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Ich habe meine erste große Liebe losgelassen

T
Hallo zusammen,
nach langem Mitlesen möchte ich nun selbst um Rat fragen. Ich bin emotional erschöpft und weiß nicht mehr weiter.
Vor rund vier Monaten endete meine erste ernsthafte Beziehung nach zwei gemeinsamen Jahren. Wir wohnten bereits zusammen. Anfangs lief alles harmonisch, doch mit der Zeit häuften sich Konflikte. Die Kommunikation wurde schlechter, Streits nahmen zu – oft ohne Lösung. Beide Seiten haben Fehler gemacht, auch ich – große sogar.
Nach der Trennung fiel ich in ein Loch: Rückzug, Selbstzweifel, Alk., Schlafprobleme. Dennoch wollte ich ihre Entscheidung respektieren, mich reflektieren und wieder zu mir selbst finden.
Einige Wochen später meldete sie sich plötzlich: familiärer Streit, psychische Belastung, sie könne nicht mehr zu Hause bleiben. Ich bot ihr meine Hilfe und sogar Unterkunft an – sie lehnte dankend ab. Es sei ihr zu viel, die Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit zu präsent. Stattdessen nahm sie ein Angebot eines gemeinsamen Freundes an und zog vorübergehend zu ihm.
Geplant war ein kurzer Aufenthalt, daraus wurden vier Wochen. Währenddessen hatten wir fast täglich Kontakt. Es kamen Aussagen wie:
– „Mein Herz ist noch bei dir.“
– „Ich liebe dich noch.“
– „Vertrau mir, da läuft nichts.“
– „Ich teile kein Bett mit ihm.“
Sie trug weiterhin ein gemeinsames Symbol aus der Beziehung, schloss eine Rückkehr zu mir nicht aus – das alles gab mir Hoffnung.
Dann kamen Ereignisse, die mich innerlich zerrissen haben: Ausflüge, körperliche Nähe, Übernachtungen im selben Bett. Dinge, die früher für sie absolut tabu waren. Sie war immer sehr körperlich distanziert gegenüber anderen – Umarmungen, Berührungen, all das hatte für sie Bedeutung. Jetzt ließ sie es scheinbar zu.
Ich sprach sie mehrmals darauf an. Ihre Reaktion: es sei alles rein freundschaftlich, oft „nur“ durch äußere Umstände bedingt. Sie bat um Verständnis – wegen ihrer psychischen Situation, dem familiären Druck. Ich wollte ihr glauben. Ich glaube ihr auch jetzt noch, dass da nichts lief. Aber ihr Verhalten widersprach allem, wofür sie früher stand – und allem, was sie mir sagte.
Der Moment, der für mich alles verändert hat: Auf Nachfrage gab sie schließlich zu, inzwischen dauerhaft mit ihm in einem Bett zu schlafen. Ohne mir vorher etwas zu sagen. Ihre Begründung: Rücksicht auf die Familie des Freundes, da sie nicht weiter das Wohnzimmer blockieren wollte. Davor hatte sie mir noch versichert, sie schlafe getrennt, es gäbe klare Grenzen.
Ich fühlte mich belogen, enttäuscht, verletzt. Ich habe sie nicht verurteilt, weil sie Nähe suchte – aber ich hätte mir Ehrlichkeit gewünscht. Stattdessen wurde mir weiter Hoffnung gemacht, mit Aussagen, die sich im Nachhinein hohl anfühlen.
Ich entschied mich zum Kontaktabbruch. Im letzten Gespräch gab es Tränen auf beiden Seiten, Vorwürfe, Unverständnis. Ich weinte, sie weinte, aber wir kamen zu keinem Punkt. Sie sagte, ich würde zu wenig Rücksicht auf ihre psychische Verfassung nehmen – ich war einfach nur überfordert von den Widersprüchen.
Jetzt ist Funkstille. Ich habe sie entfernt, mich zurückgezogen – aber fühle mich leer, traurig, schuldig. Ich glaube nicht, dass sie romantisch etwas für den anderen empfindet. Ich glaube, sie ist in einem Zustand, in dem ihr Halt wichtiger ist als Prinzipien. Aber genau das tut mir weh.
Ich frage mich:
– War es richtig, den Kontakt zu beenden?
– War ich zu sensibel oder habe ich zu lange gewartet?
– Ist da noch Hoffnung – auf Heilung, auf Frieden, auf eine Zukunft?
Ich bin dankbar für jede Meinung oder Erfahrung.
Danke fürs Lesen.

29.05.2025 11:48 • x 4 #1


Worrior
@Talarios
Die Trennung war richtig.
Mach Dich aber nicht zur männlichen besten Freundin bei der sie ihren Psychomüll ablädt.
Das sind nicht die Männer mit denen sie im Bett landet.
Sie müsste mit einem eindeutigen Bekenntnis zu Dir auf Dich zukommen.
Merke, Verhalten lügt nicht.
Zum Thema Hoffnung:
Möchtest Du eine psychisch angeschlagene Partnerin zurück und was würde da besser werden als vorher?
Bist Du bereit zu akzeptieren dass sie Dich zum Thema er ist nur ein guter Freund belogen hat?
Vielleicht empfindet sie wirklich nicht tiefer für ihn aber für Bunga reichts allemal.
Du solltest Dir das sehr gut überlegen ob Du hier ein Comeback anstrebt.

29.05.2025 11:58 • x 11 #2


A


Ich habe meine erste große Liebe losgelassen

x 3


T
Zitat von Worrior:
Sie müsste mit einem eindeutigen Bekenntnis zu Dir auf Dich zukommen.

Das sehe ich genau so. Der Ball liegt meiner Meinung nach jetzt bei ihr. Ggf. werde ich daran sehen, ob sie das wirklich noch will.

Zitat von Worrior:
Merke, Verhalten lügt nicht.

