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Gutes und Schlechtes beim Neuanfang

U
Liebes Forum!

Ich möchte dieses Thema eröffnen, um zum einen über meine Entwicklungen zu schreiben seit der Trennung meiner Ex von mir vor etwa 3,5 Jahren und was sich entwickelt hat, wie ich mich entwickelt habe, was gut lief und läuft und was eben nicht.

Ferner würde ich gerne auch Eure Erfahrungen, Meinungen und Tipps hören und lesen, die objektive Meinung Außenstehender ist für mich eine wertvolle Bereicherung, da man selbst oft Dinge zu starr und einseitig betrachtet!

Im Laufe der Zeit werde ich immer wieder mal berichten und schreiben, sofern es mir möglich ist. Momentan läuft sehr viel, ich bin voll beim Renovieren meiner Wohnung, baue dieses und jenes, bastle hier und da, was gut ist.

Was u.a. nicht so schön ist: Die Insolvenz wird in den nächsten Wochen eröffnet, ich habe entsprechende Schreiben erhalten und manches öffnet wieder Pandorra´s Büchse. Jene hätte ich gerne geschlossen gelassen.

Zudem will ich mal von meinen (erfolglosen) Versuchen berichten, Startversuche beim weiblichen Geschlecht zu unternehmen. Da haben sich auch gewisse Erkenntnisse gezeigt, die hier im Forum gerne mal diskutiert werden dürfen. Es gab lustige Situationen, unglaubliche und kaum zu fassende Momente sowie Feststellungen über das andere Geschlecht, die ich bis dato nicht unbedingt hatte. Es dürfte dann auch recht amüsant werden.

Ich werde im Laufe des Tages das Thema eröffnen, bin gerade mal wieder etwas in Zeitnot.

Ihr dürft gespannt sein, was da so kommt.

Liebe Grüße

Euer Uwe aka Udi

19.04.2018 10:23 • x 9 #1


Y
Hi Udi,

das klingt ja alles sehr spannend, auch wenn manches sicher nicht prickeln ist. Trete ich drei Schritte (innerlich) zurück, stelle ich fest, dass ich über mein Leben die letzten drei Jahre ohne allzu groß zu fabulieren einen veritablen Roman auf den Markt bringen könnte. Die Dinge, die passiert sind, sind aber so absurd und seltsam, dass mir das wahrscheinlich keiner glaubt.

Also leg los, Uwe-Udi!

19.04.2018 10:37 • x 1 #2


A


Gutes und Schlechtes beim Neuanfang

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M
Hau in die tasten bis die Fingerwund sind udi-uwe die letzten 3 Jahre waren bei mir wie zuvor auch bauchgefühl hatte recht

19.04.2018 10:40 • x 2 #3


U
@yonda, @Megeas :

Vielen Dank für Euren Zuspruch! Dann eröffne ich mal den Reigen und beginne mal mit dem Anfang vom Ende:

Nachdem mir meine Ex im November 2014 eröffnete, dass sie mich verlassen wird, war eine Welt zusammengebrochen, explodiert. Ich saß da wie ein Häufchen Elend zwischen Katzen, Hunden und meiner Selbst. Ich hatte in diesem Moment das Gefühl, ein Teil meiner Selbst wer aus mir ausgetreten und wollte mich stützen. Hielt mich auf dem Stuhl in der Küche, gab mir Ohrfeigen, wollte mich wecken. Ging nicht, ich war in Trance, weit weit weg. Kennt ihr den Film Gladiator, wo der Hauptdarsteller davon träumt, auf einem Kornfeld zu laufen und weit im Hintergrund seine Familie hört/sieht und zu ihr will? So könnte man es in etwa beschreiben.

Die nächsten zwei Wochen waren die Hölle, ich sah meine Ex kaum (sie hatte ihr Büro ja auch mit im Haus, erledigte vieles von ihrem Next) und wenn, dann beschwor ich sie, das alles nicht wegzuwerfen usw usw. Aber es half alles nichts.

In der Folge musste ich schauen, wie ich den Alltag bestritt. Ich meine, eine selbstständige Tätigkeit als Berufsbetreuer, Jugend- und Nachlasspfleger sind schon anstrengend genug, 12- 16 Stunden Tage, auch am Wochenende, eher die Regel als die Ausnahme. Dazu mehrere Hunde und viele Katzen (wir arbeiteten mit dem Tierschutz zusammen), außerdem mehrere Aquarien mit Fischen und Garnelen, die andere Vorbesitzer mal ins Klo kippen wollten (ja, diese Unsitte gibt es tatsächlich noch).

