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An die geliebten

S
Zitat:
weibliche werden in den Augen vieler dadurch zu einer billigen Person - und das ist noch höflich ausgedrückt.
Ja, kann sein. Ist wahrscheinlich einfach nicht meine Welt, diese Denke, oder zum Glück.

Zitat:
Im übrigen sind Männer auch im Jahr 2016 des Herrn immer noch oft genug der Motor für die Wirtschaftskraft ihrer Familien. Ihr Einkommen sorgt dafür, daß auch alle anderen einen gewissen Komfort genießen. Schau Dir mal den Thread ehe-festhalten-oder-loesen-wie-abwaegen-t32152.html an - allein der Eröffnungsbeitrag spricht Bände, was das betrifft.
Ist mir schon klar, dass das so ist! Nur ehrlich ist es eben nicht und darum ging es (mir) ja. Wobei in dem zitierten Thread die Erstellerin ja sogar durchaus zugibt, auf Luxus nicht verzichten zu wollen.

Zitat:
Da Du Dich auf Abhandlungen im Internet berufst: Auch das mit dem fehlenden Selbstwertgefühl vieler Affairen steht oft darin; insofern ist Dummdas Äußerung nicht mal eben so wegzuwischen.

Hast du Beispiele? Wie gesagt, vollkommen weg wischen wollte ich es auch und bin mir sicher, das Selbstwertgefühl kann in so einer Affäre sogar sehr leiden, was nicht heißt, dass von Anfang an keines da war.
Ich habe aber oft genug auch gelesen, dass bewusst (anfangs) gar keine festen Beziehungen gewollt wurden oder aber, dass die Männer zunächst ihre Ehe auch gerne mal für sich behalten.
Zitat:
Solche Freibeuterinnen bzw. Amazonen, die gibt es eben auch.

Auch die gibt es. Und wie ich schon schrieb sind das sicher eher seltsame Menschen. Ich habe so eine Freundin, die immer wieder an gebundene Männer gerät, weil sie einfach gerne Distanz zu anderen Menschen hat. Sie will die dann allerdings auch gar nicht für sich! Ist aber auch nicht anders, als die Männer die sich verheiratet in Singleportalen anmelden. Beides irgendwie reine Bedürfnisbefriedigung, mit Gefühlen hat das weniger zu tun.

Zitat:
Während Festbeziehungen dazu neigen, sich fröhlich als solche zu präsentieren, schwingt angesichts der Heimlichkrämerei einer AF latent also ein fehlendes Bekenntnis zum eigenen Lebensstil mit - und damit letztlich zu sich selbst. Womit wir wieder beim Selbstwertgefühl angekommen sind, siehe oben.

Stimmt, interessanter Aspekt. Habe ich so noch nicht drüber gedacht. Irgendwo im Internet las ich mal eine Geschichte von einer Frau, die sogar von ihrem Heimatort weg gezogen ist um in seiner Nähe zu sein, über Jahrzehnte. Sie hat nie ganz Fuß gefasst und nun ist sie im Alter allein, weil er alt und krank ist und das Haus nicht mehr verlassen kann. Da gruselt es mich wirklich!
Und ja, es gibt GL die nur noch für Momente mit ihrem AF Mann leben und alles andere zurück schrauben. Die sind dann leider auch nicht anders, als EF, die auf Teufel komm raus ihre Männer behalten, weil sie sich selbst nur über Beziehungen definieren oder nicht daran glauben selbst überleben zu können.
Beides mangelnder Selbstwert. Und da stellt sich dann wohl eher die Frage, hat Frau an sich oft Probleme mit dem sich selbst etwas wert sein?

@dummda:
Zitat:
Da muss Du Dir keine Sorgen machen. Deine Stichprobe ist nicht repräsentativ, weil die meisten, vor allem die die zusammenbleiben das meistens nicht erzählen. Du weißt also gar nicht, wer in Deiner Bekanntschaft schon jemanden betrogen hat.

