174

Gefühl zu sterben wegen schwerer Trennung

W
Hallo zusammen

Ich bin nun hier bei Euch gelandet, weil die Menschen um mich herum sich Mühe geben, aber hilflos sind. Wie ich auch….

Ich habe mich noch niemals so ausser Gefecht gefühlt und sehe keinen Horizont.

Ich habe mich nach 22 Jahre schwieriger Ehe und 6 Kindern getrennt. Ich habe die immerwährende schwierigen Themen und meine immer hoffnungslose depressivere Einstellung irgendwann einfach nicht mehr ausgehalten. Und ich dachte es sei ein Sprung ins nichts. In die Katastrophe. Die Wahl zwischen Pest und Cholera. Aber wenigstens irgend ein neuer Weg. Ich kannte meinen Mann gar nicht richtig. Ich wollte nicht heiraten und da ich schwanger wurde und mich von vielen Seiten unter Druck gefühlt hatte, inkl. recht religiösem Umfeld, ging ich den Schritt schon mit 19 Jahren. Habe mich lange angepasst und versucht mein Leben so gut wie möglich zu haben. Die Kinder waren da die Erfüllung.

Nun…. Ich habe gekämpft nach dieser Trennung. Der Ex-Mann konnte es nicht akzeptieren, wurde böse etc. Ich konnte keine Zusammenarbeit erwarten. Ich kämpfe mich durch mit den Kindern (zT speziellere), dem grossem Haus und Garten inkl. 70% Arbeitsstelle. Ein Dauer-Sprinnt.
Ich war innerlich so erleichtert ohne Mann. War überzeugt, dass ich nie mehr einen möchte. Und ich fühlte mich stark und nicht alleine.

Im Nachhinein nun „leider“ lernte ich 1Jahr nach der Trennung trotzdem jemanden kennen.
Anfang war ich zurückhaltend und wusste nicht, ob das gut kommt. Er warb um mich und kehrte meine Einstellung um. Ich dachte mir. Ach lass Dich doch ein, was kann nun noch schlimmeres passieren. Ich war anfangs locker und überlegte nicht über die Nasenspitze hinaus, was draus werden würde.
(Natürlich ohne je die Kinder zu involvieren). Dann passierte es. Ich hatte den besten S. meines Lebens, so tolle Gespräche und Treffen (Fernbeziehung).
Er half mir oft in schwierigen Zeiten, indem er zuhörte etc.
Ich verliebte mich… zu früh wohl und konnte es nicht mehr so locker sehen…was das Ganze immer mehr zum Problem machte. Der Mann ist ein guter Mann. Er wollte es aber locker angehen und ich habe es wohl verhindert, dass er vielleicht auch hätte soweit kommen können, weil ich viel früher war. Ich litt immer mehr darunter, weil ich mehr fühlte als er und mehr Nähe und Treffen wollte und versuchte mich innerlich zu distanzieren/zu trennen. Mit dem Resultat purer Panik: a la ich kann das nicht auch noch schaffen.
Nun habe ich nach 1 Jahr Verhältnis den Vorstoss nochmals gewagt und er musste zustimmen, dass ich mir mehr schade und er nicht mehr geben kann.
Mir geht es so schlecht. Ich konnte im Affekt nur noch erbrechen. Ich habe seit einer Woche nicht mehr essen können, ausser ab und zu ein Löffelchen etwas. Immer wieder der Würgereflex. Ich habe die Kinder und die Arbeit und schaffe es nicht gerade. Keine Kraft. Immer wieder die Wellen dieses Liebeskummers, der verlorenen Hoffnungen, Zukunftsplänen, Flashbacks.
Er war mit meinen 43 Jahren die erste Liebe. Ich bin ihm so verfallen. Es hat mich noch niemals jemand so angezogen.
Obwohl mein Verstand auch weiss, dass es bestimmt in einer Beziehung kritische Themen gegeben hätte, und ich mir derer bewusst war, komme ich kaum drüber hinweg. Bin gefangen … Fühle mich echt nur noch elend mit Panik und Schwäche. Ich weiss nicht mehr, wie ich funktionieren kann.

das ist meine Geschichte…

10.08.2023 19:20 • x 3 #1


S
Liebe Waldbaderin,

willkommen in einem Forum, in dem so recht niemand sein möchte. Aber Du befindest Dich hier in großer und guter Gemeinschaft.

