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7 Jahre Katastrophe - Nun ist er weg und ich leide

S
Ich schicke mal Grüße in die Runde hier und möchte meinen eigenen Faden eröffnen. In mir drin staut sich gerade einiges und ich habe hier kaum Möglichkeiten zu reden. Hoffe, es wird nicht zu lang. Aber gleich zu Beginn: Die Beziehung war nicht gut. Sie verlief über Jahre richtiggehend schlecht, mit viel Stress und mehreren Trennungsversuchen.

Vor knapp 7 Jahren lernte ich an einem Freitag, den 13. meinen Prinzen kennen. Zuvor haben wir uns 12 Wochen lang jeden Tag geschrieben und irgendwann war klar, wir treffen uns. Zu diesem Zeitpunkt war er Ende 20 und knappe 11 Jahre jünger als ich. Dann ging alles ganz schnell. Ich war schon am nächsten Tag bei ihm zu Hause, danach sahen wir uns jeden weiteren Tag und drei Monate später zog ich gleich mal bei ihm ein. Sicherte mir vor Ort aber auch gleich eine eigene Wohnung. Als Rückzugsort im gleichen Haus. Tja und dann begann ein Jahr voller Leidenschaft. Kein Antesten, keine Zweifel, keine Bedenken. Wir waren verrückt nach dem jeweils Anderen. Regelrecht vernarrt ineinander. Ich hatte das Gefühl, ich erlebe sowas zum ersten Mal.

Nach diesem Jahr begannen die ersten Probleme. ich hatte gleich zu Beginn der Beziehung gesagt, wonach ich suche und was für eine Art Beziehung ich mir vorstelle. Mit Ende 30 hatte ich auch schon einiges durch und irgendwann weiß Frau ja auch, was sie eigentlich will. Sollte sie zumindest. Ich suchte eine Beziehung mit Stabilität. Ausgetobt hatte ich mich genug, mir ist Loyalität, Offenheit und Ehrlichkeit sehr wichtig. Das alles zusammen definiere ich für mich als Treue. Einen Partner, wie der Fels in der Brandung. Einen, auf den ich mich verlassen kann. Er fand das gut und wollte nichts anderes.

Doch nach so rund einem Jahr fing dieser Weiberkram an. So nenne ich das mal. Er wirkte plötzlich sehr interessiert an anderen Frauen. Gut, bloßes Hinterhergeglotze schreckt mich jetzt nicht groß, aber er geriet schon mal regelrecht ins Schwärmen. Vor mir! Mir war was suspekt. Er war hier und da aufgrund seines Hobbys für ein Tage am Stück unterwegs und ich bekam dann bei seiner Rückkehr schon mal zu hören: Hey, wundere dich nicht, das da jetzt ein neues, hübsches Gesicht auf meinem Facebook ist. Die habe ich da und da kennengelernt. Und dann ging die Schwärmerei wieder los. Ich sagte ihm irgendwann mal, er soll damit aufhören, es verletzt mich irgendwo. Aber er fand das alles nicht so schlimm, schließlich wäre er ja treu und würde niemals und so weiter.