Du liest offenbar einfach oberflächlich, sorry. Ich habe an keiner Stelle behauptet, es gäbe nicht genug Leute die nach Betrug zusammen bleiben. Lediglich ging es um deine Pauschalaussage, dass solche Partnerschaften nicht halten, in denen die Äffare in eine Beziehung gewandelt wird.

Zitat:
Es kommt darauf an, ob man sein Verhalten reflektiert oder so tut als sei man ein Opfer der Umstände. Ich billige jedem zu, da nehme ich mich nicht aus, dass man dies tut. Dann ist es auch für mich okay. Jeder macht Fehler. Es geht darum, wie man damit umgeht. Mein Mann tut es und hat sich toll entwickelt. Warum soll ich mich dann trennen?
Genau, wie schon mehrfach geschrieben finde ich gar nicht, dass du dich trennen solltest.
Die AF kennst du aber gar nicht näher und schon gar nicht die AF an sich, wie also kannst du urteilen, dass sie nicht reflektiert? Denn das wäre ja der Umkehrschluß!

Zitat:
Die mehrfache Darstellung mancher AFs als Opfer eines AM zeugen von mangelnder Reflektion und das wird sich rächen.
Ja, mangelnde Reflektion rächt sich. Aber wieso darf eine Ehefrau ihrem Mann vertrauen und ihm und dem Leben glauben, dass die Beziehung in Ordnung ist. Eine Geliebte muss aber davon ausgehen, dass ihr Gefühle nur vorgespielt werden, Liebeserklärungen nur gelogen sein können und das Versprechen sich zu trennen eh nur Müll ist? Das ist doch auch wieder 2erlei Maß!

Bei der Antwort belasse ich es jetzt mal, ehrlich gesagt komme ich schwer mit dieser Antwort im Zitat klar, und finde nur die Hälfte wieder, seufz.

06.08.2016 11:51 • #181


Blanca
Zitat von seltsamesSpiel:
Zitat von Blanca:
Da Du Dich auf Abhandlungen im Internet berufst: Auch das mit dem fehlenden Selbstwertgefühl vieler Affairen steht oft darin; insofern ist Dummdas Äußerung nicht mal eben so wegzuwischen.

Hast du Beispiele?

Ich breche es mal auf eine Feststellung runter, an der keine Affaire vorbeikommt, ob sie sich nun notgedrungen mit dieser Konstellation arrangiert oder sie bewußt und frei für sich gewählt hat:

Vor einiger Zeit bezeichnete jemand hier im Forum Affairen mal sehr treffend als Ja, aber-Beziehungen.
Wer sich in eine Affaire begibt, der gibt sich mit einem aber zufrieden, das letztlich darauf hinausläuft, daß er die 2. Geige spielt und sonst man gar nix.

So ein Zugeständnis steht für jemand mit gesundem Selbstwertgefühl intuitiv außer Frage. Darüber hinaus hat es natürlich auch etwas mit realem Marktwert und -alternativen zu tun. Oder ist Dir schon mal eine (echte) Diva begegnet, die freiwillig eine B-Film-Nebenrolle annimmt, für die sie sich obendrein auf *beep* einlassen soll?

Zitat:
das Selbstwertgefühl kann in so einer Affäre sogar sehr leiden, was nicht heißt, dass von Anfang an keines da war.

Dem wiederum stimme ich unumwunden zu.

Zitat:
[Freibeuterinnen und Amazonen, die bewußt nur Affairen suchen, statt Festbeziehungen.]
[...]wie ich schon schrieb sind das sicher eher seltsame Menschen.

Ich finde nicht seltsam, sondern - vordergründig - logisch, wenn jemand seine Bindungsstörung so auslebt, wie Du am Beispiel Deiner Freundin beschreibst. Zudem gibt es Menschen, für die beispielsweise der Beruf eine höhere Prioriät im Leben hat als alles andere, so daß Affairen tatsächlich - vordergründig - das praktischere Konstrukt sind, zumal wenn es sich so verhält, wie auch Du hier abschließend feststellst:
Zitat:
reine Bedürfnisbefriedigung, mit Gefühlen hat das weniger zu tun.