Und genau das ist der Punkt, der mich ja auch die ganze Zeit stört. Verhalten vs. Worte

Zitat von Worrior:
Möchtest Du eine psychisch angeschlagene Partnerin zurück und was würde da besser werden als vorher?

Das mache ich nicht davon abhängig. Ob psychisch angeschlagen oder nicht, dass ändert nichts an meinen Gefühlen für sie. Ich würde mit ihr daran arbeiten, dass sie wieder gesünder wird und vielleicht endlich mal ihre Ruhe findet. Ich denke besser werden, würde auf jeden Fall der Punkt mit den Streitigkeiten. Und das war ja auch der Hauptgrund, warum sie sich trennte.

Zitat von Worrior:
Bist Du bereit zu akzeptieren dass sie Dich zum Thema er ist nur ein guter Freund belogen hat?

Den Punkt mit der „Lüge“ sehe ich so nicht.
Ich glaube nicht, dass sie mich bewusst angelogen hat, um mich zu täuschen oder zu verarschen. Ich glaube, sie hat sich selbst überschätzt.
Sie hat sich sicher eingeredet, dass sie Grenzen ziehen kann, dass sie es unter Kontrolle hat – aber emotional steckt sie gerade in einem absoluten Chaos. Und ich glaube, sie hat sich selbst dabei genauso was vorgemacht wie mir.
Für mich ist da ein Unterschied: Sie hat sich widersprüchlich verhalten, ja. Aber nicht, weil sie ein falsches Spiel spielt – sondern weil sie einfach selbst nicht mehr weiß, wo oben und unten ist.
Ich glaub ihr, dass sie nichts von ihm will.
Dass sie sich in dem Moment trotzdem fallen lässt, ist für mich keine Lüge – es ist ein Ausdruck davon, wie instabil und überfordert sie gerade ist.
Ich nehm ihr das Verhalten übel – keine Frage.
Aber ich sehe in ihr keine Manipulatorin. Ich sehe jemanden, der selbst keine Orientierung mehr hat.

Zitat von Worrior:
Vielleicht empfindet sie wirklich nicht tiefer für ihn aber für Bunga reichts allemal.

Der „für Bunga reicht’s allemal“-Spruch mag in manchen Fällen stimmen – aber nicht in diesem.
Ich verstehe, dass es von außen schnell so wirken kann, wenn man nur die Situation sieht: Exfreundin wohnt bei einem Typen, schläft irgendwann mit ihm im Bett – zack, Bild ist fertig.
Aber ich kenn sie. Zwei Jahre lang, nicht nur oberflächlich. Ich weiß, wie sie über körperliche Nähe denkt, wie schwer sie sich selbst da immer getan hat – selbst bei mir anfangs. Für sie hat Körperkontakt immer emotionale Tiefe bedeutet, nicht „einfach so“.
Ich glaube nicht, dass sie mit ihm schläft. Nicht, weil ich’s glauben will, sondern weil ich’s einschätzen kann.
Und selbst wenn sie emotional gerade abstumpft, heißt das nicht automatisch, dass sie sich jedem hingibt. Man kann kaputt sein, überfordert sein und sich trotzdem noch an gewisse Grundprinzipien klammern.
Ihre Widersprüche – ja, die sehe ich. Und die tun weh. Aber ich werde nicht anfangen, sie in eine Schublade zu stecken, nur weil das gerade bequemer zu glauben wäre. Ich habe den Kontakt abgebrochen, weil es mir zu viel wurde – nicht weil ich an eine billige S. glaube, sondern weil ich gesehen habe, dass sie sich selbst verliert.

29.05.2025 12:13 • x 2 #3


Z
Du kannst nicht mit ihr daran arbeiten, dass sie gesünder wird oder es ihr besser geht! Du bist nicht ihr Therapeut oder Arzt. Es ist oft anfänglich der Irrglaube Angehöriger, man müsse nur genug aushalten und Verständnis haben, der Rest würde sich schon ergeben...nein. Irgendwann läufst Du nur noch auf Eierschalen. Wenn Du dann nicht den Absprung schaffst bist Du bald schlechter dran als sie.
Die Trennung war richtig, m. E. Jetzt ist sie dran. Zerbrich Dir nicht den Kopf über sie. Leb Dein Leben. Was sich mal irgendwann ergibt...das weiß keiner. Aber im Moment ist Funkstille das, was es braucht.

29.05.2025 12:25 • x 6 #4


Worrior
@Talarios
Du machst Dich zu ihrem Therapeuten und Psychologen.
Den Irrtum bei Dir sehe ich darin dass Du glaubst ihr damit eine emotionale Stütze zu bieten aber das ist nicht so.
Die psychischen Probleme werden dann spätestens zum Problem wenn sie Dir das Leben zur Hölle machen und damit wiederum die Beziehung belasten.
Das was sie Dir sagt mag sie vielleicht in diesem Moment tatsächlich so meinen und ihr Gefühl bestätigt sie darin.
Gerade aber bei Menschen die psychisch angeschlagen sind ändern sich diese Gefühle wie das Wetter.
Sie ist keine Heilige, war es nie und wird es auch nie, ebensowenig wie Du.
Sie ist eine ganz normale junge Frau.
Sei also nicht ganz so vertrauensseelig hinsichtlich von Enthaltsamkeitsgelübden
Wenn Du Dich hier im Forum mal einliest wirst Du richtig krasse Stories lesen.
Die wirst Du auch als junger Mann noch selbst erfahren.
Bevor sie ihr Seelenchaos nicht unter Kontrolle hat wird das beziehungstechnisch sehr, sehr schwer.
Ich weis nicht ob Du das willst oder kannst?