1-2 Jahre später stolperte ich über ein frisch ausgefülltes Profil auf einer Dating Seite, speziell für fe. und hart Interessierte. Darin suchte er nach Kontakten u.a. für One Night Stands. Ich war wie erschlagen und da war auch der erste Versuch meinerseits, die Trennung einzuläuten. Aber er kämpfte. Er behauptete, das gar nicht ernst gemeint zu haben. Er war halt nur neugierig und wollte nur mal etwas spielen. Zu ernsten Kontakten hätte er es nicht kommen lassen wollen. Ich machte ihm klar, dass er einfach mal mit mir reden hätte können. Das meiste auf seiner Wunschliste hätte er auch bei mir haben können. Wir hatten dann eine Weile lang sehr aufregenden S. der etwas anderen Art. Leider musste ich dann den Stecker ziehen, weil meiner vorher klar angesagten Grenzen nicht respektiert wurden. Tja und ab dem 3-4. Beziehungsjahr herum hab es dann nur noch S., den ich vorher regelrecht einfordern musste. Auch seine Loyalität mir gegenüber nahm immer mehr ab. Ich stolperte über Nachrichten an Freundinnen von ihm, auch Ex.Freundinnen, in denen er übelst über mich herzog, wenn wir mal Streit hatten und den hatten wir zu dem Zeitpunkt schon ohne Ende. Seine Mutter wollte mich eines Tages nicht mehr in ihrem Haus haben, weil das was ihr Sohn über mich erzählte, ja mal überhaupt nicht ging. Ich weiß bis heute nicht, was er ihr da erzählt hatte. Am Schluss wollte ich gar keine Menschen aus seinem Dunstkreis um mich herum haben. Einfach weil ich nicht wusste, was er denen über mich schon alles erzählt hat.

In den Jahren baute ich immer mehr ab. Ich habe mich vernachlässigt, meinen Körper, meine Gesundheit, meine Freunde und auch meine Familie. Er wurde immer mehr zum Mittelpunkt meines kompletten Lebens und ich wurde zu einer Expertin in Sachen Überwachung. Ab einem gewissen Zeitpunkt war ich auch nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Ich habe einen kreativen Job im künstlerischen Bereich, aber war so blockiert, das mir nichts mehr gelang. Jedes Jahr versuchte ich den Ausbruch aus der Beziehung und jedes Jahr scheiterte es. Drei nette Sätze von ihm, einmal S. und ich stand wieder auf der Matte. Allerdings nur, um den Alptraum fortzuführen.Letztes Jahr nahm ich die Hilfe einer Psychologin in Anspruch, um an meiner Eifersucht zu arbeiten. Weil da mal wieder plötzlich eine Frau in sein Leben kam, bei der sämtliche meiner Alarmglocken angingen und die bis zuletzt für regelmäßigen Streit bei uns ursächlich war. Aber natürlich nichts Ernstes. Schließlich ist die ja verheiratet und hat zig Kinder. Alles nur Spaß. Die Ärztin meinte nur, meine Eifersucht wäre mein kleinstes Problem. Sie wisse gar nicht, wie man die behandeln könnte. Eifersucht ist ein starkes Gefühl, was ich als eine Art Warnung deuten soll, das irgendwas nicht stimmt. Sie diagnostizierte stattdessen u.a. eine mittelschwere Depression und wollte mich eigentlich schon zu dem Zeitpunkt für mehrere Monate in einer Kurklinik sehen.

Ich wollte nicht. Stattdessen gab ich mir noch eine extra Runde Stress, Streit, Gemeinheiten und an einem Tag, ja sogar auch Prügel. Weil ich versehentlich die Pfanne zu hart auf seiner nagelneuen Herdplatte abstellte und die darauf hin kaputt ging. Ja wir hatten mal wieder Streit. Er prügelte mich durch die halbe Wohnung. Ich hatte unzählige blaue Flecke, auch im Gesicht und alle Welt flehte: Geh da raus!

Ich konnte nicht. Ich fühlte mich so abhängig, so unfähig, innerlich aufgebraucht. Ohne noch irgendwelche Kraft. Die letzten Monate verbrachte ich zockenderweise auf dem Sofa und streitenderweise mit ihm. Bis zu diesem Tag. Morgen, vor sechs Wochen. Da kam er an und wollte sich trennen. Er hätte da so eine Frau kennengelernt, in die er sich unsterblich verliebt hätte. Eine Arbeitskollegin. Da kann er nichts machen, es sei einfach so passiert. Gestern fand ich heraus, es ist die Frau, wegen der wir uns seit einem Jahr streiten. Die verheiratet ist und zig Kinder hat. Was für ein Spaß!