Deine Geschichte hat mich betroffen gemacht! Was hast Du schon alles geschafft unter knallharten Bedingungen!

Jetzt bleibt mir momentan nur, Dir zu danken, dass Du sie mit uns teilst und zu hoffen, dass Du sie damit ein kleines Stück weit abgegeben hast. Du wirst sicher noch einige Antworten bekommen.

Ich dagegen möchte Dich einfach nur mal virtuell drücken!

10.08.2023 21:14 • x 7 #2


A


Gefühl zu sterben wegen schwerer Trennung

x 3


W
Danke liebe Sonnenblume

11.08.2023 09:16 • x 2 #3


M
Ja also mit einem großen Haus, Garten, Arbeitsstelle, 6(!) Kinder und jetzt noch Liebeskummer obendrauf fällt mir nur noch psychologische Unterstützung ein. Vielleicht kann Dir auch eine Beratungsstelle der Caritas unterstützend zur Seite stehen.
Das ist alles irgendwie zu viel für einen einzelnen Menschen. Du hast so viele Baustellen und musst das nun alles allein bewerkstelligen, das ist nahezu beängstigend!
Kannst Du vielleicht auf der Arbeitsstelle mit den Stunden runtergehen? Hast Du noch Angehörige, wie Oma und Opa, die Dich zeitweise mit der Kinderbetreuung z.B.am Wochenende oder wenn Du krank bist, entlasten können?
Vielleicht haben @alleswirdbesser und @Einfachatmen noch einen Tipp für Dich!?

13.08.2023 01:16 • x 4 #4


F
Hallo , @Waldbaderin
Es tut mir leid, was du grade durchmachst.
Aber machst du dich nicht grade schwächer und kleiner als du bist?
Ich lese aus deiner Geschichte die Geschichte einer starken Frau, die es geschafft hat, sich zu emanzipieren und eine ungesunde Ehe zu beenden.
Dass du nun in eine unglückliche Liebe getappt bist gehört vielleicht dazu. Wenn du so jung mit deinem Mann zusammen gekommen bist und danach die Kinder hattest,hattest du ja auch nicht allzu viele Möglichkeiten zum Daten und zum Erfahrungen machen.
Vielleicht bewertest du das aus diesem Grund auch über, kann das sein?
Du bist doch tough, come on, sonst bekommt Frau keine 6 Kinder und zieht sie groß.
Du kannst das überleben.
Straighten up.
Klär deine Ressourcen: Familie? Freunde? Nachbarn?
Wie alt sind deine Kids?
Ich hab zwei und arbeite Vollzeit mit Haus und Garten und diversen Tieren...mit noch mehr Kindern iste s sicher auch schwierig, wenngleich deine Großen ja schon älter sein dürften.
Geh zum Arzt und klär mit dem, was du an Hilfe bekommen kannst.
Ansonsten Frage bei profamilia nach Hilfe, Caritas o.ä. - zieh alle Karten, die dich grade entlasten.
Übernimmt dein Ex auch die Kinder?
Wie oft? Geht da vielleicht noch was?

13.08.2023 02:09 • x 5 #5


W
@Waldbaderin

Alles in allem betrachtet, halte ich es für möglich, dass Du größere Probleme mit der Selbstzuwendung hast (ich schreibe bewusst nicht von Selbstliebe). Es könnte sein, dass etwas in Dir ist (vermutlich mitgeschleppt von Kindheit an), das Dir unbewusst suggeriert, Du seist nicht liebenswert. Anders gesagt: Möglicherweise hältst Du Dich selbst für nicht der Liebe wert.

Erst eine sehr früher, fatale, viel zu lange durchgehaltene Ehe (vielleicht aus Pflichtbewusstsein, Verantwortungsgefühl ...), die Dir schwer zugesetzt hat.
Dann, wie Du sagst, die erste Liebe Deines Lebens überhaupt, und diese hat mit einer Selbstsabotage geendet, wie ich es sehe.

