Der Tag der Abrechnung

Hinter Hass und Wut steht sehr oft die Angst und Ohnmacht.

Hinter Wut und Hass steckt nicht immer Angst!
Das ist nun wirklich nicht wahr!
Die Trauer weicht in so einem Fall einfach der Wut und das ist wohl mehr als menschlich und auch eine Art von Eigenschutz. Nur ständiges trauern würde jeden in eine Depression fallen lassen.
Um sich aus selbiger zu befreien,sofern es möglich ist,wird der Mensch dann wütend! Und das völlig zurecht,denn was einem angetan wurde ist ja nun wirklich nicht leicht zu verarbeiten.
Deshalb sollte man jedem hier seine Wut auch zugestehen und nicht zerstörte Beziehungen von dem Ex noch wieder schönreden wollen.

Zitat von peppina:

Hinter Hass und Wut steht sehr oft die Angst und Ohnmacht.

Angst? Das kann ich persönlich nicht bestätigen.
Ohmacht? trifft eher zu. Man ist hilfslos, ja, man ist machtlos, auch ja. Machtlos in dem Sinne, dass man
die Situation nicht mehr rückgängig machen kann oder sie korrigieren kann; nicht mehr beeinflussen kann, denn zur Beziehung gehören zwei, den Willen des Partners kann ich nicht beeinflussen, ja.

Eine sehr starke Verletzung steht hinter Hass. Ist mein Empfinden.

hey cilli!
ich habe auch sehr oft geschrieben..
es gibt natürlich viele unterschiedliche Analyse-Ansätze, da muss jeder für sich den richtigen herausfinden.. ich weiss, dass dieser Ansatz einen großen Bestandteil in lösungsorientierten Therapien/ Lebensweisen hat, so dass ich ihn schon als wahr ansehe..

ich finde es auch wichtig, dass jedem seine Wut zugestanden wird.
aber ich finde es auch schön, dass es hier Menschen gibt, die verschiedene Lösungsansätze mit hinein bringen..

dir ja?nein? wünsche ich, dass du für dich den richtigen Ansatz findest, dich aus den negativen Gefühlen zu befreien.. denn negative Gefühle machen dem Körper Stress, produzieren vermehrt Stress-Hormone, was teilweise irgendwann zu Erkrankungen führen kann..

wenn man beginnt die Perspektive zu ändern, auch Verständnis zu entwickeln, bekommt man wieder mehr Platz für positive Gefühle..

ich mag gern die Weisheiten von Menschen, die schwer krank und kurz vor dem Sterben sind.
da habe ich einiges zu gelesen, aber noch nie, dass ein Mensch sagte: hey, es war super, dass ich mir einige Jahre des Lebens mit Hass kaputt gemacht habe..

Hallo Peppina,
das stimmt natürlich...Hass zerfrisst einen Menschen auch innerlich!
Ich dagegen kann meine Wut auf meinen Ex kaum bremsen...aber naja,meine Geschichte ist auch leider echt heftig,da ER,dieser Psychopath keine Ruhe gibt.
Mit Wut kann man leben,schön ist es nicht....aber wenn der Ex absolut keine Ruhe gibt,kann man die Wut auch nicht mehr runterkochen,das ist leider die Kehrseite der Medaille! Wobei ich weiss,dass es von ihm ja so gewollt ist. Solche Menschen treiben einen leider in eine gewisse Machtlosigkeit...denn nicht mal die Justiz in Deutschland ( die ich eh zum k....finde) hilft einem weiter.

zitat Darf ich wissen was sie sind, diese weiteren Gefühle, die hinter wut/hass verborgen sind?
das muss jeder für sich selbst erspüren! es können div. ängste und andere verletzungen sein, die aus ähnlichen älteren situationen herrühren ...


zitat Heisst es im Umkehrschluss hast du der anderen Person völlig vertraut? selber schuld?
Man wird ja verletzt, weil man sich bei seinem Partner fallen lassen hat. Das ihm eröffnet hat, was man anderen Menschen nicht blicken lassen hat.
ich würd nicht sagen, selber schuld. jemandem zu vertrauen, ist doch ein schönes gefühl. es entspringt der quelle des selbstvertrauens! durch dieses öffnen macht man sich verletzlich, ja. aber ob wir uns verletzlich machen, entscheiden immer noch wir selbst! und in jeder neuen beziehung gehen wir wieder volles risiko, wenn wir denn die ganze farbpalette der gefühle empfinden wollen.
niemand kann für sich genommen sagen, ob er für immer und ewig mit einem partner zusammen bleiben wird. das sind immer sog. momentaufnahmen. so traurig es klingt.


zitat Das mit probiere mal aus finde ich irgendwie sorry aber... naiv.
Gäbe es einen Schlater zum Umschalten der Gefühle, hätte man ihn freillig benutzt, nicht?
So einfach probiere es mal aus funktioniert es nicht. Verzeihen bedarf viel Zeit und weiterem Reflektieren über sich selbst und über die eingetretene Situation.
da´core. jeder sollte sich seine eigene zeit dafür nehmen. sollte auch keine aufforderung zur überstürzung sein. allerdings auf lange sicht vielleicht die bessere wahl ... daher probiere es mal aus...


