Vorab: Ein Trau- ist kein Garantieschein. Natürlich kann es passieren, dass sich jemand neu verliebt und sich deshalb trennen will. Ich kann auch anerkennen, wenn es nicht einfach ist, eine Ehe mit Kindern zu beenden und dass da vielleicht sehr gehadert und gegen das eigene Gefühl gehandelt wird.
Aber nen Heiligenschein muß man so jemanden nicht verpassen. Das hier…
Zitat von Michell1975: Unsere Liebe ist in der langen Zeit nicht gestorben und die viele vergangene Lebenszeit hatte wenigstens ein Gutes: die Kinder hatten ihren Vater und er muss jetzt wenigstens nicht mehr allzu lange Unterhalt zahlen.
… empfinde ich als sehr zynisch. Für die Ehefrau bedeutet nämlich die vergangene Lebenszeit, zu erkennen, dass ihr Mann sie schon lange nicht (mehr) geliebt hat und sie nur Mittel zum Zweck - die gemeinsamen Kinder mit zu versorgen - war. Die Entscheidung, deshalb auch ihre Lebenszeit zu verplanen, hat er ohne sie getroffen. Das „Gute“, jetzt nicht mehr ewig lange Unterhalt zahlen zu müssen, liest sich für mich berechnend. Milchmädchenberechnend , denn er hat ja auch bisher für den Unterhalt sorgen müssen.
Naja, und die Rentenpunkte nicht zu vergessen. Dafür ist es ja eher schlecht, eine Scheidung herauszuzögern. Es sei denn, das OdB ist selbstständig und schafft es durch Tipps und Tricks, sich arm zu rechnen und noch ordentlich von der Exfrau abzugreifen.
Zitat von Michell1975: Ich habe meinen Freund mit Beginn des Trennungsjahrs bei mir aufgenommen
Du Gute , „aufgenommen“…
Zitat von Michell1975: und bekomme nun den ganzen Scheidungskrieg voll mit und obwohl er das Meiste von mir fernhält, bekomme ich noch genug mit. Das kann ganz schön belasten.
Klar belastet das. Deshalb würde ich mir diese Dinge weit vom Hals halten, sie gehen Dich letztlich auch gar nichts an.
Zitat von Michell1975: Die heiße Phase der Scheidung steht uns aber erst bevor und wir sind beide jetzt schon teilweise richtig ausgebrannt, weil es eben sehr viel Kraft kostet neben den normalen Alltagsbelastungen noch eine langjährige Ehe mit Haus, Kindern und den finanziellen Verpflichtungen und Verbindungen halbwegs geordnet aufzulösen.
Die heiße Phase steht „Euch“ bevor? Sorry - ich verstehe, dass Du im gewissen Rahmen mitleidest und -fühlst: Aber die Scheidung ist eine Sache zwischen dem Mann und seiner Nochfrau.
Jede/r Next täte gut daran, sich rauszuhalten. Dem eigenen Seelenheil zuliebe.
Zitat von Michell1975: Bei meinem Freund läuft es auf eine strittige Scheidung hinaus mit einer Ex, die sich an keine Absprachen hält und meinen Freund zudem auch noch absichtlich finanziell schadet.
Nun ja, strittige Scheidung hin oder her - irgendwann wird sie vollzogen. Zu den Finanzen gibt es gesetzliche Regelungen und ich kann nicht wirklich nachvollziehen, wie sie ihm aktuell noch absichtlich finanziell schaden kann. Im Gegenteil: Ich habe es häufig erlebt, dass derjenige (m/w/d), der geht, das gut geplant und bestimmte Dinge schon für sich geregelt hat. Gelder zur Seite schaffen z. B.. Meist ohne schlechtes Gewissen…
Zitat von Michell1975: Das muss man dann als neue Partnerin alles mittragen und aushalten können.
Aushalten ja, mittragen nein; jedenfalls nicht das, was durch Auflösung der Ehe bedingt ist. Dass es schwieriger ist, einen Partner mit „Altlasten“ zu haben, klar. Ungeklärte Altlasten sind natürlich blöd, aber es sind seine und nicht Deine. Die kommen ja nicht aus dem Nichts, Du wusstest davon.
Lass ihn machen, konzentrier Dich auf die schöne Zweisamkeit und freue Dich auf die lastfreie(re) Zukunft mit ihm.