29.05.2025 12:26 • x 8 #5


VictoriaSiempre
Zitat von Talarios:
Auf Nachfrage gab sie schließlich zu, inzwischen dauerhaft mit ihm in einem Bett zu schlafen. Ohne mir vorher etwas zu sagen. Ihre Begründung: Rücksicht auf die Familie des Freundes, da sie nicht weiter das Wohnzimmer blockieren wollte.

D. h., sie ist aus Eurer gemeinsamen Wohnung aus- und in das Kinderzimmer bei ihren Eltern zurück gezogen, dann gab es da Stress (lag sicher nur an ihren Eltern ) und sie ist in das Kinderzimmer eines gemeinsamen Freundes eingezogen, der auch noch bei seinen Eltern lebt? Und das nun als Dauerzustand?

Ich halte mich für gastfreundlich und würde jederzeit einen Freund/eine Freundin in Not aufnehmen, auch die Freunde meines Kindes. Aber 4 Wochen ohne Aussicht auf Änderung?

Da frag ich mich, wie jemand drauf ist, der derart schmerzbefreit solche Möglichkeiten ausnutzt. Wenn sie psychisch angeschlagen ist, dann soll sie sich in Behandlung begeben, um wieder stabil zu werden. Ggfs. stationär. Um anschließend oder parallel nach einer Wohnung oder einem WG-Zimmer zu suchen oder sich mit ihren Eltern zu versöhnen, um dort wieder unterzukommen.

Dieses phlegmatische Rumlavieren, ohne selber in die Pötte zu kommen und für das eigene Leben Verantwortung zu übernehmen, passt dann auch zu ihrem Verhalten Dir gegenüber.

29.05.2025 12:34 • x 7 #6


T
Zitat von VictoriaSiempre:
D. h., sie ist aus Eurer gemeinsamen Wohnung aus- und in das Kinderzimmer bei ihren Eltern zurück gezogen, dann gab es da Stress (lag sicher nur an ihren Eltern ) und sie ist in das Kinderzimmer eines gemeinsamen Freundes eingezogen, der auch noch bei seinen Eltern lebt? Und das nun als Dauerzustand? Ich halte ...

Danke für deine Rückmeldung. Ich verstehe total, dass das von außen erstmal so wirkt – nach dem Motto: „Erst von zu Hause weg, dann bei einem Kumpel einquartiert, vier Wochen nix geregelt kriegen.“
Aber das Bild greift bei ihr leider nicht mal annähernd.
Was viele hier nicht wissen können (weil ich nicht alles direkt im Startpost geschrieben habe):
Sie hat eine extrem belastende Familiengeschichte – jahrelanger Kontaktabbruch zur Mutter, Alk., Klinik, Jugendamt. Der jetzige Kontakt zur Familie ist sehr fragil und voller emotionaler Altlasten.
Nach der Trennung ging sie erstmal zurück nach Hause, aber es kam sehr schnell zu einem heftigen Streit – nicht auf Augenhöhe, sondern ein massiver Zusammenbruch. Danach kam sie vorübergehend bei Bekannten unter, aber das war keine dauerhafte Option.
Dann kam das Angebot des gemeinsamen Freundes – sie nahm es an, eher aus Mangel an Alternativen. Anfangs schlief sie dort auf einer Luftmatratze im Wohnzimmer, mittlerweile (und das war ein emotionaler Wendepunkt für mich) schläft sie mit ihm in einem Bett.
Das hat sie mir selbst erst auf Nachfrage gesagt, obwohl sie mir mehrfach das Gegenteil versichert hatte. Diese Unehrlichkeit – kombiniert mit der Situation – hat mich gebrochen. Ich habe daraufhin den Kontakt abgebrochen.
Und hier will ich auch mal ehrlich sagen:
Ich finde das Verhalten dieses „Freundes“ absolut ekelhaft.
Ich kenne ihn lange genug, um sagen zu können, dass er sich in Situationen wie dieser gerne als „Retter“ aufspielt – aber meiner Meinung nach steckt da mehr dahinter. Ich traue ihm absolut zu, dass er die Situation ausnutzt oder ausnutzen will, weil sie in einer emotionalen Krise steckt, labil ist und sich nach Halt sehnt.
Ich glaube nicht, dass sie etwas von ihm will – da bin ich mir sogar sehr sicher. Aber ich glaube sehr wohl, dass er sich Hoffnungen macht oder auf mehr aus ist. Und das macht die ganze Lage für mich nochmal schwieriger zu verarbeiten.
Trotzdem: Es ist nicht so, dass sie dort bleiben will. Sie hat vor, am kommenden Montag zurück zu ihrer Familie zu gehen, um sich der Konfrontation zu stellen – trotz Angst, Druck und innerer Zerrissenheit. Das ist kein Zeichen von Bequemlichkeit, sondern von Kampfgeist – so bruchstückhaft er auch wirken mag.
Ich sage das alles nicht, um sie zu verteidigen. Ich bin zutiefst verletzt, enttäuscht, innerlich zerrissen. Aber ich glaube, sie ist kein Mensch, der absichtlich ausnutzt – sie ist jemand, der gerade emotional nicht handlungsfähig ist. Und genau deshalb habe ich die Reißleine gezogen. Nicht, weil ich keine Gefühle mehr habe. Sondern weil ich auf dem Weg war, mich selbst zu verlieren.

29.05.2025 12:45 • x 1 #7


T
Zitat von Worrior:
@Talarios Du machst Dich zu ihrem Therapeuten und Psychologen. Den Irrtum bei Dir sehe ich darin dass Du glaubst ihr damit eine emotionale Stütze zu bieten aber das ist nicht so. Die psychischen Probleme werden dann spätestens zum Problem wenn sie Dir das Leben zur Hölle machen und damit wiederum die Beziehung ...

