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Angst vor dem Alleinsein

Cocolores
Ich bin jetzt 2,5 Jahre solo und habe auch jetzt erst alles so richtig verdaut (hoffe ich). Vorher wäre auch eh nicht an eine Beziehung zu denken gewesen. Aber wenn man 13 Jahre eigentlich jeden Tag zusammen war und dann plötzlich von jetzt auf gleich allein - das ist ja fast so, als würde ein Körperteil fehlen. Und mit dieser Umstellung kommen eben manche schneller, manche langsamer und manche eben gar nicht klar...

17.09.2020 17:33 • x 1 #181


H
erst mal DANKE euch allen für eure Beiträge, die ich nun zusammenfassend noch kommentiere:

ich war vorhin beim Hausarzt, er verschrieb mir Atarax. soll nicht nur müde, sondern auch ausgleichend, entspannend wirken.
fördert also nicht nur besseren Schlaf, sondern auch gegen innere Unruhe und Ängste. hilft auch gegen Allergien und Juckreiz.
1/2 soll ausreichend sein. mal sehen.

nun, warum sie kein 2. Date wollte, darüber kann man nur spekulieren. muss ja nicht mal mit meiner Person zu tun haben, sondern vielleicht mein Mode-Label, weiß der Geier, ist auch letztlich nicht zielführend. Sackgasse, leider. nur für die Zukunft wäre es ganz lehrreich gewesen, wenn ein echter Grund zum ändern wäre.

ganz abstoßend kann sich mich aber nicht gefunden haben, wenn sie so viel Nähe zugelassen hat, noch dazu in Corona-Zeiten (sie hatte einen aktuellen Test, ich nicht). das Risiko wäre also deutlich auf ihrer Seite. habe sie zudem bei der Begrüßung noch extra gefragt, ob ich sie umarmen darf. auch die Unterhaltung war mal tiefgründig und locker leicht, mit viel zum Lachen.

letztlich war es eigentlich sie, welche unsicher war, ob sie mir gefallen würde und sichtlich erleichtert, dass ich ihr Komplimente machte. auch sie sagte mir an dem Tag, dass sie mich total sympatisch findet.
nun ja, es war für uns beider sehr angenehm, ich hätte mir mehr vorstellen können, da eben Lebenseinstellung, Freizeitgestaltung, Hund, Wohnortnähe, Essen, ihre Lebenssituation mit Kind und sonst was gepasst hätte.
für sie halt irgend etwas doch nicht. vielleicht war ihr alles zu perfekt und hat einen Schreck bekommen. soll es geben. wir wären praktisch direkt in eine Beziehung geschlittert

das mit den Fesseln anlegen kann dann evtl. so empfunden werden, kann schon sein. obwohl ich sie hier nicht gedrängt oder eingeengt habe, sondern sie praktisch nicht mehr dafür kämpfen müsste, ihr also ein Angebot präsentiert wurde. keine Ahnung. ganz verstehen kann ich die Reaktion dann aber auch nicht, denn wer eine Beziehung will, kann doch eigentlich froh sein, wenn es so positiv aussieht. überdies kann von überrennen keine Rede sein, da sie doch die Geschwindigkeit und Stufen voll mitbestimmen kann. nach einem 2. Date habe ich sie ja nicht einmal gefragt, sondern nur mitgeteilt, dass ich sie gerne wieder sehen möchte und auch ihre Stimme hören wollte, und ob ich sie daher anrufen dürfe. da kam eben dann die Reaktion.. sie findet mich sympatisch, doch die Gefühle würden nicht für ein 2. Treffen reichen und sie wolle mir nicht vorspielen.

das mit dem Schmetterlingen ist auch so ein Sache.. als Jugendlichen passiert einem das öfter, doch mit zunehmenden Alter sind die körperlichen Reize nicht unbedingt mehr so ausgeprägt und Sympathie doch für eine erste Begegnung ein großes Stück. wenn dann sogar körperliche Nähe dazu kommt, sind da durchaus Gefühle da.