zitat Ich kenne auch die beiden Seiten. Die Seite der Verlassenen ist um Hundert Mal schwieriger.
Die ganze bunte Palette der menschlichen Gefühle kommt zum Vorschein, wenn man den Partner wirklich stark geliebt hat und verlieren musste. Ist nicht ohne diese Gefühle zu beherrschen.
sagt auch niemand, dass es leicht ist, eine trennung zu verarbeiten! viele durchleben höllische seelenqualen. aber im nachhinein kann es richtig gut gewesen sein, dieses erlebt und verarbeitet zu haben. es lässt tief blicken. UND .. auch der part des verlassers ist nicht grundsätzlich ein leichter(er)...
enttäuschungen/ desillusionen schmerzen, ja! man darf sich von allerlei vorstellungen/ zielen/ wünschen verabschieden. und das fällt sicher nmd auf anhieb leicht.es ist ein prozess und es ist schön, wenn er zur eigenen entwicklung beiträgt.



zitat Man soll auf so ein Treffen innerlich bereit sein. Wenn man dem Ex Partner gegenüber neutrale Gefühle hegt, kann ich es mir vorstellen, dass so ein Treffen emotionslos verläuft und einen nicht zurückwirft. Der JaNein ist meilenweit davon entfernt.
jo, er soll sich auch nicht strapazieren mit der sit. er muss sie ja auch nicht treffen, braucht ihr nicht zu antworten ... alles besser jedenfalls, als ihr noch irgendwas grobes aus verletzter eitelkeit zu texten.

meine trennung war auch nicht leicht für mich und ich bin jetzt im 3.monat. sie war gespickt mit reichlich ambivalenz und dergleichen. im nachhinein kam dadurch bei mir auch ein gefühl von demütigung auf. aber nicht sie hat mich gedemütigt, sondern ich habe das ein oder andere zugelassen, keine klare grenze gezogen und mich somit selbst unterlegener gemacht, als ich tatsächlich bin. in momenten der emotionalen bindung (abhängigkeit) kann es schwierig sein, sich DIREKT auf sich selbst zu besinnen ...

Gerne Ja? Nein?.
An alle die denken du fühlst zuviel Hass:
Ihr müsst euch einen langjährigen Partner als Familienmitglied vorstellen, und als wichtigste Bezugsperson.
Wärt ihr nicht etwas baff, wenn eure Mutter / euer Vater plötzlich nichts mehr mit euch zu tun haben wollte, obwohl nichts vorgefallen ist? Einfach so, ciao und die ganzen Jahre und die ganze Bindung interessiert nicht mehr. Ich meine, das ist schon ziemlich krank. Sowas macht man nicht mal mit seinem schlimmsten Feind!
Es ist ja nicht so, dass man jeden Tag von Hass zerfressen ist und nix anderes zu tun hat. Doch diese Person wird immer mit Hass verbunden sein. Und diese Person hat sich nochmal gemeldet.
Bei einem Vergewaltiger sagt ihr auch nicht nach zwei Jahren ach du es tut dir leid ja okay Schwamm drüber. Abschaum bleibt Abschaum. Sie wird es nicht gutmachen können.

Eine Partnerschaft mit der Bindung von Mutter/Vater zu vergleichen ist unangebracht. Ebenso der Vergleich zum Vergewaltiger.

Psychische Qualen und Wunden sind leider etwas,was man an Äusserlichkeiten nicht ausmachen kann.
Wirkliche Sadisten und Perverse müssen nicht unbedingt vergewaltigen...können aber ganz ähnliche Schäden in der Seele hinterlassen....
Perverse verbale Gewalt gibt es immer häufiger und ist noch immer leider ein Tabu-Thema,weil es halt nicht greifbar ist

Wie soll denn der Tag Deiner Abrechnung wie Du schreibst aussehen?
Was stellst Du Dir denn vor?
Reicht Dir die Nichtvergebung nicht?

Und sie ist einen Schritt auf Dich zugekommen. Was soll sie tun? Sich vor Dir niederknien?
Wie sieht denn Deine Vorstellung von Vergebung aus?
Es ist ihr gutes Recht sich zu trennen und da wird auch Deine Wut oder Rachegedanken nichts daran ändern!
Du wirst sie dadurch noch mehr von Dir entfernen!

Wenn du schon von Rache sprichst, dann kann man sich auch denken wie deine Rückeroberung aussah. Denn da drohte sie ja schon mit Klage. Eventuell stark in Richtung Stalking?

Sie hat dich verlassen und du musst das akzeptieren. Da sie nicht darüber sprechen wollte wird es ja mehr als nahe liegen, dass es wegen einem anderen Typen war. Da sie sich jetzt nach 2 Jahren meldet, wird es auch nahe liegen, dass es mit diesem jetzt vorbei ist.

Dass sie dich ohne Antworten zurückgelassen hat ist mehr als unfair von ihr. Jeder Mensch in einer solchen Situation hat die Antworten auf seine Fragen und vor allem die Wahrheit verdient.

