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Lebensmittelpunkt bricht weg nach 16 Jahren!

july69
Hallo Zusammen,

leider musste ich mich im Inet auf die Suche nach so einem Forum machen - und bin zuerst einmal froh, dass ich eins gefunden habe und das es so etwas gibt.

Ich bin soeben 50 geworden und nahezu zeitgleich hat sich meine Frau von mir getrennt. Schlechte Idee, wie ich feststellen musste.
Wir waren 16 Jahre zusammen, neun davon verheiratet. Sie war und ist mein Lebensmittelpunkt.

Wie konnte es soweit kommen? Das kann ich mittlerweile gut beantworten und auch für mich reflektieren.
Meiner Frau ist durch den Tod meiner Mutter (der 1. schwere Verlust dieses Jahres im Januar, den ich auch noch nicht verarbeitet habe) bewusst geworden, wie schnell der Tod jemand der zuvor mitten im Leben stand, ereilen kann.
Ab hier wurde alles anders. Ihr reichte das bisherige Leben nicht mehr, weil sie noch soviel anderes erleben wollte.

Dazu muss ich sagen, dass wir in gut situierten Verhältnissen leben, beide unabhängig berufstätig sind und gerne gemeinsam gereist sind. Wir waren immer für einander da, konnten uns zu 100% auf einander verlassen. Es gab kein Fremdgehen oder Eifersüchteleien. Wir haben fast alles gemeinsam unternommen. Aber es gab auch lange Zeiten, wo es mir gesundheitlich leider nicht gut ging. Da war ich froh, dass ich meinen Job noch ausübern konnte, aber zu viel mehr war ich nicht zu motivieren. Ständige Müdigkeit, Antriebslos, nicht belastatbar. Sicher für einen Partner nicht einfach. Ich hätte hier besser Hilfe in Anspruch genommen - doch da wusste ich noch nicht, wie belastend das anscheinend war.

Leider hat sie mir das erst 2 Jahre später gesagt - und als ich es erkannt und endlich dagegen ansteuern konnte, waren Ihre Gefühle für mich nicht mehr da. Alles was ich gemacht habe, kam bei ihr nicht mehr an, obwohl sie gesehen hat, dass ich kämpfe. Ich krempelte mein ganzes Leben um, bin wieder aktiv und unternehmungslustig. Aber für uns war es aus Ihrer Sicht zu spät.
Es gab zig Vorschläge - Paartherapie - Unternehmungen und zu letzt auch der Vorschlag, eine Wochenendwohung/Fewo in Ihrer Heimat anzumieten, weil sie auch heimweh hatte. Wir haben beide dort auch einen gemeinsamen Freudeskreis.
Die Idee war, dass sie jedes zweite WE von do-so dort ist, und ich von sa-so nachkomme. Gesagt getan - bis 03/20 haben wir jetzt die FeWo fest gemiete - aber kurz darauf meinte sie, dass das doch keinen Sinn machen würde. Die letzten Tage, die sie dort verbracht hat, hätte sie mich gar nicht vermisst.

Jetzt leben wir noch zusammen in der gemeinsamen Wohung. Der nächste Schritt ist, dass sie sich eine eigen Wohung gesucht hat. Zum September wird sie ausziehen. Wir sind bemüht, normal und respektvoll mit einander umzugehen. Die letzten Wochenenden hat sie in ihrer Heimat bei Freunden verbracht, damit wir nicht so nah sind.

Da bekam ich die letzten 3 WE also schon einmal einen Vorgeschmack, was es heisst, wenn in der Wohnung Stille einzieht.
Im Moment ist es noch so, dass ich eigentlich trotzdem von Fr nachmittag bis So nur darauf warte, dass sie wieder hier ist.
Aber im September ist auch das dann endgültig vorbei. Ich verzweifel total, wenn ich nur daran denke.