für mich eine 180° Drehung, für sie wahrscheinlich schon eine Entscheidung beim 1. Date. siehe oben. weiß man nicht warum.
manche Damen fahren beim Online-Dating mehr-gleisig. da hatte ein Mitbewerber eben schöner Augen, weiß der Kuckuck. eine andere Frau hatte mir mal kurz vor dem 3. Date abgesagt, weil sie sie plötzlich in jemand anderen verliebt hat beim 2. Date fragte sie am WE auch ein Date gehabt? scheint also ganz normal zu sein.. Dating ist wie ein Bewerbungsgespräch

ich habe auch jedenfalls zum einen die Schnauze gestrichen voll, was Online-Dating anbelangt und weiß für die Zukunft, nicht mehr, was ich glauben darf. gibt ja auch die Frauen, die von einem Partner zum anderen springen - das Überangebot von verfügbaren Männern in den Dating-Plattformen ist ja fast grenzenlos. das lässt so manche Frau gerne übermütig werden. nur das am Rande.

ich bin jedenfalls total verunsichert, wenn ich mich jemals wieder auf jemand einlasse, inbesondere in dieser Sparte. Lug und Betrug. auf beiden Seiten natürlich, Ausnahmen bestätigen die Regel und der Ehrliche ist der Dumme.

in der realen Welt jemand kennen zu lernen wird in dem Alter auch immer schwieriger, man begegnet zu wenig potenziellen Partnern. aber dafür kann man einen neue Thread aufmachen..

17.09.2020 17:58 • #182


A


Angst vor dem Alleinsein

x 3


H
ach ja, das wollte ich noch sagen:

ich habe keine Angst vor dem Alleinsein - das ist kein Problem, im Gegenteil, das braucht man auch in einer Beziehung.

was mich ängstigt, ist eben keinen passenden Partner mehr zu finden, mit dem ich mein Leben teilen kann.
das nennt man dann Einsamkeit, oder?
klar, man muss selbst mit sich klar kommen und es gibt auch noch Bekannte und Freunde, aber ein fester Partner ist eben ein wichtiger Mensch.

17.09.2020 18:08 • #183


Heffalump
Zitat von heartpain:
was mich ängstigt, ist eben keinen passenden Partner mehr zu finden, mit dem ich mein Leben teilen kann.
das nennt man dann Einsamkeit, oder?

Wohl weniger

Einsamkeit kann man auch mit Partner erleben

17.09.2020 18:21 • x 5 #184


Anuke
Einen wirklich passenden Partner in dem Sinne hatte ich glaube ich fast nie .

Nochmal jemanden zu finden den ich wirklich lieben kann wäre natürlich das Größte.
Ich hatte immer Beziehungen die letzten 40 Jahre . Jetzt glaube ich die Zeit ist für mich vorbei , ich glaube ich werde mich damit arrangieren alleine zu bleiben.

Sollte es irgendwann anders kommen , um so besser .

17.09.2020 18:55 • x 2 #185


LaLeLu_
hmh... ich bin jetzt 40.

und seitdem ich denken kann, gab es immer männer in meinem leben. nun seit januar nicht mehr. ich genieße es ehrlich gesagt total.

ich muss ganz ehrlich sagen: es war ein prozess und ein langer Weg dahin, weil ich eine wirklich lange beziehung gehabt habe und wie schon jemand hier schrieb, dass sich das dann anfühlt, wie eine amputation.. man muss neu laufen lernen. aber: heute (status quo) fühle ich mich innerlich GENAUSO zufrieden, wie in den glücklichen Zeiten meiner Beziehung.

Ich kann wirklich nicht sagen, dass ich damals glücklicher war. Und ich weiß, dass ich (habe auch zwei echt nicht so gesunde und unclevere Geschichten hinter mir) schon viel unglücklicher war.

Also für mich kann es auch so bleiben aktuell. Ich genieße es z.B. total, dass ich meine Freiheiten habe. Damit meine ich nicht in Liebesdingen, sondern dass ich mein Leben und meinen Alltag frei gestalten kann. Ohne mich mit jemanden abzustimmen, ohne Kompromisse.

Das muss nicht ewig anhalten udn ich bin offen, wenn mir jemand begegnet, der mich umhaut. aber ich bin so gar nicht auf der Suche. Online Dating etc. ist echt absolut nicht mein Ding.

Zitat:
Wohl weniger

Einsamkeit kann man auch mit Partner erleben

Das stimmt. Und das ist echt schlimm.