Seit der Trennung denke ich oft an die Frau, die mal war, bevor ich ihn kennen lernte. Ich war nach der Trennung vom Vater meines jetzt erwachsenden Kindes 10 Jahre stolze Single Frau. Alleinerziehend, mit beiden Beinen im Leben. Guter Job, gute Freunde, viele Hobbys. Und wenn ich jetzt an mir herunter schaue.
Wie konnte ich mich nur so aufrauchen.

In meiner Abschiedsmail an meinen Ex erinnerte ich ihn noch einmal an die Werte, die ich einst am Anfang der Beziehung geäußert habe. Das was ich mir so gewünscht habe: Loyalität, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Treue.

Seine Antwort war das hier:

Weißte, du hast Recht.
Was bin ich froh dass ich da jetzt wen kennengelernt hab, den der ganze Müll nen schei. wert ist. Habs versucht aber bin libertär.
So isses nunmal.


Danke fürs Lesen.

24.10.2018 12:57 • x 14 #1


Ricky
Ja, ein mahnendes Beispiel sich nicht die gesamte Zeit zu verbiegen. Natürlich muss man in Beziehungen Kompromisse eingehen, aber wenn es bei Dir schon an Selbstverleugnung geht, dann an Körperverletzung und klare emotionale Abhängigkeit, dann hätten da Deine Alarmglocken viel mehr läuten müssen als bei einem Bild auf einem Rechner.

Du hast nicht auf Dein Gefühl gehört, als es Dir sagte: Leite die Trennung ein und vermutlich war das der Fehler, der dann zu weiteren Folgefehlern führt. Klar, Emotionen können einen trügen, weil jeder mal einen beschissenen Tag haben kann, aber 7 Jahre lang? Eher nicht.

Also ich kann für Dich und Dein Kind nur hoffen, dass das sich nicht wiederholt. Viel Kraft für die Zukunft und kümmer Dich mal jetzt um Dich. Ab in die Kur, klarkommen und dann mal einen MANN kennenlernen und nicht irgendeinen Halbstarken, der glaubt es sei cool Frauen zu vermöbeln wegen ner Bratpfanne, okay? Das wäre gut.

24.10.2018 14:04 • x 4 #2


A


7 Jahre Katastrophe - Nun ist er weg und ich leide

x 3


S
@Ricky

Danke für die Antwort, du hast völlig Recht. Dieses sch. Gefühl war relativ schnell da. Ich hätte darauf hören müssen. Gleich ganz am Anfang. Irgendwann später wusste ich gar nicht mehr, was ich denken soll. Hab mehr an mir selbst gezweifelt. Und je länger das lief, um so mehr zweifelte ich an mir und meinen Gefühlen.

Die Anträge für die Kur stellen wir gerade. Hoffe, es geht schnell und ich kann hier noch vor Weihnachten weg.Meinem Sohn gehts übrigens gut. Er wollte damals nicht die Schule wechseln und blieb bei seinem Vater. Er kam super mit meinem Ex aus, steht jetzt aber auch hinter mir.

25.10.2018 01:36 • #3


Gretel
schau:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ph%C3%B6nix_(Mythologie)

25.10.2018 01:52 • x 1 #4


B
Willkommen hier und sei erst einmal gedrückt.
Ich verstehe dich gut und diesen sch. Weiberkram habe ich auch mit meinen EX auch hinter mir. Diese Ungewissheit bleibt er bei mir oder geht er zu einer anderen hatte mich zermürbt. Er fand das immer recht lustig wenn ich vor Eifersucht bald platzte. Diese Männer die sich noch einige Frauen warm halten taugen nichts für eine ehrliche und vertrauensvolle Partnerschaft.