Eben.

06.08.2016 13:48 • x 1 #182


A


An die geliebten

x 3


A
[quote][/quote][quote=Blanca]


Außenstehende mit differenzierter Denke werden sich sicher die Mühe machen, erst mal zu hinterfragen, ehe sie sich ein Urteil über den gefallenen Engel anmaßen. Leider laufen da draußen aber auch genug denkfaule Zeitgenossen rum, die lieber mit vorgefertigten Meinungen hantieren und großen Wert auf Gruppenkonformität legen....

Ich glaube nicht, dass es so viele denkfaule Zeitgenossen gibt. Das Thema fremdgehen und Affären betrifft doch immer nur die anderen. Das man darüber nachdenkt, sich nach über zwanzig Jahren zu trennen, betrifft doch nur die anderen - bis es einen selbst trifft. Ich möchte damit sagen, dass ich erst durch das eigene Erleben nachvollziehen konnte, was es bedeutet, betrogen worden zu sein. Jegliche Vorstellung über dieses Thema vor der Affäre meines Mannes, würde ich heute als Verharmlosung bezeichnen.

Und das mögen viele Menschen nun mal nicht. Wobei man die natürlich fragen kann und darf: Was bittschön geht Euch das Intimleben anderer Leute überhaupt an? Natürlich nichts - eigentlich wäre hier Toleranz angesagt. Aber so weit wird dann eben doch nicht gedacht ...

Das Intimleben anderer Leute geht mich nichts an, da hast du recht! Mit einer Ausnahme: Wenn mein Mann mit einer anderen *beep*!

06.08.2016 13:59 • #183


Blanca
Zitat von Dummda:
Eines noch, ist bekannt, dass sie eine AF war, dann wird sie eher Opfer einer erneuten Affäre, denn sie hat ja gezeigt, dass sie sich dafür hergibt.

Zitat von seltsamesSpiel:
Läuft die Dame mit einem Schild um den Hals rum?

Zitat von Blanca:
Wenn sie aufgeflogen ist, kann das zu Stigmatisierung führen, ja.

Zitat von Blanca:
Wobei man die natürlich fragen kann und darf: Was bittschön geht Euch das Intimleben anderer Leute überhaupt an? Natürlich nichts - eigentlich wäre hier Toleranz angesagt.

Zitat von angel09:
Das Intimleben anderer Leute geht mich nichts an, da hast du recht! Mit einer Ausnahme: Wenn mein Mann mit einer anderen vög.!

Es ging an der Stelle aber eben um das Intimleben anderer Leute, nicht um Außenkontakte des eigenen Partners.

06.08.2016 14:44 • #184


Vegetari
Zitat:
ber wer weiß, wie das Ganze angefangen hat, welchen Anteil dein Mann daran hat?

Es tut mir sehr leid, dass du nicht zur Ruhe kommst! Über deine Geschichte weiß ich sonst nicht viel! Arbeitest du mit deinem Mann aktiv an eurer Ehe? Gibt er alles um den Schmerz/die Geschichte aufzuarbeiten? Kannst du ihm Fragen stellen?


Liebe @seltsamesSpiel ,

bis heute verschweigt er mir, was er beim Kennenlernen ihr gesagt hat : Ich vermute mal , er sagte zu ihr, dass er Single ist und etwas später zu ihr vielleicht: ich bin zwar noch in einer Ehe, aber die Ehe ist für mich vorbei... So ähnlich könnte ich mir es vorstellen.
Ja , nach 11 Monaten bin ich immer noch nicht ganz zur Ruhe gekommen!
Letztens war ich wieder so verletzt ( es kamen wie bei einer postraumatischen Bellastungsstörung wieder verstörrende Bilder von den beiden bei mir hoch) , da meinte er , es wäre besser, wenn wir weiter in der Paarberatung, im geschützen Rahmen über deine Verletzungen sprechen . Er hat wohl Angst vor mir , dass ich aufgrund meiner Verletzung noch mal richtig austicke...Er kann mit mir noch nicht unbefangen umgehen und ich nicht mit ihm . Aber meine Verletzungen lösen sich ja auch nicht einfach in Luft auf!

ja er ist offen für Gespräche, ich kann ihn fragen und wir haben demnächst vor das Ganze in einer Paarberatung aufzuarbeiten.
Dabke fürs Lesen!

