Ente, ich kann verstehen, dass du an den 14 gemeinsamen Jahren hängst. Das ist eine lange, lange gemeinsame Zeit. Dann sind da eure beiden Kinder.
Aber: Er hat dich nach Strich und Faden angelogen, du hast dir irre Sorgen um ihn gemacht, anderthalb Jahre. Ich verstehe, dir fällt es schwer loszulassen. Aber: Wenn du so weiter machst, ihn leiden und jammern siehst bei dir, bei seiner Mama ist er mit der AF nett zu Besuch und macht mit der AF auch irgendwelche Unternehmungen, was glaubst du denn wird übrig sein vor dir?
Du gehst doch jetzt schon auf dem Zahnfleisch. Er lässt dich mit dem kompletten Alltag und mit der Betreuung, Erziehung und Bespassung eurer Kinder alleine. Das wird er nicht ändern von sich aus, wenn er sich mit Jammern und Leiden allem entziehen kann.
Ich würde nicht mehr lange warten, Tabletten hin oder her, jetzt geht es darum, dass du dich um dich kümmerst, nur um dich. Er hat sich in eine Krankheit gestürzt, um bei dir allen Anforderungen zu entgehen. Langsam hab ich den Verdacht, er ist ein grandioser Schauspieler.
Dein hauptsächliches Problem bist aber du selbst. Irgendwann muß, bei aller Harmoniesucht, Helfersyndrom, Ansprüchen an sich selber, auch eine Grenze sein. Ich hab bei meinem Ex ein paar Monate zugeguckt und mitgemacht bei seiner Laviererei zwischen Affärenfrau und mir, zwischen Leichtigkeit und Verantwortung tragen.
Ich hatte auch immer das Gefühl, ich wäre für ihn verantwortlich, weil Selbstmorde in seiner Herkunfts-Familie, krisenhafte Situationen etc. Heute weiß ich, man kann nicht alles unter Kontrolle haben, man kann nicht allen helfen, wenn jemand sich nicht helfen lassen will, man kann sich nicht zerreiben und zerreiben lassen, weil es irgendwann zu weit an die eigene Substanz geht.
Wenn er für dich ein Geschwür ist, dann Sorge dafür, dass dieses Geschwür sich zurückbildet und verschwindet.
Es wird wirklich Zeit, dass du dich sortierst gedanklich.
23.04.2017 21:17 •
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