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Ehe vor dem Ende oder Chance für einen Neuanfang?

R
@Ulle
lies mal, wie schwer sich die Leute tun, eine Affäre zu verarbeiten.
Falls Sie sich nun doch für Dich entscheiden würde, wäre dieser Brocken noch vor Euch.

Der Plan, die Tür einen Spalt offen zu lassen ist gut.
Kein Hass ist seeeehr gut. Aber mach erst mal.

Ich würde Dir raten in größeren Zeiträumen zu denken.
Lass die Türe doch offen, bis sie zu geht.

In sofern halte ich in jedem Fall eine räumliche Trennung für umumgänglich.

Sollte dann noch eine Chance bestehen, müsst ihr sowieso von ganz, ganz vorne beginnen.

Komm erst mal ohne Sie wieder auf die Füße.
Das kommt bei den Damen gut an.

08.03.2016 09:17 • x 1 #16


U
Hallo Random, vielen Dank für Deine Meldung.
Ganz zuerst: ich bin mit meinen Handlungen nicht auf meine Wirkung auf eine oder die Frauen bedacht. Ich habe mir geschworen, nie (mehr) zu taktieren, sondern ehrlich ich zu sein. Das einzige modulieren, das ich mir erlaube, darf die wechselnde Intensität sein.
Ich habe keine Ahnung, ob sie sich an die Liebe besinnt, die irgendwann mal da war, bin mir aber sicher, dass dies der einzige Weg in eine gemeinsame Zukunft sein kann. Was uns dann noch an Riesenaufwand erwartet, kann ich mir vorstellen. Ich kann mittlerweile auch mit der Demütigung des betrogenen Ehemannes leben, weil meine Trauer alles unermesslich übersteigt. Der Stolz ist letztlich auch nicht wichtig für den Fortbestand einer Beziehung - meiner (jetzt gewonnenen) Überzeugung nach ist es die Demut, auch seine eigenen Fehler einzugestehen. Ich liebe sie immer noch und werde sie vermutlich verlieren . Was dann kommt - keine Ahnung
Ich glaube aber, dass dies mein Weg ist. Danke fürs Zuhören und Verständnis.

08.03.2016 11:12 • #17


A


Ehe vor dem Ende oder Chance für einen Neuanfang?

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U
Hallo Nippes,
Danke für Deine Gedanken. Ja vielleicht hast Du Recht. Ich brauche wohl noch ein wenig Zeit. Vielleicht sieht mein Weg rückblickend genauso aus, wie Du ihn beschreibst. Auf jeden Fall nutze ich die Zeit, mich auf das Alleinsein vorzubereiten - und das todtraurig aber mit erhobenem Kopf. Viele Grüße Ulle

09.03.2016 17:58 • x 1 #18


U
Guten Morgen, ich bin im Büro - aber nur körperlich anwesend. Mein Geist ist benebelt von den neuen Medikamenten, die mir der Arzt verschrieben hat. Leider schlafe ich damit in der Nacht auch nicht besser, dafür geht mir die Wahrnehmungsfähigkeit am Tage ab. Naja, ist ja wohl der Sinn solcher Mittel.
Ich lese Eure Beiträge in allen passenden Themenbereichen aufmerksam. Sie helfen mir, mich mit meiner Situation mit immer größer werdender Distanz zu mir selbst auseinanderzusetzen. Einerseits ist da immer noch die vorhandene Hoffnung auf ein Wunder - andererseits stellt sich nun zunehmend das Akzeptieren der Tatsachen ein. Sie lebt ja noch bei mir und trifft sich bislang mit ihm zurzeit vor, während oder nach der Arbeitszeit. Das wird sich wohl zunehmend ändern, somit wird es für mich noch sichtbarer, was ja eh schon vorhanden ist. Vielleicht kann ich das zum Anlass nehmen, mich selbst mehr zurückzuziehen. Wenn das Wetter es zulässt, werde ich mich in meinen bereitstehenden Campingbus setzen und in meine geliebten Berge fahren. Ob ich sie dort vergessen kann, an Plätzen, die wir so gern gemeinsam besucht haben, weiß ich nicht. Aber die Berge gehören auch mir - und vielleicht kann ich mir ein Stück dieser Erlebnisse ganz egoistisch für mich neu gewinnen. Ich wünsche Euch einen schönen Tag. Ulle