In der Folge musste ich also, um irgendwie auch diesen Tieren gerecht zu werden, eine Lösung finden. Dieses versuchte ich mit einer Ex zu erreichen, aber die sah es ja nicht als allzugroßes Problem. Sie war ja weg (ihr Next wollte keine Tiere haben, obwohl die Ratten bei ihm über Jahre auf dem verlotterten Tisch im verdreckten Haus tanzten) und musste sich nicht damit beschätigen. So kam es, wie es kommen musste: Viele der Tiere wurden dann peu á peu an andere Pflegestellen abgegeben, wo sie gut aufgehoben waren. Ich hatte danach noch eine gewisse Zeit Kontakt zu denen, wollte wissen, wie es den ehemaligen Schützlingen ging.

Als ersichtlich wurde, dass ich das Haus und das Grundstück finanziell alleine nicht halten konnte, musste ich raus, schnell war meine Ex damit einverstanden, es zu verkaufen (aber nur nach ihren Vorstellungen). Da lebte sie schon im hergerichteten Palast beim Opa-Millionär, nahm eine (!) Katze zu sich (von ehemals 14!), noch nicht mal ihren Kater Moritz (der war damals Freigänger und ein hervorragender Jäger, sie meinte lapidar, der würde die bei ihrem neuen Zuhause heimischen Vögel ausmerzen. Den Kater, den sie einst von der Landstraße rettete! Unseren Moritz.

Dieser verblieb bei mir wie auch Willi, der eines Tages von mir zu Zeiten unserer Ehe bei unserem Resthof total erschöpft und hungernd vorgefunden wurde. Er bekam Futter, dann ging es direkt zur Tierärztin die eine Form von FIP diagnostizierte und meinte, er würde wohl nur wenige Tage oder Wochen leben. Ich aber wollte ihn nicht aufgeben, gut er sabberte viel (was er heute noch macht), aber sonst ging und geht es ihm gut. Er wird im Mai 8, Moritz wir 14. Alles richtig gemacht!

Ich suchte also parallel nach einer Unterkunft und nahm dann ein Haus zur Miete, ein paar Ortschaften weiter, ich musste ja irgendwie weitermachen und das Büro sollte daheim bleiben. Denn ich musste mich ja um die beiden Puschels und einem Hund kümmern.

Die Fische aus den einst so schönen und großen Becken übergab ich Aquarienfreunden aus Bremervörde und Stade, diese nahmen die Tiere gerne an und sie haben es dort augenscheinlich sehr gut, viele haben sich vermehrt und bereichern den dortigen neuen Besitzern das Leben. Das ich dieses Hobby aufgeben musste, war ein ganz besonderer Schlag für mich ins Mark, denn ich hatte damals nur dieses eine Hobby. Ich konnte es von daheim aus machen, weshalb es neben dem zeitraubenden Job wohl eine der wenigen Möglichkeiten war, dieses auch genießen zu können. Aber damit war erst einmal Schluss - leider.

Ich zog mit Hund, zwei Katzen und wenigem Inventar in mein neues Mietshaus in ein kleiner Dorf im Cuxhavener Ländle, wo mich nach knapp 2 Jahren ein Minischlaganfall in 2017 heimsuchte und auch dort das Bewohnen zunichte machte. Ich konnte ein halbes Jahr kaum laufen, mein Schlafzimmer (war im 1.OG) musste runtergeholt werden, meinen Job musste ich aufgeben, es wurde schlimmer und schlimmer. Ich konnte nicht mehr mit dem Hund spazieren gehen, ihn musste ich abgeben. Lina, eine treue Seele, bekam Gott sei Dank einen tollen neuen Platz, sie fand sich gut ein (lief über das damalige Tierheim).

Finanziell war ich am Ende, es kam kein Geld mehr rein. Ich brauchte nun selbst Hilfe, bekam eine gesetzliche Betreuung und fing an, mein Leben neu zu strukturieren. Das war nicht einfach. Meine Ex wollte den Verkaufspreis für den ehemaligen gemeinsamen Resthof nicht senken, so wurde ich pleite, weil die Bank mir den Hahn zudrehte. Ich konnte einige Rechnungen nicht mehr zahlen, welche ich sonst immer sofort beglich, ich hasste Schulden, nun war ich selbst in der Mühle drin.

