Interessenverschiebung in Ehe mit kleinen Kindern / Toxic

Hallo zusammen,

seit Monaten und unendlichen Versuchen überlege ich wie ich es schreiben soll, ohne es falsch darzustellen.
Zum einen geht es um eure Unterstützung meine Frau und die Situationen richtig einzuordnen, da ich den Sinn was richtig und falsch ist nach all den Jahren offensichtlich gerade verliere.
Kurzum, eure Meinung würde mir helfen, ob ich die Dinge richtig oder tatsächlich falsch sehe.

Zum anderen aber gehts mir darum, MICH dann richtig zu verhalten. Ich möchte es versuchen, und eine Trennung bitte NICHT zum Thema machen. Auch hier kurzum, wenns geht nur Möglichkeiten zu finden, und nicht über Trennung diskutieren.

Ich werde mir alle Mühe geben es irgendwie neutral oder faktisch zu beschreiben, doch sicher wird es mir nicht immer gelingen. Hoffe daher auf eure Nachsicht und Können das relevante raus zu lesen und die Emotionen zu verzeihen/ignorieren.
In anderen Threads wird gerne verurteilt, und mit wilden Emotionen geschossen. Vielleicht können wir hier ja irgendwie im Helfenmodus bleiben.

Wie ich das so derart umfangreiche und Komplexe abarbeite weiß ich selbst noch nicht. Gesamtumfang oder tägliche Probleme. wir werden sehen.
Bezüglich Toxic - das wird andermal Thema. Nicht jetzt hier sofort.

Fangen wir trotzdem aber mit den Basics an:
Beide um die 40, 2 kleine Kinder, 8 Jahre verheiratet, 10 Jahre Eigenheim-Renovierung.
Ich arbeite Vollzeit, sie halbtags. Klassische Aufteilung, ich bin für Renovierung, Haus, Autos, Technik usw verantwortlich, sie Haushalt und Kinder. Wir ergänzen uns hier aber absolut hervorragend!

Bissl weiter ausholen muß ich trotzdem, sonst wirds nicht klar:
Haben vor der Heirat und kinderlos ein Haus zum renovieren gekauft. Dachten mit Kinder klappts nicht mehr. Hatten Spaß und renovierten beide, mal mehr mal weniger eifrig.
Dann kamen doch Kinder und heirateten, aber eher aus praktischen Gründen. Aber auch paartechnisch sprach nichts dagegen, da wir uns bis dato sehr gut verstanden, und liebten.
Natürlich waren jetzt die Kinder das wichtigste, so stockte die Renovierung, was ja völlig ok war.
Ich renovierte dann alleine weiter so gut es ging. Lebten im großen Haus praktisch in 1-2 Zimmer. Jetzt nach 10Jahren sind wir endlich kurz vor Fertigstellung.

Problem Interessenverschiebung:
Das Haus war ganz bewußt unser BEIDER Projekt. Auch als Kinder kamen änderte sich das erstmal nicht, obwohl die viele Arbeit und Lage dabei ja jetzt eher ungünstig war. Sind ansich ein hervoragendes Team und ergänzen uns wie gesagt perfekt.

Als die Kinder dann die ersten Jahre alt waren, kamen aber irgendwann neue Interessen meiner Frau: Hund hatten wir schon, dann aber noch Hühner, dann Ziegen, Meerlis, .
Wohlgemerkt, grade neben Kleinkindern, Hausrenovierung usw . Meine Frau hat ja viel geleistet, und wenn es sie glücklich macht. ich half natürlich auch hier, baute auch noch Ställe, Koppel usw. Renovierung stockte natürlich immer mehr.

Und jetzt kamen eben noch Ponnys dazu! 1 für jedes Kind. Das war das Jugendhobby meiner Frau, wovon ich bis dahin eher recht wenig wußte.
Ich war natürlich dagegen, zum jetzigen Zeitpunkt zumindest. Zudem war die Kleine ja auch erst 4. Doch meine Frau flötete in den liebsten Tönen und redete alles problemlos.

