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Das Alleinsein macht mich kaputt

Z
Zitat von KGR:
Als ich vor ein paar Wochen beim Zahnarzt war, wurde ich auch nicht gefragt, was ich von ihm erwarte. Er hat einfach meine Zähne angeschaut und dann selbst gewusst, was gemacht werden muss.

Oder was ist zB., wenn du ein gebrochenes Bein hast und zum Arzt gehst? Du sagst einfach da tut es weh, er schaut sich das an und weiß dann selbst, was das Problem ist und was er machen muss, damit es wieder gut wird.

Warum können das Psychotherapeuten nicht, dass sie einfach den Partienten untersuchen und dann sagen, was er tun muss, um zu heilen?


Weil das nicht geht! Therapeuten können nicht heilen, sie beleuchten mit dem Patienten bestimmte Aspekte.
Ziel kann nicht sein zu heilen, sondern sich Wunden anzuschauen, zu ergründen, warum die Wunden da sind und dann sie zu akzeptieren.

12.09.2019 21:33 • #2701


Plentysweet
Zitat von KGR:
Warum können das Psychotherapeuten nicht, dass sie einfach den Partienten untersuchen und dann sagen, was er tun muss, um zu heilen?

Weil, lieber KGR, Psychotherapien Veränderungsprozesse beim Patienten anstoßen sollen, die ohne die Mitarbeit und das Wollen des Patienten witzlos sind.
So langsam bekomme ich eine Ahnung davon, daß Du Dich gar nicht auf Entwicklungsprozesse einlassen kannst oder willst. Du gehst zum Therapeut mit der Haltung: Bin kaputt. Mach mich heil. So funktioniert das aber nicht.

12.09.2019 21:33 • x 1 #2702


A


Das Alleinsein macht mich kaputt

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K
Zitat von YsaTyto:
hat Deine Psychologin Dir noch andere Feedbacks gegeben?

Sie meinte, ich würde zu oft aber sagen.
Zitat von YsaTyto:
Und war diese Frage einfach so für Dich gestellt? Oder eher Ausdruck dafür, dass sie mit Dir nicht weiter weiß?

Da bin ich mir nicht sicher.
Zitat von YsaTyto:
Ist in der Therapie irgendwann schonmal etwas passiert, was Dich bewegt, zum Nachdenken gebracht hat?

Manchmal ja, nur fällt mir jetzt kein Beispiel ein.
Zitat von YsaTyto:
Und noch eine Frage @KGR
kannst Du weinen?

Ist die Frage ernst gemeint? Wer kann denn nicht weinen?

Ehrlich gesagt hab ich vorhin wieder geweint, als ich das geschrieben hab: das-alleinsein-macht-mich-kaputt-t54723-s2670.html#p1909496

12.09.2019 21:40 • x 3 #2703


A
Zitat von Zugaste:
Und wenn du dir ein Brötchen anstatt Brot kaufst, MJ reinwirfst und für dich mitsingst, da haste ja noch was nachzuholen und deinen allerallerlieblings Belag drauf machst und schon den Tag so für dich beginnst, dass du nicht jemanden anderem was Gutes tust sondern einfach mal dir? Nur so? Weil du du bist?


Habe das Frühstück mit meinem EX immer genossen . Er war Frühaufsteher und wenn der Kaffeegeruch in meine Nase stieg , hat der Duft mich an den gedeckten Frühstückstisch , mit vielen Herrlichkeiten , gelockt .

Lebe jetzt ebenfalls alleine und erinnere mich an jene unbeschwerte Zeiten .
Lebe von 650 Euro im Monat . Am Monatsende ist oft kein Geld mehr in der Kasse und wenn ich es mir noch leisten kann , kaufe ich mir zwei Brötchen , eine Leberwurst und die Zeitung .
Das Frühstück zelebriere ich , noch nie haben Brötchen so gut geschmeckt , auch alleine genossen .

