ist.... Papa hat einen Garten und duuuu niiiicht... Äh äh und ähnliches, bin ich im Grunde auch mehr als dankbar, dass sich der Kerl nicht öfter zeigt und seinen Vergleichswahn an unseren Sohn weiter geben kann...

Trotzdem hat die Zeit ein wenig Ruhe herein gebracht. Er geht mittlerweile auch ans Telefon, wenn Diego über mein Handy anruft und mein Würgereiz hält sich in Grenzen.

Ich informiere ihn seit Beginn der Trennung immer zeitnah und gewissenhaft über alles was ansteht und gesundheitliche Dinge. Von ihm kommt dann recht wortkarg ein Statement... Ist mir egal, ich bin meiner Pflicht nachgekommen.

Wenn ich mit Diego auf Arzt Terminen bin, die in der alten Region sind, biete ich ihm grundsätzlich an, Diego danach bei ihm vorbei zu bringen. Meistens stimmt er hier auch zu. Auch das mache ich, weil ich weiß, dass Diegos Wunsch ihn zu sehen wieder größer wird, sobald wir in der Gegend sind. Aber auch hier, es ist für den Kleinen mittlerweile völlig OK, wenn er keine Zeit hat. Und auch wenn er über ihn spricht und ich ihm anbiete, dass wir Papa anrufen können, verneint er oft mit den Worten Papa muss sich auch mal melden, aber da kommt halt nie was und daher übernimmt Diego es irgendwann wieder, wenn es ihm zu lang dauert.

Kürzlich hatte Diego zuerst Magen Darm und dann begann er mit heftigen Hustenreiz. Als er eines nachts sich vor Schmerz krümmend quälte und sogar einmal Galle erbracht, habe ich den RTW gerufen. Glücklicherweise war Diego wieder recht munter als die Männer kamen. Und zum Glück kam der eine Sanitäter aus einer Großstadt und kannte shunt versorgte Menschen und die Komplikationen. Daher konnte er mit meiner Sorge, dass durch den Husten womöglich der Schlauch im Bauchraum ein Problem verursacht hat (ich war echt voller Sorge, denn so gekrümmt kannte ich den Kleinen nicht), verstehen.

Sei es drum, ich bin beruhigt gewesen und habe natürlich auch den Vater von diesem Vorfall informiert. Seine Antwort war recht verständnisvoll und er benannte dass er auch grundsätzlich da sei... Ich schluckte meine Kritik runter und ließ den Satz so stehen, informierte nur, dass es ihm wieder besser gehe...

Auch über die Ergebnisse der U9 informierte ich ihn und die bevorstehenden Termine in Berlin zum MRT und die Mutter Kind Kur.
Im gleichen Zuge benannte ich, dass ich mir zunehmend Sorgen mache, bezogen auf das Sorgerecht und bat ihn darum, sich zu überlegen, es freiwillig komplett auf mich zu übertragen.

Wie könnt es anders sein, dass will er nicht. Ich stell gleich noch meine Anfrage und seine Antwort darauf ein...

Gut, kann ich nichts machen. Ist sein Recht. Ich kann ihn nicht zwingen und faktisch gesehen steht er mir mit nix im Wege. Gleichzeitig ärgert es mich, da ich depp ihm damals freiwillig beteiligt habe am Sorgerecht und eigentlich damals schon ein negatives Bauchgefühl hatte... Aber selbst schuld.
Klar lässt er sich nicht so leicht abschütteln, auch wenn ich null erkenne, dass er da irgendwie Interesse hat.... Er gibt doch nicht freiwillig Kontrolle ab

Nun zum neuen inneren Thema für mich, bei welchem ich schnell eine klare Haltung finden mag.
Wie beschrieben, von ihm kommt nichts außer Unterhalt. Kein Interesse an Kontakt, die Termine nimmt er zur Kenntnis, nie interessiert daran teilzunehmen. Als seine Antwort bezogen auf Sorgerecht kam war ich im ersten Moment so sauer, dass ich ihn am liebsten zu jedem Termin verpflichtet hätte. Nach dem Motto Ach sooooo, reicht dir nicht informiert und darüber beteiligt zu werden. Du willst von deinem Sorgerecht aktiv Gebrauch machen, dann beweg deinen A... Und komm auch den Pflichten nach und wälze es nicht allein auf mich ab...
Aber ich hab mich recht schnell besonnen, denn eigentlich will ich auf keinen Fall, dass er uns nach Berlin und Co begleitet. Aber ich hab berechtigte Angst, dass meine Unterschrift allein eigentlich nicht ausreichend ist..

Aber wie gesagt, hier geht es permanent um mich und mein Gefühl und das ist ja irgendwie nicht so neutral... Ich versteh einfach nicht, warum er so viel Wert darauf legt aber gleichzeitig nix tut... Und es macht mich wahnsinnig ihn auch zukünftig immer um Erlaubnis bitten zu müssen und zu hoffen, dass seine Ach so wesentliche Unterschrift kommt.
Klar, bislang, hat er immer alles unterschrieben.

Nun hab ich heute einen Schulbrief erhalten. Als wäre der Fakt bald ein Schulkind zu haben nicht emotional genug... Nein wieder frage ich mich, ob ich den bequemen Herrn dazu verpflichten sollte, bei den Terminen dabei zu sein.... Andererseits bin ich darüber bewußt, dass auch bei nicht getrennten Eltern nicht immer beide die Termine wahrnehmen und will gern alles begleiten und mir ist wumpe beziehungsweise total Recht, dass er nicht da ist und kann ihm sein Hoheitsrecht der Unterschrift lassen.