Und all dies weist darauf hin, dass Du Dich selber nicht für liebenswert hältst. Etwas in Dir beweist Dir das, auf die eine oder andere Art. Ist die Beziehung nicht an sich schon eine lieblose und destruktive, wirst Du, wie es scheint, geliebt, so sabotierst Du selber sie.

Es könnte also darum gehen, dass Du dieses unbewusste Muster überwindest und die entsprechenden Erfahrungen in der Kindheit ein für alle Mal hinter Dir lässt.
Ansonsten besteht bekanntlich Wiederholungsgefahr.

Allerdings würde ich Dir zunächst einmal empfehlen, noch einmal mit jenem Mann zu reden, und zwar ausführlich. Der scheint Dir doch wirklich gutgetan zu haben, ganz anders als Dein Ex-Ehemann. Und nach Deiner Beschreibung wirkt er auch nicht so starrsinnig, dass er weitere Gespräche ablehnen würde.
Letztlich brauchst Du einen liebenden Mann, um überhaupt zu erfahren, was Liebe ist. Und auch, um dahinterzukommen, wo es vielleicht bei Dir selber hakt. Denn wie es scheint, hast ja Du diese erste Liebe beendet, direkt oder indirekt.
Wie gesagt, ich würde das Gespräch bzw. die Gespräche suchen und gemeinsam mit dem Mann versuchen, die eigentlichen Hintergründe dieses Missglückens trotz Liebe zu erforschen. Das mag mühsam sein, kann aber zu einem nachhaltigen Erfolg führen, wenn man mit entsprechender Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit an die Dinge herangeht.
Es nicht zu versuchen, wäre ungefähr so, wie sich nach Sonne zu sehnen, aber die Vorhänge und Rollos geschlossen zu halten.

13.08.2023 03:49 • x 6 #6


Hansl
Bei mir in der Wüste wäre noch ein Feldbett frei.
Aktuell - 8 Grad, leicht bewölkt.
Man kann Kummer einfrieren.

13.08.2023 04:16 • x 3 #7


R
Zitat von whynot60:
Und all dies weist darauf hin, dass Du Dich selber nicht für liebenswert hältst.

Es ist nicht mein Thema: aber ja.
Ich weiß es.
Ich arbeite seit Jahren daran.
Das Krasse ist: es scheint kaum wegzugehen, weil diese Denkmuster einfach so tief im Stammhirn sitzen, dass man es auf einer bewussten Ebene nicht mehr auflösen kann.
Rational weiß ich, dass ich immer das Gefühl hatte unter massivem Leistungsdruck zu stehen und nur zu genügen, wenn alles perfekt ist ... Aber auch mit x Jahren und Therapien Abstand kann ich mich nicht davon freimachen.
Fühle mich peinlich, wenn meine Eltern zu Besuch kommen - es soll so perfekt wie möglich sein.
Niemand sagt das je zu mir: aber wenn meine Eltern zu Besuch kommen, hab ich Stress. .es ist schön, und dann mag ich es auch. Aber es ist Stress.
Und meistens hat mein Papa auch irgendwas zu kritisieren (der Busch da gehört auch mal geschnitten...also das würd ich entfernen).

13.08.2023 05:09 • x 2 #8


W
@whynot60
Nein. Ich habe intensiv mit ihm geredet. Er sagte selbst, dass es für ihn nicht das perfekte Match war am Ende, um mehr geben zu können, das heisst eine richtige „Sache“. Von da an, als ich eben mehr wollte, ist er zurück. Und er hat sich am Ende auch nicht mehr wirklich um Treffen bemüht. Es wurde darum immer schwieriger.
Mein Fehler war definitiv, dass ich zu früh verliebt war.
Er möchte definitiv auch nicht mehr. Ich weiss nicht, ob er aus „Sorge“ nicht wirklich selbst Schluss gemacht hat. Egal war es ihm nicht, aber er wollte auch nicht mehr.
Er sagte, er könne den nächsten Schritt in eine Beziehung nicht gehen und es wäre auch nicht fair mich noch lange in der Warteschleife zu halten.