Ich bin sehr traurig, verzweifelt und erlebe gerade eine grausame Einsamkeit. Es tut ihr unendlich leid, mich so zu verletzen, aber sie geht ihren weg konsequent. Sie möchte nicht mehr mit mir zusammen sein. Das tut so weh.

Irgendwie fehlt zur Zeit auch der Sinn.
Für wen komme ich nach der Arbeit nach Hause - da wartet niemand mehr und freut sich auf einen.
Ich habe niemanden mehr, für den ich Sorgen und da sein kann.

Es ist auch im Moment noch sehr kompliziert. Bis auf wenige Ausnahmen wissen unser Freundes-/Bekannten- und Nachbarschaftskreis noch nichts von unserer Trennung. ABER: Dafür ja jetzt Ihr.

Vielleicht liest das hier die/der ein oder andere - kennt das Gefühl auch - und möchte sich eventuell austauschen.
Das wäre lieb.

LG Oli

27.07.2019 15:26 • x 2 #1


N
Wird Dich im Moment nicht sehr trösten, aber die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Krise heißt Wendepunkt

Du steckst da jetzt mittendrin - da muss man durch.

Lass es zu, dass es Dir schlecht geht. Sei traurig, trauer, sei wütend, darf alles sein.

Und gleichzeitig:

Mach weiter.

Tu Dir gezielt Gutes, änder ein paar Dinge, such Dir vielleicht jetzt die Hilfe.

Dann geht es eigentlich schnell wieder aufwärts und Deine Frau merkt dann nächstes Jahr vielleicht auch wieder, warum sie mit Dir zusammen war.

Wenn nicht, wird es auch ok sein.

Hauptsache Du bewegst was und steckst den Kopf nicht in den Sand.

Mir ging es vor 2 Jahren auch richtig dreckig - aber mit Freunden, Sport, und dem Faktor Zeit ging es aufwärts.

Mein Vater ist immer noch sehr krank, aber ich kann da besser mit umgehen.

Meine Flamme hat n neuen Freund, aber zumindest ist mein Selbstwertgefühl wieder besser und ich bin psychisch wieder besser drauf.

Habe angefangen zu malen, mehr Sport gemacht, mich für andere Kontakte geöffnet, usw.

Man muss die Gefühle zulassen und trotzdem weiter gehen. Dann wird das bald wieder

27.07.2019 15:41 • x 4 #2


A


Lebensmittelpunkt bricht weg nach 16 Jahren!

x 3


M
Ich empfehle dir, diese Geschichte durch zu lesen, möglich sie hilft dir
aus-nach-18-ehejahren-wie-jetzt-weiter-und-wozu-t49458.html

27.07.2019 15:52 • x 1 #3


july69
@Nachbar
ich freue mich, dass es dir mittlerweile etwas besser geht
vom Kopf her, weiss ich, das es irgendwann wieder besser werden wird
aber gefühle von krebsgeborenen können manchmal alles überlagern ...

@Mctea
vielen dank für den tipp mit dem thread
ich werde ihn noch ganz lesen, erkenne aber auf den ersten seiten sehr viel von mir und unserer situation wieder.
insbesondere das man festhält bis zum letzten tag.

27.07.2019 16:12 • x 1 #4


N
Momentan kannst Du nur jammern und trotzdem weiter machen.

Beides ist wichtig

Hast Du denn Struktur im Tag? Job? Hobbies? Freunde?

27.07.2019 17:36 • #5


july69
Ja eine gewisse Struktur habe ich.
Job funktioniert, wenn auch oft unkonzentriert und mit den Gedanken wo anders.
Hobbys funktionieren jetzt eher mässig, weil plötzlich alles keinen Spaß mehr macht. Wir aber auch vieles gemeinsam gemacht haben.
Freunde ist im Moment ein Problem. Ich muss gerade feststellen, dass mein bisheriges Netzwerk für so etwas nicht gemacht ist. Und viele unserer Bekannten wissen noch nicht was Sache ist... Noch nicht. Wie sich das dann entwickelt, weiß ich ebenfalls noch nicht.