Doch leider ist es das natürlich nicht. Hohe monatliche Kosten, noch mehr Arbeit (Koppel, Stall Futter usw) , aber vor allem das Thema Zeit bezüglich der Kinder!
Ohne Reitbeteiligung geht meine Familie ca 3h TÄGLICH zu den Pferden. Ja täglich.

Resultat:
Kinder: sind unter der Woche fast nicht mehr Zuhause, um wenn immer nur kurz, neben Nachmittags noch Sport, Ballett, Schwimmunterricht usw. Und am Wochenende auch halbtags immer reiten. Nahezu keine Zeit mehr zu spielen. Ihr kennt die kindespsychologische Komponente der Entwicklung, zb Kreativität, Fantasie, Freiraum usw. das sich eher in der Ruhe entwickelt?! Dieser Sport ist ja auch nicht ungefährlich, aber mir gehts eher um deren Entwicklung. Ein Kind geht darin voll auf, das andere aber möchte mehr andere Spielzeit.
Sie findet dass die Kinder so in eine soziale Bahn gelenkt werden, was ja auch absolut richtig ist. Doch gleich derart extrem und kompromisslos?
Sie organisiert auch andere Unternehmungen, ansonsten sie gibt alles, kein Thema und super.

Alltag: andauerndes Gehetze! Der pure Stress. Wir wohnen im Kuhdorf, also zudem täglich eh schon unendliche Fahrerei. Jetzt auch noch zusätzlich täglich zu Pferden.
Der Haushalt . Obwohl teils schon renoviert, siehts überall dreckig aus. Zimmer wirklich unbegehbar vollgemüllt, Schänke (Klamotten oder Küche usw) alles wild vollgestopft dass beim öffnen immer was rausfällt, eh nix mehr findet. Zum Guten muß man dazu sagen, dass das zum Teil auch der Renovierung geschuldet ist, da wir ja kaum Platz haben. Will eigentlich sagen, durch das neue/die vielen Hobbys leidet absolut alles hier. Zumindest nehme ich für mich das so wahr. Sie sieht das natürlich nicht so, und wenn meint sie nur, sie will lieber mit Kids was erleben als Aufräumen/Putzen. Das erschlägt natürlich jede Diskussion sofort . Ich empfinde es aber als Saustall und fühle mich unwohl.
Was noch dazu kommt, die letzten Monate habe ich selbst eigentlich keine Freizeit mehr. Ich arbeite und organisiere rund um Renovierung, repariere alltägliches und kümmere mich um Autoreparaturen, usw. Oft auch Abends wenn Frau dann aufm Sofa sitzt.
Kurzum, sie orientiert sich mit Ihren Interessen anders, macht kompromisslos ihr Ding, an mir bleibt nun deutlich mehr hängen, vor allem/zudem Desinteresse, ja sogar andauernde Unzufriedenheit im Alltäglichen schlägt mir nun entgegen. Und mich überfordert nun einfach diese Situation.
Ich versuchte oft mit ihr darüber zu reden, doch es ist nicht möglich. Sie will hier definitiv und absolut keine Kompromisse machen!.
Ich gebe offen zu, ich bin eben aufgrund diesem Egoismus maßlos enttäuscht! Momentan leben wir platonisch, und zwar weil ICH so keine Nähe kann.
Und reden können wir leider nur alltägliches. Über uns, da wird sie sofort agressiv, ist nicht möglich. Früher natürlich ging das, vor den Kindern. Aber das alles ein andermal.

Ich könnte noch zig Themen anfangen, würde aber für Heute zu komplex, daher belassen wir es vielleicht mal auf die mir wichtigsten folgenden Fragen:

Wie seht ihr das, wieviel Interessenverschiebung muß man akzeptieren? Wieviel Egoismuß für seine eigenen interessen ist gesund?
Ist ein Kompromiss zb Kinder 3-4mal die Woche zu Pferden wirklich zuviel verlangt?
Ist es berechtig dass meine Frau das so Kompromisslos durchzieht, weil sie ja Nachmittags auch immer alleinig die Kinder hat?

Ich würde mich auf neu beleuchtende Hinweise freuen

Das liest sich schrecklich.