Ich bekam ALG II (auf Darlehensbasis, wegen dem ehemaligen Resthof) und musste abermals ausziehen, da das damals von mir bewohnte Mietshaus zu groß und zu teuer war, die Kündigung hatte ich ja schon.

So entschied ich, dass ich einen kompletten Neustart machen würde, hier im Ländle gab es nichts mehr für mich, was positiv war. Die vielen weit entfernten Ärzte, jede Tour eine Weltreise (schon deshalb will ich nicht mehr auf dem Lande leben), fürs Einkaufen gab es im Ort nur den Supimarkt, ein Mischung aus Dorfladen, Café, Post und natürlich das Infocenter Nummer eins im Ort. Außerdem der Tummelplatz für viele alleinstehende Frauen mit Kindern, die trafen sich da regelmäßig. Allein lebende Männer wie ich wurden da stets gemustert..... Aber da war auch niemand dabei, wo ich sagen würde, die hätte mir gefallen oder zu mir gepasst. Sie waren wie ich in jenen Tagen - eine erst einmal gescheiterte Existenz ohne Partner, ohne klare Vorstellung von einer Zukunft.

Die Suche nach einer neuen Wohnung gestaltete sich schwierig, ich war und bin ja ALG II-Empfänger und Mietwohnungen sind rar, besonders im SGB II und SGB XII-Bezug. Ich musste lange suchen, hatte erst eine Mietwohnung, diese wurde aber wieder vom Vermieter abgesagt (wegen Sanierungsbedarf und Schäden), dann endlich bekam ich eine Wohnung angeboten, im 5.Stock ohne Lift, aber renoviert mit relativ neuem Bad und wärmegedämmter Außenfassade. Im SGB II-Satz, dazu mitten in der Bremerhavener Innenstadt (wo ich alles hatte, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten etc.). Das war sie und darin lebe ich nunmehr seit Januar 2018. Sie ist noch nicht fertig, ich renoviere und baue noch viel, aber sie wird mit jedem Tag schöner, gemütlicher. Sie ist mein Refugium, meine Basis. Mein Startpunkt in ein neues Leben.

So bin ich, als gebürtiger Bremer, wieder im Bundesland Bremen, wenn auch nicht in Bremen selbst (ich wäre gerne dorthin zurückgezogen, aber bezahlbare Mietwohnungen sind dort noch schwerer zu finden als hier schon). Aber Bremerhaven hat sehr viel zu bieten, ich kenne es ein wenig und lerne jeden Tag mehr kennen. Die Menschen hier sind sehr freundlich, ich komme mit allen zurecht und ich habe ein gutes Feeling. Endlich, nach ein paar Jahren der Unruhe, der Unsicherheit, der Ungewissheit.
Es wird.....

Das soll hier das 1.Kapitel beschließen, den Eingang sozusagen. Da es sich hier ja um ein Forum handelt, würde ich gerne von Euch mal lesen bzw. hören, ob hier auch User/innen dabei sind, welche nach einem Fiasko in einer Beziehung einen kompletten Restart vollziehen bzw. vollzogen haben, den Wohnort gewechselt und alles auf Punkt Zero geschaltet haben.

Ich bin ja mal gespannt und freue mich von Euch zu hören und zu lesen. Ich muss wieder ranklotzen.

Wünsche Euch einen schönen Freitag und dann hoffentlich ein baldiges Wochenende im Kreise Eurer Liebsten oder ggf. auch schön alleine.