Sensibel ist machmal ein Nachteil...

27.07.2019 18:06 • #6


Milafree
Ja das stimmt. Menschen, die ein dickeres Fell haben, haben mehr Spaß am Leben und kommen auch oft besser durch, hab ich das Gefühl. Bezw. Sind sie oft auch optimistischer und machen sich nicht überall Gedanken drüber.
Aber man ist, wie man ist. Und wenn es einem nicht gut geht, was ich kenne, dann ist es nicht immer einfach für die Anderen es zu verstehen oder auszuhalten. Ich glaube, das war es zum Schluss auch mit bei uns. Die letzten Jahre waren nicht einfach für uns.
Und er hat jetzt das Glück neu verliebt zu sein und lebt alles aus.
Es ist schwer da zu zugucken, weil man es sich für einen ja auch wünscht, nur ist man eben anderes.
Ich wünsche dir, das dir in nächster Zeit viele gute Dinge über den Weg laufen und dir Mut machen, das es auch für dich weiter geht.

27.07.2019 22:24 • x 1 #7


H
Möchte dir noch den Tipp geben unbedingt deine Gefühle rauszulassen. Bin auch ein krebsgeborener sensibler Kerl und kenne das Ergebnis wenn man sich nicht damit auseinandersetzt.

29.07.2019 01:04 • x 4 #8


P
Hallo Oli,

ich glaube es geht dir schlecht weil ihr eine Trennung auf Raten durchzieht. Sie ist erst im September wirklich weg und bis dahin läuft es, wie schon seit einer Weile, so, dass ihr noch zusammenwohnt während aber klar ist, dass das demnächst geht? Keiner weiß Bescheid im Freundeskreis? Warum nicht?

Ich glaube dieses ganze Arrangement ist die Höchststrafe für dich. Natürlich ist der Moment unerträglich, wenn sie dann wirklich zum letzten Mal geht. Aber das Gute ist: dann bist du in der Talsohle angekommen und ab da geht's nur noch aufwärts. Oder stagniert. Aber jedenfalls bist du ab dem Moment nicht mehr auf dem Weg nach unten. Immerhin.

Jetzt passiert aber genau das. Du sitzt da in der Erwartung, dass der größte Mist noch kommt. Du als Passagier in einem Flugzeug, das im Sturzflug ist...

Sie hat das alles ja vom Praktischen her gut organisiert - für sich. Wichtig ist, dass du dich jetzt dringend um deine Bedürfnisse kümmerst und damit meine ich vor allem, dass du dich um dein emotionales Wohlbefinden kümmerst. Das klingt jetzt blöd weil von der Komfortzone bist und bleibst du natürlich weit entfernt - aber dass du zumindest das, was möglich ist, angehst.

