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8 Jahre Beziehung nach 2 Monaten aus

S
Zitat von Andy17:
Vielleicht schaffst du es, die Beziehung mit Anstand zu beenden. Ein Rosenkrieg macht keinen glücklich.

Ja, das hoffe ich auch. Ich habe auch weder Lust noch Kraft mich weiter mit ihr auseinanderzusetzen. Ich will nur noch das alles vorbei ist.
Zitat von Gorch_Fock:
Such Dir mal für Abends eine Beschäftigung unter der Woche (Schwimmen, Sport) und kein gemeinsames Couching oder ähnliches. Auch wenn man selber das gerne will.

Das versuche ich. Zur Zeit lebe ich aber noch auf dem Land und da sind die Freizeitaktivitäten arg begrenzt. Aber ich werde auf jeden Fall des öfteren wieder Laufen gehen und vor allem am Wochenende mehr unterwegs sein.
Zitat von Perzet:
Wie geht es d i r jetzt?
Wie fühlst du dich?
Weißt du, was d e i n e nächsten Schritte sein werden?

Die ersten beiden Fragen sind im Moment sehr schwer zu beantworten.
Zum Einen bin fühle ich mich auf eine gewisse Art befreit, dass das nun ausgesprochen ist. Es war für mich kein leichter Schritt. Sie war bis dahin die Liebe meines Lebens und eigentlich wäre es ihre Aufgabe gewesen das alles zu beschließen. Dadurch, dass nun alles fest steht bin ich aber auch auf eine neue, ungewohnte Art optimistisch, was meine Zukunft angeht. Es fühlt sich gut an nun genauer zu Wissen was mich in den nächsten Monaten erwarten wird und ich mein Leben schon jetzt darauf einstellen kann. Diese Unsicherheit, was nun aus uns wird, hat mir in der Vergangenheit doch sehr viele Nerven gekostet.
Die nächsten Tage werde ich meiner NF so weit es geht aus dem Weg gehen. Wenn sie es nicht tut, werde ich für ein paar Nächte bei ihrer Schwester unterkommen. In der nächsten Woche bin ich für ein paar Tage außer Haus um die ersten Möbel und Kisten zu meinem Vater zu fahren. Sie wird in der Zwischenzeit bereits die Schlüssel für ihre neue Wohnung bekommen und mit dem Umzug beginnen. Anfang Februar wird sie spätestens aus dem Haus sein. Dann habe ich noch 3 Wochen um meinen restlichen Kram zu packen und den Umzug abzuschließen. Jetzt muss ich nur noch schnellstmöglich Arbeit in meiner neuen Heimat finde, denn sonst bekomme ich die Wohnung nicht. Im Zweifelsfall könnte ich auch für ein bis zwei Monate bei meinem Vater wohnen, aber ich werde nach den vergangenen Monaten dringend Zeit für mich alleine in meiner neuen Wohnung brauchen.
Zitat von MelanieKummer:
Henry, nach so einen Mann wie dich sehnen sich so viele Frauen!

Danke, das ist lieb! Ich hoffe, dass sobald ich mit allem abgeschlossen habe und wieder bereit für jemand neues bin, ich endlich so eine Frau treffen werde.

05.01.2020 14:44 • x 2 #61


MelanieKummer
Das wirst du Henry! Da bin ich mir ziemlich sicher! Du bist nicht lang alleine. Jede Minute die du deiner NF nachweinst ist zuviel. Du hast verdient glücklich zu werden. Ich wünsche es dir.

05.01.2020 17:15 • x 4 #62


A


8 Jahre Beziehung nach 2 Monaten aus

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S
Zitat von MelanieKummer:
Jede Minute die du deiner NF nachweinst ist zuviel.

