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Fehlende Mutterliebe

Mienchen
Zitat von Baumo:

Auch wenn du recht hast- er ist und bleibt ein Muttersöhnchen. Sage einmal was gegen sie und du bist raus. Bekanntes problem.
Im übrigen solltest du froh sein dass er nicht zusammenziehen will. Denn du wirst dann seine neue mutter . Deswegen steht er also auf ältere Frauen...


Er erledigt bei mir sämtlichen Abwasch, wischt nach dem Duschen das Bad und ist auch sonst ein sehr liebevoller Partner.
Ich kenne die Merkmale vom Muttersöhnchen auch aus dem Internet, es ist keins dabei, was ihn da dafür auszeichnet, das ist ja der Witz.

Er kommt sich regelrecht blöd vor, wenn ich selber mal Hausarbeit mache in meiner EIGENEN Wohnung.
Auch in seinem Haus ist er sehr ordentlich, eher selber ein bisschen wie eine Mutti

31.05.2020 20:11 • x 1 #226


Spreefee
Zitat von Scheol:
Franz Ruppert ist Trauma Spezialist.


Von wo hast du das genau. Das interessiert mich sehr.

02.06.2020 01:30 • #227


A


Fehlende Mutterliebe

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Scheol
Zitat von Spreefee:

Von wo hast du das genau. Das interessiert mich sehr.


Ich habe hier die Videos gepostet in dem Beitrag. Da mal schauen.

02.06.2020 02:29 • x 1 #228


Mienchen
Nun möchte ich mich kurz zu Wort melden. Mit meiner Mutter hab ich noch immer nicht dieses Thema angesprochen, wohl aber ein anderes, brisantes.. Sie lebt in einem großen Haus, lebt allein und jetzt ist der Moment, wo ich mit ihr gesprochen habe, wie das alles mal weitergehen soll.

Seit Jahren habe ich den Wunsch, da mit einzuziehen. Da sich das Thema mit meinem Partner und dem Zusammenziehen erledigt hat, bin ich gewillt, da jetzt auch wirklich hinzugehen.
Jahrelang hat meine Mutter gesagt, das sie alleine leben möchte, nicht mit mir zusammen. (wir haben oft Konflikte über längere Zeit zusammen).

Der Vorschlag kam nun von ihr, das ich das Haus umbauen soll wie ich es möchte, das ich meine eigenen Räume in diesem Haus habe. Eben auch, weil es sonst verfällt irgendwann.

Ich bin gerade so unsicher. Auf der einen Seite geht sie natürlich auf mich zu, völlig unerwartet aber ehrlich. Auf der anderen Seite dachte ich damals, ich hab Familie und alles. So würde ich jetzt als quasi Single einziehen.

Das Haus ist abbezahlt, natürlich hier und da Reparaturen.

Hat da jemand Erfahrung? Ich möchte es gerne haben, wer bekommt schon quasi ein Haus geschenkt so ungefähr.
Auf der anderen Seite, ist es nicht albern, als alleiniger Mensch ein Haus zu bewohnen? Ich bin völlig ratlos

09.06.2020 18:46 • x 1 #229


K
Du würdest mit Deiner Mutter in einem Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung leben oder wie ist das zu verstehen?

Zitat von Mienchen:
Auch jetzt, mit fast 40 Jahren und nach dem Tod meines Vaters und meiner Oma kam nie Liebe in irgendeiner Form.


Zitat von Mienchen:
Sie mag ihre Gründe haben und ihre Dämonen. Liebe kann sie zeigen, ihren Freundinnen. Mir nicht.

09.06.2020 19:30 • x 1 #230


Mienchen
Ja @kbr. Wir haben gesprochen und jeder würde quasi seins machen.

09.06.2020 19:44 • x 1 #231


K
Hm .. weißt Du, ich hatte einen guten Freund. Wir planten zusammen eine Kreuzfahrt und stimmten unsere Erwartungen daran ab. Alles schien rosig. Nach der Fahrt haben wir den Kontakt abgebrochen. Wir haben nicht gestritten, aber wir waren wohl beide froh, dass er Urlaub zuende war. Es ist so eine Sache mit den Klärungen und Erwartungen.