Ich weiß, was du mir sagen willst – und ich nehme das auch nicht böse auf. Ich verstehe, dass du mich vor etwas schützen willst, das du vielleicht selbst erlebt hast oder oft beobachtet hast. Aber ich glaube, du unterschätzt in deinem Kommentar, wie komplex diese Geschichte ist – und vor allem wie sehr ich sie liebe.
Ja, sie ist psychisch angeschlagen. Und ja, das hat auch unsere Beziehung belastet. Aber sie ist keine „beliebige junge Frau“, wie du schreibst. Sie ist nicht irgendeine Story von vielen, und sie ist auch nicht jemand, der wahllos in Gefühlen hin und her schwankt wie das Wetter.
Sie ist ein Mensch mit einer harten Geschichte. Eine, die sich trotz allem immer bemüht hat, Liebe zu geben, Nähe zuzulassen – auch wenn es für sie selbst schwer war.
Sie war nie perfekt – aber wer ist das schon? Ich bin es ganz sicher nicht. Aber sie hat sich bemüht. Und sie hat mich geliebt – ehrlich, tief, mit all ihrer Unsicherheit.
Ich glaube nicht, dass ich ihr Therapeut war. Ich war jemand, der sie liebt und für sie da sein wollte, als sie gefallen ist.
Ob ich ihr wirklich helfen konnte? Wahrscheinlich nicht so, wie ich es mir gewünscht habe. Aber ich war da. Weil sie mir nicht egal ist.
Ich war nicht blind. Ich hab gesehen, was ihr Verhalten mit mir gemacht hat. Ich hab gespürt, wie sehr es an mir nagt, wenn Nähe und Distanz sich abwechseln wie Tag und Nacht.
Deshalb hab ich den Kontakt abgebrochen. Nicht, weil ich keine Hoffnung mehr hab. Sondern weil ich irgendwann einfach nicht mehr konnte.
Aber weißt du, was mir trotzdem wichtig ist? Dass ich sie in all dem nicht verliere. Nicht auf diese entmenschlichte Weise, wie du es gerade darstellst.
Dass ich mir nicht einreden lasse, sie sei nur „eine ganz normale junge Frau“, die sich halt auch mal schnell in ein neues Bett verirrt und die sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hat.
Das ist sie nicht.
Sie ist nicht „heilig“ – aber sie ist für mich ein Mensch, der trotz all seiner Narben immer wieder versucht hat, jemandem Liebe zu schenken. Und ich war dieser Mensch.
Und ja – ich weiß, dass eine Beziehung mit ihr im Moment kaum möglich wäre.
Ich weiß, dass ich das allein nicht halten kann. Ich weiß, dass sie sich selbst helfen muss.
Aber das bedeutet nicht, dass ich aufhöre, sie zu lieben. Oder dass ich aufhöre, in ihr mehr zu sehen als „eine schwierige Phase“.
Ich weiß nicht, was aus uns wird. Vielleicht nichts mehr. Vielleicht heilt sie irgendwann. Vielleicht finde auch ich irgendwann wieder Halt.
Aber gerade will ich eins nicht:
Sie in eine Schublade stecken, in der sie einfach nur „zu viel“ ist.
Dafür hab ich sie zu tief geliebt. Und ehrlich gesagt – das tu ich immer noch.

29.05.2025 12:49 • x 3 #8


T
Zitat von zimt:
Du kannst nicht mit ihr daran arbeiten, dass sie gesünder wird oder es ihr besser geht! Du bist nicht ihr Therapeut oder Arzt. Es ist oft anfänglich der Irrglaube Angehöriger, man müsse nur genug aushalten und Verständnis haben, der Rest würde sich schon ergeben...nein. Irgendwann läufst Du nur noch auf ...

Ich weiß, was du meinst – und ehrlich gesagt: Du sprichst viele Dinge an, die ich inzwischen genauso sehe.
Ich weiß, dass ich nicht ihr Therapeut bin. Ich weiß, dass man irgendwann auf Eierschalen läuft, wenn man versucht, jemanden zu stützen, der selbst keinen Boden mehr unter den Füßen hat.
Und ich hab diesen Punkt erreicht. Ich war so sehr damit beschäftigt, ihr Halt zu geben, dass ich meinen eigenen verloren habe.
Deswegen hab ich den Cut gemacht. Nicht, weil es mir leicht fiel – ganz im Gegenteil. Ich war emotional überhaupt nicht bereit dafür. Aber ich wusste, wenn ich es nicht tue, gehe ich innerlich kaputt.
Was ich aber nicht will: Mir einreden lassen, dass es ein Fehler war, ihr überhaupt beizustehen.
Ich hab das nicht gemacht, weil ich dachte, dass sich „alles schon ergibt, wenn ich nur genug aushalte“. Ich hab’s gemacht, weil ich sie liebe. Und weil ich wusste, was sie gerade durchmacht – familiär, psychisch, emotional.
Und ich bereue es nicht, dass ich versucht habe, für sie da zu sein. Auch wenn es am Ende nicht gereicht hat.
Du hast recht: Jetzt ist sie dran.
Sie muss an sich arbeiten, sich Hilfe holen (was sie übrigens auch tut – sie plant einen Klinikaufenthalt).
Und ich muss mich erstmal wieder selbst zusammensetzen.
Ob es irgendwann noch mal einen Weg zurück gibt – ich hab keine Ahnung. Aber was ich weiß:
Liebe bedeutet nicht, jemanden aufzugeben, wenn’s schwer wird. Liebe bedeutet manchmal, loszulassen, wenn es nicht mehr anders geht.
Und genau da bin ich jetzt.
Nicht aus Trotz. Nicht aus Stolz. Sondern weil ich nicht mehr konnte.

29.05.2025 12:50 • x 1 #9


B
Zitat von Talarios:
Einige Wochen später meldete sie sich plötzlich: familiärer Streit, psychische Belastung, sie könne nicht mehr zu Hause bleiben. Ich bot ihr meine Hilfe und sogar Unterkunft an – sie lehnte dankend ab.