Das weiß ich und tagsüber komme ich mit der Situation super klar.
Meine NF ist seit heute Nachmittag unterwegs. Soweit ich weiß ist sie bei ihrer Schwester. Ich weiß nicht, ob sie heute nach Hause kommen wird. Ich habe mir vorhin ein Bad zur Entspannung gegönnt, was auch gut tat um alles zu reflektieren und das Ganze zu akzeptieren. Aber seitdem es nun Abend ist und alles ruhiger wird, sitze ich nun im Wohnzimmer auf dem Sofa und fühle diese Schmerzen in mir. Mein Kopf versucht die ganze Zeit dagegen anzugehen indem er mir sagt: Ist alles richtig so und das Beste für dich! Denk nur an den sch. den sie gemacht hat ohne Rücksicht auf dich zu nehmen! Die Schmerzen die sie dir zugefügt hat, indem sie dich belogen und hintergangen hat! Trotzdem kann ich das Gefühl im Moment nicht abschalten.
Wenn sich der Tag dem Ende nähert, ist man in so einer Phase letztenendes doch alleine und muss den ganzen Mist verarbeiten, egal ob man will oder nicht. In solchen Momenten wünsche ich mir einen Schalter im Kopf, mit dem man dass alles abschalten kann, oder eine Zeitmaschine, die mich mindestens 12 Monate in die Zukunft bringt, um all das zu überspringen.
Ich weiß, dass ich da jetzt durch muss, aber ich empfinde es im Moment nur als eine Bestrafung, dass ich nach 3 Monaten leiden einen Menschen nachtrauern muss, der mich so dermaßen hintergangen hat.

05.01.2020 20:40 • x 2 #63


E
Ich finde es ok und auch gut, dass du deiner NF auch noch nachweinst. Schließlich hast du einen sehr wichtigen Menschen in deinem Leben verloren. Da darfst du ruhig trauern, denn auch das gehört zur Verarbeitung und zum Loslassen dazu.

Es scheint mir, dass dich so langsam, dass dich Wut über das Ganze überkommt. Das ist auch gut und wichtig. Lasse die Wut zu und bringe sie in nicht jemanden oder etwas schädigender Weise zum Ausdruck. Wenn ich mal wieder Wut empfinde, dann schreie ich, stampfe auf dem Boden wie ein trotziges Kind, boxe ein Kissen oder ich drehe die Musik im Wohnzimmer laut auf und tanze wie eine Verrückte, um diese immense Energie rauszulassen. Sowohl die Wut und auch die Trauer haben ihren Sinn im Verarbeitungsprozess. Du musst nur darauf achten, dass du sie nicht in schädlicher Weise durch Selbstverletzung oder durch Verletzung anderer Ausdruck verleihst und dass du dich von ihr nicht gefangen halten lässt. Lasse sie zu, aber übergib diesen Gefühlen nicht die Kontrolle über dich selbst. Das würde dich nur langfristig verbittern lassen.
Die Gefühle werden mit der Zeit schwächer werden und wenn sie ihren Dienst bei deiner Verarbeitung geleistet haben, auch wieder verschwinden.

Ich hatte diese hochemotionale Phase, in der sich Wut, Trauer, Hoffnung, Hoffnungslosigkeit. Lachanfälle in den unmöglichsten Situationen und Ohnmacht teils im Minutentakt die Klinke in die Hand gaben, so ca 2 bis 4 Monate nach der Trennung. Danach wurde es langsam besser. Was mir in dieser Zeit immer mal wieder eine kurze Verschnaufpause gab und mir ermöglichte, kurz einen einigermaßen klaren Verstand zu haben, war das folgende Mantra, dass ich mir wieder und wieder vorsagte (mache ich heute auch immer mal wieder, nur sind diese emotionalen Phasen nicht mehr so intensiv und schnell wechselnd): Was ist, darf sein, und was sein darf, kann sich ändern.

Versuch es mal! Du kannst ohnehin nichts erzwingen. Wenn du anfängst deine Gefühle anzunehmen und dass sie dir dabei helfen, das alles zu verarbeiten, wirst zu sehen, dass sie zumindest nicht mehr ganz so schwer zu ertragen sind.