06.08.2016 15:06 • #185


Blanca
Zitat von Vegetari:
Ja , nach 11 Monaten bin ich immer noch nicht ganz zur Ruhe gekommen!
Letztens war ich wieder so verletzt

Es gibt Momente, da frage ich mich ernsthaft, wann Menschen konkret an dem Punkt angelangen, wo sie erkennen, daß etwas ihnen mehr schadet als nutzt - um dann die Konsequenz zu ziehen.

06.08.2016 16:29 • #186


D
@vegetari, ich kann Dich gut verstehen, denn es brodelt in einem und ab und zu bahnen sich die Gefühle unkontrolliert ihren Weg. Es ist toll, wenn der Partner das aushält. Klar ist die Frage, wie lange das geht. Irgendwann kann der ein oder andere nicht mehr.
Unsere Reaktionen hängen aber auch davon ab, was es in uns anspricht. hat man als EF z.B. Ein geringes Selbstwertgefühl oder irgendwelche Ängst, die getriggert werden und eigentlich nichts mit der Affäre zu tun haben. Jeder wird unterschiedlich getriggert und es ist eine Gelegenheit sich damit auseinanderzusetzen und über sich selber was zu lernen. Mach doch eine Therapie nur für Dich selber. Dann kannst Du vielleicht mehr rauslassen und über Dich lernen.

06.08.2016 19:28 • x 1 #187


A
Ich finde es immer wieder Mut machend zu lesen, dass es Menschen gibt, die mit ihrem Partner einen Neustart versuchen wollen. Die Wege sind unterschiedlich.
Immer mal wieder Rückschläge.Aber es kann auch trotzdem vorwärts gehen- egal wie lange es dauert. ...
Bei einigen ist es vielleicht der falsche Weg.
Einige merken erst später, dass der Weg nicht richtig war.
Für einige ist es der Richtige.
So viele Facetten - spannend!
Geschichten, die in der Trennung enden, warnen mich u d sind wertvoll!
Geschichten, in denen alles auf Neustart gestellt wird, machen mir Mut.
Menschen, die noch die Entscheidung suchen, kann ich gut verstehen....
Aus vielen Lebensgeschichten kann ich etwas für mich ziehen. Danke für eure Geschichten, die ihr zur Verfügung stellt!

06.08.2016 20:57 • x 2 #188


S
Liebe vegetari,
Dummda hat mit der Therapie sicher nicht ganz unrecht! Es klingt so, als müsse da bei dir wirklich grundsätzlich etwas gerade gerückt werden, was du allein schwerlich bewältigen kannst.

Darf ich Fragen warum sich dein Mann für dich entschieden hat?
Es klingt irgendwie schon komisch, dass er dir nicht sagen mag wie alles anfing (das lässt Raum für Kopfkino, wie man sieht) und auch, dass er nur in der Therapie mit dir reden will. Steht auch im Gegensatz zu dem hier:
Zitat:
ja er ist offen für Gespräche, ich kann ihn fragen


Zitat:
Er kann mit mir noch nicht unbefangen umgehen und ich nicht mit ihm .
Das finde ich nach knapp einem Jahr schon heftig. Und ich frage mich wie Blanca, ob man sich soetwas wirklich antun muss. Was hält euch beiander? Also so wirklich? Das frage ich jetzt nicht um zu provozieren, sondern es interessiert mich wirklich, was einen auf diese Art und Weise zusammen hält!

Ich halte es nicht für ungewöhnlich, dass Schmerzen immer wieder mal hochkommen und dass es auch 2-3 Jahre dauern kann bis alles wirklich überwunden ist. Aber nach 1 Jahr nicht normal miteinander umgehen zu können, da empfinde ich so eine Beziehung wirklich eher als Belastung als als Möglichkeit glücklich zu werden. Aber ich kann mich ja irren, vielleicht fehlt nur weitere Info?