25.10.2018 06:40 • x 4 #5


D
Du hattest reichlich Warnzeichen, hast sie aber überhört. Das tun viele Verliebte.
Wenn ein Mann unverholen von anderen Frauen schwärmt, ist das ein sehr deutliches Zeichen.
Sei einfach nur froh, dass Du ihn los bist.
Seine Gewalt allein sollte es Dir doch schon leichter machen?

25.10.2018 22:15 • x 2 #6


arija11
Wenn man deine Geschichte liest, denkt man sofort an einen klassischen Suchtverlauf.... am Anfang ist die Dro. (in dem Fall dein jetziger Ex) noch gut, sie katapultiert einen in die höchsten Höhen ever, man ist high und geniesst dieses überirdische Gefühl.... man wird abhängig davon und übersieht dass die geliebte Dro. echt krasse Nebenwirkungen hat... sie zerstört einen nach und nach.... bis am Ende nichts mehr von einem selber übrig ist.

Es wird Zeit, dass du einen Entzug machst. Das ist kein Spaziergang und wird echt weh tun und dir all deine Kraft abverlangen. Aber wenn du wieder gesund werden und dich selber zurück haben willst, dann wirst du diesen Weg jetzt gehen müssen.

Such dir jede Hilfe, die du kriegen kannst. Und dann mach einen Schritt nach dem anderen und dreh dich bloß nicht um.

25.10.2018 22:36 • x 3 #7


S
Danke für die Reaktionen. Tut wirklich gut, mal ein paar fremde Meinungen zu bekommen. Ja, es war irgendwo wie eine Sucht und ich wusste das auch. Die ganze Zeit über habe ich schon realisiert, dass dies hier nicht gut ist. Aber ich gab mir die Schuld. Er hatte, trotzdem er am Anfang schon knappe 30 war, bis auf eine 2 jährige Beziehung als Teenager keine weiteren Beziehungserfahrungen, die über die Kennlernphase hinaus ging. Ich hingegen konnte schon auf die Erfahrungen einer Langzeitbeziehung zurück greifen. Man lernt ja auch mit jeder Enttäuschung dazu. Ich dachte einfach, ich muss geduldiger sein, ihn seine Fehler machen lassen. Tolerant sein und weniger eifersüchtig. Er würde es schon irgendwann begreifen. Was geht und was nicht geht. Und er hatte ja auch seine Fehler immer wieder eingeräumt und diverse Dinge dann auch abgestellt. Wie zum Beispiel das Herumlästern über mich bei seiner Ex. Aber es war jedesmal ein Kampf und wenn die eine Phase vorbei ging, kam recht zügig gleich die nächste. Keine Zeit zum Durchatmen und zur Ruhe kommen. Es gab natürlich auch Momente, wo es schön mit ihm war und in denen ich ihn über alles geliebt habe. Nur waren die nicht von Dauer und schnell wendete sich das Blatt. Wenn er dann irgendwann wieder mit seinem Weiberkram loslegte, begann ich zu leiden und in diesen Phasen habe ich ihn regelrecht gehasst und verabscheut. Er war immer der Meinung, er tue nichts Falsches. Er will ja nur mal die eine oder andere Frau kennen lernen und er dürfte ja wohl auch weibliche Freunde in seinem Dunstkreis haben. Klar, ich habe selbst mehr männliche Kumpels, als Frauen. Nur behandel ich alle gleich und stell diesen einen männlichen Freund nicht auf irgendein Podest oder schwärme von ihm in einer Tour. Auch renn ich nicht los, um irgendwo einen Mann kennen zu lernen. Sowas ergab sich immer mehr zufällig. Aufgrund irgendwelcher Hobbys, Begegnungen usw. Ich fühlte mich eher warm gehalten. Klar, irgendwann muss er dann doch mal diese eine Frau kennen lernen, mit der es klappt. Und dann werde ich ausgetauscht. So fühlte es sich für mich viele Jahre an. Doch Konsequenzen ergreifen? Ich war mir nicht sicher, das es so ist. Hab da viel an mir gezweifelt und wollte ihm im Endeffekt kein Unrecht antun. Letztendlich ist es doch so gekommen. Aber hinterher ist man immer schlauer. Heute weiß ich aber auch, ich hätte mich mit meinen Bedürfnissen ernster nehmen müssen. Einfach nur rumstressen reicht da nicht.