05.01.2020 21:47 • x 2 #64


S
Ja, seit gestern Abend wechseln meine Gefühle zwischen Wut, Trauer, Akzeptanz und manchmal Hoffnung.
Vor ca. 2 Monaten, als ich noch relativ frisch in der Trennungsphase war, hatte ich oft diese harten Trauerphasen. Damals habe ich noch versucht meine Trauer gegenüber meiner NF zu verstecken. Ich habe mich dann ins Auto gesetzt, bin losgefahren, habe die Musik voll aufgedreht und habe alles aus mir raus gelassen. Habe geheult, geschrien und geflucht. Das hat mir immer gut geholfen.
In den letzten Wochen hatte ich weniger solche Phasen, aber ich glaube jetzt, wenn meine NF nicht mehr da sein wird und ich ab März ganz für mich alleine in meiner neuen Wohnung wohnen werde, wird das sicher wieder kommen. Es kommt dann alle paar Tage einmal heftig und dann habe ich wieder Ruhe.
Ich hoffe nur, dass diese Phase nicht allzuviele Monate in Anspruch nehmen wird.

06.01.2020 10:52 • x 3 #65


S
Es sind nun ca. 2 Wochen rum und ich wollte mich nun hier wieder melden um zu berichten, was sich in der Zeit getan hat.
Meine NF und ich sind uns in der ersten Woche komplett aus dem Weg gegangen. Wir haben uns am Dienstagabend für eine Minute gesehen und nicht miteinander gesprochen. Ich habe die Abende stets woanders verbracht, habe mich mit Freunden und Familie getroffen und viel über uns und mein Leben geredet. Es wurden dabei sämtliche Probleme zusammengefasst, die meine NF und ich mit uns rumschleppen und an denen wir für die Zukunft arbeiten müss(t)en. Zu den bereits bestehenden Problemen ist nun auch, vermutlich durch den Stress der letzten Monate, eine psychische Erkrankung hinzugekommen. Ich habe den nächsten Monat einen Termin beim Psychiater bekommen um den Verdacht zu bestätigen oder entkräften.
Letztes Wochenende haben meine NF und ich uns zusammengesetzt und miteinander geredet. In diesem Gespräch ging es nicht um ein erneutes zusammenkommen, sondern zum Einen wollte ich die erzeugte Spannung zwischen uns mindern, schließlich wird sie vor Februar nicht ausziehen. Zum Anderen wollte ich ihr von unseren, bzw. meinen Problemen erzählen und ihr raten, so wie ich, für die Zukunft daran zu arbeiten. Ersteres hat funktioniert, was sie aus letzterem macht, ist mir egal, mir war es nur wichtig das anzusprechen. Somit habe ich meine persönliche Pflicht getan und muss mir nichts weiter vorwerfen. Seitdem herrscht ein freundschaftliches Verhältnis zwischen uns und ich habe vorerst nicht mit den Gefühlsschwankungen zu kämpfen.
Letzte Woche habe ich meine ersten Möbel und Kisten zu meinem Vater gefahren. Das abbauen unseres Bettes war schon sehr schwer für mich, auch die ersten 2 Stunden Fahrt haben mich ganz schön mitgenommen. Als ich jedoch in meiner neuen Heimat ankam, ging es mir schlagartig besser. Zwar wohne ich noch nicht dort, aber ich fühle mich bereits jetzt dort schon wohl. Eine Wohnung habe ich inzwischen auch zugesagt bekommen. Wieder zuhause angekommen verlief es bis jetzt weiterhin recht gut zwischen uns. Es triggert mich ab und zu schon mal, wenn sie wieder an ihrem Handy sitzt und ich weiß, dass sie mit ihrem AM schreibt. Aber ich kann mich dann relativ schnell wieder runter bringen, indem ich denke: F*ck it, in einem Monat muss ich das auch nicht mehr miterleben. Ich stelle mir auch oft die nächste Zeit vor, wenn sie z.B. schon aus unserem Haus ausgezogen ist und ich noch für ein paar Wochen drin wohne oder die Zeit in meiner neuen Wohnung. Erstaunlicherweise habe ich keine Angst mehr davor, wenn sie weg ist. Auch mein allgemeines Gefühl für sie schwindet schon so langsam. Damit hätte ich auch erst gerechnet, wenn ich ausgezogen bin. Vieles an ihr fängt an mir egal zu sein, zwar noch nicht so störende Dinge wie das texten, aber es ist schonmal ein Anfang.
Alles in allem geht es mir recht gut. Ich muss nun den Besuch beim Psychiater abwarten und hoffen, dass es nur eine stressbedingte Phase war und nichts dauerhaftes ist.