Liebe Grüße

Euer Udi

20.04.2018 10:22 • x 12 #4


Belltier
Udi, du kannst SO stolz auf dich sein!
Du bist so ein guter und starker Mensch und auch wenn dir soviel Schlimmes in deinem Leben passiert ist bis jetzt, irgendwann wird sich alles auszahlen. Du bist auf einem tollen weg 3

Du kannst wirklich stolz auf dich sein

20.04.2018 10:31 • x 3 #5


R
Mann Udi, ich schlackere immer wieder mit den Ohren bei deiner Geschichte!
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du wieder richtig und dauerhaft glücklich wirst. Zeit wirds!
Bitte bewahre dir deine positive Art und dein gutes Herz. Es ist so schön, dass du nicht verbittert bist nach solchen Erlebnissen. Das liegt sicher auch an deinen Katzen, es gibt nichts, was der geschundenen Seele so gut tut wie die Zuneigung eines Tiers.
Meine Gipsy schläft nachts oft in meinem Kleiderschrank. Vor kurzem musste ich, als ich schon im Bett lag, ganz schlimm weinen. Die kleine Seelentrösterin hat das mitbekommen, kam sofort aus dem Schrank, hat sich zu mir ins Bett gekuschelt und mich in den Schlaf geschnurrt.

Und ich beneide dich ein wenig drum, dass du deine Base jetzt in Bremerhaven hast, ich war da mal ein paar Tage und fand es echt toll.
Ich glaube, ich muss mal wieder ans Meer.

Genieß das Wochenende!

20.04.2018 12:29 • x 1 #6


U
@belltier, @rala:

Vielen Dank für Eure Beiträge und Euren Zuspruch, darüber freue ich mich sehr. Kriegt beide einen !

Mache gerade Mittagspause, man könnte eher sagen, Mittagsruhe. Habe vorher noch schnell eingekauft (man, waren da viele Menschen unterwegs, aber echt schön).

Wisst ihr, worüber ich mich gefreut habe? Über die Paare, die händchenhaltend spazieren gingen oder gemeinsam ein Eis geschlabbert haben. Auch wenn ich solo bin und wohl noch sehr lange bleiben werde (dazu später mal), es ist schön zu sehen, dass nicht immer alle Beziehungen verkrampfen oder kaputtgehen.

Habe meinen Großeinkauf erledigt und natürlich auch ne´ Klenigkeit für die Puschels mitgebracht (ich liebe sie ). Rala, Du hast schon recht, ohne meine Puschels wäre es hier sehr traurig. Die heitern mich auf und bringen mich auch schon in Stimmung. Jetzt liegen sie vor dem Fenstern in der Sonne, tanken Wärme und schauen total entspannt raus. Denen geht´s gut und somit mir auch.

Jetzt esse ich ne´ Kleinigkeit und dann mache ich weiter. Heute Abend geht´s ins Gym (Unterkörpertraining, Puls- und Gewichtsmessung). Wir wollen ja in Form kommen (okay, ist schon besser geworden, aber ich bin noch nicht da, wo ich hin will, dass sind ehrgeizige langfristige Ziele, die ich mit kleinen Zwischenzielen anvisiere, aber 200 kg Kreuzheben für 3 Reps bzw. 270 kg Beinpressen für 8 Reps sind schon mal okay). Vielleicht klappts dann ja auch bei den Damen. Momentan bin ich mit mir selbst nicht ganz zufrieden, mein Gedächtnis macht mir oft Streiche und mein Körper ist noch nicht auf das Niveau, wo ich ihn sehe. Aber gelobt sei, was hart macht. Das wird schon, hartes Training, gute Ernährung und Regeneration sollten es ermöglichen, ich möchte mal an einem Strongmen-Wettbewerb oder Kraftsportwettbewerb teilnehmen. Aber mit einer relativ ansehnlichen Körperstruktur. Wenn schon 125 kg, dann in Topform. Ich würde aber lieber auf 90 - 100 kg abzielen, aber das wird aus verschiedenen Gründen sehr schwer werden. Und die Gesundheit geht bei mir immer vor!

So, ich mach mal was zu essen, gehabt Euch alle wohl!

Liebe Grüße

Euer Udi

20.04.2018 13:26 • x 2 #7


Belltier
Wer kann schon ohne Puschelns glücklich sein Die braucht man! 3

20.04.2018 13:43 • x 2 #8


U
Zitat von Belltier:
Wer kann schon ohne Puschelns glücklich sein Die braucht man! 3

Yeahhhhhh

20.04.2018 13:44 • x 1 #9


jonny87
Zitat:
Und die Gesundheit geht bei mir immer vor!


Das sollte Sie auch! Finde es bemerkenswert, dass Du Dich nach den ganzen Tiefschlägen und gesundheitlichen Problemen aufgerafft hast. Wie schnell man sich im Leben auf neue Situationen einstellen muss, habe ich gestern am eigenen Leibe erfahren...

