Affäre und das Ende

Zitat von DieSeherin:

ach, ich verstehe schon, wenn welche gnadenlos urteilen, die selber schon betrogen wurden - oder eben anderweitig so verletzt wurden!

Nein, tut mir leid, das verstehe ich ich nicht. Ich verstehe Schmerz und Leid und kann mich einfühlen. Aber was ich nicht verstehe ist stellvertretend den anderen eins über zu braten, anstatt demjenigen, der den Schmerz und das Leid verursacht hat. Sorry, da ist eine klare Grenze zu ziehen. Ansonsten braucht hier nämlich keiner mehr einen Thread eröffnen und auf Hilfe hoffen, wenn er dann postwendend sofort abgewatscht und mit fremden Schmerz, Vorwürfen und Anschuldigungen konfrontiert wird und das Forum ist nutzlos.

Zitat von DieSeherin:

da sind wir uns doch eh einig!

gibt es denn hier im Thread überhaupt einen einzigen, der die Ehe für rettbar hält? Ich persönlich halte viel von Schwarmintelligenz, aber um diese zu absorbieren muss die TE erst aus ihrem emotionalen Loch rauskriechen. So sehr ich fremdgehen verabscheue, muss man ihr doch zugute ahlten, dass ihr Lebenstraum und ihre Lebensplanung in den letzten 3 Tagen zerplatzt sind: Eine Beziehung mit Ekel AM ist unmöglich (wenn man sich schon währen des Hormonfluges so gründlich streitet, gäbe ich dieser Bezeihung keine 4 Wochen) und eine Rückkehr zu ihrem EM ist auch unmöglich, weil sie außer (gewesener) Freundschaft und vorhandenem Kind nix verbindet.

Jetzt gilt es erstmal die Realität einsickern zu lassen und zu akzeptieren, dass man zur Klasse der Alleinerziehenden Singles gehört. Das ist eine enorme Lebensumstellung und die wird Zeit, Energie und Nerven kosten. Aber vielleicht läuft der richtige dann irgendwann über den Weg.

Zitat von 6rama9:

Aber vielleicht läuft der richtige dann irgendwann über den Weg.

Lass mich raten. Diesmal einen der gebunden ist.
Wieder Drama.
Aber dafür ein neues.

@Wurstmopped
Der Ehemann verrennt sich doch und ist bestimmt kein Opfer. Sie legt doch die Karten auf dem Tisch, er will sie immer noch. Ihr fehlt der Mut zur Trennug.

@6rama9
Kann einem aus der harten Abteilung recht geben, die Ehe ist am Ende. Vielleicht gibt es aber Männer, die auf solche Demütigung stehen.

Zitat von Topfblume1234:

Lass mich raten. Diesmal einen der gebunden ist.

Ja genau, weil genau das ja auch die einzig denkbare Option ist, die caramell hat, nicht wahr?
Wie wärs mit der Idee:
Erstmal Ruhe in die Sache reinbringen. Trennung auf Zeit vielleicht? Falls man zu dem Entschluss gelangt, die Ehe zu beenden, dann beenden sie die Ehe eben. Davon geht die Welt nicht unter. Sie sucht sich eine schöne Wohnung, richtet die Wohnung für sich und ihr Kind hübsch ein. Vielleicht findet sie über die Zeit ein neues Hobby, vielleicht ein paar neue Freunde, hoffentlich in jeden Fall aber zu sich. Möglicherweise hilft ein Coaching dabei, vielleicht die neuen Freunde. Und ganz vielleicht läuft ihr dann ein netter (selbstverständlich ungebundener ) Mann über den Weg und sie schauen dann mal, was draus wird. Soll so laufen auf dieser Welt und auch schon millionenfach so passiert sein.

Zitat von Wurstmopped:

Da scheint es ja so, dass bis auf Matratzen Sport und Kinobesuch wenig interlektuelle Anknüpfungspunkte bestehen...also Freundschaft plus Modell.

Ich denke das ist ein großer Teil des Problems. Du realisierst, dass der potentielle neue Partner inkompatibel ist und relaisierst zeitgleich, dass es keinen Weg zurück zum Ehemann gibt ohne sich extrem zu verbiegen und zu verleugnen. Und dann stehst du plötzlich mit deinem Kind alleine da und musst erstmal ohne irgendeinen Partner und ohne Hauptverdiener durchs Leben gehen. Die TE hat gleich mal 50/50 Unterhaltsregelung in den Raum geworfen... etwas unrealistisch, wenn ihr Mann offensichtlich wesentlich besser als sie verdient (vermute mal sie verdient soviel wie ihr armer Kollegenschlucker über den er sich lustig macht). Also wahrscheinlich geht es bei ihr mehr hin zu Vollzeit-Mama und Teilzeit-Job in wesentlich prekäreren Verhältnissen als jetzt.