19.01.2020 18:48 • x 3 #66


Zauberhaft
... schön das du uns ein Zw-Info gibst.

Dein Körper wird sich wieder erholen, und künftig wieder ändern.
Du wirst ein Anderer sein, wie ich lese mit guten Gedanken.

Zuversicht ist SEHR WICHTIG!

Du hast sehr viel erreicht, machst einen großen Umzug in die Heimat. Das wird DICH auffangen und stärken.

Hat es mit einem Job geklappt?
LG
Zauberhaft

19.01.2020 21:10 • x 1 #67


M
Vor allem kommen jetzt noch Kosten auf euch zu wg dem hausverkauf usw oder

19.01.2020 21:31 • #68


S
@Zauberhaft
Vielen Dank für die aufbauenden Worte.
Leider hatte ich noch keinen Erfolg was die Jobsuch angeht. Ich habe schon etliche Bewerbungen verschickt, aber bis auf eine Absage noch nichts weiter gehört. Ich werde wohl ab nächster Woche mich auch auf Stellen bewerben, die weniger Qualifikationen benötigen, als ich vorweisen kann. Hauptsache ich habe dann erstmal irendwas.

@Merilin
Wir wohnen zur Miete, aber trotzdem kommen jetzt Kosten für diverse Anschaffungen, wie Küche, Waschmaschine und Transportermiete auf mich zu. Mietkaution für die neue Wohnung kann ich dank Dispo erstmal überbrücken, bis die Kaution für das Haus zurück gezahlt wird.
Trotzdem wird das Geld bis zum Sommer wohl sehr, sehr knapp sein.

19.01.2020 21:46 • #69


Zauberhaft
Zitat von SirHenri:
Hauptsache ich habe dann erstmal irendwas.

Genau!
Was besseres kommt automatisch, wenn die Ausstrahlung wieder stimmt.

Ein leichterer Job ist jetzt besser bis du dich eingerichtet und eingelebt hast.
Zu viel Stress und Verantwortung ist am Anfang nicht so gut.

Es wird anders, aber auch besser werden.
Neue Ziele, neues Glück.
Das wird schon ... .
LG
Zauberhaft

19.01.2020 22:03 • #70


M
Oje und keinen Job
Da hat sie dir richtig den Boden unter den Füßen weggezogen.
Ich wette sie kommt wieder an. Wenn der andere das Interesse verliert

19.01.2020 22:06 • #71


S
Zitat von Zauberhaft:
Ein leichterer Job ist jetzt besser bis du dich eingerichtet und eingelebt hast.
Zu viel Stress und Verantwortung ist am Anfang nicht so gut.

Das denke ich auch, obwohl ich im Moment auch nichts dagegen hätte mal einen Monat arbeitssuchend zu sein. Ich sitze nun in letzter Zeit bei meinem Nocharbeitgeber und schreibe dieverse Arbeitsanweisungen meiner Tätigkeiten für meinen Nachfolger. Mein Kopf ist aber inzwischen so matschig, dass ich manchmal 5 Minuten brauche um einen Satz richtig zu formulieren. Ich müsste eigentlich ganz dringend mal zwei Wochen ans Meer und einfach nichts tun.
Zitat von Merilin:
Da hat sie dir richtig den Boden unter den Füßen weggezogen.
Ich wette sie kommt wieder an. Wenn der andere das Interesse verliert