06.08.2016 20:59 • x 1 #189


R
Vegetari, das macht sicher nicht jeder Mann mit seiner Frau zu einer Therapie gehen.
Deinem Mann bist du sehr wichtig das lese ich da heraus.
Tu dir das nicht an, dauernd herumzufragen, was er sagte oder getan hat.
Ein Mann sagt viel um einer Frau zu gefallen, die ihn anhimmelt.
Morgen hat er es schon wieder vergessen vegetari.
Das tut euch nicht mehr gut.
Schau nach vorne.
Du wühlst in Wunden herum. Diese Wunden heilen besser, wenn du sie mal in Ruhe läßt-
Kennst du das Gefühl, wenn du immer wieder an einer Wunde die verheilen will herummachst?
Das genau tust du im Moment.
Das hat mit gesunder Verarbeitung nichts mehr zu tun.
Das grenzt schon mittlerweile an Selbstzerstörung.
Sorry , ich täusche mich vielleicht.
War nur mein Eindruck grad.

06.08.2016 21:05 • x 1 #190


D
@ Vegetari, schau auf das, was Dein Mann Dir gibt und nicht auf den anderen Müll. Sich auf eine AF einzulassen ist einfach. Die muss nur ein paar Features liefern, damit Mann sich einlassen kann wie z.B. Gut aussehen und eine nette Zeit bieten. Eine EF muss mehr bieten. Dein Mann steht zu Dir und hat damit Dich als Gesamtpaket genommen, mit all Deinen Schwächen und Stärken. Einer der ersten Dinge die mein Mann fragte war, warum ich nicht frage,was denn die AF geboten habe. Geschenkt. halte eine beliebige Frau an und sie wird etwas bieten können, was ich nicht kann. Aber das Gesamtpaket das ich zu bieten habe ist mehr. Auch umgedreht gilt das. Ich nehme meinen Mann mit all seinen Schwächen. Würde die AF ihn auch nehmen? Wohl kaum. Sie fuhr ab auf sein Äußeres (Gepflegt und beruflich erfolgreich). Seine Abgründe kenne nur ich und ich nehme auch diese an. Kein Mensch auf der Welt liebt ihn so umfänglich wie ich. wenn ihm das nicht reichen würde, würde ich ihn ziehen lassen. Reisende soll man nicht aufhalten. In unserem Fall braucht er mich.

06.08.2016 21:11 • #191


A
@vegtari
Auch ich weiß nicht viel über die Anfänge der Affäre meines Mannes. Inzwischen will ich aber auch gar nicht mehr wissen. Das ist seins und ich lasse es inzwischen bei ihm. Zu oft haben mich seine Antworten auch umgehauen und runtergezogen. Auch ich habe ja Bereiche, die nur mir gehören.
Ich glaube ihm, wenn er sagt, er wisse selber nicht, wie das kommen konnte. Im Moment ist er sehr verwirrt und sehr erschrocken, weil er sieht, was er fast verloren hätte. Er verarbeitet anders als ich, auch das muss ich akzeptieren.
Auch ich habe nach 11 Monaten noch sehr schlechte Tage. Jeder in seinem Tempo... Da hängen so viele Aspekte dran, zum Beispiel die Länge der Affäre, die Intensität, die Bereitschaft weiterzumachen, die eigene Persönlichkeit, eigene Werte und Erfahrungen.

06.08.2016 21:34 • #192


Blanca
Zitat von seltsamesSpiel:
Was hält euch beiander? Also so wirklich? Das frage ich jetzt nicht um zu provozieren, sondern es interessiert mich wirklich, was einen auf diese Art und Weise zusammen hält!

Danke - erst durch Dein Post wurde mir klar, daß die Frage auch als Provokation aufgefaßt werden könnte. So war sie auch bei mir keineswegs gemeint und gern schließe ich mich Dir mit Deiner also nochmals an.

