360

Funktioniert eine Eltern WG - sie hat eine Affäre

K
Zitat von Sarina80:
Kerstin, dem schließe ich mich voll an.

Ich selbst bin ein Kind ein solcher Eltern WG, welche bis heute durchgezogen wurde. Selbstverständlich habe ich als Kind irgendwann dieses Arangement gespürt. Als ich älter wurde und in die Pubertät kam, war dieses Modell sogar eine große Bürde für mich. Still und heimlich könnte ich beobachten, dass beide nicht glücklich waren, aber im Namen des Kindes (in dem Fall ich) dieses Spiel weiter spielten. Ich war mir meiner Bedeutung bewusst: Ich war der Kleister, der dieses Konstrukt am Leben hält, begleitet von Gedanken, dass, wenn es mich nicht gäbe, meine Eltern einen anderen glücklicheren Weg gefunden hätten, der auch letztendlich wahrhafter und authentischer gewesen wäre. Die Bürde für mich war enorm. Was manchmal als Heldentum für Kinder verkauft wird, ist in Wirklichkeit oft die eigene Angst vor der Veränderung.

Danke Sarina, alles was Crisi schreibt finde ich sehr grenzwertig. Vielleicht liegt es aber auch an der älteren Generation.

11.10.2017 09:58 • x 2 #16


S
Zitat von Kerstin1972:
Danke Sarina, alles was Crisi schreibt finde ich sehr grenzwertig. Vielleicht liegt es aber auch an der älteren Generation.


Das Schlimme ist, ich habe dieses Spiel als Kind selbstverständlich mitgespielt, auch brav unter dem Weihnachtsbaum gesessen, mich an allen Ritualen festgehalten. Dennoch wusste ich immer, dass es in Wirklichkeit anders ist. Kein schönes Gefühl. Für ein Kind ist das ein Gefühl von ständiger innerer Zerrissenheit hat, als Kleister die Beziehung aufrecht zu erhalten, die keine mehr ist, aber dennoch zu versuchen zu halten, was zu halten ist.
Ich liebe meine Eltern sehr, aber in der Rückschau hätten sie ein erfüllteres Leben gehabt, wenn sie anders entschieden hätten.

Gelernt habe ich von diesem Modell, dass man im Namen höherer Ideale funktionieren muss. Deshalb hat es mich auch drei Jahre meines Lebens gekostet, bis ich bereit war zu springen. Loszulassen. Für mich selbst einzustehen. Das hatte ich nie gelernt.

Ich schreibe das deshalb lieber TE, weil dich vielleicht auch mein Erfahrungsbericht gedanklich weiter bringen kann.

11.10.2017 10:06 • x 3 #17


A


Funktioniert eine Eltern WG - sie hat eine Affäre

x 3


unbel-Leberwurst
Zitat von Selbstliebe:
Deine Frau darf sich ausleben und schauen, was sie will, aber welchen Vorteil bietet dir das Konzept?


Gar keins. Er schiebt ja lieber das Kind vor...

11.10.2017 10:12 • x 1 #18


J
Zitat:
Das Schlimme ist, ich habe dieses Spiel als Kind selbstverständlich mitgespielt, auch brav unter dem Weihnachtsbaum gesessen, mich an allen Ritualen festgehalten. Dennoch wusste ich immer, dass es in Wirklichkeit anders ist. Kein schönes Gefühl. Für ein Kind ist das ein Gefühl von ständiger innerer Zerrissenheit hat, als Kleister die Beziehung aufrecht zu erhalten, die keine mehr ist, aber dennoch zu versuchen zu halten, was zu halten ist.
Ich liebe meine Eltern sehr, aber in der Rückschau hätten sie ein erfüllteres Leben gehabt, wenn sie anders entschieden hätten.


Dass ist der springende Punkt. Es bringt einfach nichts außer weiteren Schaden für alle Beteiligten, wenn man in einer unglücklichen Beziehung verweilt. Fast schon bemerkenswert, dass manche Leute da sogar über Jahre hinweg ihr eigenes Unglück wissentlich aufrechterhalten.