Das hat sie in der Tat. Auch nach den 3,5 Monaten ist es für mich manchmal immernoch unbegreiflich was sie da mit mir gemacht hat. Es unglaublich in was für ein Loch man gestoßen wird und wie sehr und wie lange man kämpfen muss da wieder raus zu kommen.
Ich glaube inzwischen allerdings nicht, dass sie wieder zurück kommen wird. Sie hat nämlich das ganz große Problem, dass sie in Wirklichkeit (noch) gar nicht weiß, was sie im Leben eigentlich will. All die Jahre schon verdrängt sie ihre inneren Wünsche und lebt ein Leben, von dem sie dachte es sei das richtige: Ein Vollzeitjob, eine Ehe, ein Haus zur Miete und das war es. Ich glaube, sie ist eher der Mensch, der frei sein will. Sie braucht eine Beziehung, aber keine Feste und Dauerhafte. Sie ist eine Frau, die ihre Probleme immer selbst angehen wollte, ohne Hilfe von anderen. Das habe ich auch schon während unserer Beziehung oft mitbekommen und sie hat es mir selbst vor ein paar Wochen gesagt. Wenn man nun aber in einer Beziehung oder gar Ehe steckt, muss man zwangsläufig ein ganzes Stück Freiheit abgeben. Man muss seine Probleme dem Partner mitteilen und kann große Entscheidungen nicht alleine treffen. Das konnte und kann sie nicht, also musste sie sich entscheiden und das hat sie nun auch, auch wenn sie es mir gegenüber bis jetzt noch nicht eingestehen konnte. Vielleicht konnte sie es sich selbst bis jetzt noch nicht einmal eingestehen, wer weiß... Sie will im Herbst nochmal anfangen zu studieren. Das ist natürlich ein großer Schritt, vor allem in finanzieller Hinsicht. Sie hatte vorletztes Jahr, als sie schonmal so unzufrieden mit ihrem Job war gesagt, dass sie am liebsten noch etwas studieren möchte, um bessere Chancen in ihrem beruflichen Werdegang zu haben. Ich hatte ihr damals schon gesagt, dass sie es machen solle, wenn sie das möchte. Sie tat es aber nicht, weil ja dann für ein paar Jahre das Geld im Haushalt nicht so üppig wäre, wie es sonst die Jahre zuvor. Außerdem hatte sie vorher schon für 9 Monate eine Weiterbildung gemacht und könne das nun nicht schon wieder von mir verlangen, dass nur 1,5 Gehälter den Haushalt stemmen müssten. Jetzt, da sie ab März für sich alleine leben wird, will sie das umsetzen und ein Teilzeitstudium oder duales Studium anfangen. Wird natürlich jetzt vom Geld her sehr schwer für sie, wenn sie alleine lebt. Hätte sie einfacher haben können, aber vielleicht ist da auch der andere, der ihr dann unter die Arme greift. Whatever, sind nicht mehr meine Sorgen...

20.01.2020 15:25 • #72


Zauberhaft
... Aber vielleicht ist es SO für euch BEIDE am besten.
Wenn man den Menschen schätzt, dann sollte man(n) die Wünsche des Anderen akzeptieren.

Wenn du in deiner Heimat angekommen bist, wird der Himmel heller werden. Garantiert.
LG
Zauberhaft

20.01.2020 16:53 • #73


S
Hallo zusammen,
seit über einem Monat habe ich nun nicht mehr berichtet, was nun hier bei mir abging. Wir sind nun beide aus unserem Haus ausgezogen und jeder wohnt nun in seiner Wohnung. Sie wohnt noch in der alten Heimat, während ich nun 400km weit weg gezogen bin.
In den vergangenen 5 Wochen hat sich so einiges bei mir und zwischen uns getan. Es gab mehrere tiefere Gespräche zwischen uns. Diese Gespräche wurde aber nicht von mir eingeleitet, sondern kamen von ihr aus. Sie sagte mir, dass ihr die Trennung sehr nahe geht, auch wenn man es ihr oft nicht ansieht.
Die Stimmung und das Verhältnis zwischen uns hat sich in den letzten Wochen stetig verbessert. Es lag nicht ausschließlich an an ihren Aussagen. Wir hatten uns scheinbar gut damit arrangiert miteinander auszukommen. Ich habe auch an mir gemerkt, dass ich insgesamt entspannter wurde, auch in ihrer Anwesenheit. Nichts desto trotz gab es immernoch Momente, an denen es mir sehr schlecht ging. Das waren so Augenblicke, wenn ich fernsehen geschaut habe und darin glückliche Paare zu sehen waren, oder wie jemand geheiratet hat, oder wie Paare sich dort wegen Banalitäten gestritten haben. Da musste ich immer zwangsläufig an unsere gemeinsamen Jahre und Erlebnisse denken und wie gerne ich mit den Leuten im Fernsehen tauschen würde.
Sie sagte mir Ende Januar, dass sie zu einem Geburtstag eines Arbeitskollegen eingeladen sei. Die Feier wäre 2 Orte von unserem Zuhause entfernt, aber sie sagte mir mir, dass sie dann mit einem Taxi in ihre neue Wohnung fahren würde und dort übernachten würde, weil der Weg kürzer wäre. Wir reden hier aber von einem unterschied von 2km. Natürlich habe ich mir direkt gedacht, dass sie die Nacht mit ihrem AM verbringen wird. Als die Feier dann anstand fragte sie mich, ob ich sie vielleicht doch hinbringen und abholen könne. Sie würde doch nicht in ihrer Wohnung schlafen wollen. In den Tagen davor und danach kam es auch des öfteren vor, dass sie von sich aus auf mich zukam und mich umarmte. Etwa, wenn es gute Nachrichten gab oder ich ihr einen kleinen Gefallen getan habe.