Mein bester Kumpel bekam gestern nach einer Untersuchen beim Urologen die Diagnose Hodenkrebs übermittelt (29 Jahre alt).

Genieß Dein neues Leben, ich wünsch Dir Gesundheit und Zufriedenheit !

20.04.2018 13:48 • x 1 #10


hahawi
Hallo @uwe74 !
Hast Du den Schlaganfall eigentlich als Folge der Trennung empfunden?

20.04.2018 13:52 • x 1 #11


U
Zitat von jonny87:
Mein bester Kumpel bekam gestern nach einer Untersuchen beim Urologen die Diagnose Hodenkrebs übermittelt (29 Jahre alt).

Genieß Dein neues Leben, ich wünsch Dir Gesundheit und Zufriedenheit !


Hallo jonny87!

Oh Mann, dass tut mir leid. So jung und dann so eine Diagnose! Ich drücke ihm mal unbekannterweise die Daumen und hoffe, er schafft das. Irgendwie haben wir glaube ich alle im Leben mal Situationen und Zeiträume, wo es einfach nicht läuft und dann noch sowas kommt. Sche. ße, sorry.

Ich wünsch Dir und Deinem Kumpel auch alles Gute und ihm auch viel Erfolg beim Kampf gegen den Krebs.

Zitat von hahawi:
Hallo @uwe74 !
Hast Du den Schlaganfall eigentlich als Folge der Trennung empfunden?


Hallo hahawi!

Ja, es war auf jeden Fall mit ein Anteil daran. Darüber werde ich später noch berichten, ist ein relativ komplexes Thema, auch für mich. Der Schlaganfall war der traurige Höhepunkt einer langanhaltenden Zeit von immensen Stress, Kampf und Krampf sowie unheimlich viel Arbeit, wenig bis keine Regeneration und - was am heftigsten war - ich war schlicht alleine. Wenn man über 12, 13 Jahre verheiratet war und alles gemeinsam gemeistert hat (auch in der Ehe mussten wir, d.h. meine Ex und ich viel kämpfen und malochen, wie andere eben auch) und man ist dann plötzlich alleine, aber mit einem Berg an Dingen, die eigentlich zwei Menschen zuvor erledigt haben, dann würde ich sagen, dass da schon eine Gefahr ist zu kollabieren. Bei mir war es wohl nach der Trennung nur eine Frage der Zeit, letztes Jahr hat´s mich dann erwischt. Es hätte theoretisch auch früher eintreten können, aber der Mensch ist ein unheimlich belastbares Wesen. Der kann schon einiges wegstecken. Aber wenn der Zenit überschritten wurde, knickt jeder mal ein.

Ohne meine Ex für den Schlaganfall alleine zu beschuldigen (ich hatte genug Eigenanteile daran, keine Sorge), die Trennung war auf jeden Fall ein begünstigender Faktor für den Kollaps, ja.

L.G.

Udi

20.04.2018 13:57 • #12


U
Guten Morgen allerseits!

Ich möchte mal etwas Input nachgeben und würde mich über Eure Meinungen und Einschätzungen sehr freuen.

Was mich an meiner Trennung durch meine Exfrau auch ziemlich gefrustet und enttäuscht hat war, dass ihrerseits null Interesse an einer Rettung der Ehe bestand.

Sie ging fremd, verliebte sich in einen 30 Jahre älteren Mann und war mit ihm intim, während ich mit ihr noch beep hatte!

Was mich hier im Forum immer wieder fasziniert (ganz besonders von den Damen, nicht böse sein, es fällt aber immens auf!):

Viele Frauen versuchen auf Gedeih und Verderb, ihre Beziehung zu retten. Egal, ob der Mann sie betrog, belog oder was auch immer anstellte, die Frauen laufen hinterher!

Wieso hatte ich nicht dieses Glück? Dann wäre die Ehe vielleicht zu retten gewesen. .

Von meiner Ex kam - gar nichts. Die schloss mit einem mal von hier auf jetzt ab. Verließ mich, die Tiere, den gekauften Resthof -einfach alles. Da frage ich mich schon oft: Hat sie mich jemals richtig geliebt oder war ich einfach nur zum passenden Zeitpunkt der zeitweilige Versorger, bis sie jemanden besseres fand wie Geld-Opi? Warum hat sie nicht gekämpft?