11.10.2017 10:17 • x 1 #19


K
Zitat von Sarina80:
Das Schlimme ist, ich habe dieses Spiel als Kind selbstverständlich mitgespielt, auch brav unter dem Weihnachtsbaum gesessen, mich an allen Ritualen festgehalten. Dennoch wusste ich immer, dass es in Wirklichkeit anders ist. Kein schönes Gefühl. Für ein Kind ist das ein Gefühl von ständiger innerer Zerrissenheit hat, als Kleister die Beziehung aufrecht zu erhalten, die keine mehr ist, aber dennoch zu versuchen zu halten, was zu halten ist.
Ich liebe meine Eltern sehr, aber in der Rückschau hätten sie ein erfüllteres Leben gehabt, wenn sie anders entschieden hätten.

Ich denke, deine Eltern sind Chrisis Generation. Da herrscht einfach noch ne andere Denke.

Ich glaube nicht, dass du wg höherer Ideale drei Jahre festgehalten hast. Sondern, weil du selbst noch Hoffnung hattest?!

11.10.2017 10:20 • x 1 #20


M
Hallo Oldie_5

Eine Eltern-WG kann gut klappen. Mein Ex und ich leben dieses Modell seit fast drei Jahren.Unser gemeinsames Kind ist neun,mein Kind aus einer Voebeziehung ist 15.

Wir haben inzwischen absolut getrennte Konten und Finanzen,teilen fast gesamten Kosten durch zwei,er zahlt mir sogar Unterhalt fürs Kind,so,als lebten wir getrennt.

Wir sind offiziell getrennt,auf BEIDEN Seiten sollten aber die Gefühle nicht mehr da sein.
Wir sind auch ein gutes Team,leben ein normalesFamilienleben,kochen,essen,planen Ausflüge etc.zusammen. Beide arbeiten wir,teilen Haushalt und Erziehung/Betreuung der Kids.

Es war ein längerer Prozess,aus der Paarebene eine Freundschaftsebenewerden zu lassen.
Absolute Offenheit und Ehrlichkeit(gute Kommunikation)ist das A und O.

Zu Beginn unserer Trennung hatten wir beide den Impuls,uns sofort räumlich trennen zu wollen.
Viele Emotionen und und ungelöste Konflikte schwirrten umher.
Aber wir wollten-nur,weil wir nicht mehr miteinander schlafen konnten u.wollten(ging irgendwie von uns beiden aus)-unser eigentlich schönes Familienleben nicht missen und aufgeben.

Beide wollten wir nicht ohne die Kinder leben. Familie gibt starken Halt und auch Glück und die Elternrolle war/ist für uns beide eine grosse Erfüllung.

Also sprachen wir viel miteinander,fanden die Lösung,uns in der gemeinsamen Wohnung(mit nat.getrennten Schlafzimmern!) zu trennen als Paar,nicht aber als Familie/Eltern,gut und richtig.

Mir fehlte(ihm nicht so sehr,sagt er)S.und Leidenschaft,Liebe zwischen Mann u.Frau.
Körperlichkeit und ero..
Inzwischen habe ich einen Freund im Aussen,er lebt allein und hat auch ein Kind,was er alle zwei Wochen bei sich hat.

Mein neuer Freund akzeptiert und bewundert sogar unser Lebenskonzept. Es ist für alle Beteiligten eine Herausforderung,mit diesen Rahmenbedingungen zurecht zu kommen!

Bestenfalls geht es allen ganz gut damit. Ich bin ganz Mutter(Kinder haben Priorität) und abends fahre ich oft zu meinem Freund/Lover(es ist mehr als eine Affäre,aber auch weniger,als eine echte Liebesbeziehung). Da mein Leben schon so vollist mit Familienleben und Kindern/Job etc.
beschränkt sich meine neue Beziehung auf Abende o.auch mal ganze freie Wochenendenmit oder ohne die Kinder.....Ist halt nicht mehr so wie mit 20.

Ich bin sehr froh und erfüllt,dass ich Familienleben leben kann/darf....aber eben auch meine weiblichen/s6uellen Anteile wahrnehme und ein erfülltes u.erfüllendes S6leben habe.

Meine Männerkennen sich,mögen sich auch und die Kinder finden es inzwischen selbstverständlich,dass ich einen Freund habe,sie kennen ihn auch gut und es gibt immer wieder gemeinsame Tage /Abende...auch mal mit Übernachtung in dessen Wohnung.

Keine Heimlichtuerei,keine Lügen,kein Betrügen.......

11.10.2017 10:26 • x 2 #21


S
Zitat von Kerstin1972:
Ich denke, deine Eltern sind Chrisis Generation. Da herrscht einfach noch ne andere Denke.