26.10.2018 03:41 • x 2 #8


A
Vielleicht habe ich es überlesen, aber: Wohnt Ihr noch im selben Haus? Du hattest doch dort auch eine Wohnung.

30.10.2018 12:38 • #9


Babs54
Hallo Sorgild,
ich will dir einfach nur Mut zusprechen und die viel Kraft wünschen.
Du weisst, wo der Fehler ist und was du nun tun musst, das muss ich dir nicht mehr sagen
Ich drück dich mal ganz lieb und wünsch dir alles Liebe
Babs54

30.10.2018 17:43 • x 2 #10


S
Zitat von Anis17:
Vielleicht habe ich es überlesen, aber: Wohnt Ihr noch im selben Haus? Du hattest doch dort auch eine Wohnung.


Hallo Anis, wir wohnen im selben Haus. Ich wohne zwei Etagen unter ihm. Allerdings wollte ich am Anfang, dass er fürs Erste komplett ais meinem Dunstkreis verschwindet, aber das kann ich nicht auf Dauer fordern. Mir ist schon klar, dass ich hier früher oder später auch mit seiner neuen Tante konfrontiert werde. Ich hoffe allerdings, bis dahin meine Kur angetreten zu haben. Dann bin ich weg und er hat hier freie Bahn.

31.10.2018 08:53 • #11


S
Ich schreibe mal wieder, um zu berichten, wie es hier gerade weiter geht. Die Trennung ist morgen um diese Zeit 7 Wochen her. Ich hoffe, ich werde eines Tages nicht mehr die Wochen seit der Trennung zählen.

Keine Frage, er fehlt mir. Besonders die Gespräche mit ihm. Ich hatte ja zuletzt hier so gut wie keine sozialen Kontakte. Habe zu einem Freund von früher wieder Kontakt, aber ich will ihn jetzt nicht unbedingt mit dem ganzen Negativmüll bombadieren. Auch ein paar Leute aus meinem früheren Freundeskreis haben sich wieder gemeldet und mich in ihre Whats App Gruppe eingeladen. Aber in mir sind Fragen, die nur er beantworten kann. Leider verschließt er sich momentan jedem Gespräch und behandelt mich kalt und abweisend. Irgendwie stelle ich alles in Frage, was in den ganzen Jahren mal war. Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Ex erst jetzt seit der Trennung richtig kennen lerne. Diese Kälte, dieses Unempathische. Da ist so Null.. NIx.. Njeda. Ich frage mich, ob das, was ich mit ihm erlebt habe, überhaupt jemals echt war oder nur Teil seiner verdammten Freak Show.

Aber dann gibt es auch wieder Momente, in denen ich froh bin, dass es nun vorbei ist und ich endlich zur Ruhe kommen kann. Wenn es mir richtig schlecht gehe, höre ich eine geführte Meditation von Paul Mc Kenna. Ich heile dein gebrochenes Herz. Es hilft mir mal so richtig. Fühl mich danach total beruhigt und irgendwie geerdet. Kann ich nur weiter empfehlen. Je nachdem, wie es mir gerade geht, höre ich die Meditation komplett intensiv mit Kopfhörern, aber ich sitze auch manchmal nur so auf dem Sofa rum und lass ihn über Anlage reden. Schon das hebt meine Stimmung deutlich.

Und gestern habe ich zur mir auch einfach mal Pfff gesagt. Reisende kann ich nicht aufhalten.

