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Der Gang zum Scheidungsanwalt

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Zitat von alleswirdbesser:
Für deine OP drücke ich dir die Daumen, dass es diesmal glatt läuft.

Vielen Dank, liebe @alleswirdbesser.
Ich hoffe einfach, denn ich würde meine Kinder gerne noch etwas begleiten dürfen. Die Vorstellung dass ihr Leben ohne mich weitergehen könnte setzt mir gerade schon etwas zu... Aber ich versuche da nicht zu sehr darüber nachzudenken, denn es hilft nichts. Es wird so kommen wie es kommt.

Wegen der zwei getrennten Haushalte... das ist jetzt momentan eigentlich nicht mehr so das Thema.

Wir haben aber nochmal gemeinsam überlegt und sind zu einem ganz anderen Schluss gekommen... unser Haus ist uns zuviel. Auch in Anbetracht unserer Gesundheit. Große Gartenwohnung würden wir eigentlich beide vorziehen.
Da sind wir uns einig.
Auch sind wir uns einig, dass einer ohne den anderen, falls ihm etwas zustehen sollte, nicht alleine mit den Kids hier im Haus bleiben wollen würde. Dafür ist es (uns) einfach zu groß. (Es ist nicht riesig, wie ein Reihenhaus mit ausgebautem Keller und 2. Stock) aber für uns einfach mit den vier Etagen nicht praktisch und zu aufwendig...
Nun gibt es in unserer Region derzeit gerade nichts zu kaufen oder zu mieten... nicht eine Immobilie. (Ok, eine 2 Zimmer Wohnung, die gerade keinem nützt). Alles ausgeklaubt.
Aber wir gucken und halten die Augen offen.
Denn wir wären beide erleichtert, wenn wir diesen massiven Stressfaktor raus bekämen.
Wir hoffen dass es klappt, werden auch nochmal mit einer Maklerin sprechen, die wir noch aus unserer früheren Zeit der Immobiliensuche kennen.

Aber momentan steht jetzt trotz Allem erstmal die gesundheitliche Problematik im Vordergrund, sowohl bei meinem Mann als auch bei mir.
Damit müssen wir dringend weiter kommen.

21.01.2023 13:04 • x 1 #286


T
Zitat von Lumba:
Und was ist damit? Wie sieht Dein Teil dieser Ehe aus? Untergräbst Du weiterhin?

Ich fürchte dass du von außen nicht einmal erahnen kannst wie es in mir aussieht und wie hart es ist, wenn einem jemand den man über alles liebt immer wieder die fiesesten und schwersten Vorwürfe macht und nonstop sagt wie unzufrieden er ist.

Als ich das Thema erstellt habe, hatten wir eine sehr harte Zeit (seit Jahren - und haben sie aus vielerlei Gründen immer noch) und ich ging davon aus dass mein Mann mich nicht mehr wirklich liebt.
Was wirklich bei uns abgegangen ist, habe ich nicht im Detail geschildert und werde es auch nicht im Detail schildern - nur so viel: ich ging jetzt lange Zeit davon aus, dass mein Mann eigentlich lieber ohne mich und die Kinder leben würde auch wenn er meine Trennungswünsche immer abschmetterte! Ich dachte das läge allein an seiner Bequemlichkeit bzw und Fatigue-Symptomatik, bzw. am Asperger. Da geht es mir dem Trennen nämlich sehr schwer, auch wenn die Betroffenen nicht mehr glücklich sind.
Er hat mir allerdings in offenen Gesprächen (die wir lange Zeit nicht führen konnten) sehr glaubhaft versichert, dass es daran nicht liegt - und natürlich möchte ich deswegen nochmal etwas Hoffnung haben, weil ich ihn liebe.

Das kannst du jetzt nachvollziehen oder nicht, ist mir auch egal, da ich mein Leben leben muss und nicht du.

Und untergraben... ja, nette Unterstellung. Du könntest dazu gerne mal meinen Mann befragen... der würde dir eine andere Geschichte erzählen. Ich habe nichts untergraben, mich nur in den letzten Jahren immer wieder versucht für den Moment zu stählen wo er mir vielleicht doch zusammen mit seinen Provokationen/in seiner Gereiztheit sagt, dass er mich nicht mehr liebt und das alles nicht mehr will.
Er betont jetzt aber seit Silvester, dass das für ihn zwei vollkommen verschiedene Dinge sind und das Eine für ihn nichts mit dem Anderen zu tun hat... und dass er selbstverständlich die Überforderung und Gereiztheit gerne abstellen würde, weil er es selbst nicht gut findet.
- Und genau da setzen wir jetzt gesundheitlich auch an.

Was soll ich sagen. Mir ist bewusst, dass sich jeder aus den dürftigen Informationen, die man über dieses Medium geben kann, sein Bild macht. Verstehe ich auch.

Es hat Gründe, warum ich hier nicht oft schreibe. Manchmal ist mein Leidensdruck sehr groß und ich bräuchte jemanden zum Reden.... mit meinen Freundinnen mag ich aber nicht so gerne darüber sprechen, weil vieles so kompliziert ist, dass Außenstehende es nicht wirklich verstehen.

Zumal die Dynamik mit einem Asperger ja schon für die Meisten zu 0% nachvollziehbar ist. Da tickt einfach einiges anders - auch die Situationen, die wir hier haben.
Vieles äußert sich bei anderen Paaren anders... ist auch nicht alles logisch nachzuvollziehen.