Ihr beide habt euch Arbeit für die nächsten Jahre aufgeladen ohne Ende.
Habt Ihr schon einmal an eine Haushaltshilfe, Handwerker oder Gärtner gedacht.?

Zitat von Halodri:

Alltag: andauerndes Gehetze! Der pure Stress.

Und hier sollte das Hobby aufhören und begrenzt werden..

Scheint, Pferde sind für Frauen und Mädchen irgendwie ein Traum-Prestige-Ding. So wie der Sportwagen für junge Männer? Sei ja jeder gegönnt, wenn es zeitlich und finanziell hinhaut. Ansonsten Luxus.

Andererseits - 10 Jahre Renovierung hören sich nicht effektiv an. Zu lange Zeit dafür benötigt. O.K - auch in unserem Haus sind nach 45 Jahren ein paar unvollendete Ecken. Aber nur kleinere Details. Scheint, deine Lady hat zum Haus-Projekt keine Lust mehr und ist auf die Pferde abgedriftet. Hilft wohl nichts - du musst neue Regeln mit ihr vereinbaren. Erst Haus und Garten - dann die Pferde?

Das Pferde oder Ponys eine Menge Zeit und Geld vernichten ist so. Drei Stunden am Stall braucht man. Ob es täglich sein muss oder man eine gute Reit/Pflegebeteiligung findet, steht auf einem anderen Blatt.

Es ist ein Hobby nach dem man sein Leben mehr oder weniger ausrichten muss. Dafür muss man brennen.
Ob hier deine Frau allerdings den Kindern ihren Lebenstraum aufpfropft, kann ich nicht beurteilen. Wenn die Kinder es allerdings gerne machen und irgendwann auch selbstständig, gibt es wenig förderlicheres für ihre Entwicklung.

Ich glaube ja, deine Frau hat sich nach Jahren auf einer Baustelle und mit Kids in 1-2 Zimmern nach außen orientiert. Auch wenn es vllt. nicht verantwortungsbewusst ist, kann ich das schon verstehen. Ich würde vermutlich auch resignieren und versuchen es mir und den Kids wenigstens außerhalb schön zu machen. 10 Jahre sind eine verdammt lange Zeit.

Oh jeh! Deine Frau ist zurück mutiert zum Pferdemädchen...

Bevor ich jetzt Ärger bekomme: Ja, Pferde sind tolle Tiere (mir persönlich ein wenig zu groß , ich sehe ihnen gerne von weitem zu). Sie kosten jedoch viel Geld und viel Zeit. Und noch etwas Geld plus nen Tacken Zeit...

Ich möchte ungern die Überbringerin schlechter Nachrichten sein: Aber ich glaube, der ein oder andere Zug ist bei Euch bereits abgefahren.

In meiner Welt (ja, ich weiß, es gibt auch andere) setzt sich ein Teil eines Paares nicht einfach über die Bedürfnisse des Partners hinweg. Ob es nun um Pferde oder Harleys geht - solche Dinge gibt es nur im Konsens oder wenn man von Haus aus Millionärs ist und Personal hat. Für mich hätte VOR Anschaffung diverser Vierbeiner geklärt werden müssen, was das nach sich zieht.

10 Jahre Leben auf einer Baustelle wäre allerdings auch nicht meins. Das finde ich schon einen sehr großen Zeitrahmen, vor allem, wenn dann auch noch Kinder (Hund, Katze, Maus) da rumwuseln.

Was erwartest Du hier an Tipps? Trennung ist für Dich aktuell keine Option, sie wird ihre Tiere vermutlich nicht aufgeben und S. zwischen Pferdestall und Home-Chaos gibt es auch nicht.

Wenn die Kohle reicht: Handwerker beauftragen. Okay, ist momentan auch nicht wirklich ne Lösung, weil man keine bekommt. Pistole auf ihre Brust und Entrümplung/Ordnung fordern und zeitnah umsetzen.

Mehr fällt mir grad nicht ein. Oder doch: Ihr könnt natürlich auch weiter wie in ner leicht schmuddeligen WG leben. Ihr geht es ja recht gut damit und Du... nimmst es halt weiter so hin. Ihr habt bestimmt auch noch Platz für Schafe und Minischweine (die sind ja sooo süß!) sowie drölfzig Katzen.

