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Männer die sofort in eine neue Beziehung springen!

M
@Downinahole

Du irrst dich und du irrst dich ganz gewaltig. Glaub mir - nach einer Dekade und gleichzeitig einem Drittel deines Lebens mit einer Person, die du abgöttisch geliebt hast fühlst du dich so entkernt und leer, dass du gar nicht mehr weißt, wer du überhaupt bist oder mal warst. Aber es geht hier ja nicht um Vergleiche oder wer es schlimmer hat. Tatsache ist:

Du drehst es jetzt so hin, als hätte ich nach 9 Jahren Beziehung ein positiveres Trennungserlebnis gehabt als du nach deinen 10 Monaten. Du machst das aber nur, weil du MEINE Interpretation der Ereignisse gelesen hast. Dass diese positiv ist, ist kein objektiver Fakt, sondern lediglich meine Entscheidung (!). Es war harte Arbeit, bei dieser Sichtweise anzukommen. Glaub mir, ich könnte es genau so schwarz sehen wie du - und das könnte ich noch viel besser als du.

Ich war ein sehr depressiver Teenager mit Selbstmordgedanken und dem vollen Programm . positiv denken zu lernen war die größte und beste Errungenschaft meines Lebens. Du musst dich eben entscheiden: Willst du aufgeben und das einzige Leben, das du hast wegschmeißen oder willst du versuchen zu leben? Letztendlich kann man nur zu dem Schluss kommen, niemals aufzugeben - denn alles ist besser als tot zu sein.

Es ist NUR in deinem Kopf und es ist niemals zu spät.

12.03.2018 16:10 • x 5 #121


K
Zitat von Marcus85:
Zusätzlich dazu ist ein neuer Mensch wie eine Art Betäubung. Das kann, wie bei einer physischen Verletzung, sinnvoll sein, um vom Schmerz nicht verrückt zu werden. Wichtig ist, dass man in diesem Prozess niemanden verletzt.


Ich hab das jetzt, gerade auch hier im Forum, SO oft gelesen, dass ich mal sagen muss - ich möchte jedenfalls für niemanden das Betäubungsmittel, die Ablenkung oder der Ego-Push fürs angeknackte Selbstwertgefühl sein und ich möchte meinerseits auch niemals einen anderen Menschen für irgendwas davon missbrauchen. Ich frage mich manchmal wirklich, was mit der Welt los ist, dass das heutzutage zum guten Ton zu gehören scheint.
Natürlich verletzt man andere Menschen damit. Man benutzt sie und ihre Hoffnungen, Wünsche und Sehnsüchte. Ja, ich weiß, gerade Männer machen es sich da gern leicht und sagen ja im Vorfeld, was sie wollen und was nicht. Dass der andere Mensch trotzdem entsprechende Hoffnungen entwickelt, scheint dabei irgendwie allen egal zu sein. (Nur der Ordnung halber - das gilt natürlich auch im umgekehrten Fall, nur erlebe ich dieses Benutzen zur Ablenkung seltener bei Frauen als bei Männern)

Sorry, dass Du meinen Zorn darüber jetzt abgekriegt hast, aber ich empfand gerade Deine Formulierung diesbezüglich als unschön. Deshalb konnte ich mir an dieser Stelle grad nicht verkneifen.

12.03.2018 16:20 • x 3 #122


A


Männer die sofort in eine neue Beziehung springen!

x 3


N
Dieses Thema passt ja gerade sehr gut zu meiner Situation - auch wenn es eben anders herum ist.

Grundsätzlich finde ich eine neue Partnerschaft oder einen Seelentröster nicht schlimmer als wenn die Trennung ohne einen Neuen vollzogen wird. Vielleicht sogar das Gegenteil, da man so die Hoffnung gleich begraben kann. Nun kommt die Trennung und das wars. Hart - ja - aber wenigistens nicht in Raten.

ABER: Der Respekt darf nicht fehlen. Man sollte abwägen wer in die Beziehung involviert ist - in meinem Fall drei Kinder. Wie werden die nächsten Wochen aussehen? Was kann ich tun um das Ende repektvoll zu gestalten. Menschen laufen monatelang mit ihren Zweifeln rum, weil man dem anderen ja nicht so weh tun möchte. Und kommt es dann zur Trennung ist es plötzlich alles egal. Auch wenn man eine neue F.-Beziehung eingeht, kann man das m. M. respektvoll beenden.

Tatsache ist, wir sind dann getrennt. Wir haben keinen Anspruch mehr zu erfahren wo der andere ist, was er macht. Es wäre ein Leichtes dann wenigestens ehrlich zu sein und zu sagen, ich brauche das jetzt so, daher habe ich mich vielleicht sogar genau deshalb getrennt.

Auf einem anderen Blatt steht allerdings, dass ich finde wir leben zunehmend in einer Welt in der es nur noch auf das persönliche Empfinden ankommt. Man setzt Kinder in die Welt und überbehütet sie vielleicht. Man möchte alles Böse von ihnen fernhalten. Aber da, wo es wirklich drauf ankommt, Familie und Vertrauen, da versagen wir zunehmend. Wenn ich mir den ganzen Tag das Leben anderer in FB anschaue, Kontakte zu verflossenen halte, etc.ist die Konkurenz groß. Und anstatt sich von vorne herein mit der Beziehung zu beschäftigen wird verdrängt und geträumt.

Glück ist subjektiv und eine Lebenseinstellung: Ich freue mich über meine Gehaltserhöhung von 500 EUR genau solange, bis ich erfahre, dass alle anderen 1.000 EUR bekommen haben!

12.03.2018 17:06 • x 1 #123


S
@Marcus85 Vielen Dank für diesen ehrlichen Beitrag.

Ich fand es schön zu hören, dass es auch bei Männern über ein Jahr dauern kann, bis man wieder ernsthaft zu sich findet und bereit ist für etwas neues. Ich als Frau gehe nämlich gerade diesen Weg und werde von meinen Kumpels regelmäßig dafür aufgezogen (wir wurden komischerweise alle zur gleichen Zeit verlassen), weil ich mir bewusst Zeit nehme, mich und meine Bedürfnisse wieder zu entdecken. Meine Kumpels hingegen betäuben ihren Schmerz mit zwanghafter Suche nach einer Neuen und wollen mir weismachen, dass man nur so über die ehemalige Beziehung hinweg kommt. Und auch wenn ich noch täglich an meinen Ex denke und auch wie du immer noch fest davon überzeug bin, dass es die große Liebe war, so muss ich uns beide doch kurz mit DEINEN Worten an etwas erinnern:
Zitat von Marcus85:
Will ich das wieder so? Ganz bestimmt nicht. Es ist ungesund, auf diese Art und Weise zu lieben - auch und vor allem für eine Beziehung.

Nein, diese Liebe will auch ich nicht mehr. Also kann es vielleicht doch nicht die große Liebe gewesen sein, sondern vielleicht eine von vielen. Wer weiß, was die Zeit bringt ... ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück auf deinem weiteren Weg!

12.03.2018 17:16 • x 1 #124


Memyself
@Marcus85

Man kann sich alles schön reden.
Und es ist sehr wohl ein Unterschied ob man 9 Jahre oder 10 Monate in einer Beziehung war. Ich gönne dir, dass du Bewältigungsstrategien hast, die dazu geführt haben, dass es dir heute gut geht. Ablenkung, Reframing, alles ok.
Doch es gibt Menschen die müssen und wollen durch den Schmerz und nicht irgendwie drumrum.
Ich bin auch lieber durch den Schmerz, wollte verstehen warum ich so abartig leide, wo andere sich umdrehen und irgendwie weitermachen. Mir ging es erst besser als ich verstand welche Ereignisse in meiner Vergangenheitheit ein so selbstzerstörerisches Programm gestartet haben.
Dann kam ich zur Ruhe, hab mich selbst verstanden mich nicht mehr zerfressen warum ich bin wie ich bin.
Jedem seinen Weg. Nur, wer drumrum geht, dem wird nie gelingen das Problem an der Wurzel zu packen.