- Ich würde beispielsweise SOFORT eine räumliche Trennung herbeiführen. Du schreibst, finanziell seid ihr auf der sicheren Seite (ich beneide dich! :- ). Dann lässt es sich arrangieren, dass sie sofort auszieht. Hotel, Freunde.... egal. Raus aus deiner Bude!
- Offenbart euch dem Bekanntenkreis, Schluss mit der unsinnigen Geheimhaltung. Es wird eh bekannt, also worauf wartet ihr?
- Lass' dich insbesondere von deinen Freunden auffangen. Dazu sind Freunde da! Du stehst auf der Matte, wenn's bei denen brennt - jetzt müssen die bei dir löschen. Du wirst merken, dass es gut tut wenn du da offene Ohren findest.
- Sitze nicht sinnlos zuhause rum! Sport ist ein wahres Zaubermittel um sich abzulenken, den Kopf frei zu kriegen, Stress abzubauen, sich körperlich fit zu halten und sich etwas Gutes zu tun. Wenn du bisher nix gemacht hast und Couchpotato warst: egal, kannst sofort anfangen! Radfahren, Nordic Walking, schwimmen gehen, wandern... kann man direkt und ohne große Vorbereitung starten.
- Volkshochschule... gibt es da (oder anderweitig) irgendeinen Kurs, der dich anspricht? Ob Yoga zur Entspannung, Bilder malen, Reisevorträge... Bootsführerschein, Segelschein, Socken häkeln... schnapp dir einen E-Scooter, die gerade überall wie Pilze aus dem Boden schießen, und dreh' ne Runde durch die Stadt, einfach so. Geh' raus, beschäftige dich mit Dingen. Triff' Leute. Grillen mit deinen Kumpels, melde dich in kostenlosen Date-Börsen an und schau ganz unverbindlich, was im Angebot ist. Du bist jetzt nicht im richtigen Mindset um irgendwen kennenzulernen und deine Frau nahtlos auszutauschen. Schreibe deswegen keine Frau an solange du im Trauerkloß-Modus bist, aber du kannst erkennen: es rennen viele andere Frauen herum und wenn du mal irgendwann soweit bist, kannst du deine Angel in den Teich werfen...
- Wenn's allzu belastend ist: frage deinen Arzt nach einem Medikament, was dich bei strenger Indikationsstellung für einen kurzen Zeitraum abschottet. Das löst keine ursächlichen Probleme und ist deswegen mit Vorsicht zu genießen, keiner will abhängig werden und auf diese Weise aus der Realität zu flüchten bringt auch nix. Es kann aber punktuell, zum Beispiel in dem Moment, wo deine Frau wirklich geht, helfen damit du durchkommst.

Entscheidend ist, dass du AKTIV wirst. Nicht panisch im abstürzenden Flugzeug sitzen und tatenlos auf die Stunde 0 im September warten, also den finalen Aufprall. Geh' das, was zu regeln ist (Frau raus aus deiner Bude, Umfeld informieren), jetzt an! Augen zu und durch. Und dann bleib' in Bewegung, sei aktiv, Beispiele habe ich dir genannt.

Das sind natürlich alles keine perfekten Narkosemittel. Du wirst nicht schmerzfrei durchkommen. Aber ein paar schwache Schmerzmittel sind besser als gar keine.

Du bist 50, beruflich und finanziell gut aufgestellt. Da ist Potential. Im Augenblick sieht es nicht rosig aus, aber es kommen bessere Zeiten!

29.07.2019 02:35 • x 7 #9


Gorch_Fock
Hey Oli, kann auch nur zur Aktivität raten. Die Aussagen Deiner Nochfrau finde ich als aussenstehender übrigens als ziemliche Ausreden. Sie hat einen Aufhänger gesucht und ihn in den Lebensereignissen gefunden. Wie hat sich ihr Handyverhalten in den letzten Monaten verändert? Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist hier längst ein Next am Start. Da ihr die klassischen Fehler a la meine Stadt / deine Stadt auch drin habt, ist eine Jugendliebe von vor 17 Jahren möglich, die sich wieder gemeldet hat. Mach Dich geistig auch mal mit diesem Szenario vertraut. Das was Du beschreibst liest sich bei Dir so, dass Du in den 2 Jahren in eine Depression gerutscht bist. Auch hier solltest Du dir Hilfe holen - jetzt bist Du verantwortlich für Dich.

29.07.2019 04:59 • x 1 #10


K
Hallo Oli,
Deine Geschichte hat mich sehr berührt, kann ich darin doch viele Paralleliltäten zu meiner momentanen Situation bzw. Verfassung sehen. Mein NM und ich waren 19 Jahre zusammen, vor 3 Jahren hatte er einen Burnout und war in der Klinik. Seit der Klinik war er total verändert. Es gab keine gemeinsamen Urlaube mehr, auch Silvester habe ich mit unserem Sohn (heute15) alleine gefeiert. Angeblich war er mit seiner Therapiegruppe unterwegs. Ich war so dumm und habe das nicht hinterfragt ich war immer nur damit beschäftigt das Familienleben in der total veränderten Situation einigermassen stabil zu halten, meinem NM den Rücken freizuhalten und unseren Sohn (heute15) durch diese Zeit zu bringen. Ich schob das alles auf seine Erkrankung. Vor ein paar Tagen nun hat er mir erklärt er könne nicht mehr mit mir zusammenleben, wolle alles aber im Guten regeln und sich, aus Rücksicht auf unseren Sohn bis September ausschleichen. Fakt ist, er hat eine Neue, die er in seiner Therapiegruppe kennengelernt hat. Ich bin aus allen Wolken gefallen und muss mir heute eingestehen, dass ich total blind war. Im Nachhinein kann ich nicht verstehen, dass ich ihn nie auf diese Möglichkeit angesprochen habe. Nun stehe ich da, unserem Sohn werden wir morgen von der Trennung erzählen. Er ist auch ein sensibles Krebschen. Ab September sitzen wir dann alleine im Haus. Ich bin zwar nicht ganz so alleine wie Du, ich habe ja noch meinen Sohn, aber der darf NICHT zum Ersatz für meinen NM werden. Er muss Kind bleiben dürfen und nicht aus Mitleid glauben seinen Papa ersetzen zu müssen. Dazu kommt, dass ich mich erst vor Kurzem selbstständig gemacht habe und das ganze erst im Aufbau ist. Ich sehe momentan alles nur wie ein großes tiefes Loch vor mir. Allerdings habe ich mich bereits an eine Therapeutin gewandt und das tut mir gut. Vielleicht schaffst Du diesen Schritt auch und lässt Dir professionell helfen? Das ist kein Zeichen von Schwäche sondern Du zeigst damit, dass Du verantwortungsvoll mit Dir umgehst und das solltest Du Dir Wert sein!

29.07.2019 08:49 • x 2 #11


M
Zitat von july69:
Und viele unserer Bekannten wissen noch nicht was Sache ist... Noch nicht. Wie sich das dann entwickelt, weiß ich ebenfalls noch nicht.

Dann informiere du sie, besser als sie erhalten ihr Wissen von...immerhin bist du der Verlassene. Und sensibelchen muss auch nicht alles aushalten können.
Das ist das Sternzeichen sch. egal.

29.07.2019 08:53 • x 1 #12


N
Hey Oli,

Wir haben uns vor 10 Wochen auch nach 17 jähriger Beziehung getrennt, ich habe zwar ihn gebeten zu gehen, weil er einfach nicht mehr mit mir darüber gesprochen hat was mit ihm los ist und sich immer mehr in sich zurück gezogen hat, aber eigentlich hatte ich dabei die Hoffnung dass er endlich das Reden anfängt nur leider war er dann innerhalb von 5 min. weg und kein Reden hat mehr geholfen ihn wieder zurück zu holen. Er hat sich sofort eine Wohnung gesucht und vor 4 Wochen ist er dann mit Sack und Pack ausgezogen.

Ich habe zuerst gedacht ich müsste ganz viel unternehmen weil mir zu Hause die Decke auf den Kopf gefallen ist. Dann habe ich irgendwann festgestellt, dass dieses Rausgehen eher eine Art Flucht war/ist vor meinen Gedanken, vor der Trauer, der Realität dass ich jetzt wirklich alleine da sitze und dem Verarbeiten der letzten 17 Jahre.

Ich bin viel am Nachdenken, habe auch viele Fehler gefunden die auch ich gemacht habe und die vermutlich auch dazu geführt haben, dass wir uns auseinander gelebt haben, aber ich bin zumindest so weit, dass ich mich nicht mehr über diese Fehler ärgere so a la hätte ich doch das besser so gemacht odrr jenes besser so. Ich glaube wir haben beide versucht unser bestes zu geben und sind halt leider gescheitert. Es tut weh sich das eingestehen zu müssen, aber es ist die Wahrheit.