Uns geht es so gut , wir müssen nicht hungern und betrachten unser Leid wie ein unbekanntes Insekt .
Es wird seziert , von allen Seiten betrachtet , analysiert . Zu leiden ist in einer solchen Situation , in der man sich alleine fühlt NORMAL , der Wunsch nach einem Partner ist NORMAL , aber so in Selbstmitleid zu versinken , empfinde ich als ungesund .

Du selbst bist der Grund , warum Du keine Partnerin findest .
Deine Beharrlichkeit den Ursprung nicht bei Dir selbst zu suchen .
Da können Dir hundert Leute die Hand reichen , das ist nicht gut genug für Dich , wenn es auf keine Partnerschaft hinausläuft . Bin hier raus .

12.09.2019 21:44 • #2704


Y
stimme euch zu, aber es kann echt auch sein, dass diese Psychologin einfach schlechten zugang zu KGR hat.
Ging mir Anfang 20. auch mal so. War nicht schlecht, aber eine andere Psychologin brachte bei mir einfach mehr in Gang.
Oder nach meiner Geisteskrankheit- da latschte ich von Psychiater zu Psychiater, niemand konnte was mit mir anfangen, dann landete ich bei einem sehr speziellen Doc und der löste echt einen Knoten. Es erschien mir wie ein Wunder.

@KGR
Zitat:
Ist die Frage ernst gemeint? Wer kann denn nicht weinen?

viele können nicht weinen.
Vor einigen Monaten lernte ich einen Mann kennen, der noch nie geweint hat.
Zitat:
Ehrlich gesagt hab ich vorhin wieder geweint, als ich das geschrieben hab

Ach man, würde Dich jetzt echt zu gern knuddeln

12.09.2019 21:45 • x 1 #2705


K
Zitat von Plentysweat:
Weil, lieber KGR, Psychotherapien Veränderungsprozesse beim Patienten anstoßen sollen, die ohne die Mitarbeit und das Wollen des Patienten witzlos sind.

Keiner hat gesagt, dass ich nicht will oder nicht mitarbeite. Der Punkt ist aber, dass ich von der Therapeutin zumindest wissen will, wo ich ansetzen muss. Sonst hat das alles ja keinen Sinn.
Zitat von YsaTyto:
aber es kann echt auch sein, dass diese Psychologin einfach schlechten zugang zu KGR hat

Das dachte ich mir auch schon. Vor allem in dem Moment, wo sie mich gefragt hat, was ich von ihr erwarte. Ich hab ihr mehr als einmal gesagt, wo ich meine Probleme sehe und was ich mir für mein Leben wünschen würde. Da fand ich die Frage einfach etwas eigenartig.
Zitat von YsaTyto:
Ach man, würde Dich jetzt echt zu gern knuddeln

Das ist süß von dir. (Und würde wahrscheinlich auch mehr nützen als irgendwelche Therapiestunden.)

12.09.2019 21:57 • x 2 #2706


Plentysweet
Zitat von YsaTyto:
stimme euch zu, aber es kann echt auch sein, dass diese Psychologin einfach schlechten zugang zu KGR hat.

Das kann ich mir mittlerweile auch vorstellen. Du musst auf jeden Fall n guten Draht zum Therapeuten haben, Vertrauen und die Chemie muss irgendwie stimmen. Man sollte miteinander irgendwie schwingen können. Super ist auch, wenn man mal zusammen lachen kann. Das gehört auch dazu.
Manchmal muss man auch mehrere Therapeuten ausprobieren, wie Ysa sagt.
@KGR
Irgendwie mache ich mir jetzt Sorgen um Dich. Ich dachte wirklich der Durchbruch wäre da gewesen. Ich hätte es Dir auch soooo gewünscht ! Du machst jetzt aber keine Dummheiten gel?!

