Ehemann 9 Monate Affäre, Hölle überstanden und Ehe 2

Liebes Forum nun schreibe auch ich meine Geschichte nach langen stillen mitlesen.
Ich bin W 42, 23 Jahre mit meinem Mann (41) zusammen, 11 Jahre verheiratet und eine Tochter 9 Jahre.

Unsere Ehe war eigentlich ganz harmonisch bis zum 1.7.24, wo mir mein Mann seine Affäre gestand und danach nur noch ein Frack war - Körperlich wie Psychisch.

Ich habe Anfang 2023 schon immer ein komisches Bauchgefühl aber habe es stets verdrängt- wohl aus Angst. Ich hatte wenn mein Mann spät noch weg wollte mit Kumpels immer gefragt ob er eine andere Frau hat, dies verneinte er meist mit leicht nervender Miene.

Zu meinem Mann: er ist beruflich sehr weit gekommen (Sternekoch mit 50-60 St. Woche) ich habe ihm all die 23 Jahre den Rücken frei gehalten und ja ich bin leider auf der Strecke geblieben. Ich bin eine liebevolle, aufopfernde Mutter und habe dadurch auch viel kaputt gemacht. Unsere Zweisamkeit kam einfach zu kurz.

Durch seine Arbeit und den vielen Überstunden (dachte ich) konnte er sich gut um seine Affäre kümmern. Erst im Nachhinein wurde mir alles bewusst (Lange im Bad, Sport, Typveränderung.

Ja ich hatte ihn so sehr vertraut, denn sowas war noch nie zuvor geschehen in alle den 23 Jahren.

Zu der Affäre, anfangs Kollegin, später andere Stelle. Sie ist 43 aus Berlin hergezogen, ledig und ohne Kinder.
Mir wurde in Salamietechnik nach und nach erzählt wie es dazu kam, wo, wie oft, welche Gefühle und das sie sehr viel trinkt, weswegen sie ihre Stelle bei meinem Mann verloren hat.

Sie hat starke Gefühle für Ihn und hat gekämpft- doch hat sie nicht mit meiner Kampfkraft, meiner Liebe zu meinem Mann und die Kraft einer kleinen Familie gerechnet.

Mein Mann hatte auch Gefühle für sie entwickelt und dann kam der S. dazu. Sie konnte besser zuhören, begehrte ihn, himmelte ihn an und war von seiner ruhigen Art beeindruckt. Mein Mann ist ein stiller Mensch, der sich immer um alle kümmern möchte, da sein möchte und hat sich selbst dabei verloren (Burnout) und in Therapie.

Warum hat er das gemacht: er dachte ich liebe ihn nicht mehr, auf Grund der zunehmenden Kälte zwischen uns.

Warum kam es dazu: wir haben uns im Alltag verloren, seine Arbeit und fehlende Zweisamkeit hat mich leider abkühlen lassen und ihn auch. Sie war da- am richtigen Ort(Arbeit) und zur richtigen Zeit. Hat ihn alles gegeben was ich nicht konnte.
Wie auch er war von 10-23 Uhr nie da, wie konnte ich da noch mithalten, denn ich war ja nicht wie Sie bei Ihm auf Arbeit- sein Leben.

Ich habe geschworen wie in guten und schlechten Zeiten. So wurde ich erzogen und ich habe gekämpft, gelitten, 3 Nervenzusammenbrüche, 18 Kilo verloren. Musste spezielle flüssige Nahrung nehmen, weil nichts mehr ging. Ich hatte mit 18 Bulimie.

Wir haben in der schwersten Zeit, Nestmodell gemacht. Ich habe mich um 180* gedreht. Neuer Job, Sport und neue Hobbys. Bin in Psychologischer Behandlung (Langzeit)

Habe ihm gesagt geh zu Ihr, Versuch dein Glück- was man liebt soll man loslassen. - wollte er nicht !
Ich habe das ganze 3 Monate mitgemacht dann 2 Wöchiges Ultimatum gestellt. Ihm vorgerechnet was uns die Scheidung kostet und wie wir den Umgang regeln wollen.

Er war erstaunt weil ich ernst machte und er sich nun entschieden musste. Er war stark ambivalent - weil er ja niemandem verletzten wollte

Totaler Kontaktabbruch und keine Freundschaft das war meine Bedingung.

Es waren lange, schwere Monate - aber ich wurde dadurch stark, noch selbstbewusster und wieder lebendig. Und merkte noch wie ich mich langsam von ihm löste, keine Angst mehr hatte und es mir egal war wenn wir uns scheiden lassen würden.