Ich würde mir das Thema Muster noch einmal ganz genau durch den Kopf gehen lassen und auch die Frage, ob Du wirklich davon ausgehen kannst, dass Du in Deiner Lebensführung in Ruhe gelassen wirst und Dich umgekehrt auch nicht interessiert, was sie macht. Kannst Du darüber hinweg sehen, wenn sie die Dinge ganz anders angeht, als Du es machen würdest?

Könntest Du ungestört Deine Beziehung leben? Hättest Du einen eigenen Eingang? Hört man jedes Kommen und Gehen?

Gibt es einen Garten? Wer kümmert sich wie darum? Wer schneidet die Hecke, streicht den Zaun und macht die Regenrinne sauber.

Wie soll es werden, wenn sie pflegebedürftig würde. Wäre es dann wohl für sie immer noch okay, wenn Du Dein Ding machst?

09.06.2020 19:49 • x 2 #232


Mienchen
Das sind natürlich gute Denkanstöße, danke dafür. Sie würde mich in Ruhe lassen und meinte allerdings auch, daß sie dafür auch ihre Ruhe möchte.

Es ist ja nicht so, daß wir uns nicht verstehen. Wenn ich meine eigenen vier Wände habe, sieht sie mich auch kaum.

Um die Sachen drum herum würde ich mich kümmern, da möchte ich ja auch drauf vorbereitet sein, wenn sie mal nicht mehr kann.
Wie das mit der Pflege wird, darüber haben wir auch ausführlich gesprochen.

Es ist halt, ich möchte nicht erst das Haus nehmen, wenn sie im Pflegebett liegt. Ich möchte jetzt schon einen Einblick erhalten, was da auf mich zukommt, weißt du

09.06.2020 20:00 • x 1 #233


K
Etwas anderes als Denkanstöße sollten es auch nicht sein.

Du hast anscheinend eine Sehnsucht nach Familie - auf irgendeine Art.

Ein Haus ist Arbeit. Mir ist meine relativ große Wohnung jetzt schon oft zu viel. Du arbeitest, Du führst eine Fernbeziehung, die auch ihren Raum haben soll.

Was sagt Dein Freund dazu? Würde er dann weniger gern am Wochenende kommen? Ich glaube, Du hattest dazu schon mal etwas geschrieben, aber ich habe es vergessen: kennen Dein Freund und Deine Mutter sich? Verstehen sie sich?

Eigener Eingang, eigene Küche, eigenes Bad, eigene Terrasse? Wie sähe das aus?

09.06.2020 20:20 • x 1 #234


Mienchen
Küche und Bad gemeinsam. Mein Partner kennt meine Mutter, die verstehen sich auch gut. Er würde dann lediglich zwanzig Minuten bis zu mir fahren, also vom Treffen her wäre es optimal.

09.06.2020 20:51 • x 1 #235


Spreefee
Zitat von Mienchen:
Küche und Bad gemeinsam.


Genau das ist das Problem.

Am Anfang nicht, aber es kommt....

09.06.2020 22:00 • x 2 #236


Mienchen
Zitat von Spreefee:

Genau das ist das Problem.

Am Anfang nicht, aber es kommt....


Wir hatten sie Situation schon mal, als ich von München nach Sachsen zurück kam. Das hat, bis ich meine eigenen Wohnung hatte, ganz gut geklappt.

Problematisch war da nur, daß ich nur mein Kinderzimmer hatte, in dem ich gelebt habe. Das hat mich aufgerieben und sie gleich mit.

10.06.2020 16:15 • x 1 #237


K
Nicht mehr halbnackt und durchgenudelt am Frühstückstisch sitzen und wieder ins Bett?

Keine nächtlichen Duschen? Kein angesüffeltes Gekicher im Garten? Keine Kissenschlachten? Kein *beep* mal schnell aufs Klo?

10.06.2020 17:52 • x 2 #238


Scheol
Zitat von Mienchen:

Wir hatten sie Situation schon mal, als ich von München nach Sachsen zurück kam. Das hat, bis ich meine eigenen Wohnung hatte, ganz gut geklappt.

Problematisch war da nur, daß ich nur mein Kinderzimmer hatte, in dem ich gelebt habe. Das hat mich aufgerieben und sie gleich mit.



Interessant 8 min

11.06.2020 02:38 • x 1 #239


J
Zitat von Mienchen:
Wenn ich zurück blicke, hat sie mich niemals in den Arm genommen, wenn es mir schlecht ging. Sie hat gesagt, ich werd schon nicht dran sterben, wenn ich Angst hatte, traurig war, mir Sorgen wegen etwas machte. Auch jetzt, mit fast 40 Jahren und nach dem Tod meines Vaters und meiner Oma kam nie Liebe in irgendeiner Form.

Sie mag ihre Gründe haben und ihre Dämonen. Liebe kann sie zeigen, ihren Freundinnen. Mir nicht.

Manchmal frage ich mich, ob diese Verlustangst, die ich manchmal habe, davon kommen könnte. Eigentlich weiß ich es.


Auch wenn der Thread hier schon ein bisschen älter ist, bin ich drüber gespoltert, weil er mich total berührt hat.

Berührt deshalb, weil dieses Thema auch für mich ziemlich zentral ist - auch wenn ich es auf beide Elternteile beziehe.
Leider hatte auch ich das Pech, in den 70er und 80er Jahren in einem Familienklima aufzuwachsen, dass man nur als deutlich unterkühlt bezeichnen kann. Nur allzu gut kenne ich die Erfahrung, wie es ist, sich nicht daran erinnern zu können, als Kind mal in den Arm genommen oder gedrückt worden zu sein. Das können die beiden bis heute nicht. Es war eher das Gegenteil der Fall. Mein Vater reinszenierte das Trauma seiner eigenen Erziehung - und das hieß physischer sowie emotionaler Missbrauch. Meine Mutter, zwar von Natur aus unsicher und empathischer, stand nur hilflos daneben. Dieses Muster zieht sich bis auf heutigen Tag weiter - also mittlerweile fast 50 Jahre.

Zu was hat es geführt? - Es liegt ganz klar auf der Hand und lässt sich in die Diagnose einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung packen. Das ist ein Begriff für ein Störungsbild, dass sehr umfassenden Einfluss auf ganz viele Lebensbereiche hat - insbesondere auf die eigenen Beziehungen zu anderen Menschen. Wenn solche Dinge erlebt hast, die bedeuten, dass die ersten und wichtigsten Beziehungen in Deinem jungen Leben bereits verraten wurden, fehlt Dir das, was die Tiefenpsychologen das Urvertrauen nennen. Du bist in Beziehungen immer auf der Hut und misstrauisch, sich öffnen ist ganz schwierig und dauert sehr lange. Du hast ziemliche Schwierigkeiten, mit den eigenen Gefühlen richtig umzugehen, weil es diejenigen, deren Aufgabe es gewesen wäre, Dir das zu vermitteln, nicht oder nur unzureichend getan haben. Konkret bedeutet das, dass Du irgendwann feststellst, dass Du immer und immer wieder gegen die gleichen Wände rennst. Das Trauma wiederholt sich in allen Beziehungen und zwar so lange, bis man es realisiert und beginnt sich damit auseinanderzusetzen.

Leichter gesagt als getan. Diese Diagnose ist (noch) nicht offiziell - es wird sie erst ab 01.01.2022 im ICD-11 geben. Ohne richtige Diagnose auch keine adäquate Behandlung. Die Auseinandersetzung mit Krankenkasse und/oder Rentenversicherung ist nervig und zeitaufwendig, außerdem unnötig anstrengend, wenn Du irgendwo in Therapie kommen möchtest.
Die rechtliche Seite ist noch prekärer: Eine der Hauptursachen der Problematik - der emotionale Missbrauch - ist nicht einmal eine strafbare Handlung im Sinne des Strafgesetzbuches. Pech gehabt, wenn Du Dir vielleicht verspricht, Leistungen nach OEG zu beantragen. Außer Spesen nix gewesen. Und das Beste: Dieses Verhalten von Eltern wird weiterhin durch Artikel 6 des Grundgesetzes gedeckt.

So ist das dann im Endeffekt mit der fehlenden Mutterliebe ...

30.06.2020 23:17 • x 2 #240


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