13.08.2023 08:26 • x 2 #9


W
@Florentine ich sage nicht, dass das alles nicht zu schaffen ist. Es ist aber im Momentanen Zustand absolut unmöglich. Ich bin so schwach und mir geht es so schlecht, wie ich nie gedacht habe, mich somit fühlen.
Ich kann noch immer nicht richtig essen und wenn ich es versuche, kommt es mir bei jedem Gedanken an diese Situation wieder hoch. Nehme ein Medikament gegen Erbrechen, aber es passiert dann doch.

13.08.2023 08:34 • x 1 #10


W
Ich bin zum Arzt und habe mir ein Antidepressivum geholt. Hoffe, dass das etwas bewirken kann.


Die Probleme mit dem Kindsvater sind nicht gelöst, er verweigert noch immer eine Zusammenarbeit und kommuniziert nicht mit mir.
Nebenbei gibt es noch ein Kind mit einer recht ausgeprägten Autismusspektrumstörung welches mich vorher schon an Grenzen gebracht hat, weil es nach langer Suche unheimlich schwierig ist, Hilfe zu finden, wenn das Kind alles verweigert.

13.08.2023 08:38 • x 1 #11


mutig
Du bist unglücklich verliebt und nach einem Jahr mehr zu wollen, finde ich auch nicht so unverständlich.
Für ihn hat es leider nicht zu mehr gereicht, sehr schade,aber das kann passieren.

Jetzt sollte es erstmal darum gehen, dich selbst aufzupäppeln.
Du sagst, du musst würgen, wenn du was isst.
Wie sieht es mit trinken aus?
Geht das besser?

Ich kenne dieses Würgen auch, ist eine psychische Ursache und wenn ich wieder diese Phasen habe, wo feste Nahrung nicht geht, weil kauen oder irgendwas in meinem Mund zu haben, mit einer etwas festeren Konsistenz einfach unaushaltbar ist, trinke ich.

Säfte, Suppen ohne viel Einlage, Smoothies, Cola, alles was Energie liefert.
In der Apotheke gibt es auch flüssige Nahrung mit Kalorien, damit man auf seinen Tagesbedarf kommt.
Yoghurts sind bei mir der Geheimtipp.
Muss man auch nicht kauen.

Vielleicht probierst du ein wenig rum, was geht, damit du deinem Körper in dieser sehr anstrengenden Zeit die Energie geben kannst, die er braucht.
Du hast es im Moment echt schwer und da braucht dein Körper auf jeden Fall Nahrung.
Es ist keinem geholfen, wenn du irgendwann kollabierst.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an, hol dir Hilfe, das ist keine Schande.
Du hast wirklich eine Menge zu bewältigen und es bis jetzt ja auch sehr gut gemeistert.
Aber vielleicht kannst du dir etwas Entlastung holen, indem du deine Last auf mehrere Schultern verteilst.

Alles Liebe

13.08.2023 08:42 • x 6 #12


W
@mutig ich habe eine Psychologin (auch noch von der schwierigen Trennung her) und auch Menschen, die mir zuhören. Und doch bringt es irgendwie gefühlt nichts, weil man irgendwie selbst da durch muss. Die Gefühle gehen nicht weg. Die mühsamen Erinnerungen….. die geplatzte Hoffnung…alles erinnert immer wieder daran.

13.08.2023 08:47 • #13


mutig
@Waldbaderin
Natürlich, das wird auch noch dauern.
Und das zu betrauern ist auch ganz normal.
Liebeskummer ist nunmal ein A..
Gut zu lesen, dass du Unterstützung hast und einen Raum, wo du das teilen und reden kannst.
Aber es wird nicht weggezaubert, leider.
Sonst würde es dieses Forum wahrscheinlich nicht geben.

13.08.2023 08:50 • x 3 #14


W
Der Mann ist jetzt nur noch besorgt um mich …..
Und wenn ich zurückdenke, wie sehr wir uns anfangs Körperlich begehrt haben und nun ist nur noch „Sorge“ übrig….. fühle ich mich zusätzlich zu allem anderen auch noch irgendwie „kastriert“ (in der weiblichen Form).
Irgendwie nicht mehr als starke Frau..Das deprimiert mich auch. Nun auch so unattraktiv zu sein.

13.08.2023 09:27 • x 1 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag