Keine Zeit!

Lieber stabilo,

erstmal Glückwunsch zur Trennung (und ich meine das liebevoll-ernstgemeint).

Dass, was du da an Beziehung geführt hast, mit diesem ständigem Eiertanz und "hab Acht", sich anpassen, ist nichts, was auf Dauer gut tut. Es ist seelisch verdammt anstrengend.

Du spürst jetzt akut den Trennungsschmerz.

Aber, du wirst sehen, wenn sich alles etwas beruhigt hat, deine Seele mal wieder frei durchatmen kann, dass es dir besser geht, viel besser. Auf eine andere Weise besser. Freier, unbeschwerter, endlich wieder frei durchatmen ohne Druck und nicht-richtig-funktionieren.

Jetzt drücke ich dir erstmal kräftig die Daumen, dass dein Akut-Schmerz schnell weggeht. Und dann, danach, wirst du erstaunt sein, welch unbeschwerte Welt sich plötzlich bei dir und für dich öffnet.

(Weiter geht es in deinem Leben, es ist schon ganz schön viel passiert, seitdem du hier schreibst, findest du nicht?)

Akut fühle ich mich unglaublich einsam, nicht nur alleine. Ich habe meine Familie damals wegen ihr verlassen und sitze nun in einem Haus ganz allein. Das bisschen, was ich von ihr bekommen habe, war trotz allem mein Anker. Und nun ist es eben eine komplett isolierte Situation. Da mein Sohn mittlerweile auswärts studiert, habe ich seit etwa einem halben Jahr kaum Ansprache mit anderen Menschen. Corona lässt einen lediglich per Zoom an anderen Menschen teilhaben und Kundengespräche führen. Das alles macht etwas mit mir. Und nun auch noch das letze bisschen verloren, auch wenn es toxisch war. Ich bin gerade echt etwas hilflos.

Zitat von stabilo88:

Akut fühle ich mich unglaublich einsam, nicht nur alleine. Ich habe meine Familie damals wegen ihr verlassen und sitze nun in einem Haus ganz allein. Das bisschen, was ich von ihr bekommen habe, war trotz allem mein Anker. Und nun ist es eben eine komplett isolierte Situation. Da mein Sohn mittlerweile auswärts ...

Das kann ich wirklich nachvollziehen, denn Zoom kann ich nicht mehr ertragen, wirklich nicht. Ich muss, aber es macht keine Freude mehr, das sehe ich auch in den Gesichtern der Anderen.

Dass die erwachsenen Kinder das Elternhaus irgendwann verlassen ist doch ok und wünschenswert.

Gleichzeitig lässt sich jetzt nicht alles mehr mit Corona entschuldigen, ein gesellschaftliches Leben ist wieder möglich und auch neue Kontakte lassen sich finden. Da wird es irgendwo draußen eine mehr geben, die dir mehr gibt als ein bisschen.

Zitat von stabilo88:

Das bisschen, was ich von ihr bekommen habe, war trotz allem mein Anker.

Richtig. Ein Anker, der dein Schiff auf der Stelle festhielt, und das in einer Umgebung die Trostlos und Lieblos war.
Nun hast du den Anker gelichtet und dein Schiff ist bereit dafür, neue Gefilde zu erkunden.
Gefilde voller Wertschätzung, Liebe, Respekt, Begehren, klarem Wasser, Sonnenschein, voller Leben.
Auf dem Weg dahin, warten Unwegsamkeiten, und Unwetter, welche dir alles abverlangen werden. Doch diese Herausforderung nimmst du dankend an, denn du weißt um die Belohnung.
Also, setz die Segel, und bring den Kahn auf Fahrt. Volle Kraft vor raus!

Ahoi Sailor! Und alles Liebe

Zitat von leskine:

Richtig. Ein Anker, der dein Schiff auf der Stelle festhielt, und das in einer Umgebung die Trostlos und Lieblos war. Nun hast du den Anker gelichtet und dein Schiff ist bereit dafür, neue Gefilde zu erkunden. Gefilde voller Wertschätzung, Liebe, Respekt, Begehren, klarem Wasser, Sonnenschein, voller Leben. Auf dem ...

Zitat von stabilo88:

Wir haben uns gestern Abend, nach einem Treffen und Gespräch, getrennt. Sie hat nicht Ansatzweise um uns gekämpft ... es hieß immer nur ich genüge dir nicht und sie wisse nicht, wie eine Lösung aussehen kann. Trotz allem - es tut schei. weh!

Huch, das ging jetzt aber sehr schnell. Ok...atme erstmal durch und ordne deine Gedanken. Jeder / Jede von uns kann Dich gerade sehr gut verstehen und weiß, was es mit Dir macht. Innerlich weißt Du, dass es richtig war, weil es Dir nicht mehr gut getan hat. Aber das Herz spielt nicht so mit. Lass es raus. Schreibe mit uns. Hier findest Du immer jemanden. Kopf hoch...es ist bald wieder gut.

Zitat von stabilo88:

H

Wie passt das zusammen? Bist du mehrgleisig gefahren?