Ich glaube nicht, dass du wg höherer Ideale drei Jahre festgehalten hast. Sondern, weil du selbst noch Hoffnung hattest?!


Selbstverständlich hatte ich noch Hoffnung. Allerdings habe ich gelernt, dass man in Beziehungen funktioniert und diese gehalten werden. Es hat mich harte Arbeit gekostet dieses Muster zu erkennen und zu durchbrechen.

11.10.2017 10:28 • x 1 #22


K
Zitat von Sarina80:
Selbstverständlich hatte ich noch Hoffnung. Allerdings habe ich gelernt, dass man in Beziehungen funktioniert und diese gehalten werden. Es hat mich harte Arbeit gekostet dieses Muster zu erkennen und zu durchbrechen.

Aber du hast es geschafft!

11.10.2017 10:31 • x 2 #23


M
@Kerstin 1972

Eltern-WG ist natürlich nur dann eine sinnvolle Angelegenheit,wenn die Eltern freiwillig und gerne so leben und im Reinen mit sich und den Umständen einer Eltern-WG sind!

Ich denke ,deine (und auch meine)Eltern haben sich nicht so bewusst damit auseinandergesetzt,was es heisst,eine Eltern-WG zu leben.
Damals blieb man eben zusammen,wegen der Kinder o.des Hauses/der Finanzen etc.

Das ist ja aber keine Eltern-WG,sondern in unglücklichen Umständen verharren der Kinder zuliebe.

Eine gut funktionierende ElternWG heisst,dass alle beteiligten sich wohl fühlen,das Lebenskonzept WOLLEN,sie sind frei und trotzdem im familiären Kontext gebundenund es gibt besprochene Spielregeln,die jeder kennt und die mit allen Beteiligten offen gestaltet werden.

11.10.2017 10:38 • x 2 #24


U
Hallo Oldie, schön das Du Deinen eigenen Thread aufgemacht hast. Du hast Dich durch die Foren gelesen, deswegen weisst Du vermutlich schon Bescheid: Mit Deiner Unterwürfigkeit treibst Du Deine Attraktivität gegenüber Deiner Frau weg von schlecht hin zu weit unter dem absoluten Nullpunkt. Ihr seid nicht im mindesten auf Augenhöhe, auch wenn es Dir vielleicht so scheint, weil Du so vernünftig mit der Situation umgehst.

11.10.2017 10:42 • x 1 #25


S
Zitat von Moonworld:
@Kerstin 1972

Eltern-WG ist natürlich nur dann eine sinnvolle Angelegenheit,wenn die Eltern freiwillig und gerne so leben und im Reinen mit sich und den Umständen einer Eltern-WG sind!

Ich denke ,deine (und auch meine)Eltern haben sich nicht so bewusst damit auseinandergesetzt,was es heisst,eine Eltern-WG zu leben.
Damals blieb man eben zusammen,wegen der Kinder o.des Hauses/der Finanzen etc.

Das ist ja aber keine Eltern-WG,sondern in unglücklichen Umständen verharren der Kinder zuliebe.

Eine gut funktionierende ElternWG heisst,dass alle beteiligten sich wohl fühlen,das Lebenskonzept WOLLEN,sie sind frei und trotzdem im familiären Kontext gebundenund es gibt besprochene Spielregeln,die jeder kennt und die mit allen Beteiligten offen gestaltet werden.


Mir erschließt sich nicht, warum man dazu unter einem gemeinsamen Dach leben muss. All das, was du beschreibst, ist auch bei einer räumlichen Trennung möglich. Um das zu leben, was du lebst, muss die Anziehung was den ehemaligen Partner betrifft wirklich bei Barbie angekommen sein. Mehr entmannen geht nicht mehr. Und die Kids müssen eben verstehen, dass der Papa eben nicht das Bett mit Mama teilt sondern der heißblütige Joe. Aber gemeinsam Frühstückseier machen, funktioniert.
Wenn das bei euch klappt, schön. Wie das bei euren Kindern langfristig ankommt, wird man sehen.

11.10.2017 10:55 • x 2 #26


Rüde
Was passiert bei einer Eltern-WG wenn einer sich neu verliebt?

Ich fände das bestimmt ganz toll megas.y, wenn meine Freundin noch platonisch mit dem Vater ihrer Kinder zusammenlebt und Familienleben simuliert.