10.03.2016 09:21 • x 2 #19


Maus-89
Es ist schwer, Ulle. Auch mein Mann hat mich über längere Zeit betrogen. Und ich habe still gehalten, weil ich felsenfest überzeugt war, ihn immer noch zu lieben. Und mein Mann hat munter die Affäre weiter geführt. Bis mir klar wurde, warum ich trauerte. Ich trauerte nicht um meinen Mann, als Person. Ich trauerte um die schönen Zeiten und Erlebnisse, die wir gemeinsam hatten. Aber ich trauerte nicht um das Monster mit dem ich immer noch zusammen lebte. Von dem Mann, den ich früher über alles geliebt habe, war nichts mehr übrig. Dann habe ich mich von ihm getrennt und bin ausgezogen. Das war wie ein Befreiungsschlag.
Ironie des Schicksals, seit diesem Zeitpunkt ist meinem Ex klar geworden, das er nur mich liebt und seine Affäre nur eine Bettgeschichte war. Leider viel zu spät, er hatte alles zerstört, was uns zusammen hielt. Jetzt lebe ich alleine und es ist gut so.

10.03.2016 11:02 • x 2 #20


U
Hallo Maus,
was Dir passiert ist,tut mir Leid. Ich freue mich aber, dass Du (hoffentlich) darüber hinweg bist, zumindest aber einen neuen Weg für Dich und Deine Zukunft gefunden hast. Ich bin noch auf der Suche nach diesem Weg, wenn er sich auch bereits schemenhaft abzubilden scheint. Ja und ein jeder muss diesen Erkenntnisprozess erst verdauen: der geliebte Mensch, der einem immer noch gegenübersitzt, ist ein anderer geworden. Ich würde nicht so weit gehen, sie Monster zu nennen, aber sie hat jetzt sehr wenig gemeinsam mit dem Menschen, den ich lieb(t)e und vertrau(t)e. Vielleicht ist es auch dieser kleine Rest Hoffnung, der erst noch sterben muss... Ich weiß, ich habe die lange - und damit wahrscheinlich härtere Version gewählt. Da muss ich jetzt durch - und ich will es auch. Danke für Deine Gedanken. Viel Glück für Dich.

10.03.2016 11:14 • x 1 #21


schmaloo
Lieber Ulle,
es geht nicht dabei sie zu vergessen, was nicht normal wäre denn ihr habt auch schöne Zeiten erlebt, sondern dich wieder zu entdecken.... Dein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen wieder aufzubauen....
Lass dir Zeit dabei. Du bist auf dem richtigen Weg in dem du bereit bist für dich was tun....
Ja wegfahren und mit dir und der Natur im Einklang sein... Freien Kopf bekommen....Dich ausheulen....
Gedanken frei lassen.... Dies alles führt dich zu DIR.....
Alles Gute

10.03.2016 11:22 • x 2 #22


Maus-89
Ich habe über drei Jahre gehofft, das er sich für mich entscheidet. Also war ich in der ganzen Zeit für ihn greifbar. Ich dachte, er ist der Mensch, der mir zur Seite gestellt wurde und ich um ihn kämpfen muss. Bis zum völligen Zusammenbruch. Ich landete in der Psychiatrie. Dort wurde mir klar, das es vorbei ist. Das es sich nicht mehr lohnte, zu kämpfen. Wäre mir das früher klar geworden, das eigentlich er an der Reihe gewesen wäre zu kämpfen, hätten wir vielleicht wieder die Kurve gekriegt.
In diesem Jahr sind wir seit 26 Jahren verheiratet.