Wenn ich hier in den Foren lese, was manche Foris veranstalten, um ihre jeweilige Beziehung zu retten, weiß ich um meine geringe Wertschätzung bei meiner Ex. Wieso kämpft nicht mal eine Frau für mich?, hatte ich mal meine Psychologin gefragt.
Meine 1.Freundin verlor ich an meinem besten Freund, meine 2.Freundin an einem sehr guten Freund und Bekannten und meine Exfrau verliere ich an einem alten Sack, der ihr Klient war! Man glaubt es kaum.

Die Psychologin hatte auch keinen Rat parat, meinte nur den typischen Satz: Da steckt man nicht drin, manche sind so. Nur, warum sind meine Exen so gewesen? Hätten die das nicht anderswo sein können? Habe ich nicht auch mal eine treue, ehrliche, aufrichtige Frau verdient? Wahrscheinlich nicht. Warum auch immer. .

Deshalb bin ich wohl auch sehr vorsichtig bei etwaigen neuen Bekanntschaften, die sich aber auch in der Zahl sehr überschaubar halten seit meiner Trennung. Für einige Menschen ist bei der Partnerwahl oft schon ein kleines Detail ein Grund, nicht mit jemandem zusammen zu kommen. Mal ist es das Aussehen, mal das Vermögen, mal die unterschiedlichen Interessen und und und.

Bei mir ist es vor allem eines: Ich muss das absolute Gefühl haben, dass diese betreffende Frau in keinster Weise mein Vertrauen missbraucht und ich ihr vollends vertrauen kann. Klar, es muss sich aufbauen beim Kennenlernen. Aber bisher habe ich immer schon im Anfang gespürt, dass eine Frau nicht astrein zu sein scheint. Bisher hat es sich immer bestätigt, meistens in der Gestalt, dass diese Damen entweder schon vergeben sind (suchten also eine Affäre und Nebenbeschäftigung) oder parallel weitersuchen (ein absolutes No Go für mich als alleinlebender Single, wenn ich jemanden kennenlerne).

Daher könnte ich niemals eine Beziehung mit einer Frau anfangen, die von sich aus aktiv eine Affäre betrieb. Solche Menschen sind in meinen Augen weder vertrauens-, noch beziehungswürdig. Sorry an etwaige betreffende Frauen. Aber was ich als liebender Mann in einer Beziehung erwarte, ist Anstand und Respekt. Das muss auch mein Massstab an mir sein. Wenn es in einer Beziehung nicht mehr läuft, geht man anständig auseinander und betrügt nicht!

Meine Ex hat diese Regel gebrochen - leider. Somit auch in meinen Augen eine unwürdige Person.

Der Hammer war ja noch, als sie beim Next schon eingezogen war, kam sie nach kurzer Zeit abends bei mir an, in einem Mantel bekleidet, darunter sie in Dess. und Reizwäsche. Wollte mit mir beep machen, weil es ihr neuer Mann nicht bringen würde im Bett (!) . Sie würde ihn lieben (oder wohl eher sein Vermögen ), aber sie brauche einen Kerl, einen Mann, der sie richtig rannimmt (so ihr Wortlaut) und sie meinte, wir könnten ja dann eine Affäre haben, aber sie bleibe bei ihm und würde ihn ehelichen. Dann ließ sie ihren Mantel fallen und forderte mich auf, über sie herzufallen. .

Das war genug der Ansage ihrerseits, dann kam meine Reaktion: Wortlos, aber deutlich:

Ich hob den Mantel auf, legt ihn ihr um, packte sie am Arm und warf sie raus!

Mein letzter Satz damals: Das war´s! Und Tür zu und Ende Gelände.

Ich denke, jetzt versteht ihr, warum ich mich in Affärenthreads nicht mehr groß äußere, es hat mich schon ziemlich getriggert und ruft alte, längst vergessene Erinnerungen wach, die ich nicht wieder haben möchte. Schade, dass der Schlaganfall diese nicht auch gelöscht hat. Andererseits, so ist es mir stets eine Warnung und Mahnung, eine etwaige neue Frau/Partnerin erst einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Und wie gesagt, ich nehme da andere Massstäbe als der Rest der Männerwelt. Das Optische ist da eher sekundär, sofern die betreffende Dame nicht rumläuft wie sonst etwas (so ein Mann hätte ja auch bei keiner Frau eine Chance ).

