Guten Morgen,
wir haben gestern geredet und ich bin natürlich eingeknickt.
Ich habe ihn zur Rede gestellt und ihm gesagt, dass ich die Nachrichten gelesen habe und er hat sich versucht zu erklären. Manches macht Sinn, manches verstehe ich immer noch nicht.
Ich versuche es mal so wiederzugeben
Dass er ihr geschrieben hat leg schonmal ein Handtuch raus war wohl deshalb, weil es an dem Abend in Ströhmen geregnet hat und er auf der Arbeit klatschnass geworden ist.
Dass sie ihm geschrieben hat hat sie es mitbekommen? bezog sich wohl auf einen Anruf von ihr kurz bevor ich nach Hause gekommen bin.
Sie hat angeblich das Gefühl zwischen unseren Stühlen zu sitzen. Aber ich verstehe immer noch nicht, angenommen, dass das die Wahrheit ist, wieso sie dann so ne Panik schiebt, dass ich das mitbekomme. Ich bekomme ja auch mit wenn die schreiben und wenn sie ihn anruft finde ich das ja grundsätzlich erstmal kein Verbrechen. Was ist also daran so schlimm, dass sie bei Whatsapp so panisch wird, dass ich den Anruf mitbekommen habe? Ergibt für mich wenig Sinn....
Dass er ihr in Nachrichten Komplimente macht, begründet er damit, dass ihr Exfreund sie wohl ziemlich fertig gemacht hat und sie was ihr Selbstbewusstsein angeht am Boden ist. Er versucht sie nur, wieder aufzubauen. Ich habe gesagt, dass das ja gut sein kann und ja als Freund auch durchaus löblich ist aber dass ich es dennoch nicht akzeptiere dass er sie schatzi oder sonst wie nennt. Das ist einfach inakteptabel! Dass, angenommen sie sei nur eine Freundin, dass das einfach nicht geht. Dass er, wenn überhaupt nur mich so nennen soll.
Ich habe ihm auch gesagt, dass wenn ich sowas lese und das dann mit unseren Gesprächen und Nachrichten vergleiche in denen er in letzter Zeit nie sowas schreibt, dass das für mich wirklich schlimm ist und weh tut. Das konnte er verstehen und er hat gesagt, dass diese Kosenamen keinerlei Bedeutung haben und dass es ihm leid tut. Er wird ihr nicht mehr sowas schreiben....naja
Ich habe gesagt, er soll sich mal versuchen in meine Lage zu versetzen...dass wenn ich sowas mit einem Freund schreiben würde und er sowas liest, wie das denn rüber kommt und er hat zugegeben dass ihn das wohl auch mächtig sauer machen würde...aber er hat gesagt, dass da einfach nichts läuft und dass es nur eine Freundschaft ist...
Nehmen wir einfach mal an, die zwei sind wirklich nur gut befreundet.
Er hat sie mir ja vorgestellt und wenn er sich mit ihr trifft, sagt er mir jedes Mal ja auch bescheid.
Wenn die beiden eine Affäre hätten, würde sie ihm dann Beziehungstips geben, was er besser machen könnte? Würde sie mich (!) anrufen um zu hören wie es mir geht und versuchen mir zu helfen?
Ich will ihn nicht in Schutz nehmen. Es ist definitiv nicht in Ordnung, dass er mich so links liegen lässt und dass er soviel Zeit mit ihr verbringt (ob virtuell oder real) und gleichzeitig weniger mit mir.
Aber nehmen wir wirklich einmal an, die zwei sind nur befreundet....wieso habe ich so ein großes Problem damit, wenn die sich treffen oder reden? Ich würde nicht verlangen, dass er sich zwischen mir und einer Freundin entscheidet...wie also soll ich damit zurechtkommen?
Im Sommer haben wir auch schonmal was zu dritt gemacht, da war ich dann auch irgentwie beruhigter und konnte mit der ganzen Situation wirklich gut umgehen...aber zur Zeit ist sie mir einfach ein Dorn im Auge!
Im weiteren Gespräch habe ich auch gesagt, dass ich das so nicht mehr will und auch nicht kann. (nicht nur in Bezug auf seine Freundin sondern auch in Bezug auf die gesamte Beziehung)
Dass ich Angst habe, dass ich daran kaputt gehe und dass ich nicht mehr warten und hoffen will, dass er in die Puschen kommt. Dass ich finde, dass wir uns im Kreis drehen. Wir führen solche Gespräche, er verspricht dass er sich bemüht mehr zu machen und verspricht Besserung, dann geht es einige Wochen gut und dann wieder schlecht und dann sitzen wir wieder da und reden und er holt sich den nächsten Einlauf von mir ab. So kann es doch nicht weiter gehen.
