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Eifersucht und Angst betrogen zu werden

N
Die Angst betrogen zu werden ergreift manchmal meine komplette Stimmungslage. Es fällt mir dann schwer die guten und positiven Gefühle für meinen Partner wahrzunehmen.

Meist löst eine Kleinigkeit das aus;
zum Beispiel heute, als mein Mann erzählte, dass er einen anderen Arbeitsweg nimmt.
Den Weg mit der Bahn, den Weg wo er früher eine Frau kennen gelernt hat, die den selben Arbeitsweg teilt.
Etwas was er heute sagte; sie wird heute nicht im Zug sein, weil sie im Sommer ein Studium anfangen wollte. Auf meine Frage, wann sie zuletzt zusammen gefahren sind, meinte er vor Corona.

Eigentlich alles total normal.

Doch bei mir klingeln die Alarmglocken und prompt male ich mir aus, dass Sie der wahre Grund für seine unbezahlten Überstunden sei.

Ich weiß, dass es sehr sehr wahrscheinlich nur eine harmlose Bekanntschaft ist, das hat er mir versichert. Ich muss mich zusammen reißen. Und diese Eifersuchtsgefühle rational beiseite legen.

Und das fällt mir soooo schwer.
Ich wurde schon von ihm hintergangen und seit ich das heraus bekommen habe, mißtraue ich ihm. Ich will nicht nochmal gutgläubig sein und dannach eventuell von bitterer Enttäuschung überwältigt werden.

Er hat seither an sich gearbeitet, macht eine Therapie und bemüht sich um unsere Beziehung. Ich möchte auch gerne mit ihm zusammen bleiben.

Dafür muss ich aber lernen, mit diesen Eifersuchtsgefühlen zurecht zu kommen.

Die Angst betrogen zu werden ist manchmal so stark, dass ich ihn zeitweise lieber verlassen wollte, als das zu erleben. Da hätte ich mich beinahe aus Angst vor Verletzung getrennt, total unverhältnismäßig.

Seit ich das erkannt habe, versuche ich gelassener zu werden.
Fakt ist; eine Garantie auf Unversehrtheit gibt es nicht, wenn man mit dem Herzen dabei ist.
Ich fürchte mich aber so sehr davor, noch einmal so verletzt zu werden.

Damals, am Ende meiner ersten Ehe, hat mein Exmann mich betrogen und belogen.
Es gab extremes Drama und ich musste allein, mit unseren drei Kindern, das jüngste erst ein paar Monate alt, eine extreme Krise bewältigen.

Mein jetziger Mann hat also nur teilweise
(er belog mich, hat parallel zur Fernbeziehung gedatet) Anteil an meinen Ängsten, die ganz große Wunde stammt noch aus erster Ehe.

Wie kann ich das besser händeln?

Es trübt oft mein Liebesglück, wenn ich das Hinterfragen nicht abschalten kann.
Und dabei nützt es doch Nichts.
Mißtrauen kann es nicht verhindern; falls mich Jemand belügen oder betrügen will, macht er das.

Ich rede mit meinem Mann über meine Eifersuchtsgefühle, aber außer mir zu versichern dass da nichts ist (genau was er auch damals als Lüge gesagt hat), kann er auch nichts machen.

Wie geht ihr mit so etwas um?
Wie kann man, wenn man verziehen hat, wieder zuversichtlich werden?

21.07.2020 06:56 • x 2 #1


Kummerkasten007
Ist das der hier?

partner-bittet-mich-ihn-zu-kontrollieren-t40419.html

Verstehe ich es richtig, dass Du mit ihm nun verheiratet bist?

21.07.2020 07:01 • x 3 #2


A


Eifersucht und Angst betrogen zu werden

x 3


R
Zitat von n-ever:
Wie geht ihr mit so etwas um?


Ich habe den Eindruck, dass du Dir vehement einreden möchtest, gelassen und nachsichtig zu sein- zumal dein Misstrauen aufgrund seines Verhaltens durchaus nachvollziehbar ist , deine Anspannung und das Fehlen von Gelassenheit kann ich verstehen.

Warum zwingst du dich förmlich zu Gefühlen die du aber am Ende des Tages gar nicht fühlst tief im inneren?

Bzgl. deines vorherigen Threads:

Wieso wirst du in deiner Beziehung verbindlicher (Ehe), je mieser es Dir geht?

Deine 13(!) erstellte Themen zeigen deutlich, dass es Dir doch schon lange nicht gut geht.