Aber wir sind noch zusammen und es wird besser.

Nun meine Frage an euch : ich hatte seit Januar 2023 keinen S. mehr mit meinem Mann, weil es einfach noch nicht ging.

Aber ich möchte ihm so gerne wieder näher kommen, doch in mir drinnen weigert sich alles- warum ist das so? Wie kann Mann sich wieder annähern ? Ohne Scham, Schuldgefühle und ohne Kopfkino

ich bin so verzweifelt und habe Angst das ich ihm nie mehr so intim sein kann wie davor. Was kann ich tun und wie die Andere aus meinem Kopf bekommen wenn ich meinem Mann nahe sein möchte.

sorry für den langen Text

Habt ihr es mal versucht langsam anzugehen, also das S. erstmal gar nicht das Ziel ist, sondern eher nur der reine Körperkontakt in Form einer Mass.?

So könnte einfach jeder für sich in sich reinhören und spüren in wieweit er Körpernähe zulassen kann und möchte.
Kommt es zu mehr ist es gut und wenn nicht ist es zumindest eine Form/Idee sich körperlich wieder langsam anzunähern.

Wieso das Wort - M.assage.- zensiert wird ist mir unschlüssig...
Achso und das mit der inneren Blockade, entweder ist das jetzt Übungssache das du für diese letzte Hürde über deinen Schatten springen musst oder aber diese Blockade ist ein Zeichen dafür, dass du diese Affäre doch noch nicht ganz verarbeitet bzw. verziehen hast. Vlt. gibt es da noch einen unbewussten Punkt der dich nicht weiter gehen lässt.

Ich danke Dir, das ist eine Möglichkeit mit der Mass.. Und ja ich denke das verarbeiten dauert noch - aber ich sehe positiv in die Zukunft und freue mich über jeden neuen, noch so kleinen Erfolg in der Ehe 2

Da hast du schon mal eine gute Einstellung.
Das es mit dem Verarbeiten noch dauert ist nachvollziehbar, setz dich hier nicht unter Druck. Es dauert eben solange es dauert, da gibt es keine Richtlinie ab wann man wo im Heilungsprozess stehen muss. Du merkst dann einfach wenn du bereit dazu bist und das du wieder intimer mit deinem Mann sein möchtest ist doch ein sehr gutes Zeichen und ein toller Fortschritt.
Nimm dir den Druck für dich selbst in diesem Thema raus. Das macht es dir und deinem Mann einfacher.

Eine andere Idee wäre es zusammen duschen zu gehen und sich gegenseitig beim waschen zu helfen. Ich weiß das klingt für manche seltsam, ist sicherlich auch nicht jedermanns Sache. Es wäre aber eine Möglichkeit sich körperlich bewusster wahrzunehmen, überhaupt körperlich Kontakt zuhaben und achtsam miteinander umzugehen.
Stecke mit meinem Partner grade in einer Sinnkrise nicht wegen Untreue, aber naja die Beziehung ist gerade in einem Tief. Dieses zusammen duschen gehen war irgendwie schon immer ein Ding von uns, welches mal mehr mal weniger häufig vorkam. In dieser holprigen Zeit kommt es verstärkt vor, es hilft uns zu Erden und über dieses körperliche emotional das auszudrücken was uns durch Kommunikation manchmal nicht so gelingt... Klingt komisch ich weiß. Ist auch nur ne Idee, muss man nicht umsetzen, wenn man nicht will

Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg, viel Kraft und viel Durchhaltevermögen

@Samuel15
Welches Ego meinst du- weil ich dadurch stärker/ gewachsen bin. Ich denke das ist etwas positives. Wie kommst du darauf das mein Mann und ich uns nicht zu schätzen wissen. Das kannst du doch garnicht wissen. Wenn ich meinen Mann nicht schätzen und lieben würde- dann wäre ich wohl nicht diesen harten Weg gegangen.

@Gefühl
das wollte ich, sehr oft sogar. Er war der Meinung das das zu hart für mich wäre. Ich habe aber jetzt einen Job in dem ich voll aufgehe und sehr sehr glücklich bin.

@DiesDasAnanas
Ich danke dir das haben wir vor unserem Kind sogar öfters gemacht.

@lunderstand
Na wenn du das sagst- nur komisch das mein Mann und ich viel gemeinsam machen, essen gehen und er sogar seinen Job wechselt um mehr mit seiner kleinen Familie zu machen. Mich streichelt und und und - nur kann ich halt noch nicht so, aufgrund das es zuvor sehr gefühlskalt war, das heißt aber nicht das wir uns nicht geachtet und wertgeschätzt haben.