Zitat von CiRa78:

Huch, das ging jetzt aber sehr schnell. Ok...atme erstmal durch und ordne deine Gedanken. Jeder / Jede von uns kann Dich gerade sehr gut verstehen und weiß, was es mit Dir macht. Innerlich weißt Du, dass es richtig war, weil es Dir nicht mehr gut getan hat. Aber das Herz spielt nicht so mit. Lass es raus. Schreibe ...

Danke .. ja, muss ich erst mal sacken lassen.

Zitat von stabilo88:

Das bisschen, was ich von ihr bekommen habe, war trotz allem mein Anker.

Vorsicht. Das ist Einbildung! Eine gefühlte Augenwischerei, gegen die Einsamkeit, die du schon länger in dir trägst.

@stabilo88

Die Veränderungen zum schlechteren kamen schleichend vermute ich.
Nach dem Kennenlernen und schauen wie es läuft war es wohl lange gut / normal und Du hattest Hoffnung Erwartungen auf mehr.
Wenn man dann bereits negatives gewöhnt ist - aber noch an die tollen Zeiten vom Anfang denkt...
ist es schwer sich alles von außen anzusehen und Bilanz zu ziehen.
Man wünscht sich ja eine gute Beziehung / möchte eine gem. Zukunft sehen.

Würdest Du sie jetzt kennenlernen, 1:1 wie sie ist, käme sie überhaupt in Betracht?
(Sie benimmt sich ja schon reichlich daneben.)

Respekt @stabilo88 , Du hast nicht lange gezögert.
Find' ich gut.

Zitat von stabilo88:

Sie hat nicht Ansatzweise um uns gekämpft

Was die Wertigkeit eurer Beziehung und die deine zeigt.
Brauchst Du nicht!

Zitat von stabilo88:

ich genüge dir nicht und sie wisse nicht, wie eine Lösung aussehen kann.

1. Ja, korrekt!
Die lässt Dich schließlich am ausgestreckten Arm verhungern.
Wem sollte das schon reichen?
Du willst keine Fernbeziehung leben.

2. Ach echt?
Dann ist sie entweder arg beschränkt (unwahrscheinlich) oder egoistisch, 0 bereit ihr Einzelkämpfertum aufzugeben und 'n Stück Platz für Dich frei zu räumen (wahrscheinlicher).

Wenn ich solchen Müll von ihr lese wird mir echt schlecht.
Ich seh' das wie @Toretto

Du konntest zu ihr ziehen und kannst auch wieder weg ziehen.
Besser alleine als in schlechter Gesellschaft.

Lass' Dir Zeit.
Du packst das.

Single sein hat Vorteile.
Auf zu neuen Ufern wenn der Kummer vorbei ist.

Lieber TE,

eine Trennung tut weh, sie ist mit Ablehnung verbunden. Das mag niemand.

Helfen tun 2 Dinge: Zeit und die Erkenntnis, dass man selbst auch schon abgelehnt hat im Leben.


Gegen Einsamkeit hilft das Paradoxon - das Leben ist voll davon- , das, was ich brauche, muss ich geben.

Das gebe ich dir als input mit. Das ist in etwa so: wenn ich gute Freunde will, muss ich erstmal selber einer sein.

Zitat von DieSeherin:

ich habe gerade deinen anderen faden gelesen.... scheint ja ein neuer versuch gewesen zu sein (warst du jetzt 5 jahre, vor fünf jahren, für 3 jahre mit ihr zusammen?), und im grunde wusstest du wohl schon, dass das eine sehr fragile angelegenheit ist, oder? jetzt ist es aber wirklich an der zeit, dass du los lässt! ...

Von Beginn an, war es fragil. Ich habe meine Famnilie wegen ihr verlassen und in der zeit des Verlassens hatte sie noch die zwei Affären laufen. Hab ich alles erst später rausbekommen, aber habe mich an der Hoffnung festgeklammert, dass wird schon. Und die Jahre danach waren permanentes on-off und ein Tanz auf Eiern ...

Zitat von Tee-Freundin:

Was die Wertigkeit eurer Beziehung und die deine zeigt.
Brauchst Du nicht!

Wie wahr. Nur in dem Moment denkt man, warum kommt jetzt da nichts? Sie muss doch zumindetst mal sagen, dass sie das nicht möchte .. da kam einfach nur schweigen ... im Nachhinein ist das das schlimmste ...

Zitat von Tin_:

Vorsicht. Das ist Einbildung! Eine gefühlte Augenwischerei, gegen die Einsamkeit, die du schon länger in dir trägst.

Ich war in der Beziehung davor bereits Einsam. Wir waren wie BruderSchwester, über 18 Jahre. Und dann kam sie ... hat mir genau das gegeben, was ich vermisst habe. Hat die Knöpfe genau gewusst, welche sie drücken muss. Und nach der Rosa-Brille kam die Abwertung. On-Off, Betrug, Illoyalität, Respektlosigkeit etc. ... und seit längerer Zeit bin ich noch einsamer, als in der Beziehung davor gewesen. Und sie wusste das. Sie hat es instrumentalisiert. Gepflegt und Verteidigt. Mich verhungern lassen und dazu noch gesagt, selbst schuld, hab einfach weniger Hunger.