In den letzten Monaten hatte ich sehr viel Unterstützung von einer Freundin von mir. Ich habe sehr viel mit ihr geredet und geschrieben und habe mich auch ab und zu mal mit ihr getroffen. Die Freundin kam früher auch gut mit meiner Frau aus. Wir haben uns damals regelmäßig getroffen und zusammen gefeiert. Seitdem ich in dieser Krise stecke berät mich die Freundin und steht mir bei. Ich habe meiner Frau schon ziemlich am Anfang erzählt, dass ich mit der Freundin inzwischen viel kommuniziere und sie mir in dieser Zeit hilft. Meine Frau sagte, dass sie es verstehen könne und dass es ok für sie ist, dass ich mir auch Rat bei ihr hole. In der Zeit hat sie jedoch gar nicht mit meiner Frau geschrieben oder gesprochen. Ich habe meiner Frau immer gesagt wenn ich die Freundin besucht habe und sollte auch immer Grüße bestellen, selbst jetzt zu dieser Zeit. Kurz nachdem ich herausgefunden hatte, dass meine Frau ein Affäre hat, habe ich ihr gesagt, dass es vielleicht nicht so prickelnd ist, wenn ich .schöne Grüße ausrichte, weil die Freundin natürlich in gewisser Weise Partei für mich ergriffen hat (sie kommt aus meinem Freundeskreis und sie wurde ebenfalls vor kurzem von ihrem Partner verlassen) und sie wahrscheinlich grade nicht so gut auf sie zu sprechen sei (das war lediglich meine Einschätzung, die Freundin hatte nichts dergleichen gesagt).