21.07.2020 07:01 • x 2 #3


T
Zitat von n-ever:
Die Angst betrogen zu werden ergreift manchmal meine komplette Stimmungslage. Es fällt mir dann schwer die guten und positiven Gefühle für meinen Partner wahrzunehmen. Meist löst eine Kleinigkeit das aus; zum Beispiel heute, als mein Mann erzählte, dass er einen anderen Arbeitsweg nimmt. Den Weg mit der Bahn, den Weg wo er früher eine Frau kennen gelernt hat, die den selben Arbeitsweg teilt. Etwas was er heute sagte; sie wird heute nicht im Zug sein, weil sie im Sommer ein Studium anfangen wollte. Auf meine Frage, wann sie zuletzt zusammen gefahren sind, meinte ...



Mein Partner hat während der Beziehung auch viel verheimlicht und gelogen. Dabei gings aber nicht ums Fremdgehen, sondern um andere Dinge. Das Vertrauen wieder aufbauen war schwer und langwierig. Es war für mich eine Bedingung, dass er eine Psychotherapie macht und lernt Konflikte besser auszuhalten. Und ich merke eine positive Veränderung. Das Betrügen und Täuschen hatte mir immer das Gefühl gegeben, seine Liebe zu mir wäre nicht stark genug. Daher versuche ich bewusster die Momente wahrzunehmen, in denen ich seine Liebe spüre und wenn ich mich verunsichert fühle, halte ich mir die Fortschritte, die er und wir gemeinsam gemacht haben, vor Augen. Es gibt keine Garantie, dass man nicht wieder betrogen wird. Aber das Risiko gehe ich ein, weil die Beziehung hauptsächlich passt. Und wenns nicht mehr geht, dann bin ich auch glücklich ohne ihn.

21.07.2020 08:02 • x 3 #4


I
Vor 2 Monaten schriebst du noch ihr seid auf einen guten Weg, ich schätze einfach du redest dir die Dinge einfach schön, obwohl überall die roten Fahnen wehen.

Du hast 3 Kinder, mit ihm nun 4.

Ich stell mir gar nicht die Frage , warum du dir all das antust , denn du allein lässt es zu und gehst den steinigen Weg einfach immer weiter, wissend das er nie enden wird.
So was zerrt und nimmt einem doch die Lebenslust.

Du solltest dir dringend Unterstützung suchen, ich fürchte aber das Forum ist dafür einfach nicht ausreichend.
Denn wenn man sich dein vorherigen Thema durchliest, da ging es ja um genau das selbe, hast du zwar immer um Rat gefragt, aber keinen einzigen umgesetzt.
Im Prinzip ist die Sache klar, du hättest dich schon lange trennen müssen.

21.07.2020 08:08 • x 2 #5


Zweizelgänger
Zitat von n-ever:
Ich will nicht nochmal gutgläubig sein und dannach eventuell von bitterer Enttäuschung überwältigt werden.

Ich habe jetzt deine anderen Themen nicht gelesen, somit bleibe ich bei dem was du hier geschrieben hast.

Ich halte die Reaktion, dass man nach einem Betrug schwer vetrauen kann, für normal und grundsätzlich auch für gesund.
Das es sehr belastend ist, ist auch normal.

Zitat von n-ever:
Er hat seither an sich gearbeitet, macht eine Therapie und bemüht sich um unsere Beziehung. Ich möchte auch gerne mit ihm zusammen bleiben.

Dafür muss ich aber lernen, mit diesen Eifersuchtsgefühlen zurecht zu kommen.

Ich finde es gut, dass er eine Therapie macht und es zeigt auch, dass es ihm nicht völlig egal ist, sonder Interesse daran hat etwas zu verändern.

Allerdings finde ich es immer etwas schwierig, wenn nur einer etwas verändert, aber der Partner mit seinem Sumpf alleine bleibt.
Vielleicht solltest du selbst auch eine Therapie machen und so für dich den Betrug verarbeiten und auch an deiner Angst arbeiten.
So habt ihr die Möglichkeit, dass ihr euch paralell entwickelt und könnt euch auch darüber austauschen.
Ich denke, dass das eine schöne Chance wäre.

Zitat von n-ever:
Wie geht ihr mit so etwas um?
Wie kann man, wenn man verziehen hat, wieder zuversichtlich werden?

Ich denke nicht, dass du schon verziehen hast.
Du hättest es zwar gerne, aber so weit bist du noch nicht.

Gebe dir und euch Zeit.
Mach selbst eine Therapie.