12.09.2019 21:59 • x 2 #2707


W
Zitat von KGR:
Als ich vor ein paar Wochen beim Zahnarzt war, wurde ich auch nicht gefragt, was ich von ihm erwarte. Er hat einfach meine Zähne angeschaut und dann selbst gewusst, was gemacht werden muss.

Oder was ist zB., wenn du ein gebrochenes Bein hast und zum Arzt gehst? Du sagst einfach da tut es weh, er schaut sich das an und weiß dann selbst, was das Problem ist und was er machen muss, damit es wieder gut wird.

Warum können das Psychotherapeuten nicht, dass sie einfach den Partienten untersuchen und dann sagen, was er tun muss, um zu heilen? Wenn ich selbst schon alle Antworten wüsste, dann würde ich ja gar nicht hingehen...


Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.
Die Psyche ist ungleich komplexer als ein Gelenk oder Zahn, die folgen einfachen Regeln von so ja, so nicht.
Niemand kann Dir den Weg zeigen, wenn Du nicht weißt, wo Du überhaupt hin willst.

12.09.2019 22:07 • x 1 #2708


K
Zitat von Plentysweat:
Irgendwie mache ich mir jetzt Sorgen um Dich. Ich dachte wirklich der Durchbruch wäre da gewesen. Ich hätte es Dir auch soooo gewünscht

Du musst dir keine Sorgen machen. Es ist eben so, wie schon in der Überschrift gesagt: Das Alleinsein macht mich kaputt

Der Durchbruch wäre eben, eine für mich passende Person zu finden. Wenn ich mit einer Person Zeit verbringe, mit der ich mich gut verstehe, dann blühe ich richtig auf, das hab ich ja auch mit Ysa wieder bemerkt.

Vermutlich ist das eben ein Teil meiner Persönlichkeit und nichts, was man irgendwie ändern kann oder soll.

12.09.2019 22:13 • #2709


Y
@KGR
Zitat:

Vermutlich ist das eben ein Teil meiner Persönlichkeit und nichts, was man irgendwie ändern kann oder soll.


doch doch Sweety, vermutlich ist es (noch) Teil Deiner Persönlichket zu glauben, dass Du nichts ändern kannst.

12.09.2019 22:31 • x 1 #2710


K
Zitat von YsaTyto:
@KGR


doch doch Sweety, vermutlich ist es (noch) Teil Deiner Persönlichket zu glauben, dass Du nichts ändern kannst.

Bitte etwas konkreter, was genau sollte ich denn deiner Meinung nach ändern?

Wenn ich eben jemand bin, der erst im Kontakt mit anderen (passenden) Menschen aufblüht, dann ist es eben so. Was ist schlimm daran?

12.09.2019 22:47 • #2711


Y
@KGR

schlimm daran ist, dass Du leidest.

12.09.2019 22:49 • x 2 #2712


K
Zitat von KGR:
Was ist schlimm daran?


Um Grunde nichts.
Aber für dich offensichtlich schon.
Denn das allein sein macht dich kaputt und du hast ja noch keine Lösung gefunden
a) alleine nicht kaputt zu gehen
oder
b) nicht alleine zu sein.

Wieso gehst du zum Therapeuten wenn Dir dies ebenfalls unnütz erscheint?

Ich dachte, dass womöglich nach deinen treffen zuletzt die Sonne etwas mehr für dich scheint , aber du drehst dich weiter im Kreis.

12.09.2019 22:50 • x 3 #2713


D
Zitat von KGR:
Es ist schon komisch. Ich hatte eine anstrengende Woche, hab mich schon am Mittwoch aufs Wochenende gefreut und jetzt? Den ganzen Samstag bin ich schlecht gelaunt, weil ich mal wieder alleine zuhause bin, mir eigentlich nichts wirklich Spaß macht und es eh nur langweilig ist. Am Montag werd ich es wahrscheinlich bereuen, dass ich nichts Spaßiges gemacht hab, aber mal ehrlich? Ich kann nichts wirklich genießen. Natürlich könnte ich etwas unternehmen oder irgendwo hinfahren, aber es ist eben nicht dasselbe wie wenn man zu zweit ist. Inzwischen geht mir das auch schon extrem auf die ...