Ich weiß nicht ob es Dir aktuell hilft viel zu unternehmen oder ob Du eher der Typ bist, der Ruhe braucht? Ich z. B. habe ganz viel geredet mit guten Freunden, zu Beginn habe ich sehr über meinen Ex geschimpft, mittlerweile sehe ich auch meine Anteile an dem ganzen Scheitern. Er aber ist kein Typ zum Reden, er macht leider (zumindest aus meiner Sicht) alles mit sich allein aus, obwohl im seine besten Freunde alle angeboten haben, dass er zum Reden vorbeikommen kann.

Ich kann mir gerade nicht vorstellen wie es gewesen wäre noch weiter in einer Wohnung zumleben und zu wissen dass er aber in 4 Wochen auszieht? Ich glaube aber das hätte mich noch merh kaputt gemacht. Wenn Du die Möglichkeit hast in dieser Zeit irgendwo anders unterzukommen würde ich das versuchen um den Leidensdruck ein wenug zu verringern.

Ich wünsch Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft für die nächste Zeit und ja, ich glaube nicht, dass da unbedingt ein anderer Mann hinterstecken muss, ich glaube man kann auch ohne eine andere Person im Hintergrund feststellen, dass es das eben einfach nicht mehr ist so.

Lg
Nutsy

29.07.2019 10:33 • x 3 #13


Käsestulle
Ich kann auch nur zur räumlichen Trennung raten. Den Spaß mit dem Nebeneinanderherleben hatte ich vier Wochen. In der Zeit konnte ich kaum essen oder schlafen. Seit sie weg ist, geht das aber wieder. Solange ihr noch etwas teilt, hältst du fest. Je länger du festhälst, desto schwerer fällt das Loslassen. Der Moment wenn sie geht wird schlimm. Aber das wird er so oder so. Was du jetzt machst ist aber die reinste Folter. Vor allem, wenn du feststellst, dass es dem anderen mit dem Zustand gar nicht mal so schlecht zu gehen scheint...

29.07.2019 10:38 • x 1 #14


july69
Ihr Lieben,

ich habe mich sehr über die zahlreichen Nachrichten, Anregungen und Mutmachungen (gibt es so ein Wort?) gefreut und werde mal versuchen, an späterer Stelle diese hier aufzugreifen.

Zuerst einmal möchte ich aber beschreiben, wie es die letzten Tage so war.

Am letzten Samstag habe ich mich ja ausgiebig mit diesem Forum beschäftigt - dass war teilweise gut, teilweise auch nicht.

Auf jeden Fall hatte ich mich auch noch spontan in Essen zu einer Veranstalltung für Sonntag angemeldet.
War ein komisches Gefühl, sich mit (wild)fremden Leuten zu verabreden - ich wusste aber, dass ich das einfach tun sollte.

Am So ging es mir zuerst ganz gut - soweit das überhaupt geht - dann aber wieder eher traurig.
Freue mich, dass ich 1,5 h Sport gemacht habe und später vielleicht eine gute Zeit in Essen verbringen kann.
Leider wurde das Event 90 Minuten vorher abgesagt - SCHADE - aber aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht möglich.

Ab da habe ich den Tag leider wieder eher mit Warten verbracht.

Irgendwann mich dann aber aufgerafft, einen Spaziergang zu machen, weil ich mich an die Worte einer guten Freundin,
welche leider schwer krank ist, erinnert habe: Denk positiv, das Leben ist schön, und das kann auch die Schönheit einer Blüte sein.
Es gelingt mir nicht. Nichts ist schön zur Zeit. - selbst wenn sie direkt vor mir wären, würde ich sie nicht erkennen können.