Darum gehe ich auch anders vor beim Kennenlernen: Die Frau muss mir beweisen, dass sie an mir Interesse hat. Darum suche ich auch aus, nicht die Frau. Und dieses antiquierte Mann muss Frau erobern gibt´s bei mir nicht (mehr). Das ist eh überholt, es gibt genug Alternativen auf dem Singlemarkt. Sorry, soll nicht despektierlich wirken, aber ich mache dieses evolutionäre Fehlspiel nicht mit. Und es ist auch eine völlig falsche Einschätzung, eine Frau wirke uninteressant, wenn sie dem Mann nachjagt. Ganz im Gegenteil. Ich erwarte da einen ausgeglichenen Wettbewerb und kein einseitiges, von Mann hervorgeführtes Werben. Wenn eine Frau das von mir erwartet, ist sie falsch bei mir. Diesen Fehler habe ich in der Vergangenheit gemacht und was hat es mir gebracht?

Zwei Freundinnen, mit denen ich lange zusammen war und die mich mit guten/besten Freunden betrogen sowie eine Ehefrau, die mich nach getaner Versorgungsarbeit (als das letzte Kind ausgezogen war) wegwarf. Das wird mir nie wieder passieren!

Darum, die Spielregel in Sachen Frauen kennenlernen bei mir läuft jetzt so:

Sie werben und müssen die ersten glaubwürdigen Schritte machen, ich selektiere und binde. Nicht umgekehrt. Und ich lasse mir Zeit, 3,5 Jahre sind ja eh schon um, was soll´s?

Und wenn da keine passende Frau gefunden wird, dann lass´ ich es eben bleiben. Ich muss keine Frau haben, um glücklich zu sein, ich bin mit mir soweit sehr zufrieden. Eine Freundin/Partnerin wäre das Sahnehäubchen, die sich meiner aufrichtigen Liebe und Zuneigung sicher sein kann. Aber sie muss es wert sein und es beweisen. Ansonsten - GAME OVER!

Auch wenn ich lange keinen beep, kein Kuscheln, kein Küssen etc. mehr hatte, so kann ich aber auch sagen:

Ich hatte seither auch keine Bauchklatscher mehr. Und das ist mir mittlerweile sehr wichtig geworden.

Vielleicht fühlt sich jetzt die eine oder andere Frau angegriffen oder in ihrer geschlechtlichen Rolle deplatziert, aber es sollte auch mal anregen, das eigene Tun und Treiben zu hinterfragen und sich selbst mal zu prüfen, ob sie nach außen hin zu einem Mann auch das Gefühl vermitteln: Den will ich, den liebe ich, der kann mir vertrauen.

Denn das habe ich bisher nicht vorgefunden und kommt auch selten rüber. Leider. Daher bin ich alleine und ich vermute, dass ich es noch lange bleiben werde, weil ich (leider) auch den Eindruck habe, dass Frauen trotz Emanzipation etc. es immer noch nicht gelernt haben, dass die antiquierten Werbestrategien heutzutage bei den Männern nicht mehr so ziehen wie gewünscht. Sind vielleicht auch deshalb viele Frauen alleine? Wer weiß, wer weiß. .

Neue Zeiten, neue Lebensweisen könnte man sagen. Das ist das Gute mit beim Neuanfang: Keine Enttäuschungen mehr!

Ich wünsche allen Foris ein schönes Wochenende!

L.G.

Euer Udi

21.04.2018 07:29 • x 2 #13


_Tara_
Hey Udi!

Ich wollte nur kurz sagen, dass ich mich freue, dass Du wieder da bist!

Ich werde hier mitlesen. . .
Du bist ein starker Typ mit viel Überlebenswillen, der mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht, auch wenn dieser ab und zu kräftig bebt und wackelt. Das beeindruckt mich.

21.04.2018 07:45 • x 1 #14


S
Moin Udi,
Du hast Dir viele Jahre Gedanken um andere Menschen gemacht. Es wird Zeit, dass Du Dich nur um Dich selbst kümmerst. Und bitte versuche Analysen und Prognosen zu vermeiden. Das zermürbt nur den Kopf.
LG
Solonely

21.04.2018 08:02 • x 1 #15


A


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