Fehler in der Beziehung wieder gut machen / Ex zurück?

Hey Du!

Das ist ja mal ein schicker Nik, also auf Fidschicat wäre ich ur gern selbst gekommen.

Zitat von Fidschicat:

ich hab ihn halt mehr als mein eigenes Leben geliebt.

Da ist der Schmerz, die Verzweiflung und genau das ist nebem dem Problem auch die Herausforderung.

Also erst einmal darf man nach 28 Jahren Beziehung, wenn die dann zu Ende geht, auch mal durchdrehen. Das passiert. Und es passiert nicht nur Dir.

Leider ist es halt so, daß es ja auch für das Durchdrehen Gründe gibt. Die Panik ihn zu verlieren, dürfte sich im Zweifel auch mit einer Reihe noch ganz anderer Gefühle gemischt haben. Dann gibt es auch schon mal gern den Tunelblick frei Haus geliefert.

Du hast also die androhung einer EV am Hals, sagen wir mal so, das ist jetzt der Moment, an dem bei dir ankommen soll und muß, daß er sich positioniert und zwar so eindeutig, wie es nicht mehr geht.

Alle Gefühle hinsichtlich ich habe es an die Wand gefahren etc, sind noch da, aber sie werden hiermit in Deine eigene Verantwortung zurückgegeben.

Er möchte sich nicht mher mit Dir auseinandersetzen.

Das ist sehr schlimm, nicht wahr? Und es tut unendlich weh. Aber es eröffnet auch eine große Chance, nämlich in die eigene Auseinandersetzung gehen zu müssen.
Das schwierige daran ist, daß Du im Chaos der Gefühle im Moment, noch nicht mal sagen kannst, ob Dir die Auseinandersetzung so viel angst macht oder aber daß er Dir diese Aufgabe zurückgegeben hat, damit nämlich dir zurückgab, was nicht nur Deine Chance sondern eben auch immer Deine Verpflichtung war.

Das macht einfach Angst.

Diese Angst war und ist so groß, daß Du alles dafür getan hast, eben auch Grenzüberschreitungen, um dieser aus dem Weg zu gehen. Die Logik war, so lange ihr euch miteinander auseinandersetzt, mußt du dies nicht allein tun. Das ist unendlich menschlich.

Der Brief vom Anwalt spätestens aber zeigt, daß es nicht zielführend ist.

Also lass uns konstruktiv sein und eine Liste erstellen. Die situation ist was sie ist, er ist keine Option. Was hilft Dir? Was könnte Dir helfen? In welchen Situationen fühlst Du Dich ein bißchen ruhiger?
Wer bist Du als Mensch? Was macht dich denn sonst noch glücklich oder was magst Du gar nicht?

Nach 28 Jahren ist das ganz sicher sehr schwer, aber Du wirst es sehen in diesem Forum, Du bist nicht allein!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!

Zitat von Fidschicat:

Ich probiere viel aus aber helfen tut momentan noch nix.

Muß es doch nicht.
Daß Du viel ausprobierst ist schon mal eine richtige gute Sache. Großer Respekt meinerseits und ein dickes weiter so.

Helfen? Tja ne, was soll den jetzt grad helfen, wenn irgednetwas innerhalb von zwei Wochen helfen würde, wäre es ein Schnupfen. Du hast aber ne Lungenentzündung.

Die ist doch aber auch berechtigt. Nach 28 Jahren und aufrichtiger Liebe, kann es ja nicht mit einem Schnupfen wieder gut sein.

Was probierst Du denn so?

Zitat von Fidschicat:

Ich gehe viel raus, treffe mich mit Leuten. Versuche mich abzulenken.
Dennoch kreisen meine Gedanken viel um ihn.

Du machts das gut! Das andere ist leider normal.

Trauer braucht Zeit. Genesung braucht Aufmerksamkeit und eben Zeit.

Aber ein darüber hinwegkommen ist eine etwas seltsame Mischung aus Trauer leben und gleichzeitg eine gewisse Form der Erlebnisdichte schaffen.
Trauer und Schmerz wollen gelebt werden, die werden total ungut und unzufrieden, wenn die nicht genug Aufmerksamkeit bekommen. Gleichzeitg ist der absolute Rückzug zwar menschlich aber bicht toal hilfeich, denn es braucht jetzt eben auch neue Impulse und die kommen nun mal nur von anderen oder anderem.

am anfang ist das urgemein, es fühlt sich schräg, manchmal falsch an und es ist unendlich unbequem. Aber es ist eben unendlich wichtig, daß Du neue Erfahrungen machst. Erlebnisse hast ohne ihn. Das bringt immer mal wieder das Vermissen und die Traurigkeit ganz nach vorn, langfristig geht es aber darum in einem vergnüglichen Zeitrahmen, die erstes mal ohne Erlebnisse und die was ganz neuesErlebnisse neben eben auch das Verkriechen zu stellen.

Hat zudem den kleinen Nebeneffekt, daß es Dich aus der Isolation holt, dann ist man halt mit Freunden unterwegs und eben auch traurig. Dann muß man das kommunizieren, ist nicht leicht, aber schafft Bindung!

Noch mal, du bist nicht alleine!

Es geht nicht ums Ergebnis, es geht um den Weg.

Du kannst das!

Zitat von Fidschicat:

Alles Sche. , deine Elli. .

Mein geliebter Satz! Wo kommst du her? Sachsen Anhalt?

Zitat von Fidschicat:

Ich würde mir wünschen, er würde irgendwann Kontakt aufnehmen

Der Wunsch ist richtig, aber was wäre, wenn es jetzt so besser ist?

Hier ist ein Ansatz: Du hast ihn nicht gehört. Der is ja nicht eines Tages neben Dir aufgewacht, mit einem Lächeln aufgestanden und dann zum Anwalt maschiert.
Der Anwaltsbrief schützt auch Dich.
Es ist eben auch Grenzziehung. Versuch mal, es nicht als Wertung zu sehen. Das ist ur schwer. Weil da immer Wertung dabei ist. Aber Du machst Deine zu seiner.

Es wollte eine Grenze.
Du wolltest die offensichtlich anders, vielleicht auch gar nicht, jedenfalls ist er den Weg gegangen, den er gegangen ist und der ist ja nicht einfach. (Nicht so schwer, jemanden, den man dafür bezahlt nen Brief schreiben zu lassen, aber Du weißt was ich meine und juristisch ist die androhung erster Schritt).

Es dient auch Dir. Es ist immer doof, nach fünf B. in der Polizeikontrolle zu landen und es ist fürchterlich gemein, aber stell Dir mal vor, Du hättest fünf B. getrunken, es hätte keine Kontrolle gegeben und hinterher verursachst Du, ob der fünf B., einen Autounfall mit wirklich fettem Personenschaden. Der Fahrer landet im Rollstuhl, der Beifahrer, im klasischen Todessitz, hat es leider nicht überlebt. Wäre dann ne Polzeikontrolle nicht doch vielleicht sinnvoller gewesen?

Ja krasses Beispiel, soll nur verdeutlichen, daß die Frage ob Grenze oder Schutzwall eben eine sehr umstrittene ist und im Zweifel immer beides gilt.