Und in so einer Situation ist guter, überlegter Rat teuer. Ihr Mann lässt das aber durch seine Nähe-Attacken nicht zu und daher ist sie im Augenblick völlig durch den Wind. Zukunftsangst nennt man das... gepaart mit Liebeskummer.

Natürlich ist aus unserer Warte völlig klar, dass eine Trennung das einzig sinnvolle ist, aber ich persönlich gehe davon aus, dass sie so weit noch lange nicht ist und lieber den notwendigen Pflicht-Versöhnungs-6 und die Kuschel-, Nähe- und Unternehmungsattacken dank besserer Alternativen über sich ergehen lässt. Und irgendwann wacht einer auf und realisiert, was für eine verquere Beziehung sie zusammen leben und trennt sich.

Das eigentlich Grundproblem ist wahrscheinlich ihre verkorkste Kindheit und Jugend. Das hätte sie halt früher mit professioneller Hilfe angehen müssen, anstatt Pflicht-6 zum Ehestandard zu erheben. Allerdings war sie auch noch ziemlich jung, muss man sagen.

Dumm gelaufen. Und leider ist ein Kind im Spiel!

Caramell,

Offensichtlich ist, dass Du Deinen Ehemann als Mensch liebst, aber nicht als Mann. Das reicht nicht für eine erfüllte Ehe.
Ihr seit zudem s*exuell nicht kompatibel und weder das eine noch das andere lässt sich erlernen.
Ich verstehe, dass Du Deinen Mann nicht (noch mehr) verletzen willst, aber das wird sich nicht vermeiden lassen.
Er versucht etwas zu erzwingen, zu suggerieren, was nie da war- er blendet die Realität aus.
Fühlst Du nicht selbst, dass sich an der Attraktivität und den Gefühlen für Deinen Mann nichts mehr ändern wird?
Mein Vorschlag wäre auch, sich erstmal eine Auszeit zu nehmen, räumlich trennen, Luft holen und ihm dann behutsam, aber deutlich mitteilen, dass die Ehe keinen Bestand mehr hat. Wie Dir soll auch ihm die Möglichkeit bleiben, eine erfüllte Partnerschaft zu finden.

Nochmal was allgemeines, das mir aufgefallen ist, seit ich in diesem Forum bin:
Niemand, der heimlich eine Affaire beginnt, bevor er seinem Partner reinen Wein einschenkt, bekleckert sich mit Ruhm- aber diejenigen, die pauschal Affairen-Menschen verurteilen und Unsachliches abfeuern tun es auch nicht.

@Solenn
Das hast du gut zusammengefasst. allerdings muss ich 6rama9 rechtgeben, es geht auch um das liebe Geld (Lebensstandard), wie so oft! Deswegen fehlt auch der Mut zum letzten Schritt.

Zitat von Andy17:

@Solenn
Das hast du gut zusammengefasst. allerdings muss ich 6rama9 rechtgeben, es geht auch um das liebe Geld (Lebensstandard), wie so oft! Deswegen fehlt auch der Mut zum letzten Schritt.

Oft ja...aber nicht immer.
Mir wäre der Standard nicht wichtig gewesen, aber ich hatte Angst vor meinem Mann, weil er drohte, mir die Kinder zu entfremden und mich fertigzumachen. Ich gebe offen zu, ich habe mich aus Angst vor ihm einem Kompromiss der Eltern-WG gebeugt, bis die Kinder ein Alter erreicht haben, in dem sie weniger manipulierbar sind.

@Solenn
Dann hast du aber einen miesen Gesellen vor der Nase gehabt. Die Kinder zu instrumentalisieren ist eine Frechheit, nur Gewalt wäre schlimmer.
Caramell hingegen braucht von ihrem Ehemann keine Angst zu haben. Angst hat sie nur vor der eigenen Courage.

Zitat von Andy17:

@Solenn
Dann hast du aber einen miesen Gesellen vor der Nase gehabt. Die Kinder zu instrumentalisieren ist eine Frechheit, nur Gewalt wäre schlimmer.
Caramell hingegen braucht von ihrem Ehemann keine Angst zu haben. Angst hat sie nur vor der eigenen Courage.

Ja, psychische Gewalt ist unsichtbar, aber tiefgehend...Allerdings gehen m.E die meisten Trennungen nicht freundschafftlich.
Das ist der Grund, weshalb ich diese unsachlichen, undifferenzierten Stellungnahmen mancher Nutzer nicht nachvollziehen kann, die außer trenn Dich erstmal, dann trenn dich doch und ohne Hintergrundinfos die Affairen-Menschen zu Monstern erklären, verwerflich bzw, wenig empathisch und wenig zielorientiert finde.

Mir scheint aber auch, dass die Fragestellerin fair und kameradschaftlich aus der Ehe rausgehen kann. Und genau dazu rate ich ihr!
Viellleicht äußert sie sich noch dazu.