Das nur am Rande, nun aber wieder zurück zu meiner Frau und mir. Anfang Februar hatte ich einen Termin beim Psychiater, weil ich an mir besorgniserregende Verhaltensweisen bemerkt habe, die für mich untypisch und nicht kontrollierbar waren. Es stellte sich herraus, dass diese Nebenwirkungen einiger Medikamente in Verbindung mit der derzeitigen Situation waren.
Vor etwas mehr als 2 Wochen gab es wieder ein sehr ausführliches Gespräch, oder viel mehr eine Aussprache, zwischen uns. Ich dachte, dass wir in den letzten Monaten alles besprochen hatten. Dem war aber anscheinend nicht so. Wir haben uns 6 Stunden lang über alles was uns beide betraf unterhalten. Das Ergebnis war, dass wir wieder näher zueinander gefunden haben. Seitdem haben wir wieder ein Bett geteilt und viel Zeit miteinander verbracht. Die letzten beiden gemeinsamen Wochen waren sehr schön. Es hat sich fast so angefühlt wie früher. Wir hatten beide vor Augen was auf uns zukommt und uns ist auch bewusst, dass noch nichts wieder gut zwischen uns ist. Natürlich hat es die eigentliche Trennung nicht leichter gemacht. Je näher der 29. Februar kam, desto schlimmer wurde die Lage für mich. Für mich kam die Entscheidung so weit wegzuziehen wie ein großer Fehler vor. Sie sagte mir auch, dass sie nie gewollt hat, dass ich so weit wegziehe, sich aber nie getraut hat es mir zu sagen. Wir sind uns jedoch beide einig, dass es so oder so der richtige Weg ist, dass wir uns nun trennen. Jeder muss nun an sich arbeiten und die letzten Monate verarbeiten.
Den letzten Abend haben wir gemeinsam verbracht und eine Flasche Wein und den letzten Rest Kaffeelikör getrunken, den wir aus unserem Griechenlandurlaub vor 2 Jahren übrig hatten. Es war ein teils schöner und teils trauriger Abend. Als dann am 29. der Abschied anstand haben wir uns eine Stunde lang in den Armen gelegen und geheult. Angekommen in meiner neuen Wohnung war ich, solange ich mit dem ausladen des Transporters beschäftigt war, guter Dinge. Neue Stadt, neuer Lebensabschnitt, schöne Wohnung. Das hat mich nicht an sie denken lassen. Als ich jedoch abends zur Ruhe gekommen bin, kam wieder alles hoch und ich war wieder fertig mit allem. Am ersten Morgen in meiner Wohnung erreichte ich einen Tiefpunkt. Ich hatte mir eine Ecke in der Küche freigeräumt und auf dem Boden gefrühstückt. Zwischen den ganzen Kisten und Möbeln die überall verteilt waren und keinen Platz zum laufen gaben, war ich total erschlagen und wusste nicht wo ich anfangen sollte. Es war alles zu viel und als ich dann aufstehen wollte habe ich mir noch den Rücken am Wasseranschluss der Küche gestoßen. Dann war es erstmal ganz aus und ich habe bestimmt eine halbe Stunde am Boden gelegen und geheult. Irgendwann konnte ich mich doch wieder aufrappeln und habe angefangen das Chaos hier zu beseitigen. Inzwischen ist mein Wohnzimmer sogut wie fertig. Mein Schlafzimmer nimmt auch schon langsam Gestalt an und am Samstag wird meine Küche endlich geliefert. Wenn ich so tagsüber hier räume, denke ich relativ wenig an sie, nur abends wird es immer schlimm. Wir haben uns seitdem tagsüber viele Nachrichten geschrieben und auch fast täglich 1-2 Stunden miteinander telefoniert. Trotzdem hat es mich heute wieder böse erwischt. Ich bin unter anderem so weit weg gezogen, weil mich in meiner alten Heimat alles an sie erinnert hat. Hier ist es aber auch nicht besser. Ich war heute im IKEA und musste automatisch daran denken wie wir beide das letzte Mal vor einem halben Jahr zusammen dort waren und unsere Möbel für unser neues Haus gekauft haben. Jetzt renne ich da alleine durch und suche mir Lampen für meine Wohnung. Oder ich bin im Supermarkt und sehe in den Regalen Sachen die ich damals immer für sie gekauft habe. Warum kann man so etwas nicht abschalten!? Ich war kurz davor im Laden loszuheulen und musste mich gut unter Kontrolle halten. Bin dann schnell nach Hause gegangen.
Ich weiß nicht wie es mit uns weiter gehen soll. Wir wollen ja in Kontakt bleiben, werden uns aber frühestens nächsten Monat das erste Mal wieder sehen. Das ist noch so lange und ich bin jetzt schon vorm verzweifeln. Ich vermisse sie so sehr.

Sie hat angefangen an sich zu arbeiten und wir wollen beide zusehen, dass wir wieder zusammenfinden. Wir lieben uns beide noch, müssen aber nun den entstandenen Schaden wieder beseitigen und unsere Beziehung neu aufbauen. Leider wissen wir nicht, wir das anstellen sollen. Ist das jetzt der richtige Weg nur über Telefon Kontakt zu halten und sich dann irgendwann übers Wochenende nur zu sehen? Oder wie sollte man das nun am besten angehen? Wir sind nun 8 Jahre zusammen und ich will nicht so einfach aufgeben. Meine Frau will auch dafür kämpfen, aber wir wissen beide nicht, ob das nun so der richtige Weg ist.

05.03.2020 20:18 • #74


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Es ist erfreulich, dass ihr nicht mit einem Rosenkrieg die Trennung eingeleitet habt.
Trifft sie sich noch mit dem AM?

05.03.2020 20:44 • #75


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