Muss ja nun nicht alles gleichzeitig auftreten.
Aber selbst wenn: auch für das Töpfchen findet sich ein Deckelchen.
Was ich schlimm finde, ist, dass solchen Menschen dann pauschal ihre Männlichkeit oder Weiblichkeit abgesprochen wird bzw. es da dann über Wertungen zu mehr männlich oder weiblich kommt.
Das Konzept von mehr männlich oder weiblich wird dann als das evolutionär und/oder gesellschaftlich integere dargestellt.
Das Rösslein, von dem herunter da geurteilt wird, ist m.E. ziemlich hoch und damit weit weg vom Boden der Tatsachen:
Auch in Norwegen, dem neuen Mekka der Genderkritiker, ist die Scheidungsrate genauso hoch wie in Deutschland.
In Spanien liegt sie gar bei über 60% und das, obwohl Mann den feurigen Südländer doch ein so traditionelles Rollenverständnis nachsagt.
Für mich zieht sich da der zugegebenermaßen nicht über Studien belegte Schluss, dass biologisch rollengemäßes Verhalten oder die , wie Urmel schrieb grundlegenden Anziehungsattribute weder ein Garant für dauerhafte Anziehung, noch für eine beständige Beziehung, noch für ein erfülltes S. Leben sind.
Es macht es vielleicht leichter, den Partner zu verstehen, wenn man sich gelegentlich vergegenwärtigt, dass sich Kommunikationsstrukturen durchaus unterscheiden können. Aber darüber hinaus: welchen Wert sollte diese Erkenntnis dann haben?
Gern kann ich als Frau akzeptieren, dass ich halt mal emotional überreagiere oder was weiß ich was da dann noch alles zugehört, um richtig weiblich zu sein.
Dann suche ich mir einen Fels in der Brandung, mach volles Lametta, wenn der nach 18 Stunden Überstunden heim kommt, weil er ja ein richtiger Kerl ist und voll in die Familie investiert, koche was Schönes, hüpfe noch ne Runde über die Matratze und lebe glücklich bis an mein Ende.
So wie all die Ladies und Gentlemen vom Mittelalter bis in die urGroßelterngeneration?
Weil sie nichts anderes kannten und nichts anderes erwarteten. Weil sie sich wohlfühlten an ihrem Feuer in ihrer Höhle?
Platon lässt grüßen.
16.12.2017 00:34 •
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