Wieso hat sie sich überhaupt mit diesem Anliegen an dich gewendet, nach eurer Trennung, wenn sie deine Unterstützung im selben Atemzug ablehnt?
Sie hat informiert und lässt dich dann zuschauen, wie sie sich verändert:

Zitat von Talarios:
Geplant war ein kurzer Aufenthalt, daraus wurden vier Wochen

Zitat von Talarios:
Dann kamen Ereignisse, die mich innerlich zerrissen haben: Ausflüge, körperliche Nähe, Übernachtungen im selben Bett.

Zitat von Talarios:
es sei alles rein freundschaftlich, oft „nur“ durch äußere Umstände bedingt

Zitat von Talarios:
Auf Nachfrage gab sie schließlich zu, inzwischen dauerhaft mit ihm in einem Bett zu schlafen

Zitat von Talarios:
Davor hatte sie mir noch versichert, sie schlafe getrennt, es gäbe klare Grenzen.

Merkst du nicht, dass all das, was du über ihre Grundprinzipien schreibst, sich hier schrittweise verändert?
Was glaubst du denn, was es bedeutet, wenn sie plötzlich neben einem Typen liegen kann wenn das doch vorher so unmöglich für sie war? Und dennoch rechtfertigst du es mit emotionalem Chaos ihrerseits.
Es gibt auch keinen Anlass dafür, dass die helfende Person eine Kombination aus körperliche Nähe und Ausflüge anbietet. Du verschließt die Augen.
Du magst Recht haben, dass sie sich nicht mit böser Absicht belügt oder total verliebt in ihn ist. Es liest sich aber so, als findet sie weitaus mehr in ihm als bloß eine Bleibe. Sie hatte ja auch die Möglichkeit zu dir zu kommen, stattdessen etabliert sie sich lieber in einer neuen, fremden Familie wochenlang. Das ist dir gegenüber nicht sehr comeback-mäßig angehaucht dich darüber in Kenntnis zu setzen.
Wenn deren Verhältnis wirklich rein freundschaftlich wäre, dann hätte es auch nie einen Anlass gegeben dich belügen zu müssen.

Zitat von Talarios:
Sie sagte, ich würde zu wenig Rücksicht auf ihre psychische Verfassung nehmen

Was sollst du bitte tun, wenn sie:
1.deine Hilfe ablehnte
2.bei einem Freund einzieht
3.dich über deren Verhältnis belügt
Zitat von Talarios:
Ist da noch Hoffnung – auf Heilung, auf Frieden, auf eine Zukunft?

Heilung und Frieden ja, für euch beide, getrennt voneinander. Eine gemeinsame Zukunft erfordert viel Arbeit und ich sehe nicht, dass sie grade bereit ist diese zu investieren.

Zitat von Talarios:
Ich würde mit ihr daran arbeiten, dass sie wieder gesünder wird und vielleicht endlich mal ihre Ruhe findet

Von diesem Gedanken solltest du schleunigst wegkommen. Du kannst als Partner eine Stütze sein und ein sicherer Hafen, aber niemals in die Verantwortung gehen dass du sie heilen möchtest und sie mit dir/in dir zur Ruhe finden soll. Wenn sie das nicht alleine schafft gerät eine Beziehung schnell aus den Fugen.

Zitat von Talarios:
Ich glaube, sie hat sich selbst überschätzt.

Zitat von Talarios:
Sie hat sich sicher eingeredet, dass sie Grenzen ziehen kann, dass sie es unter Kontrolle hat – aber emotional steckt sie gerade in einem absoluten Chaos

Zitat von Talarios:
nicht, weil sie ein falsches Spiel spielt – sondern weil sie einfach selbst nicht mehr weiß, wo oben und unten ist.

Zitat von Talarios:
Dass sie sich in dem Moment trotzdem fallen lässt, ist für mich keine Lüge – es ist ein Ausdruck davon, wie instabil und überfordert sie gerade ist.

Zitat von Talarios:
Ich sehe jemanden, der selbst keine Orientierung mehr hat.

Zitat von Talarios:
Ich weiß, wie sie über körperliche Nähe denkt, wie schwer sie sich selbst da immer getan hat – selbst bei mir anfangs

In meinen Augen redest du dir das alles schön. Du erkennst ihre Entscheidungen und Handlungen nicht an, nimmst es nicht für voll und rechtfertigst sie mit ihren psychischen Problemen.

Zitat von Talarios:
Aber ich werde nicht anfangen, sie in eine Schublade zu stecken, nur weil das gerade bequemer zu glauben wäre.

Das, was du gerade versuchst zu glauben IST das bequeme.
Unbequem wäre es, sie für das zu sehen, was sie grade ist und tut, wie sie sich dir gegenüber gerade verhält.

29.05.2025 12:57 • x 4 #10


GreenTara
Hi @Talarios
Zitat von Talarios:
Aber ich glaube, du unterschätzt in deinem Kommentar, wie komplex diese Geschichte ist

Ich glaube nicht, dass hier jemand die Auswirkungen einer desaströsen Familiengeschichte unterschätzt, oft genug sind sie die Ursache von hier beklagten schweren Beziehungsstörungen.
Zitat von Talarios:
Sie hat eine extrem belastende Familiengeschichte – jahrelanger Kontaktabbruch zur Mutter, Alk., Klinik, Jugendamt.

Unter diesen Voraussetzungen entwickelt ein Mensch selten eine stabile Basis. Und genau diese Instabilität führt zu dem Verhalten, was sie ja laut dir garnicht will. Das heißt, sie hat wenig Kontrolle über sich. Ist sie denn in therapeutischer Behandlung? Du selbst hast zu wenig emotionalen Abstand zu ihr, und auch kein fachliches Wissen, um ihr bei zu stehen.
Zitat von Talarios:
Der jetzige Kontakt zur Familie ist sehr fragil und voller emotionaler Altlasten.