Ich glaube, er befindet sich momentan in einer Art Midlife-Crisis (wir sind beide 28 ) und er ist mit sich und seinem Leben und seinem Job einfach unzufrieden. Immer öfter bekomme ich zu hören was wäre, wenn ich das früher so und so gemacht hätten und das hört sich so an, als wenn er alles bisherige nur negativ sieht und nicht mehr die guten Dinge die wir zusammen erreicht haben.
Er ist wirklich unzufrieden mit seiner beruflichen Situation aber er macht auch nicht wirkich was dagegen. Diese ganze Unzufriedenheit projeziert er auch auf unser Leben, was ich echt nicht fair finde.
Es scheint so, als wenn er sich denkt jetzt ist meine Zeit gekommen und er will mehr für sich machen...kann er ja gerne, aber ich will dabei nicht auf der Strecke bleiben...
Ich habe auch das Thema Kinder und Heiraten angesprochen, wozu er gesagt hat dass er schon Kinder will und heiraten will aber nicht weiß wann. Er versteht aber nicht, dass dieses ich weiß nicht wann so eine große Unsicherheit für mich ist.
Wenn er mir wenigstens einen Verlobungsring an den Finger gesteckt hätte und mir versprochen hätte, dass er mich heiraten wird. Wenn wir uns verlobt hätten und wenn ich wüsste, dass es passieren wird, dann wäre ich deutlich beruhigter aber so klingt das alles nach einer langen Bank auf der ich sitze und warten muss, bis er sich dann endlich dazu entscheidet ob er das alles überhaupt will.
Ich habe ihm gesagt, dass ich erstmal auch Zeit für mich und Abstand brauche um mir über einige Dinge klar zu werden. Er hatte angefangen zu weinen....(ich habe ihn in 8 Jahren bisher einmal weinen sehen)
Er sagte, dass er noch an die Beziehung glaubt und auch daran, dass wir das wieder hinbekommen und dass er weiß dass er eine große Schuld daran trägt dass es gerade so ist wie es ist.
Wir sind in der Warteliste für eine Paartherapie, die hoffentlich nächsten Monat anfangen kann und er hofft, dass die Paartherapeutin ihm auch helfen kann, seinen Weg wiederzufinden und dass er dadurch besser erkennt, was er will.
Er glaubt, dass wenn er jetzt auszieht, dass das ein Schritt in die falsche Richtung ist.
Das war dann wohl der Punkt, an dem ich eingeknickt bin. Wie ich schon gesagt habe. Es fällt mir in solchen Gesprächen unglaublich schwer standhaft zu bleiben und seine Sichtweisen machen stellenweise natürlich auch irgentwie Sinn.
Ich hab ihm dazu gesagt, dass ich nicht mehr dasitzen werde und auf ihn warte dass er den Hintern hochbekommt. Dass ich auf mich aufpassen muss und dass ich Zeit für mich brauche um daran nicht kaputt zu gehen und dass mir klar werden muss wo meine Reise hingeht und ob wir überhaupt noch eine gemeinsame Reise haben. Ich weiß meine Ziele für mein Leben noch aber er weiß seine nicht mehr.
Wir werden die Paartherapie anfangen und wenn ich sehe, dass es dadurch auch nicht besser wird, dann wird er ausziehen weil ich dann wirklich mit meinem Latein am Ende bin.
Bei der Vorstellung, dass er auszieht geht es mir noch schlechter! Einerseits bin ich froh, dass er noch da ist und andererseits habe ich ein schlechtes Gewissen (wem gegenüber auch immer) dass ich eingeknickt bin. Ich höre von sämtlichen seiten dass ich mich trennen sollte.
Meine beste Freundin ist (auch wenn sie es niemals zugeben würde) schon sauer auf mich, weil ich das alles so mitmache. Sie ist aber auch ein extrem eifersüchtiger Typ, im Gegensatz zu mir. Ihr Mann dürfte wahrscheinlich noch nicht mal ohne sie ein B. trinken gehen und sie hat im übertragenen Sinne seine E*** am Schlüsselbund. Aber so ein Typ Mensch bin ich einfach nicht...
25.08.2015 11:21 •
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