Alleine schon wenn du für dich selbst stabil stehen kannst, hast du mehr Sicherheit in dir und kannst anders mit Situationen umgehen.

Alles Liebe

21.07.2020 08:38 • x 2 #6


Kummerkasten007
Zitat von Zweizelgänger:
Ich habe jetzt deine anderen Themen nicht gelesen,


Hängt aber alles mit zusammen.

21.07.2020 08:39 • #7


Zweizelgänger
Zitat von Kummerkasten007:

Hängt aber alles mit zusammen.

Ja bestimmt, aber meine Antwort war jetzt auch nicht so, dass sie ausschließlich auf ein zwei Punkte hier passen würde, sondern bezog sich auf die Situation insgesamt.
Denke ich mal...

21.07.2020 08:42 • #8


Kummerkasten007
@Zweizelgänger

Therapie hat sie iwann gemacht, der erste Mann ist fremdgegangen und der hier hatte auch was parallel laufen.

Das Beuteraster und Beziehungsmuster scheint sehr ähnlich zu sein.

21.07.2020 08:45 • x 1 #9


T
Zitat von Kummerkasten007:
@Zweizelgänger

Therapie hat sie iwann gemacht, der erste Mann ist fremdgegangen und der hier hatte auch was parallel laufen.

Das Beuteraster und Beziehungsmuster scheint sehr ähnlich zu sein.



Es haben aber auch viele Menschen außerhalb längerer Beziehungen Sechs mit anderen.

21.07.2020 08:56 • #10


Kummerkasten007
Zitat von ttttt:
Es haben aber auch viele Menschen außerhalb längerer Beziehungen Sechs mit anderen.


Den Zusammenhang verstehe ich gerade nicht, sorry.

21.07.2020 09:13 • x 1 #11


R
Zitat von Zweizelgänger:
Ja bestimmt, aber meine Antwort war jetzt auch nicht so, dass sie ausschließlich auf ein zwei Punkte hier passen würde, sondern bezog sich auf die Situation insgesamt.
Denke ich mal...


Noch nicht ganz wach?^^

21.07.2020 09:15 • #12


T
Zitat von Kummerkasten007:

Den Zusammenhang verstehe ich gerade nicht, sorry.


Ich will damit sagen, dass man da noch kein Muster sehen muss, da viele Menschen fremdgehen und das Zufall sein kann, dass sie zwei Partner erwischt hat, die untreu sind.

21.07.2020 09:26 • #13


R
Zitat von ttttt:

Ich will damit sagen, dass man da noch kein Muster sehen muss, da viele Menschen fremdgehen und das Zufall sein kann, dass sie zwei Partner erwischt hat, die untreu sind.


Sie ist seit rund 6 Jahren zumindest mal hier aktiv und von einem Minusmatch(mit Betrug und Ehe) mit ca einem Jahr Pause ins nächste identische Ding übergegangen.

21.07.2020 09:29 • x 1 #14


N
Mal zur Erklärung:
6 meiner 13 Threads sind von vor sechs Jahren, als meine erste Ehe Anfang 2014 in die Brüche gegangen ist.
Dazwischen gab es eine geplatze Kennenlernphase (1 Thread, Frühjahr 2016)

und Sommer 2016 hab ich meinen Mann kennengelernt.

Ich gebe mal ein bisschen Übersicht zu unserer Beziehungsgeschichte:

Wir haben uns Online kennengelernt, Er wohnte in Nordbayern, ich, allerinerziehend mit drei kleinen Kindern in Berlin.
kann-eine-fernbeziehung-auf-dauer-halten-t33733.html
Das erste Problem gab es, als er sich für eine Stelle in Nürnberg entschieden hat und somit den Fernbeziehungsstatus zementierte.
Daraufhin habe ich mich getrennt,
zweifel-nach-der-trennung-t34171.html
aber steckte emotional schon so tief drin, dass wir es doch mit der Fernbeziehung versucht haben. Das war Schwierig und ich habe hier nach Tipps gesucht.
mit-gefuehlsachterbahn-zurecht-kommen-fernbeziehung-t34687.html
Der Stress durch die häufigen Fahrten, das Vermissen und parallel fordernder Alltag war heftig. Als ich dann auch noch Gebärmutterhalskrebs bekommen habe, habe ich, um Stress zu reduzieren die Beziehung zum dritten mal beendet.
fernbeziehung-leb-wohl-t37670.html
Die medizinische Diagnose hat sich zum Glück verbessert und ich war sehr glücklich, dass er, als ich ihn erneut Kontaktiert habe, wieder mit mir zusammen sein wollte.
Doch dieses ganze Fernbeziehungstheater hat auch ihn verunsichert.
Nach der dritten Trennung unterließ er es trotz neuem Beziehungsstart nicht, zu Daten, heimlich.
Es blieb seiner Aussage nach beim Dating eher um Nachrichtenaustausch und harmlose Treffen und er sagt bis heute, er sei nicht fremdgegangen.
Als ich von seinem Parallel-Dating erfuhr, trennte ich mich erneut von ihm. Zum vierten Mal.
partner-bittet-mich-ihn-zu-kontrollieren-t40419.html
Diesmal hatten wir auch eine Kontaktsperre und ich habe einfach fürchterlich gelitten, bis hin zu Panikattacken aus Herzschmerz.
In dieser Zeit habe ich mich auch intensiv mit unserer Beziehungsdynamik (On/Off) befasst und diverse Ursachen für unsere Achterbahn gefunden.
Als er mich nach langen Wochen erstmals wieder kontaktiert hatte (wir hatten Kontaktsperre vereinbart), fanden wir blitzschnell wieder zueinander und wollten es erneut, diesmal überlegter und behutsamer, probieren.