So... Was sagt ihr?

01.03.2023 12:17 • #882


Libra82
Hier zur Vollständigkeit der Mailaustausch zum Thema Sorgerecht

Meine Anfrage:
Die letzte Situation mit dem Rettungsdienst und die bevorstehenden Termine haben mich zum Nachdenken gebracht. Im Prinzip wird erwartet, dass du überall mit unterschreibst. Ich mache mir Sorgen, dass der Zettel, den du mir mal geschrieben hast, nicht ausreichend ist. In dem Fall müsstest du nicht nur erreichbar sein, sondern auch vor Ort.

Ich habe nachgelesen. Es ist möglich, wenn wir uns einig sind, beim Familiengericht alleiniges Sorgerecht zu beantragen. Ich würde mich dann sicherer fühlen.
Ich würde dich trotzdem, so wie bisher auch, in alle Schritte einweihen und dich mit einbeziehen. Umgangsrecht ist ebenfalls davon nicht betroffen.

Du kannst es dir überlegen und dich ebenfalls informieren. Wenn du damit einverstanden bist, stelle ich den Antrag.

Grüße

Seine Antwort :
Alle anderen Termine müssen wahrgenommen werden und dann sehen wir weiter...

Mutter Kind Kur ist gut.

Ich kann im Falle immer vor Ort sein, daher möchte ich das geteilte Sorgerecht nicht aufgegeben. Andererseits kann ja auch, wenn er bei mir ist, etwas sein.

Gruß

Meine Antwort :
Wie du meinst.
Ich wollte dir Entscheidungen nicht vorenthalten sondern das beste für Diego
Wenn er bei dir ist, bin ich in einer Stunde da und immer erreichbar
Ich habe es in den letzten Monaten nicht so erlebt, dass wir dich immer erreichen konnten und durch Berlin und Co sind wir 600 km weit weg.

Aber wir werden erleben ob es zukünftig für Diego Nachteile hat, da du nunmehr nicht dabei bist.

Darauf kam nix mehr

01.03.2023 12:29 • #883


E-Claire
Liebe @Libra82,

die folgenden Zeilen werden Dir nicht gefallen!

Zitat von Libra82:
sich weiter neutral verhaltenen Großeltern.

Egal, ob sie das tatsächlich tun oder auch nicht, sie stehen in Deinem Lager, das verkennst Du deutlich. Die Großeltern hast Du im Übrigend dazwischen geschalten, weil ihr beide nicht von der verletzten Paarebene auf die Elternebene kommt und zwar beide!

Zitat von Libra82:
Wenn Diego sich nicht gelegentlich bei ihm melden würde und um ein Treffen bitten würde, gäbe es weiter keinerlei Kontakt zwischen den beiden.

Ähm ich finde es massiv problematisch, daß Du nicht siehst, wie ihr beide die Verantwortung als Eltern auf ein noch so kleines Kind abwälzt. Keiner von euch beiden ist zu 50% am Erhalt der Elternbeziehung beteiligt sondern jeder für sich zu 100%, sich zurückzulehnen und zu sagen, der Papa meldet sich halt nicht, ist verletzte Paarebene und ganz sicher nicht, das Beste für den Sohn.
Selbst wenn er nichts gibt, ist es an Dir 100% zu versuchen.

Zitat von Libra82:
Gut, kann ich nichts machen. Ist sein Recht. Ich kann ihn nicht zwingen und faktisch gesehen steht er mir mit nix im Wege. Gleichzeitig ärgert es mich, da ich depp ihm damals freiwillig beteiligt habe am Sorgerecht und eigentlich damals schon ein negatives Bauchgefühl hatte... Aber selbst schuld.
Klar lässt er sich nicht so leicht abschütteln, auch wenn ich null erkenne, dass er da irgendwie Interesse hat.... Er gibt doch nicht freiwillig Kontrolle ab

Und jetzt sind wir bei einem ganz großen blinden Fleck! Du verkaufst Dir, Diego den Vater zu nehmen als Diegos Wohl. Einwilligungen kann man regeln, ja ist ein bissl mehr Arbeit, aber auch da ist es an Dir mal in die Elternebene zu kommen.

Das alleinige Sorgerecht ist nicht ein bißchem im Interesse von Diego, denn sonst hättest Du mal darüber nachgedacht, wie sehr Diego seinen Vater brauchen wird, sollte Dir mal etwas passieren.

Ich lege dir ganz dringend Supervision ans Herz, denn Du bringst Diego aller Wahrscheinlichkeit nach in ganz schöne Konflikte, jedenfalls aber hast Du wirklich deutlich blinde Flecke, die getragen von Deiner Bewertung des Verhaltens von Diegos Vater sind. Das mag Dir als Ex zustehen, aber als Elternteil, der wirklich nur das beste für Diego möchte nicht.

Alles Gute für Dich!

01.03.2023 13:51 • x 6 #884


L
Zitat von Libra82:
Nein wieder frage ich mich, ob ich den bequemen Herrn dazu verpflichten sollte, bei den Terminen dabei zu sein...

Mach doch einfach so weiter, wie es bisher lief und mach kein Fass auf. Du willst ihn doch nicht dabei haben und bist froh, dass er soweit Ruhe gibt.

01.03.2023 14:17 • x 1 #885


A


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