Die Frau selbst ist voll mit emotionalen Altlasten, die nicht nur in der Familie zum Ausdruck kommen.
Deiner Beschreibung nach liest es sich eher nach einem Verschlimmerung als nach Heilung. Und auch du selbst bist psychisch gefährdet, wenn du dich auf ihre Verzerrungen einlässt. Hast es ja gemerkt
Zitat von Talarios:
.. weil ich nicht mehr konnte.

29.05.2025 13:14 • x 5 #11


VictoriaSiempre
Zitat von Talarios:
Ich finde das Verhalten dieses „Freundes“ absolut ekelhaft.
Ich kenne ihn lange genug, um sagen zu können, dass er sich in Situationen wie dieser gerne als „Retter“ aufspielt – aber meiner Meinung nach steckt da mehr dahinter. Ich traue ihm absolut zu, dass er die Situation ausnutzt oder ausnutzen will, weil sie in einer emotionalen Krise steckt, labil ist und sich nach Halt sehnt.

Mag alles sein. Aber vielleicht ist er auch verliebt in diese Frau und nutzt die Gunst der Stunde? Nett oder gar „freundschaftlich“ wär das natürlich nicht

In diese Situation hat Deine Exfreundin Euch alle 3 gebracht. Bei allem Verständnis für das große Paket, das sie aus der Kindheit mitschleppt: Aber in meiner Erwachsenen-Welt nistet man sich nicht bei jemanden ein, der noch nicht mal eine eigene Wohnung hat, sondern noch im Elternhaus wohnt.

Sie hätte von Eurer gemeinsamen Wohnung aus nach einer neuen, dauerhaften Unterkunft suchen können. Geht zig anderen Paaren, die sich trennen, auch so - ist blöd, aber manches muss ausgehalten werden.

Zitat von Talarios:
Nicht auf diese entmenschlichte Weise, wie du es gerade darstellst.

Geht‘s auch noch ne Nummer kleiner? Nichts von dem, was @Worrior geschrieben hat, rechtfertigt dieses Unwort!

29.05.2025 13:19 • x 7 #12


Z
@Talarios , ich weiß, was Du meinst. Aber Du bist noch in der Idealisierunsphase. Du stellst sie auf ein Podest und siehst sie ein stückweit als Opfer ihrer Vergangenheit. Das ist sie aus Therapeut. Sicht aufgrund der Geschichte sicherlich. Aber Du warst Vertrauter, Freund... nichts anderes. Du darfst auch Grenzen setzen, musst es sogar. Kannst nicht Stoßdämpfer sein.
Bewahre Dir Deine Liebe zu ihr. In einem Winkel Deines Herzens. Denk zu bestimmen Zeiten an eure Zeit. Aber mehr nicht. Du kannst sie nicht überzeugen, Dich weiterhin zu lieben. Da gehören beide dazu.
Ihr braucht beide Dir Funkstille. Das hat nichts damit zu tun, den anderen im Stich zu lassen! Schau eher, dass Du DICH nicht im Stich lässt.

29.05.2025 13:22 • x 5 #13


T
Zitat von bero:
Wieso hat sie sich überhaupt mit diesem Anliegen an dich gewendet, nach eurer Trennung, wenn sie deine Unterstützung im selben Atemzug ablehnt?
Sie hat informiert und lässt dich dann zuschauen, wie sie sich verändert:

Gute Frage. Soweit ich es weiß war der Grund, dass ich sie da ja am besten verstehe, die Situation mit ihrer Familie am besten kenne und sie einfach mein offenes Ohr wollte. Auch wenn es ihr schwer fiel auch mich zuzukommen und da auch mit gehadert hat, weil nachdem sie damals Schluss gemacht hatte, wollte sie ja auch eigentlich keinen Kontakt mehr zu ihrem Ex. Das sie das Angebot von mir ablehnt und stattdessen zu ihm geht ist auch im gesamten Freundeskreis und auch bei mir persönlich immer noch ein Mysterium. Auch wenn sie mir Gründe genannt hat, die ich nachvollziehen kann. Zu dem gemeinsamen Kumpel hatte sie übrigens auch die Monate über quasi keinen Kontakt, da sie komplett von mir und der Freundesgruppe Abstand genommen hat.


Zitat von bero:
Merkst du nicht, dass all das, was du über ihre Grundprinzipien schreibst, sich hier schrittweise verändert?
Was glaubst du denn, was es bedeutet, wenn sie plötzlich neben einem Typen liegen kann wenn das doch vorher so unmöglich für sie war? Und dennoch rechtfertigst du es mit emotionalem Chaos ihrerseits.
Es gibt auch keinen Anlass dafür, dass die helfende Person eine Kombination aus körperliche Nähe und Ausflüge anbietet. Du verschließt die Augen.
Du magst Recht haben, dass sie sich nicht mit böser Absicht belügt oder total verliebt in ihn ist. Es liest sich aber so, als findet sie weitaus mehr in ihm als bloß eine Bleibe. Sie hatte ja auch die Möglichkeit zu dir zu kommen, stattdessen etabliert sie sich lieber in einer neuen, fremden Familie wochenlang. Das ist dir gegenüber nicht sehr comeback-mäßig angehaucht dich darüber in Kenntnis zu setzen.
Wenn deren Verhältnis wirklich rein freundschaftlich wäre, dann hätte es auch nie einen Anlass gegeben dich belügen zu müssen.