11.10.2017 11:07 • x 2 #27


O
Danke für eure Anteilnahme und für eure vielen niedergeschriebenen Ansichten. Das haut mich echt um wieviele Menschen in so kurzer Zeit Notiz von meinem Thread nehmen. Leider komme ich gerade gar nicht weiter. Ich hänge noch total in der Tauerphase fest. Im einen Augenblick kann ich mich mir unter sachlichen und stellenweise auch emotionalen Gesichtspunkten soetwas sehr gut vorstellen und im nächsten Augenblick könnte ich zusammenbrechen weil das verlorene Vertauen so viel Unsicherheit mit rein bringt.
Fakt ist das ich jetzt in die Zukunft schauen möchte. Und nur weil meine Frau gerade meint ihr Leben verändern zu müssen, muss ich doch nicht zusätzlich wegen meines zerstörten Egos alles noch mehr kaputt machen.
Ich finde das so eine WG total gut funktionieren kann. Mit klaren Regeln natürlich. Ich gehe noch weiter und sage man kann daran wachsen. Jedoch und das ist leider das Problem muss man diesen Cut hinbekommen. Noch bin ich enttäuscht und verletzt, aber wenn ich dann vielleicht auch eine neue Parterin habe, wird die Sache einfacher und ich denke gerechter. Vorstellen kann ich es mir. Bisher haben wir, wenn ich ehrlich bin, ja auch eine solche WG geführt. Wir hatte zwar ein tollesS.leben und wir war bis zum Schluss immer kreativ aber die Gesprächsthemen waren eher oberflächlich.
Wir arbeiten in grundverschieden Berufen und haben auch sonst sehr unterschiedliche Hobbys. Bisher dachte ich aber, dass das so normal ist. Jetzt fällt mir auf, dass wir uns deshalb emotional auseinander gelebt haben, jedoch wenn es um die ganzen sachlichen Themen ging, dann wären wir immer einen kommunikatives Spitzenteam.
Ihr seht es kann was werden aber die Unsicherheiten wiegen zurzeit schwer.
Sagt mir wie es klappen kann. Worauf sollte ich/wir aufpassen. Was sorgt für Nachhaltigkeit.
Ich freue mich auf eure Antworten. Ihr helft mir sehrund dafür danke ich euch nochmal.

11.10.2017 11:25 • #28


unbel-Leberwurst
Zitat von Oldie_5:
Wir arbeiten in grundverschieden Berufen und haben auch sonst sehr unterschiedliche Hobbys. Bisher dachte ich aber, dass das so normal ist. Jetzt fällt mir auf, dass wir uns deshalb emotional auseinander gelebt haben,


Unterschiedliche Berufe und Hobbys sehe ich absolut nicht als Problem, aber natürlich muss es auch Gemeinsamkeiten geben, die dann gepflegt werden wollen und müssen.

Zitat von Oldie_5:
Ich finde das so eine WG total gut funktionieren kann


Euch ist dann aber auch klar, dass ihr dann keine andere vollwertige Beziehung führen könnt?
Wollt ihr eure neuen Partner dann auch vor dem Kind geheim halten oder als den netten Onkel/die nette Tante vorstellen?

11.10.2017 11:33 • x 1 #29


O
Zitat von Rüde:
Was passiert bei einer Eltern-WG wenn einer sich neu verliebt?

Ich fände das bestimmt ganz toll megas.y, wenn meine Freundin noch platonisch mit dem Vater ihrer Kinder zusammenlebt und Familienleben simuliert.


Was bedeutet denn Familienleben. Wenn doch die Eltern einen ehrlichen und respektvollen Umgang miteinander hinbekommen, dann finde ich kann man das Familie nennen. Es scheint uns fremd dieses Konzept, weil zu viel in die Ehe hineininterpretieren. Meine Frau hat sich vielleicht zu meinem besten Freund entwickelt und denkt mal darüber nach wie anders so eine Beziehung wäre. Zudem profitiert doch jeder davon. Andere Partner innerhalb der WG sind tabu und auch nach außen hin behalte wir den Deckmantel des Schweigens darüber um diese ganze konservative Kritik zu verhindern.
Fazit: obejektiv gesehen ein durchaus gangbarer Weg.

11.10.2017 11:34 • #30


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag