Mal zur Erklärung:
6 meiner 13 Threads sind von vor sechs Jahren, als meine erste Ehe Anfang 2014 in die Brüche gegangen ist.
Dazwischen gab es eine geplatze Kennenlernphase (1 Thread, Frühjahr 2016)
und Sommer 2016 hab ich meinen Mann kennengelernt.
Ich gebe mal ein bisschen Übersicht zu unserer Beziehungsgeschichte:
Wir haben uns Online kennengelernt, Er wohnte in Nordbayern, ich, allerinerziehend mit drei kleinen Kindern in Berlin.
kann-eine-fernbeziehung-auf-dauer-halten-t33733.htmlDas erste Problem gab es, als er sich für eine Stelle in Nürnberg entschieden hat und somit den Fernbeziehungsstatus zementierte.
Daraufhin habe ich mich getrennt,
zweifel-nach-der-trennung-t34171.htmlaber steckte emotional schon so tief drin, dass wir es doch mit der Fernbeziehung versucht haben. Das war Schwierig und ich habe hier nach Tipps gesucht.
mit-gefuehlsachterbahn-zurecht-kommen-fernbeziehung-t34687.htmlDer Stress durch die häufigen Fahrten, das Vermissen und parallel fordernder Alltag war heftig. Als ich dann auch noch Gebärmutterhalskrebs bekommen habe, habe ich, um Stress zu reduzieren die Beziehung zum dritten mal beendet.
fernbeziehung-leb-wohl-t37670.htmlDie medizinische Diagnose hat sich zum Glück verbessert und ich war sehr glücklich, dass er, als ich ihn erneut Kontaktiert habe, wieder mit mir zusammen sein wollte.
Doch dieses ganze Fernbeziehungstheater hat auch ihn verunsichert.
Nach der dritten Trennung unterließ er es trotz neuem Beziehungsstart nicht, zu Daten, heimlich.
Es blieb seiner Aussage nach beim Dating eher um Nachrichtenaustausch und harmlose Treffen und er sagt bis heute, er sei nicht fremdgegangen.
Als ich von seinem Parallel-Dating erfuhr, trennte ich mich erneut von ihm. Zum vierten Mal.
partner-bittet-mich-ihn-zu-kontrollieren-t40419.htmlDiesmal hatten wir auch eine Kontaktsperre und ich habe einfach fürchterlich gelitten, bis hin zu Panikattacken aus Herzschmerz.
In dieser Zeit habe ich mich auch intensiv mit unserer Beziehungsdynamik (On/Off) befasst und diverse Ursachen für unsere Achterbahn gefunden.
Als er mich nach langen Wochen erstmals wieder kontaktiert hatte (wir hatten Kontaktsperre vereinbart), fanden wir blitzschnell wieder zueinander und wollten es erneut, diesmal überlegter und behutsamer, probieren.
Die ersten drei Monate waren die Treffen bewusst seltener. Was ich zu der Zeit nicht wusste, war dass er zu einer Frau mit der er während unserer Trennung unverbindliche ero. hatte, weiterhin telefonisch ero. Kontakt unterhielt. Als ich das herausbekam, wollte ich mich erneut trennen, hab jedoch einen sehr sehr intensiven Traum gehabt, indem ich unsere Beziehungsdynamik endlich verstanden habe und dass das Alles einen ganz bestimmten Sinn hat. Ich liebe ihn. Also trennte ich mich doch nicht.
Stattdessen suchte ich die Nähe und den Austausch, wir sprachen über Bedürfnisse und Ängste. Und beschlossen, endlich zusammen zu ziehen.
Für uns Beide ist unsere Liebe enorm intensiv und wir sind Menschen die sehr viel Nähe, körperlich und emotional, haben wollen. Mit diesen Vorraussetzungen eine Fernbeziehung über zwei Jahre zu erhalten, trotz aller On/Offs, hat uns beide viel Energie gekostet und viele Reifeprozesse angestoßen.
Zusammen zu ziehen und zu heiraten, hat uns eine Stabilität gegeben, die wir in der Fernbeziehung nicht gehabt hätten.
Danach war nicht Friede, Freude, Eierkuchen, sondern es gab viele Wunden zu heilen und uns auch im Alltag besser zu verstehen und kennenzulernen. Frühjahr 2019 war ein Tiefpunkt. Er hatte ein Jahr Therapie abgeschlossen, ohne dass die irgendwie etwas bewegt hätte (es wurde an den Themen vorbei geredet), gemeinsam waren wir bei einer Paartherapie, dann hab ich mir eine Therapie für mich selbst gesucht, ich war zur Kur und danach war ich endlich bereit zu gehen.
Da hat er nochmal eine andere Therapie angefangen und die hat endlich wirklich Erleichterung gebracht. Prallel dazu, dass ich mich dank meiner andauernden Therapie anders verhalte (ich nehme ihm keine Verantwortung mehr ab), wurde unsere Beziehung ohne mein bewusstes zutun immer besser.
Ich hatte mich nach der Kur emotional von ihm gelöst und den Wert darauf gelegt, dafür zu sorgen, dass es mir wieder besser geht. So dass ich stark und unabhängig bin, mit dem Hintergedanken, bei dem nächsten Trennungsgrund stark genug zu sein, um es endgültig durchzuziehen. Als Corona meine ersten Erfolge zunichte machte, beschloss ich, mit den Kindern zurück nach Berlin zu ziehen. Wie mein Mann das finden würde, spielte (scheinbar) keine Rolle für mich, ich wusste dass es nötig ist, um meinen Lebensalltag und meine Berufsaussichten zu verbessern. Als er dann darauf beharrte, dass wir das gemeinsam machen und er mit ziehen würde, fiel mir ein Stein vom Herzen.
Zusammengefasst kann man also sagen; wir haben eine Menge durch und schon sehr vielen Schwierigkeiten ins Auge geblickt. Und daraus etwas gelernt. Die Probleme von damals sind überwunden und geklärt.
Mein Vertrauensproblem ist aber eine alte Wunde, die noch schmerzt und ich möchte lernen damit umzugehen.