Naja, ich bin auch Dauer-Single und sehr viel alleine...

Aber man kann dem entgegen wirken und je mehr man zum Beispiel überhaupt mit netten Menschen Kontakt hat, desto weniger wichtig werden Frauen

Ich spiele Fußball und das tut sehr gut, bin im Studio und quatsche da auch immer lange mit dem Trainer, rede mit jedem offenen Nachbarn, habe ein sehr nettes freundschaftliches Verhältnis zu einer Nachbarin, helfe 2 x pro Woche bei einem behinderten Bekannten und rede viel mit dem, pflege den Kontakt zu meinen Eltern, und versuche immer mal Smalltalks mit fremden Leuten, wenn ich meine Spaziergänge mache....

Bin viel alleine, fühl mich aber nie richtig einsam.

Man darf nicht soviel erwarten - weder von den Leuten, noch von der Illusion einer Frau, die alleine glücklich macht.

Das wird nämlich nicht passieren.

Versuch es mal mit kleinen Kontakten und Sport als Ausgleich.

Oder über gemeinsame Aktivitäten, oder einfach mit etwas mehr Offenheit im Alltag.

Das bringt schon eine ganze Menge!

Ich wünsche mir auch häufiger mal wieder richtige Freunde, wo einfach alles harmoniert, mit denen ich mich völlig blind verstehe.

Und natürlich auch öfters mal Nähe und Zärtlichkeit von einer geliebten Frau.

Aber man muss das Beste aus dem Leben machen und wenn man das tut, dann reicht das auch schon für Zufriedenheit

12.09.2019 22:52 • x 3 #2714


A
Zitat von Abendrot:
Uns geht es so gut , wir müssen nicht hungern und betrachten unser Leid wie ein unbekanntes Insekt .


Ich glaube nicht, dass es irgendjemand, dem es schlecht geht, hilft, sich mit anderen zu vergleichen, denen es noch schlechter geht. Das funktioniert so nun mal nicht.

Zitat von Abendrot:
Zu leiden ist in einer solchen Situation , in der man sich alleine fühlt NORMAL , der Wunsch nach einem Partner ist NORMAL , aber so in Selbstmitleid zu versinken , empfinde ich als ungesund


Kann ja sein, dass Du damit zurecht kommst, alleine zu sein. Aber Du bist Du und nicht jemand anders. Ich finde es ziemlich anmassend, anderen Menschen ihr subjektiv empfundenes Leid abzusprechen. Und obendrein noch Vorwürfe des Selbstmitleids zu machen.

Zitat von Abendrot:
Du selbst bist der Grund , warum Du keine Partnerin findest .


Das finde ich völligen Unsinn. Einen Partner zu finden hängt doch überhaupt nicht von einem selbst ab. Das meiste im Leben können wir überhaupt nicht selber beeinflussen, auch wenn viele das so gerne glauben möchten. Von den Lehrern, von der Werbung, von der Wirtschaft und sonstewem wird uns immer eingeredet, wenn man sich nur genug anstrengt, positiv denkt, dies oder jenes macht, ja dann, dann kann man alles erreichen. Aber so funktioniert das Leben nun mal nicht. Das Leben schuldet uns nichts. Keinen freien Parkplatz, keinen Erfolg im Job, kein Haus am See und auch keinen Partner.

Das einzige, was wir tun können, ist, Strategien zu entwicklen, mit dem, was das Leben uns beschert, irgendwie halbwegs zurecht zu kommen. Und dabei kann ein Psychotherapeut unterstützend sein. Das sollte das Ziel einer jeden Therapie sein, die individuellen Ressourcen im Klienten für die Entwicklung dieser Strategien freizulegen.

12.09.2019 22:57 • x 5 #2715


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