Zitat von VictoriaSiempre:

In meiner Welt (ja, ich weiß, es gibt auch andere) setzt sich ein Teil eines Paares nicht einfach über die Bedürfnisse des Partners hinweg. Ob es nun um Pferde oder Harleys geht - solche Dinge gibt es nur im Konsens oder wenn man von Haus aus Millionärs ist und Personal hat. Für mich hätte VOR Anschaffung diverser Vierbeiner geklärt werden müssen, was das nach sich zieht.

Also deine Frau holt sich zwei Ponys, Hühner etc und du hast kein Mitspracherecht? Was soll das für eine Ehe sein?

Zumal diese Anschaffungen ja auch nicht gerade günstig sind.
Da hättest du schon deutlich Klartext reden müssen.

Die ganzen Anschaffungen könnte sich deine Frau alleine ja niemals leisten.
Deine Frau scheint dich nicht wirklich ernstzunehmen.

Auch wenn du’s nicht hören willst, aber wenn ihr keinen gemeinsamen Nenner findet und deine Frau weiterhin auf Durchzug schaltet (und in ihrer Traumwelt lebt), wirst du’s entweder akzeptieren oder die Trennung einleiten müssen.

Zitat von Unterwegs:

Also deine Frau holt sich zwei Ponys, Hühner etc und du hast kein Mitspracherecht? Was soll das für eine Ehe sein?

Zumal diese Anschaffungen ja auch nicht gerade günstig sind.

Doch, die Anschaffungen schon, aber die Pflege und der Unterhalt ist teuer ...

Oh jee...ich kenne das. Hab 15 Jahre auf einer Baustelle gelebt und konnte es irgendwann einfach nicht mehr sehen. War frustriert, weil ein Leben, auch mal genießen, einfach nicht möglich war. Keine Urlaube, weil Geld muss schließlich in den Bau. Ich kann schon verstehen, dass deine Frau sich andere Interessen sucht. Aber so, dass auch ihr für euch Zeit habt. Da ist unbedingt Klärungsbedarf.

Klingt alles sehr überfordert. Ich muss gerade irgendwie an diese RTL2 Sendungen zur Hausrenovierung denken. 10 Jahre ist einfach ineffektiv. Dazu scheint die Lage absolut ländlich und bei den Energiepreisen ineffektiv zu sein. Wer will 10 Jahre auf einer Baustelle leben? Seit 2012? Hilfe. Dazu scheint auch ein leichtes Messi / Animal hording Problem dazu zu kommen. Auch nicht gesund. Ferner keine Dialogbereitschaft. Pferde gehören zu den teuersten Hobbies überhaupt. Und sind sehr zeitaufwändig. Das hier kein Familienleben mehr statt findet, ist nachvollziehbar.
Ihr müssst hier den Dialog, ggf. mit Beratung, wieder finden. Die Hobbies sind ja so auch nicht schlecht. Aber es müssen Punkte gestrafft werden (Aufgabe anderer Nutztiere), Konzentration auf Grundreinigung des Objekts und Entrümpelung, planbare Reovierung und Instandsetzung. Und ja, Du musst hier auch Fremdpersonal einsetzen, da Du sonst nichts mehr geregelt bekommst auf Dauer.
Dialog muss eingefotdert werden. Ansonsten muss der Geldhahn für sie zugedreht werddn bzw. hat sie die Hobbies selber zu zahlen. Und auch wenn Du es nicht hören willst: im krassesten Fall musst Du Grenzen auch durchsetzen und das heißt auch Trennung von einer Partnerin, welche für mich schon deutliche psychologische Baustellen hat (Verdrängung durch Crowding / Hobbies).

Naja ich frag mich ja, warum nach den beiden Threads von 2015 dann noch ein weiteres Kind in die Welt gesetzt wurde, nachdem Du Deine Frau als unfähige Mutter bezeichnet hast.

Da läuft seit Jahren schon was schief zwischen Euch beiden, und jetzt soll das Wort Trennung nicht genannt werden?