17.09.2020 22:44 • x 3 #186


G
ich hänge aus wohl unbewusst rationalen Grünen an einem Mann fest, an dessen Seite ich niemals glücklich werden könnte. Mir fehlte von Anfang an das Feuer der Leidenschaft, die schwere Verliebtheit und das Gefühl, die Welt ist ein Abenteuerspielplatz uns zweien alleine gehört er. Ich dachte es würde wachsen. Stattdessen vermisse ich es seit Monaten.
Gleichzeitig kommt der letzte Mann in mein Leben zurück, mit dem ich diese Leidenschaft erlebte. Wir waren schwerst und rauschverrückt ineinander verliebt. Es war zu viel von allem.
Ich habe mich innerlich massiv im letzten halben Jahr verändert es gibt keinen Punkt an dem anknüpfen will. will weder von dem einen, noch dem anderen was, obwohl sie m Grunde alles verkörpern was mir an Männern gefällt
nicht gefällt.
Mein Freund ist intelligent, treu, beständig, bescheiden, recht gut situiert, leicht chaotisch- noch nie alleine selbstständig und ohne großes Bestreben selbstständig zu sein. Ein Muttersöhnchen, der das Nest nie freiwillig verlassen würde. Es war/ist zuwenig, von dem was er mir geben konnte/kann.
Mein Ex ist wild, leidenschaftlich, ein Träumer, unzähmbar, lebenshungrig -ein Mensch, der bestmöglich, aber feige das Gegenteil von dem lebt, was er liebt und begehrt, total zerrissen. Mein Freund ist der Mensch, den ich mir nach vielen Enttäuschungen wünschte. Mein Bekannter ist der, den ich immer wollte.
Ich kann beide noch nicht loslassen. Viellicht aus Angst, der Zug ist abgefahren übrig bleiben in der Singlewelt nur die charakterlich schlimmeren Männer übrig.
Ich habe furchtbare Erfahrungen machen müssen und schätze die Marotten von beiden sind nicht sooo tragisch.
Und doch manchmal, so wie jetzt, weiß ich, es ist besser alleine zu sein.
Ich komme mir auf zaghaften Schritten immer näher, lerne mich neu kennen und entwickle ein neues Bild von mir.
Früher dachte ich negativ über die Zukunft nach, heute sehe ich das Bild einer zufriedenen, weißhaarigen, älteren Frau, die inneren Frieden ausstrahlt. Ohne Mann an meiner Seite
Ich habe mich dazu entschlossen, meinem Herzensweg zu folgen und als symbolischer Akt lasse ich meine weißen Haare raus wachsen.
Alleine zu sein ist nicht einfach. Ich vermute mal auf dem Weg dorthin warten noch einige Stolpersteine, aber es ist ok. Wenn man niemanden hat, mit dem man sein Leben teilen kann, muss man lernen auch alleine glücklich zu sein, denn Alleinsein bedeutet nicht zwangsläufig einsam. Und keine Liebe zu haben ist immer noch besser als faule Kompromisse einzugehen.

17.09.2020 23:34 • x 2 #187


Hansl
Zitat von heartpain:
das nennt man dann Einsamkeit, oder?


Nein, Einsamkeit ist ein isoliertes, tiefergreifendes Gefühl.
Ohne Angst.
Ein schreckliches Gefühl, das lähmend wirkt.

18.09.2020 00:56 • x 1 #188


Hansl
Zitat von LaLeLu35:
nun seit januar nicht mehr. ich genieße es ehrlich gesagt total.


Ich persönlich glaube, und das steht auch jedem zu: Es ist vollkommen egal wie jemand lebt. Solange er zufrieden mit seinem Leben ist.
Man muss niemandem etwas einreden.

Hauptsache man spürt und erfaßt dann irgendwann, das man sich die Zufriedenheit doch zunehmend einredet.
Dann muss man eben erkennen und reagieren.

18.09.2020 01:02 • x 1 #189


WW-Bärchen
Also bis vor zwei Jahren, habe ich auch noch solche Panikatakken geschoben weil auch irgendwie nichts funktioniert hat.
Dann hatte ich doch wieder eine kurze Beziehung die ich aber nach 12 Monaten beendete weil ich mich zu sehr verbiegen musste.
Auch habe ich feststellen müssen, das ich nach meinem 3.Schlaganfall 2018, doch Physisch doch mehr angeschlagen bin als ich es mir selbst zugeben wollte.
Eigentlich müsste ich ja jetzt erst recht Panik schieben.
Aber irgendwie habe ich die innere Hoffnung das es doch wieder funktionieren wird.
Ich habe jetzt schon soviel in meinem Leben erlebt und überlebt, das ich ganz zuversichtlich auf die letzten 50 Jahre zu gehe
Also, wenn ich mit 56 keine Panik mehr schiebe, brauchen die unter 56 dieses ja wohl erst recht nicht machen

18.09.2020 06:57 • #190


LaLeLu_
Zitat von Hansl:
Ich persönlich glaube, und das steht auch jedem zu: Es ist vollkommen egal wie jemand lebt. Solange er zufrieden mit seinem Leben ist.
Man muss niemandem etwas einreden.