Die ersten drei Monate waren die Treffen bewusst seltener. Was ich zu der Zeit nicht wusste, war dass er zu einer Frau mit der er während unserer Trennung unverbindliche ero. hatte, weiterhin telefonisch ero. Kontakt unterhielt. Als ich das herausbekam, wollte ich mich erneut trennen, hab jedoch einen sehr sehr intensiven Traum gehabt, indem ich unsere Beziehungsdynamik endlich verstanden habe und dass das Alles einen ganz bestimmten Sinn hat. Ich liebe ihn. Also trennte ich mich doch nicht.
Stattdessen suchte ich die Nähe und den Austausch, wir sprachen über Bedürfnisse und Ängste. Und beschlossen, endlich zusammen zu ziehen.
Für uns Beide ist unsere Liebe enorm intensiv und wir sind Menschen die sehr viel Nähe, körperlich und emotional, haben wollen. Mit diesen Vorraussetzungen eine Fernbeziehung über zwei Jahre zu erhalten, trotz aller On/Offs, hat uns beide viel Energie gekostet und viele Reifeprozesse angestoßen.
Zusammen zu ziehen und zu heiraten, hat uns eine Stabilität gegeben, die wir in der Fernbeziehung nicht gehabt hätten.

Danach war nicht Friede, Freude, Eierkuchen, sondern es gab viele Wunden zu heilen und uns auch im Alltag besser zu verstehen und kennenzulernen. Frühjahr 2019 war ein Tiefpunkt. Er hatte ein Jahr Therapie abgeschlossen, ohne dass die irgendwie etwas bewegt hätte (es wurde an den Themen vorbei geredet), gemeinsam waren wir bei einer Paartherapie, dann hab ich mir eine Therapie für mich selbst gesucht, ich war zur Kur und danach war ich endlich bereit zu gehen.
Da hat er nochmal eine andere Therapie angefangen und die hat endlich wirklich Erleichterung gebracht. Prallel dazu, dass ich mich dank meiner andauernden Therapie anders verhalte (ich nehme ihm keine Verantwortung mehr ab), wurde unsere Beziehung ohne mein bewusstes zutun immer besser.
Ich hatte mich nach der Kur emotional von ihm gelöst und den Wert darauf gelegt, dafür zu sorgen, dass es mir wieder besser geht. So dass ich stark und unabhängig bin, mit dem Hintergedanken, bei dem nächsten Trennungsgrund stark genug zu sein, um es endgültig durchzuziehen. Als Corona meine ersten Erfolge zunichte machte, beschloss ich, mit den Kindern zurück nach Berlin zu ziehen. Wie mein Mann das finden würde, spielte (scheinbar) keine Rolle für mich, ich wusste dass es nötig ist, um meinen Lebensalltag und meine Berufsaussichten zu verbessern. Als er dann darauf beharrte, dass wir das gemeinsam machen und er mit ziehen würde, fiel mir ein Stein vom Herzen.

Zusammengefasst kann man also sagen; wir haben eine Menge durch und schon sehr vielen Schwierigkeiten ins Auge geblickt. Und daraus etwas gelernt. Die Probleme von damals sind überwunden und geklärt.

Mein Vertrauensproblem ist aber eine alte Wunde, die noch schmerzt und ich möchte lernen damit umzugehen.

21.07.2020 09:36 • x 3 #15


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