@MannbeiFreiburg : Ich geb mir ja Mühe... leicht ist es leider dennoch nicht :/
(Wobei diese Attribute letztlich auch nur aus einer Serie meiner Kindheit geklaut sind)
Ich habe grade gedacht... perfekt waren wir nie. Wir hatten unsere Differenzen von Anfang an und ich kann mich an einige Szenen erinnern, bei denen ich hätte explodieren können... und immer ging es dabei um mich. Um mein Bedürfnis nach mehr als nur einem Sozialkontakt. Unsere Beziehung bestand hauptsächlich aus einem gleichmäßigen, wenn auch sicheren und angenehmen Trott, weil du alles hattest, was du brauchtest... und das war ich. Unsere kleine Beziehungsblase, in die ich mich freiwillig begeben habe, wurde nur dann erschüttert, wenn ich mal wieder raus wollte. Ich denke, in Teilen hab ich mich selbst verraten. Ich habe mich um deinetwillen verbogen... und es schien mir, damals, durchaus gerechtfertigt.
Ich, wie ich war, 17, unsicher, mit riesigen Verlustängsten und dem großen Wunsch nach Sicherheit.. und dann warst da du, der sich eine Fassade aus Arroganz und Selbstherrlichkeit erschaffen hatte und genau das ausstrahlte, was ich an mir selbst so vermisst habe. Natürlich wusste ich, dass das nur eine Maske ist... aber die hast du für uns beide getragen, wir beide haben uns dahinter versteckt...
Und ich bin gewachsen. Hinter deinem Schutzwall habe ich zu alter Stärke zurückgefunden. Und ich habe dich geliebt... zweifellos. Wir haben uns geliebt.
Aber je mehr ich gewachsen bin, desto mehr bist du geschrumpft und wir beide haben das gespürt.. und dann, am Ende, hast du verzweifelt versucht, mich in unserer Blase zu halten, hast versucht, mir die Außenwelt schlecht zu reden... und dann habe ich unsere Blase zertrümmert.
Was dann mit dir passiert ist, das weiß ich nicht. Das begreife ich nicht.
Das ist es, was mir solchen Kummer bereitet.
Ich habe geglaubt und gehofft, jetzt würdest auch du wachsen und dann könnten wir auf Augenhöhe nochmal neu beginnen...
aber du bist in dir zusammengefallen.
Du wirst bald jemandem gehören, den ich zutiefst verachte. Auch das tut weh. Jede andere Frau... geschenkt.
Aber du nimmst die, die so vieles kaputt gemacht hat. Die, wenn sie dich vielleicht nicht kaputt macht, zumindest nicht dabei helfen wird, dass du wieder wachsen kannst. Es ist ganz paradox, ich fühle mich von dir betrogen und ausgetauscht. Dabei hast du das nie. Das ist mehr als nur verletzter Stolz - wobei ich nicht leugnen will, dass das auch verletzter Stolz ist.
Und dann ist da immernoch dieser unsinnige Wunsch, dass du eben doch noch wächs. Und wir uns wiederfinden. Auf Augenhöhe.
Aber heute frage ich mich, ob wir das jemals waren. Ich habe dich damals in diese Beziehung gedrängt, wollte nichts unverbindliches auf Entfernung. Es kommt mir vor, als wäre das ein anderes Leben, ein vollkommen anderer Mensch und doch... heute bin ich mehr der selbstbewusste Mensch, der ich damals war, als ich es 6 Jahre gewesen bin. Hinter deinem Schutzwall bin ich in mir zusammengefallen. Ich war immer stark, weil ich es musste. Bei dir musste ich nicht mehr.
Aber es ist einfach ein Teil von mir. Wir finden uns nicht mehr, oder?
Du hast gesagt, du willst lernen, mit dir selbst klarzukommen... ich denke, daran bist du gescheitert.
Ich habe gesagt, mit viel Arbeit - von uns beiden - könnte ich lernen, mit dieser Frau... diesem Mädchen... zurecht zu kommen.
Aber sie ist nur eines von vielen, vielen Problemen. Eines der kleineren wohl sogar.
Und dennoch der Dorn, der so wehtut.
Was ist nur aus dir geworden?
Deine Realität ist nicht mehr meine. Das verstehe ich. Was ich nicht verstehe ist, wie du in diese düstere Realität überhaupt geraten konntest.
Es macht mich einfach wahnsinnig traurig.
Wir werden nicht mehr, dafür ist viel zu viel passiert. Du fühlst dich wohl in deiner Opferrolle.. oder nein, das glaube ich nicht. Es ist nur das kleinere Übel. Die Alternative wäre, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Und das kannst du nicht. Das konntest du tatsächlich, solang ich kenne, nie. Das muss mir als Antwort wohl reichen.
Ich hab noch einen langen Weg vor mir, bis ich das akzeptiert habe.