Lass dich bloß nicht auf erneuten Kontakt ein. Nach 2 Jahren sollte man schon deutlich weiter sein mit einer Verarbeitung, als du es bist. Und das zeigt nur auf, dass du wieder völlig in ein Loch fallen würdest.

Lieber TE,
niemand würde Dir sagen, dass er nicht verstehen kann, dass Du Hass in Dir trägst. Aber alle Erklärungen, Abwägungen oder Rechtfertigungen sind vergeudete Energie, da ich ehrlich gesagt keine Alternative sehe, wie Du ohne Verarbeitung glücklich wirst.

Und da der Hass in Dir ist, musst Du auch ganz alleine, nur für Dich, damit fertig werden. Es wurde bereits gesagt, dass Du die Zeit scheinbar kaum genutzt hast, um an Dir zu arbeiten. Denn wenn Du alles in Dir verarbeiten würdest, verschwindet auch der Hass.

Du klammerst Dich seit zwei Jahren an Deine Rechtschaffenheit und die bösen Dinge, die Dir passiert sind. Davon hast Du nichts verarbeitet und jetzt bricht es aus Dir raus.

Du willst die Frau zurück und die Vergangenheit wie Sie war. Hättest Du an Dir gearbeitet, hätte Dich die Nachricht nicht so getroffen. Du könntest der Frau neutral begegnen und es gäbe die Chance zu vergeben und sich neu kennen zu lernen.

Du hast einfach Angst, weil Hoffnung in Dir ist, Du fühlst Hass, welcher von Deinem Ego befeuert wird und Du bist wütend, weil Sie nicht auf Knien um Vergebung bittet.

Du kannst Dich selbst belügen und Dir einreden, dass ein Traumpartner nicht so gehandelt hätte oder Du kannst die Doktrin ablegen und verstehen, dass Menschen Fehler machen.

Aber Hass hat Dich zwei Jahre nicht weiter gebracht und wird Dich auch in Zukunft nicht weiter bringen.

Ich kann die Wut vom Threadersteller sehr gut nachvollziehen, denn ich wurde auch ohne Aussprache verlassen. Es ist wie ein Schlag ins Gesicht, wenn der Partner jegliche Kontaktversuche ignoriert. Sowas kann man einfach nicht wegstecken und ungeschehen machen.

Würde sich mein Ex wieder bei mir melden, wäre/bin ich mir aber sicher, dass es kein Zurück mehr geben wird. Denn ich habe mich durch den Trennungsschmerz sehr verändert. Das naive und verständnisvolle Mädchen, das ich zu seiner Zeit war, gibt es einfach nicht mehr. Ich habe gelernt, dass man auf Worte nicht viel geben sollte, sondern nur die Taten eines Menschen zählen.

Ich würde mich aber trotzdem auf den Kontaktversuch einlassen, nur um zu erfahren, was seine damaligen Beweggründe waren, so feige zu handeln. Damit ich verstehen und damit ich endgültig das Kapitel abschließen kann. Denn ich weiß: man muss verzeihen um Altlasten abwerfen zu können und den inneren Frieden zu finden. Und nur deshalb würde ich mich nochmal mit dem Ex treffen, nur meinetwegen.

Ich finde es sehr mutig von der Exfreundin, sich nochmal bei dem Threadersteller zu melden. Ich würde diese Chance nutzen, um alles Unausgesprochene auszusprechen, um endlich von allen Illusionen und ungelebten Träumen frei zu sein.

Ob es mutig ist oder einfach nur billig, sei dahin gestellt.
Aber ich meine auch, dass der TE diese Chance jetzt nutzen soll, die Trennung aufzuarbeiten.
Es sollte (jetzt noch) nicht dazu führen, dass man wieder zusammen kommt. Denn das würde nach meiner Ansicht erst dann wieder realistisch klappen, wenn man alles verarbeitet und auch verziehen hat. Aber dann ist man oft ein anderer Mensch und der Ex ist emotional abgeschrieben. In solchen Fällen würde man sich wieder komplett neu verlieben müssen. Diese Verarbeitung sollte aber beide Partner vollzogen haben. Bei sog. Warmwechslern ist das nämlich selten der Fall.

Dass man sich neu verlieben kann nach so einer Zeit, soll nicht ausgeschlossen sein. Ich kenne einen Fall, wo das geklappt hat und das Paar seit vielen Jahren wieder glücklich ist, glücklicher als in der ersten Beziehung und nach der Trennung war richtig Rosenkrieg.

@TE:
Siehe als Chance, die nicht viele bekommen. Aber nicht, um wieder zusammen zu kommen, sondern um mit Deinem (berechtigten) Hass abzuschließen. Da gibt es viele Wege.
Auch ich will irgendwann mal verzeihen können, aber erst, wenn die Scheidung vollzogen ist und das dauert noch mind. 10 Monate. Und dann hoffe ich, dass ich mich vielleicht irgendwie wieder verlieben kann. Wie, wo und wann, das steht in den Sternen

Mit dem Treffen ist per se sicher keine schlechte Idee, aber ich glaube, der TE ist einfach noch nicht soweit.