Genau an diesem Punkt bin ich selbst innerlich schon so oft hängengeblieben.
Natürlich sehe ich, dass sich ihre Prinzipien verschoben haben. Dass das, was früher für sie „unmöglich“ war – z. B. im selben Bett mit einem Kumpel zu schlafen – heute irgendwie „geht“. Und glaub mir: Das zerreißt mich innerlich.
Ich hab sie genau darauf angesprochen. Nicht nur einmal. Und ihre Antwort war:
„Ich weiß nicht genau, warum ich das auf einmal zulasse. Vielleicht einfach, weil ich gerade so kaputt bin und er mir in dem Moment Halt gibt. Aber ich will nichts von ihm. Ich kann mich gerade gar nicht auf jemand Neuen einlassen, auch weil ich noch an dir hänge.“
Klar – das klingt für viele wie eine Ausrede. Für mich nicht. Nicht, weil ich mir was vormache, sondern weil ich den Menschen dahinter kenne. Ich war zwei Jahre mit ihr zusammen. Ich hab erlebt, wie tief ihre Prinzipien sitzen – gerade in Bezug auf Körperkontakt.
Dass sie sie jetzt trotzdem überschreitet, ist für mich nicht das Zeichen, dass sie plötzlich jemand anderes ist, sondern das Zeichen, dass sie gerade nicht mehr in der Lage ist, sich selbst treu zu bleiben.
Und das ist für mich nicht verzeihlich – aber erklärbar.
Ich hab nie gesagt, dass das okay ist. Ich hab nur gesagt, dass ich glaube, dass sie nicht mit Absicht lügt oder mich ersetzt – sondern dass sie im Moment emotional so überfordert ist, dass sie in Grauzonen lebt, die sie sich früher selbst nie erlaubt hätte.
Ja, sie hätte auch zu mir kommen können. Sie hat es nicht getan. Und das hat wehgetan – brutal. Aber sie war ehrlich genug zu sagen, dass es für sie emotional zu viel wäre, in unsere gemeinsame Wohnung zurückzukehren. Zu viele Flashbacks. Zu viel Druck.
Ich glaube nicht, dass sie sich in dieser neuen Umgebung „etabliert“, um mich zu ersetzen. Ich glaube, sie ist gerade einfach in einem Überlebensmodus – nimmt, was sie kriegen kann, um nicht zusammenzuklappen.
Das Problem war nicht, dass sie bei ihm war. Das Problem war, dass sie mir falsche Sicherheit gegeben hat. Dass sie nicht ehrlich genug war zu sagen: „Hey, ich bin so durcheinander, ich weiß nicht, wo meine Grenzen gerade liegen.“
Und genau deswegen hab ich den Cut gemacht. Nicht, weil ich denke, dass sie ein schlechter Mensch ist. Sondern weil ich nicht mehr mit ansehen konnte, wie sie sich selbst verliert – und ich mich gleich mit.
Ich sehe ihren Verfall. Ich leugne ihn nicht. Aber ich sehe auch den Menschen dahinter – und vielleicht macht das die Situation gerade so verdammt schwer für mich.


Zitat von bero:
Was sollst du bitte tun, wenn sie:
1.deine Hilfe ablehnte
2.bei einem Freund einzieht
3.dich über deren Verhältnis belügt

Das fragte ich sie gestern auch. Was soll ich machen? Was erwartet sie von mir?

Ihre Antwort war ernüchternd. Ich spreche das Thema mit dem Kumpel ja immer wieder an, obwohl sie mir schon 10000 mal versicherte, dass sie nichts von ihm will. Und sie so einfach nicht zur Ruhe kommen kann.

Ich sagte dann, dass sie ihre Ruhe hätte. Wenn sie entweder direkt von Anfang an gesagt hätte, dass mich das alles nichts mehr angeht, da wir Ex-Partner sind, statt mir Sicherheit zu geben, oder sie einfach diese Sicherheit die sie mir gibt auch einhält. Für sich selbst und für mich. Und mir nicht jeden 2ten Tag wieder irgendeinen Grund gibt mich über Grenzüberschreitendes Verhalten aufzuregen, was in Widerspruch zu ihren Aussagen steht.
Zitat von bero:
Heilung und Frieden ja, für euch beide, getrennt voneinander. Eine gemeinsame Zukunft erfordert viel Arbeit und ich sehe nicht, dass sie grade bereit ist diese zu investieren.

Und das macht mich so kirre. Auf der einen Seite so hoffnungsvolle Aussagen, wenn ich ihr dann aber wieder zu Nahe komme heißt es, dass ich ja Ihr Ex bin und sie nicht mehr zum Ex zurück geht. Einen Tag später heißt es wieder Kopf und Herz bei mir und es wird gar nichts mehr darüber gesagt, dass sie nicht mehr zu mir zurück gehen würde. Es ist so verwirrend. Sie investiert aktuell diese Zeit und Arbeit irgendwie immer an einem Tag, den nächsten wieder nicht und so weiter und so fort.



Zitat von bero:
Von diesem Gedanken solltest du schleunigst wegkommen. Du kannst als Partner eine Stütze sein und ein sicherer Hafen, aber niemals in die Verantwortung gehen dass du sie heilen möchtest und sie mit dir/in dir zur Ruhe finden soll. Wenn sie das nicht alleine schafft gerät eine Beziehung schnell aus den Fugen.

Nicht heilen können. Aber die Stütze und Hilfe sein, dass sie heilen kann. Sie begleiten dabei


Zitat von bero:
In meinen Augen redest du dir das alles schön. Du erkennst ihre Entscheidungen und Handlungen nicht an, nimmst es nicht für voll und rechtfertigst sie mit ihren psychischen Problemen.