06.08.2016 21:41 • #193


R
Hab da mal von einem Beispiel gehört, von der Zartbitterschokolade die ein Mann eigentlich gar nicht mochte, aber sie lag irgendwann ausgepackt vor seinen Augen.
Der Mann griff eines Tages zu, sie lag halt jeden _Tag vor seinen Augen griffbereit.

Männer sind virtuell orientiert und manche Frauen haben wirklich böse Tricks auf Lager um so einen Mann zu reizen. Sie gehen subtil und ohne Hemmungen vor.

Manche Affäre fing einfach so an, daß Frau bewußt ihre *beep* zeigte.
Manche Frauen kennen da nichts.
Da wird auch mal gebückt und sich in Ausschnitt schauen gelassen.
Oder dem lieben Nachbarn oder Kollegen an Po gefasst. Mancher Mann merkt erstmal gar nicht, daß diese Provokation bewußt auf ihn angesetzt wird.
Der gutmütige Kerl ist ja auch so hilfsbereit und schon ist die Zartbitterschokolade ausgepackt vor seinen Augen,die er doch eigentlich gar nicht mag.

Und wenn ihr n och was psychologisches Hören wollt.
Wenn eine Frau um einen Mann herumschleicht, dann wird ein Mann erstmal selten flüchten.
Nicht weil er das nicht will.
Aber ein Mann ist doch ein Held, kein Schwächling und warm sollte er flüchten.
Aber das ist genau der Fehler. Manche Männer sollten aus der Sit. flüchtem und können es vielleicht in dem Moment nicht, weil sie nicht als Schwächling dastehen wollen.
Mit mancher Frau, gilt aber auch für verh. Frau, mit manchem Mann solte die person einfach nicht alleine in einem Raum gelassen werden.

06.08.2016 21:48 • x 1 #194


B
@blanca: Deine Erklärungen zu der Affäre als Ja-Aber Beziehung finde ich sehr interessant und stimme Dir zu.

Aber ist es dann nicht der gleiche Makel, der auch anderen Ja-Aber Beziehungen anhaftet? Damit meine ich Beziehungen, in denen die Gefühlsebene stimmt, aber die Umstände nicht. Sei es Fernbeziehung, Beziehung zu einem chronisch Kranken, Behinderten oder hoch Verschuldeten, z.B.

So nämlich habe ich 'meinen' AM erlebt. Als einen emotional seit langer Zeit ungebundenen Mann, der zu ängstlich, träge, feige und bequem war, sein geordnetes Leben seiner (schon bevor es mich gab) neuen inneren Ordnung anzupassen.

Das war für mich damals als Makel ähnlich gravierend, wie sich bewusst auf einen Menschen mit einer chronischen Krankheit einzulassen. Oder einen Mann mit hohen Schulden. Also etwas, das negative Auswirkungen auf bzw. große Einschränkungen für die Gestaltungsmöglichkeiten einer Beziehung bedeutet. Etwas, das man dennoch bewusst eingeht, wenn man verliebt ist und die Einstellung hat, dass jedes Problem überwindbar und meist sogar lösbar ist, oder etwas darstellt, das man dennoch in Kauf nehmen kann, wenn es einem um den Menschen selbst geht und der Rest stimmt.

Am Ende stimmte bei AM und Bekannte halt der Rest nicht, bedingt auch(!) durch die Einschränkung.
Etwa vergleichbar mit einer Beziehung zu einem verschuldeten Menschen, die funktionieren kann, wenn man selbst genug Geld mitbringt und das für beide ok ist. Die aber scheitern wird, wenn der ärmere Partner darüber verbittert, sich schämt oder den Wohlstand des anderen neidet.

Wäre auch in einer solchen Konstellation die Aussage wahr, dass nicht genug Selbstwertgefühl da ist? Dass sich da eine Diva mit einer B-Rolle zufrieden gibt? Ich weiß es wirklich nicht.