Der Thread war wahrscheinlich keine sehr sinnvolle Idee, da nach der emotionalen Offenheit meines Mannes eine Trennung ganz sicher nicht unmittelbar bevorsteht - es sei denn er überlegt es sich nochmal anders und geht. (Aber das ist schon allein aufgrund seines Asperger mehr als unwahrscheinlich.)

Egal, das nur zur Erklärung... wenn sie nicht gut genug ist, kann ich es leider nicht ändern...

21.01.2023 13:19 • x 5 #287


A


Der Gang zum Scheidungsanwalt

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Du machst es gut, nicht alles wegzuwerfen. Ich weiß von vielen Menschen in Überlastungssituationen (kann Burnout sein oder auch anderes), daß sie auf kleine Situationen übermäßig und unangemessen aggressiv reagieren. Ich kenne das auch von meinem Burnout. Dabei geht es in der Regel gar nicht darum aggressiv sein zu wollen. Vielmehr löst eine kleine Belastung bereits soviel Streß aus, daß man keine Lösung sieht als um sich zu schlagen und dabei kaum mehr unterscheiden kann, wen man trifft. Freunde, Kinder, Partner, Eltern, Kollegen, Kunden und oft kann man es kaum unterdrücken. Ich fand alleine den Um-mich-schlag-Impuls bereits auch für mich selbst extrem belastend und anstrengend und selbst wenn ich ihn unterdrücken konnte, man darf nicht glauben, daß ein Gegenüber es nicht merkt...

21.05.2023 22:16 • x 1 #288


T
Da der Thread hochgeholt wurde... gebe ich ein kurzes Update.

Die Zeichen stehen bei uns nicht (mehr) auf Trennung. Wir lieben uns. Es ist einfach so. Wir fühlen uns nach 22 Jahren noch zueinander hingezogen wie am ersten Tag... und wir möchten uns gegenseitig ein Leben ohne einander und unsere Familie nicht vorstellen.
An den Schwierigkeiten arbeiten wir. Gerade bzgl. Wohnsituation (wir sind ja beide nicht so ganz glücklich mit dem großen Haus, das so viel Arbeit macht) könnte sich vielleicht bald was tun... ich werde berichten, falls es da Neuigkeiten gibt (sofern es jemanden interessiert - wahnsinnig spannend ist unsere Geschichte ja nicht unbedingt. )

Zitat von Wolfstanz:
Du machst es gut, nicht alles wegzuwerfen.

Mir fällt es so schwer alles wegzuwerfen, weil ich ihn liebe. (Ganz zu schweigen von unserer Familie als gesamtes.)
Ihm geht es genauso.
Ich denke, wenn keine Gefühle und keine Anziehung mehr vorhanden sind, ist es wahrscheinlich ein wenig leichter, einen Schlussstrich zu ziehen. Eine Beziehung ohne Liebe nur aus materiellen Gründen könnte ich mir niemals vorstellen. Das würde ich nicht aushalten.
Ich habe nach wie vor Hoffnung, dass viele Dinge, an denen wir arbeiten, einfacher werden.
Momentan sieht es nicht schlecht aus.

23.05.2023 13:20 • x 5 #289


Ayaka
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich habe nach wie vor Hoffnung, dass viele Dinge, an denen wir arbeiten, einfacher werden.

Drücke euch ganz fest die Daumen, dass ihr das schafft

An Dingen wie einem zu großen Haus etc. anzusetzen finde ich einen super Plan, wenn es z.B. aufgrund von Hausarbeit immer wieder zu Diskussionen kommt. Oft kann auch die Summe an kleinen Themen eine Beziehung belasten.

23.05.2023 14:32 • x 1 #290


T
@Ayaka vielen Dank.
Zitat von Ayaka:
An Dingen wie einem zu großen Haus etc. anzusetzen finde ich einen super Plan, wenn es z.B. aufgrund von Hausarbeit immer wieder zu Diskussionen kommt. Oft kann auch die Summe an kleinen Themen eine Beziehung belasten.

Genau das denke ich auch, äußere Umstände können schon viel ausmachen... denke neben den inneren Prozessen (an denen man ja auch arbeitet) sind es schon auch solche Bedingungen, an denen man ansetzen müsste, um eine Situation nachhaltig zu verbessern. Das Gute ist, dass wir das wirklich beide gleich sehen und am selben Strang ziehen das finde ich daran insgesamt jetzt auch absolut positiv. Wäre ja wieder extrem schwierig, wenn einer mit dem Haus total zufrieden wäre und der andere total unzufrieden. Dass wir uns beide übereinstimmend etwas anderes wünschen und dabei das gleiche Ziel haben, ist für mich auch ein Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

23.05.2023 14:48 • #291


Ayaka
Zitat von thegirlnextdoor:
Dass wir uns beide übereinstimmend etwas anderes wünschen und dabei das gleiche Ziel haben, ist für mich auch ein Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Vor allem ist hier viel der Weg schon das Ziel - denke so ein Prozess bewusst in Frage zu stellen, was man als Paar will und was nicht bindet und schafft eine starke gemeinsame Basis oder zeigt die nicht überbrückbaren Gegensätze in einer viel wertvolleren Qualität auf.

So oder so - ich denke von diesem Zugang und der entsprechenden Arbeit an euch und eurer Beziehung werdet ihr beide profitieren.

23.05.2023 14:53 • x 1 #292


T
@Ayaka genau das denke ich auch - und hoffe ich auch sehr.

23.05.2023 14:59 • #293




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