Beim Rückweg habe ich dann noch zufällig die Jungs im Cafe getroffen. Nette Runde mit 7 Leuten - ein wenig Ablenkung. Aber natürlich war auch hier A. Gesprächsthema. Wo sie denn sei, was sie denn macht, wie es ihr geht - und dass wir ja immer so viel Spaß zusammen hätten - Yes.

Dann irgendwann nach Hause, ferngesehen. A. ruft an und fragt wie es mir geht und das sie sich jetzt auf den Rückweg machen will. Lieb, dass sie fragt - ich sage die Wahrheit: schlecht!
Als sie wieder da ist, möchte sie mit mir reden. OK. Ich erzähle ihr von meinem WE und der Vorstellung, dass sie und Ihre Sachen hier bald nicht mehr sein werden. Dass DAS für mich zurzeit eine unerträgliche Vorstellung sei.
Sie beschwert sich, dass ich sie damit unbewusst unter Druck setzen würde und sie ja dann auch ein schlechtes Gewisse habe und es ihr dabei nicht gut geht. Sie hätte schließlich auch Ängste vor dem, was kommt - ich frage nach: Alleine in einer neuen Wohung und ab dann ihr Leben alleine geregelt bekommen. Ich sage ihr, dass sie sich das aber so ausgesucht hat - ich mir nicht.

Am Mo fängt meine Arbeitswoche an. Ich bin müde und gerädert. Habe schlecht geschlafen. Da wir morgens Morgens gleichzeitig aufstehen - nur kurz geredet. Wollte meinen Kaffee alleine im Büro trinken. Warum ich das denn jetzt machen wollte: Weil sie ja nichts mehr mit mir zu tun haben möchte ?!? Das würde aber so nicht stimmen. Wir sollten die letzten Tage nicht noch schlimmer machen. *gggrmpf* . Nachher wollte sie sich nach Einrichtungsgegenständen umschauen. Ob ich mir die vorher im INET anschauen wolle - NEIN - will ich nicht.

Das ist nur mal ein Beispeil wie es zurzeit ist...

Sie ist sich unsicher, will aber gleichzeitig ihr ganzes Leben ab jetzt selbstbestimmt leben. Gleichzeitg will sie meine Meinung, um Sicherheit zu bekommen. Das geht so aber nicht. Andererseits ist es auf gar keinen Fall mein Bestreben, ihr zu Schaden.
Sie wird mich nicht ausnutzen an dieser Stelle - dass ist gegen ihre Persönlichkeit.

Wir waren 16 Jahre ein Team, eine Partnerschaft, eine Sicherheitsgemeinschaft und vieles mehr.
Werte wie ein respektvoller Umgang, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sind uns immer wichtig gewesen
- und werden es auch weiterhin bleiben!

OK, sie liebt mich nicht mehr, sie möchte nicht länger mit mir zusammen leben - aber deshalb ist es ihr nicht egal, wie es mir, dem Menschen Oli, geht - sie wird immer für mich da sein - genau wie ich auch für sie. Nur eben nicht als Paar.
... und das hat sie für sich schon umgesetzt - ich muss es noch lernen.
Ansonsten würden wir noch etwas ganz anderes, kostbares verlieren: Einen wundervollen Menschen.
Davon lernt man nicht ganz soviele im Laufe seines Lebens kennen.

Deshalb ist es für mich auch keine Option, dass sie z.B. aus unserer gemeinsamen Wohnung ausziehen soll.
Es ist auch im Moment völlig unerheblich, ob es eventuell doch jemanden anderen gibt. Es ÄNDERT meine Situation nicht.

Ich habe sie verloren - ob aufrgund unserer Lebensumstände, zu denen wir beide beigetragen haben, weil wir nicht frühzeitig reagiert haben oder konnten oder aber, weil sie sich in jemanden anderen verliebt hat.

Und Letzteres bezweifel ich an dieser Stelle erst einmal. Sollte es anders sein, werde ich es hier berichten.

02.08.2019 07:49 • x 3 #15


A


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