Vermutlich ja. Vermutlich ließen sich Frauen, die für sich eine Affäre kategorisch ausschließen können und sich in einen verheirateten Mann nie verlieben könnten, auch auf einen behinderten, kranken oder armen Mann nicht ein und halten emotionale Distanz, bis die Fernbeziehungnzu ihnen zieht. Und sie fahren vermutlich besser damit.
Und vermutlich zeugt es von mangelndem Selbstwertgefühl, wenn man als hübsche, gesunde Frau mit gutem Auskommen einen benachteiligten Mann als Partner in Erwägung ziehen kann.

Sind diese Partnermakel alle miteinander vergleichbar? Natürlich nicht. Denn gesellschaftlich anerkannt ist die weibliche Sorge um einen kranken oder sonstwie eingeschränkten Partner, nicht aber um einen (O-Ton AM) in einer Ehe gefangenen Partner.

Aber von meiner Seite aus fühlte sich seine offizielle Ehebindung, die er nur soweit für sich als verbindlich ansah, als es zu Hause eben nicht knallen und seine Frau nicht mit den Kindern wegziehen sollte, wie eine Behinderung an. Ob nun nach außen Verheirateter oder offen geschiedener Familienvater - als AF bzw Next wird man immer auf EF bzw. Ex und Kinder Rücksicht nehmen müssen. Ich war mit ihm nicht in der Stadt Eis essen, sondern wir haben das Eis zu einem abgeschiedenen Treffpunkt mitgebracht, weil ihm, seiner Frau und den Kindern die Peinlichkeit der Nachfragen, wer ich wohl sein könnte, erspart werden sollte. Und man am abgeschiedenen Ort freier sein konnte, zu tun, was man wollte (z.B. küssen oder Händchen halten). Das Bedürfnis, es nach außen zu demonstrieren, hatte ich gar nicht. Das Bedürfnis, es tun zu können, schon. Um bei meinem hinkenden Vergleich zu bleiben: So wie man einem Rollstuhlfahrer die Peinlichkeit von Stufen ohne Rampen erspart und sich gezielt barrierefreie Treffpunkte aussucht, um Zeit miteinander zu verbringen. Irgendwann denkt man überhaupt nicht mehr daran, sondern hat die Einschränkung des Partners verinnerlicht.

Herrschende Moralvorstellungen, nach denen die Frauen für die 6ualität der Männer die Hauptverantwortung tragen und sie durch züchtige Selbstbeschränkung vor sich selbst behüten bzw. ihre Ehefrauen und Kinder vor einer Scheidung schützen sollen, mal beiseite gelassen, hat 'mein' AM, wir mir jetzt auffällt, als ich ihn verließ, sogar eine ganz ähnliche Reaktion gezeigt, wie sie von einem anderweitig Eingeschränkten zu erwarten wäre, wenn man ihn allein aufgrund dieser Einschränkung letztlich doch verlässt:
Aber das wusstest Du doch von Anfang an! Da hat sich doch überhaupt nichts geändert. Ich liebe Dich! Reicht das nicht?! Nur weil ich Dir in diesem einen Punkt nicht all das geben kann, was Du Dir wünschst und verdienst und ich Dir so gerne geben würde? Versteh doch, ich kann nicht. Ich kann nicht aus meiner Haut. Ich kann es nicht ändern, ohne alle unglücklich zu machen. Es gibt keine Lösung. Ich liebe Dich und ich liebe meine Kinder. Und meine Familie braucht mich. Nur so wie es jetzt ist, können wir zusammen sein. Ich dachte, Du liebst mich so wie ich bin. Also hast Du mich von Anfang an verars**t und das zwischen uns ist Dir überhaupt nichts wert?

Er war sichtlich schockiert, dass mir das nicht mehr reichte, wo er sich doch (aus seiner Sicht) auch die ganze Zeit einschränken musste und verzichtete und damit haderte, aber irgendwie klar kam. Motto Ich kann nicht rückgängig machen, dass ich die falsche Frau geheiratet habe. Hätte ich damals schon gewusst, wie es sich richt anfühlt, hätte ich sie nie geheiratet. Aber sie ist jetzt die Mutter meiner Kinder und ich liebe meine Kinder und sie ist eine gute Mutter und die Kinder sollen jetzt die Scheidung nicht ausbaden müssen. Es ist wie es ist.

