Hallo ihr lieben! Ich weiß nun nicht mehr weiter.
Ich bin seit 9 Jahren mit meinem Ehemann zusammen und wir haben 2 wundervolle Töchter im Kindergartenalter.
Früher hatten wir ein erfüllendes S., doch es veränderte sich schlagartig nach der Geburt unserer ersten Tochter. Ich hatte etwa ein Jahr danach Schwierigkeiten, mit meinem Mann zu schlafen. Ich habe mich untersuchen lassen, war beim Therapeuten, habe versucht mit ihm zusammen ein Filmchen anzusehen, diverse Toys und Spiele gekauft, er meinte nur, dass er das alles nicht schön findet und er lässt mir so viel Zeit wie ich brauche.
Ich empfinde P. und SB unter anderem auch in einer Beziehung generell als etwas Normales.
Nun hatte ich einen Mann, der beides als verwerflich und abscheulich findet. Natürlich kommunizierte ich ihm meine Sichtweise und versuchte, ihn dahingehend zu führen, es zumindest zu versuchen. Die Reaktion war eindeutig negativ. Genau die gleiche Reaktion kam auf jegliche Art von Toys oder Spiele, manchmal war sogar das Licht bei Intimitäten ein Problem. Ich habe darauf Rücksicht genommen und mich all die Jahre zurück gehalten mit meinen Wünschen, Phantasien oder Ideen. Ich hatte Angst ihn zu bedrängen, da er sehr empfindlich reagierte. In den Zeiten nach den Geburten hatte ich einfach mich extrem unter Druck gefühlt, da er - wie ich dachte- auch unter enormen Druck steht, indem er sich zurückhalten muss und Rücksicht auf mich nimmt. Ich habe Gespräche gesucht, so vorsichtig wie es nur ging, aber er blockte ab. Irgendwann hatte ich wieder die Lust, nun hat er mich kaum angerührt und wenn, dann so nach dem Motto: jetzt bin ich da, los, machen wir es. Das war im letzten Jahr dreimal.
Da machten sich Zweifeln breit - wegen meinem Aussehen, meinem Körper, meiner derzeitigen Rolle als Mutter und Hausfrau und und und. Und da hatte ich auf einmal Angst direkt zu sagen, was mir fehlt: das Interesse meines Mannes an mir als Frau.
Ich sah, was er für uns macht, wie liebevoll und fürsorglich er ist und nahm an, dass er eben so in seiner S. ist: eher passiv. Denn gekuschelt oder massiert hat er mich jeden Tag, er gab mir viel Nähe, nur nicht die Intimität.
Ich bezog es (ich denke sogar mehr unbewusst als bewusst auf mich und sah mich als Problem).
Vor drei Wochen wollte ich Kindersicherung in den WLAN Einstellungen aktivieren und bin in das Adminkonto von unserem Router eingelogt. Dabei habe ich die Routerprotokolle gesehen, während ich in den Einstellungen stöberte, und habe festgestellt, dass täglich diverse P. aufgerufen wurden, manchmal mehrmals am Tag, teilweise zu den Zeiten, wo wir alle zuhause sind. Ich sprach meinen Mann an, was es denn ist und er gab zu, dass er sich täglich mit P. selbstbefriedigt. Seit vielen Jahren. Er geht einfach aufs Klo, sagt, dass er dabei zockt. Auch (sogar fast immer) wenn ich zuhause bin und auch wenn die Kids schlafen.
Da war ich zutiefst verletzt. Ich wusste nicht wie ich damit umgehen kann. Einerseits ist meine Einstellung dazu schon immer sehr locker gewesen, andererseits konnte ich mir nicht erklären, warum ein Mann dermaßen kein Interesse an seiner Frau hat, obwohl die Lust sehr wohl vorhanden ist und dies täglich. Und ich war da und greifbar, weder abweisend noch lustlos. Das ist, was mich total verunsichert: diese Riesenkluft zwischen einem eher sehr weichen Mann, der in Bezug auf S. sensibel ist und nicht bedrängt werden darf. Und auf der anderen Seite ein Mann, der absolut normale Bedürfnisse hat und sie auch stillt, allerdings wird dieses kleine Geheimleben ein Jahrzehnt ohne mich geführt, eben ohne Rücksicht darauf, ob ich denn auch Bedürfnisse hätte.
Er sagt, er liebt mich, er kann sich keine andere Frau an seiner Seite vorstellen und er mich nach wie vor heiß findet.
Ich kann ihm kein Wort glauben. Ich fühle mich entsorgt und ungeliebt. Mein Selbstwert ist quasi nicht mehr vorhanden.
Ich habe keine Frage, ich muss es mir nur von der Seele schreiben.
09.11.2022 04:43 •
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