Warum zitierst du mich vorab? Was hat das miteinander zu tun? Hattest Du das Gefühl, dass ich irgendwem was einrede?

Zitat:
Hauptsache man spürt und erfaßt dann irgendwann, das man sich die Zufriedenheit doch zunehmend einredet.
Dann muss man eben erkennen und reagieren.

Der Satz macht eigentlich nur Sinn, wenn man das Wort das durch falls oder wenn ersetzt.

Wirkliche innere Zufriedenheit kann man sich nicht einreden. Die spürt man oder eben noch nicht.

18.09.2020 07:11 • #191


Heffalump
Langsam, hier wird Apfel mit Birne verglichen, zum Einen trauert jeder anders und zum Zweiten ist jeder unterschiedlich weit.

18.09.2020 07:16 • #192


Sentimentalo
Zitat von Dracarys:
Zum Thema selbst...


Liebe Dracarys, treffender hätte man den steinigen Weg in ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben unabhängig von Partnerschaft nicht beschreiben können!

Ein großes Kompliment, das gehört zusätzlich in unseren Leit(d)Faden, wie er von Shackleton - glaube ich - begonnen wurde!

Danke!

18.09.2020 11:53 • #193


C
Zitat von Dracarys:
Es erfordert Mut, Beharrlichkeit und Invest von Zeit (und Nerven), wenn man als Single auf sich selbst zurückgeworfen wird.


Ohjaaa und manchmal ist es regelrecht auch Körperlich anstrengend.
Wie oft hab ich mir jetzt schon gedacht, in welchem Maß ist nun dieses ich will unbedingt das ich auch mal lernen allein zu sein jetzt noch gesund oder schon selbstblockade?


Zitat von Dracarys:
Leider machen Viele unterwegs schlapp und füllen die Leere mit Liebschaften, mit Suchen - und mit Dates.
Auch Alles zutiefst menschlich, aber es ist nun mal kein Heilmittel.


Hatte ich bis jetzt öfter, Einbrüche kommen immer mal, man muss sich da nur rausziehen können. Im Ernstfall mit Psychologischer Hilfe.

Zitat von Dracarys:
Mit etwas Glück erreicht man mit Psycho-Hygiene (eventuell Therapie) und mit Unterstützung lieber Menschen irgendwann den Status: es ist okay, alles gut, ich ruhe jetzt in mir, mir fehlt der Partner nicht mehr.


Da bin ich jetzt gerade dabei, immer weniger Einbrüche und Rückschläge.
Ich denke, ich bin auf einem guten Weg.

18.09.2020 12:20 • x 1 #194


C
Zitat von T4U:
Langsam, hier wird Apfel mit Birne verglichen, zum Einen trauert jeder anders und zum Zweiten ist jeder unterschiedlich weit.


Das sehe ich auch so!

Es ist ein Prozess (ich glaube @LaLeLu35 schrieb das auch)

Ich hoffe ich langweile hier niemanden, wenn ich schon wieder schreibe, wie wichtig für mich dass Alleinsein ( heißt für mich ohne Mann) war.
Es war aber auch ein sehr langer steiniger, Weg !

3 Jahre nach der Trennung hat sich mein Ex wieder bei mir gemeldet und wir treffen uns morgen.

Heute hat sich dann auch noch ein anderer Ex bei mir gemeldet, mit dem ich vor fast 30 Jahren zusammen war! Und der fängt jetzt an, mich online anzubaggern

Was ich daraus mache, weiß ich noch nicht.
Ich werde aber auf keinen Fall, diese innere Zufriedenheit, die ich mir in den letzten 3 Jahren hart erarbeitet habe, für einen Mann aufgeben.
Ich glaube es ist wichtig, bei sich zu bleiben und nicht, nur weil ein Mann sich (wieder) für einen interessiert, gleich wie ein aufgescheuchtes Huhn, alles stehen und liegen zu lassen.

18.09.2020 12:38 • x 3 #195


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