10.03.2016 11:26 • x 3 #23


G
Zitat von Ulle:
Guten Morgen, ich bin im Büro - aber nur körperlich anwesend. Mein Geist ist benebelt von den neuen Medikamenten, die mir der Arzt verschrieben hat. Leider schlafe ich damit in der Nacht auch nicht besser, dafür geht mir die Wahrnehmungsfähigkeit am Tage ab. Naja, ist ja wohl der Sinn solcher Mittel.
Ich lese Eure Beiträge in allen passenden Themenbereichen aufmerksam. Sie helfen mir, mich mit meiner Situation mit immer größer werdender Distanz zu mir selbst auseinanderzusetzen. Einerseits ist da immer noch die vorhandene Hoffnung auf ein Wunder - andererseits stellt sich nun zunehmend das Akzeptieren der Tatsachen ein. Sie lebt ja noch bei mir und trifft sich bislang mit ihm zurzeit vor, während oder nach der Arbeitszeit. Das wird sich wohl zunehmend ändern, somit wird es für mich noch sichtbarer, was ja eh schon vorhanden ist. Vielleicht kann ich das zum Anlass nehmen, mich selbst mehr zurückzuziehen. Wenn das Wetter es zulässt, werde ich mich in meinen bereitstehenden Campingbus setzen und in meine geliebten Berge fahren. Ob ich sie dort vergessen kann, an Plätzen, die wir so gern gemeinsam besucht haben, weiß ich nicht. Aber die Berge gehören auch mir - und vielleicht kann ich mir ein Stück dieser Erlebnisse ganz egoistisch für mich neu gewinnen. Ich wünsche Euch einen schönen Tag. Ulle


Medikamente brauchen in der Regel 3 - 5 Wochen, bevor sie ihre vollständige Wirkung zeigen. Hab da etwas Geduld.

Ja, mach etwas was dir gut tut, unabhängig von ihr. Denk ganz egoistisch an dich - du kannst grad alles gebrauchen was gut für deine Seele ist.

10.03.2016 11:35 • x 1 #24


R
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es gut ist, so etwas voll an sich ran zu lassen. Es ganz zu erleben. Durch zu leiden.

10.03.2016 11:43 • x 1 #25


G
Zitat von Random:
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es gut ist, so etwas voll an sich ran zu lassen. Es ganz zu erleben. Durch zu leiden.


Was soll das bringen? Medikamente verändern nicht dein Ich, sondern helfen dir, etwas Abstand zur Sache zu bekommen, damit du u. a. deinen Alltag geregelt bekommst (da Geld verdienen zum Alltag geregelt gehört, wäre es katastrophal wenn man auch noch Ärger in der Arbeit bekommt).

10.03.2016 11:49 • x 1 #26


Maus-89
Auch ich habe Medis genommen, die mir über die schlimmste Zeit geholfen haben. Ich weiß nicht, ob ich es sonst geschafft hätte, ihn zu verlassen. Sie waren meine Krücken. Ja, es ist wichtig, die Trauer zu durchleben, aber nicht bis zur vollständigen Selbstaufgabe. Den Fehler habe ich gemacht und knabbere immer noch daran. Das wichtigste ist, zu lernen, sich selbst abzugrenzen. Und zu überlegen, was ist gut für mich. Die Trauer und die Angst lähmen, verschütten dein Selbstwertgefühl. Das dann wiederzufinden, ist eine verdammt schwere Aufgabe. Gerade in der Zeit, in der man sich so müde und erschöpft fühlt.

10.03.2016 11:56 • x 2 #27


S
Hallo Ulle, wie hier schon von Einigen genannt, solltest du die räumliche Trennung so schnell wie möglich vollziehen. Die Nähe zu deiner Frau tut dir nicht gut. Du mußt Abstand gewinnen, um wieder normal denken zu können. Deine Frau soll auch merken, wie es ist, dich nicht in ihrer Nähe zu haben. Wünsche dir alles Gute!

10.03.2016 12:00 • x 2 #28


Maus-89
Auch wenn der Satz vollkommen abgedroschen wirkt, MACH DICH RAR!
Nur so kann deine Frau heraus finden, zu welchem Mann sie wirklich will. Im Moment genießt sie ALLES!
Die Affäre für die Schmetterlinge im Bauch,dich für den sicheren Hafen.

10.03.2016 12:21 • x 1 #29


S
Hallo Ulle, noch eine Gedanke, den du vielleicht in Erwägung ziehen solltest. Rüttle deine Frau auf, indem du andeutest, daß in naher Zukunft, eine Scheidung und der Hausverkauf anstehen wird. Sie sollte sich vielleicht mit dem Gedanken langsam beschäftigen. LG

10.03.2016 13:25 • x 2 #30


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