Lieber Kern
Vielleicht solltest du dich und dein Wohl in deinen Fokus rücken und nicht so sehr dir den Kopf über mögliche Gefühle und Gedanken deiner Partnerin zerbrechen.
Dadurch, dass du ihre Liebe anzweifelst, stellt du deine eigene Liebenswertigkeit in Frage.
Zitat von Kern: Quasi müsste der entmachtete Partner den Spieß umdrehen, dem anderen nicht zeigen dass er beunruhigt ist, dass er Kummer und Angst hat. Wäre ein guter Job für einen Schauspieler. Ich bin mir nicht mal sicher ob ich das schaffen würde.
Zuerst einmal, warum lässt du dich entmachten?
Für das von dir gefühlte Machtgefälle bis du selbst verantwortlich.
Warum gibst du Macht ab?
Warum darf deine Frau entscheiden, wann du ihren Betrug überwunden hast?
Nix schauspielern - sei, wie du bist!
Nur, zeig dich nicht so bedürftig.
Hast du mal darüber nachgedacht, dass du auch ein ganz besonderer Mensch für deine Frau bist und sie glücklich sein kann, dich zu haben und - besonders wichtig! - nicht selbstverständlich für sie bist.
Ja klar, ist es zermürbend sich ständig mit der Vergangenheit auseinandersetzen zu müssen.
Es ist ein mühseliger Weg - es dauert einfach und funktioniert auch nicht immer.
Geh mal in dich und überlege, was dir fehlt, um mit der Vergangenheit abzuschließen.
... und, was du brauchst, um deiner Frau wirklich zu verzeihen.
Denn genau das hat bisher nicht geklappt.
Auch damit dies gelingt, ist es erforderlich, dass sich deine Frau nach wie vor einbringt.
Zitat von Kern: Ich habe auch immer noch das Problem der besten Freundin. Ich glaube auch fast dass die sich gern einmischt, und meiner Frau fachliche Ratschläge gibt. Sie hat mir auch mal erzählt dass sie meine Frau mal ungläubig gefragt hat, ob ich das den immer noch nicht verkraftet hätte
Ganz ehrlich, wiegt die Meinung dieser Freundin mehr, als deine?
Das zeigt eigentlich ganz deutlich, dass eure damals (direkt danach) geführten Gespräche zwar vielleicht stattgefunden haben, aber nie die erforderliche Tiefe erlangt hatten.
Denn sonst wäre deine Befindlichkeit wichtiger.
Zitat von Kern: Kümmere ich mich mehr um mich, denkt sie dass ich kein Interesse habe. Und entfernt sich noch weiter?
Wenn du dich um dich kümmerst, dann ist es genau das, was du tun solltest!
Kümmert sich deine Frau nicht auch um sich selbst?
Gehört es nicht auch zu einer funktionierenden Partnerschaft, dass man auch auf sich selbst achtet?
Ist nicht eine gewisse gelebte Eigenliebe (ich spreche nicht von Egoismus) notwendig, um auch von dem Partner geliebt zu werden?
Es ist eine fundamentale Voraussetzung für eine Partnerschaft auf Augenhöhe und somit ohne Machtgefälle.