@Chrome danke für deinen ausführlichen Beitrag!
Wir haben endlich mal auf einem anderen Niveau gesprochen, was unsere beider S. betrifft.
Mit dem Thema P. war er schon immer schamerfüllt, daher seine negativen Reaktionen vor vielen Jahren.
Laut ihm habe ich mich für ihn nie begeistert, für das, was er macht - ob Sport, Beruf oder Hilfe Zuhause. Was ich sagen muss, ich habe immer vor ALLEN geschwärmt, wie wundervoll mein Mann ist. Aber wenn ich zurück denke, das stimmt - ich habe ihm das kaum gesagt. Es war für mich klar, allerdings nicht für ihn wie sehr ich das schätze.
Er hat starke Versagensängste, was Intimität betrifft. Er MUSS es jedesmal bringen und wenn es mal so ist, dass die Luft nach 1,5 Stunden war, hat er sich wie Versager gefühlt. In den letzten Jahren hat er ein wenig zugenommen und auf Grund vom Jobwechsel wenig Sport getrieben. Es macht ihm zu schaffen, er hat das Gefühl, dass seine Männlichkeit nicht mehr so auf dem Höhepunkt ist.
Als ich nach der Geburt sehr gestresst war, hat er angenommen, er würde mich bedrängen, wenn er mich anrührt und gewartet bis ich auf ihn zukomme. Das konnte ich nicht! Da ich mich ebenfalls wie ein hässliches Entlein fühlte und es lief auf die Frustration meinerseits und SB seinerseits.
Er weiß so nach 9 Jahren immer noch nicht, was meine Wünsche sind und wann ich einen Orga. habe, er ließ sich auch nie zeigen, was mich verrückt macht. Ebensowenig hat er es mir gesagt, er blockte ab - wiederum aus Angst zu versagen.
Ich fragte, warum er mich nie zwischendurch im Bad oder Abends auf der Couch oder oder anfasste. Er meinte, er kann von mir keine schnelle Nummer zu seiner Befriedigung verlangen, da er mich damit erniedrigen würde. Dass es mich vor allem emotional befriedigt, war für ihn unvorstellbar.
Ich habe nach diesem Gespräch ein Gefühl, dass wir wie Teenager jeder in seinem Häuschen lebten. Beide mit offensichtlichen Defiziten, sich einander zu öffnen. Und es tut mir sehr weh, dass ich es nie wahrgenommen habe, wie es ihm erging.
Wir werden zu einer Paartherapie gehen, um zu lernen, unsere S. miteinander offen zu leben. Er kann sich nicht vorstellen, getrennt zu sein und ich ebenfalls nicht.
09.11.2022 16:05 •
x 4