@blanca: Mich würde freuen, von Dir noch mehr Gedanken zum Thema Selbstwert bei ungleichgewichtigen oder eingeschränkten Beziehungen zu lesen. Denn die Frage, aus welchen Gründen und mit welcher Motivation Menschen zusammen kommen und bleiben oder sich trennen, finde ich auch Jahre nach meiner Episode noch hochspannend.

@vegetari: Mir tut sehr leid, dass Du nach so vielen Monaten noch so sehr hin und her gerissen bist. Aus meiner Sicht ist es Aufgabe Deines EM, Dir die Sicherheit zu geben, die Du brauchst, um zur Ruhe zu kommen.

Auch wenn das vllt. kontraproduktiv ist: Mir fällt die sonderbare Begründung Deines EM für das Fremdgehen auf. Sich ungeliebt und mit zu wenig Aufmerksamkeit beschenkt zu fühlen, ist ein ganz üblicher Grund, für andere Partner offen zu sein.
Aber diese Kehrtwendung kommt mir jedes Mal, wenn Du sie im Forum wiederholst, wieder merkwürdig vor: Du sagst ihm, dass er sich irrt und Du ihn nach wie vor liebst. Und daraufhin macht er mit seiner Geliebten Schluss und ist wieder ganz bei Dir?
So leicht lässt sich sein mangelndes Vertrauen in Deine Gefühle zu ihm Kitten und so leicht lässt sich die Erfahrung, die er mit der anderen Frau gemacht hat, für ihn aus seinem Leben streichen? Da komme ich emotional nicht mit. Und Du vllt. auch nicht und haderst deswegen immer noch so stark mit der Affäre?

Wenn man fremdgeht, weil man sich andernorts mehr angenommen fühlt als beim Partner, dann geht es doch darum, sich geliebt zu fühlen(!). Also um Taten, nicht um Worte. Eine Frau, die ihm monatelang dieses Angenommen-Sein Gefühl gibt, ist von einem Moment zum anderen überflüssig, sobald die 'Hauptbezugsperson' sich einem mit Worten wieder zuwendet? Und dann fällt ihm sofort ein, wieviele Makel sie hatte und was mit ihr alles nicht stimmt? Das erinnert mich ganz stark an die Erklärungen der AM, wenn sie den Geliebten erklären sollen, wie sie es jede Nacht schaffen, neben der EF einzuschlafen, ohne dass da was läuft oder sie sich aufs Sofa verkrümeln.

Kann es sein, dass Dein EM zu der Frage, wann und warum er sich von Dir abgewendet und wann und warum wieder zu Dir zurück gefunden hat, nicht komplett zu Dir und sich selbst ehrlich ist? Und es auf dieses Hollywood Happy End verkürzt hat? Und Du innerlich befürchtest, dass diese Schablone wohl nicht die ganze Wahrheit ist und diese unbewusste Unsicherheit Dein Gedankenkarussell am Laufen hält?

Dann wäre der geschützte Raum einer Paarberatung ja tatsächlich eine Möglichkeit für Deinen EM, sich etwas weiter zu öffnen und Dich nicht mit diesen Klischees weiter hantieren zu lassen.
Ich denke, dass die Paare, die eine Affäre überstanden haben und glücklich(!) weiter zusammen sind, tatsächlich so schonungslos offen in der Erklärung und Verarbeitung sein müssen, wie sie es vor der Affäre hätten sein müssen, um diese zu verhindern. Jede Form des den anderen nicht verletzen wollen oder Selbstbetrug wird man unterbewusstbals da stimmt doch was nicht oder wie soll ich ihm/ihr jemals wieder Vertrauen wahrnehmen.

Meine Meinung
ohne Anspruch auf Richtigkeit

Bekannte

06.08.2016 22:06 • x 1 #195


A


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