31.10.2018 09:10 • x 2 #12


G
Guten Tag,
immerhin...erste Schritte in eine gute, neue Richtung hast Du schon gemacht...bleib auf dem Weg.
Deine Geschichte kam mir in vielen Abschnitten sehr bekannt vor...vom Altersunterschied,den unglaublichen S. am Anfang und lange Zeit ,die ersten Zweifel schon nach 2 Jahren und weitere 5 vertane Jahre..in denen ich eigentlich WUSSTE ..das wird nichts.
Auch er hatte dann eine andere...*weil es sich eben so ergeben hat*..
Ich habe damals auch wissen wollen warum und was und wie.....heute denke ich anders darüber.Was zählt,ist DAS es vorbei ist.Ich habe damals hier aus diesem Forum gute Ratschläge bekommen unter anderem den das Buch *Jein* von Stefanie Stahl mal zu lesen. Es geht um Bindungsangst.Mir ist damals beim Lesen nicht nur 1 Licht aufgegangen.
Google mal: Bindungsangst.com....evtl.findest Du dort Antworten.
Ich wünsche Dir viel Kraft und gute Unterstützung.Ich denke Du solltest die Wohnung wechseln und Dir wirklich ein Leben ohne Kontakt zu ihm und seinem Umfeld aufbauen.
Alles Gute Dir.

31.10.2018 11:01 • x 1 #13


S
Danke für den Buchtipp. Ich wollte ja demnächst für eine Weile zur Kur fahren und stelle mir gerade eine Buchliste zusammen. Ich habe deinen Hinweis gleich mal mit drauf gesetzt.

02.11.2018 11:07 • #14


S
Hallo,

die Tage schleichen so vorbei. Einer kommt, einer geht. Mir geht es zwar schon etwas besser, zusammengenommen ist das Ergebnis aber immer noch mager. In meinem Kopf arbeitet es noch immer und das einzige, was mir gerade ein gutes Gefühl gibt, ist die Aussicht hier möglichst bald verschwinden zu können. Dorthin gehen zu können, wo mich nichts an uns erinnern wird, unter diese Käseglocke kriechen zu dürfen, um in Ruhe an meinen Baustellen zu arbeiten. Gott, wie freue ich mich darauf.

In den letzten Tagen ist mir eine Aussage von ihm bei unserem einzigen Trennungsgespräch zurück in den Sinn gekommen. Und da sitzt sie seit ein paar Tagen fest und bringt mit immer wieder ins Grübeln.

Er sagte mir einfach, dass er mich nie geliebt hat. Da war nur ganz am Anfang etwas, aber in den ganzen Jahren hätte er mich gar nicht geliebt. Das würde einiges erklären. Seinen jahrelangen Weiberkram, die Suche nach einer anderen, meine Verlustängste, die mich fast irre werden ließen. Natürlich sagte er mir jeden Tag, das er mich liebt, dass ich etwas sehr Besonderes für ihn bin und das er wohl nie wieder eine Frau treffen wird, die so ist, wie ich. Aber das sind Worte. Mein Gefühl sagte mir etwas anderes. Aber wie kann man denn 7 Jahre lang an der Seite eines Menschen leben, den man gar nicht liebt? Und noch schlimmer: Wie kann man das einem Menschen nach so langer Zeit an den Kopf knallen, ohne selbst das Gesicht zu verlieren? Nun gut, mein Alptraum ist ja wahr geworden. Er hat mich dann ja schließlich auch entsorgen können, für einen Menschen, bei dem er wohl jetzt das bisschen fühlt, was er am Anfang auch bei mir gefühlt hat, Ich weiß gerade nicht, ob ich ihn dafür beglückwünschen oder bemitleiden soll. Und eigentlich ist das ja auch egal jetzt. Es sind nur die Gedanken, die mir gerade durch die Kopf streifen. Ich dachte, ich schreibe sie mal auf.


@gastfrau3110 ich werde auf jeden Fall das Buch lesen, was du mir empfohlen hast.

06.11.2018 00:53 • x 2 #15


A


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