Ich kann verstehen, dass es von außen so wirkt, als würde ich mir das alles schönreden. Aber das stimmt nicht.
Ich rede mir gar nichts schön. Ich hab alles gesehen – jeden Widerspruch, jede Verletzung, jedes Hin und Her. Ich hab nicht weggeschaut. Ich hab sie angesprochen, ich hab gekämpft, ich hab gelitten – und am Ende hab ich den Kontakt abgebrochen, obwohl ich’s emotional kaum verkraftet habe.
Ich erkenne ihre Entscheidungen sehr wohl an. Ich weiß, dass sie sich in bestimmten Momenten für Dinge entschieden hat, die mich zutiefst verletzt haben. Ich weiß, dass sie mir Sicherheit gegeben hat, die sie selbst nicht einhalten konnte.
Aber ich erkenne auch die Ursache dahinter. Nicht um sie reinzuwaschen – sondern weil ich weiß, wie viel in ihr gerade zusammenbricht.
Zwischen Rechtfertigen und Verstehen wollen liegt ein riesiger Unterschied.
Ich rechtfertige nichts. Ich finde es nicht okay, dass sie mir Dinge verschwiegen hat. Ich finde es nicht okay, dass sie ihre Grenzen mit Füßen tritt und mich dabei mit reinzieht.
Aber ich verstehe, dass sie das gerade nicht tut, weil sie mir weh tun will – sondern weil sie selbst nicht mehr weiß, wo oben und unten ist.
Ist das bequem? Nein. Es wäre viel bequemer, sie abzuhaken, wütend zu sein, ihr jedes Wort auszulegen als Lüge.
Aber ich will nicht der werden, der jemanden emotional vernichtet, nur weil er gefallen ist.
Ich hab sie geliebt. Ich liebe sie immer noch. Und genau deswegen war das Aufgeben für mich das Schwerste.
Ich hab's nicht getan, weil ich ihre Handlungen nicht ernst nehme.
Sondern weil sie zu ernst waren – zu schwer, zu widersprüchlich, zu verletzend. Und weil ich es nicht mehr tragen konnte.


Zitat von bero:
Das, was du gerade versuchst zu glauben IST das bequeme.
Unbequem wäre es, sie für das zu sehen, was sie grade ist und tut, wie sie sich dir gegenüber gerade verhält.

Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall:
Das, was ich gerade glaube – nämlich, dass sie überfordert ist, sich selbst nicht mehr im Griff hat, innerlich kämpft und nicht aus böser Absicht handelt – ist alles andere als bequem.
Bequem wäre, mir zu sagen: „Sie ist rücksichtslos. Sie hat mich belogen. Sie ist einfach nur falsch.“
Bequem wäre, den Kontakt abzubrechen und alles als Lüge abzutun.
Aber genau das will ich nicht.
Nicht, weil ich Angst vor der Wahrheit habe – sondern weil ich die Wahrheit nicht auf eine einzige verletzende Handlung reduzieren will.
Ich habe gesehen, wie sie liebt. Ich habe gesehen, wie schwer sie sich mit Nähe tut, wie sehr sie mit ihrer Vergangenheit kämpft, wie tief ihre Prinzipien mal waren – und ich sehe jetzt, wie sehr sie sich selbst gerade nicht mehr erkennt.
Das ist für mich nicht bequem zu glauben, sondern herzzerreißend.
Und ja: Ich habe den Kontakt beendet. Weil ich es nicht mehr konnte. Weil mich die Widersprüche innerlich zerstört haben.
Aber ich werde sie nicht entmenschlichen, nur um mir den Cut leichter zu machen.
Du sagst, unbequem wäre es, sie für das zu sehen, was sie gerade ist.
Ich sehe sie, wie sie gerade ist: Zerrissen, instabil, überfordert – und trotzdem jemand, der keine böse Absicht in sich trägt.
Und das auszuhalten, obwohl ich sie liebe und trotzdem loslassen musste – das ist nicht bequem. Das ist der schwerste Schritt meines Lebens.

29.05.2025 13:28 • #14


Worrior
@Talarios
Klar, sie ist für Dich nicht irgendeine Frau, sonst wärst Du ja nicht mit ihr zusammen gewesen.
Ich unterstelle Dir mal dass Du unbedürftig genug warst und nicht die Nächstbeste nehmen musstest?
Deine Geschichte, bzw. euere Geschichte ist einzigartig, Du wirst sie kein zweites mal hier lesen.
Trotzdem wirst Du etliche Geschichte lesen die Deiner ähnlich sind und die Ergebnisse werden sich auch immer ähneln.
Wir sind nicht immer die individuellen Schneeflöckchen wie wir glauben und unsere Exen sind auch nicht die heilige Vulva die aufppferungsvoll zu verehren gilt.
Du hast Dich da in einen sehr ungesunden Gedanken verrannt.
Sie ist die Einzige, ich liebe sie so sehr, es gibt keine Andere die so ist wie sie, ich bin der weisse Ritter der sie befreien wird .....
Das ist nicht gesund und hat auch nichts mit Liebe zu tun.
Wie schon geschrieben ist ihr Gefühlsleben zu Zeit inflationär aufgrund ihrer Beschwerden.
Der erste Schritt wäre sie von dem Thron zu holen auf den Du sie gesetzt hast und sie wohl auch nicht sein möchte, sonst wäre sie ja bei Dir.
Was glaubst Du wie oft Du hier von psychischen Belastungen, Traumatas, Borderline, Depris und allem möglichen liest das angeblich ein gesundes Beziehungs- und S., mit dem derzeitigen Partner, verhindert, das mitunter über viele Jahre.
Genau so wirst Du Dich wundern wie plötzlich Karl Gedöhnsheimer auftaucht, der angebliche Empath mit passendem Sternzeichen.
Der war dann anfangs auch immer nur ein guter Freund.
Es wird Dich wundern wie viele Spontanheilungen da es plötzlich gibt.
Das wirst Du Dir nicht antun wollen!?
Dann ist es natürlich unheimlich schick und edel die Gestrauchelten und Kaputten zu retten, weil man ja so ein netter, toleranter, Kerl ist und vordergründig von Jenen beklatscht wird die sich hinterrücks kaputt lachen.
Du versuchst gerade eine Bombe zu entschärfen obwohl Du nicht weißt wie es geht.
RUN

29.05.2025 13:34 • x 6 #15


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