12.03.2018 17:36 • x 4 #125


Gast17
Ich möchte die Aussage Gleich in die nächste Beziehung springen ein bißchen erweitern oder umformulieren. Zunächst möchte ich anmerken, dass man das nicht wie im Threadtitel angegeben nur auf Männer beziehen sollte. Das ist eine Sache, die beide Geschlechter gleichermaßen betrifft. Zum anderen denke ich, es ist nicht immer ausschlaggebend, wieviel Zeit zwischen den Beziehungen liegt. Natürlich gibt es in den meisten Fällen etwas aufzuarbeiten nach einer beendeten Beziehung, denn es hat seine Gründe, warum die Beziehung nicht mehr besteht. In erster Linie sollte man sich überlegen wo man selbst seinen Teil zum Scheitern beigetragen hat und was man das nächste Mal besser machen möchte, unabhängig davon ob man der Verlasser oder der Verlassene ist. Auch kann es hilfreich sein, eine beendete Beziehung erst einige Zeit sacken zu lassen, damit man sich selber klar werden kann, was man genau möchte im Leben und wie der Weg weiter gehen soll. Und das geht wohl nur über Zeit.

Jedoch ist eine Sache in meinen Augen noch wichtiger als die Zeit, die zwischen zwei Beziehungen liegt: Die Frage, ob man grundsätzlich bereit ist für eine Beziehung.

Folgende Aussagen werden ja gerne in den Raum geworfen:

- Sei erst mal mit dir selbst zufrieden, nur dann bist du in der Lage, eine glückliche Beziehung zu führen.
- Nur wenn du auch glücklich allein leben kannst sollte eine Beziehung für dich in Frage kommen.
- Kümmere dich erstmal deine eigenen Themen und arbeite an deinem Selbstwert, bevor du eine Beziehung eingehst.

Bei solchen (zweifellos richtigen!) Aussagen bin ich immer skeptisch, weil diese objektiv nicht messbar sind. Der eine legt eher härtere Maßstäbe bei sich an, der andere sieht das viel lockerer. Wo der eine zum Beispiel sagt Hier bin ich wohl noch zu unreif und muss erst lernen meine Emotionen besser unter Kontrolle zu halten fällt dem anderen gar nicht auf, dass er überhaupt emotional reagiert, sondern rechtfertigt sein Verhalten durch scheinbare Fehler anderer Leute. Einen objektiven Maßstab gibt es hier nicht. Das hat zur Folge, dass es Menschen gibt, die sich überhaupt nichts zutrauen und ständig Single bleiben, weil sie denken sie wären noch nicht gut genug für eine Beziehung und andere, die sich von einer Beziehung in die nächste stürzen und jedesmal den Partnern oder äußeren Umständen die Schuld für das Scheitern geben (und davon auch zu hundert Prozent überzeugt sind!).

Eine Frage, die mir oft durch den Kopf geht, ist, ob es irgendeinen Indikator gibt, an dem jemand erkennen kann, ob er wirklich reif für eine Beziehung ist. Aber ich sehe leider keinen, zumindest keinen leicht erkenn- und messbaren. Ein Anhaltspunkt ist wohl ein inneres Gefühl, irgendwo im Unterbewusstsein versteckt, so ein Bauchgefühl, das einem zeigt, ob man (grundsätzlich oder wieder) fähig bzw. bereit für eine Beziehung ist. Aber auch dieses ist von Mensch zu Mensch verschieden, kann trügen und ist auch unabhängig von der Zeit, die zwischen zwei Beziehungen liegt.

Wie auch immer, irgendeinen Vorteil, irgendeinen Mehrwert für das eigene Leben müssen Beziehungen haben, egal wie glücklich die Person auch als Single sein mag, denn sonst würde keiner eine Beziehung eingehen. Wenn das Leben aber schon so toll ist, d.h. wenn die drei oben erwähnten Aussagen erfüllt sind, warum dann überhaupt eine Beziehung eingehen? Ich denke der Grund ist der, dass eine Beziehung immer einen Schub für das Selbstwertgefühl gibt, egal wie zufrieden wir auch ohne Partner sein mögen. Wir fühlen uns umfassend akzeptiert und gerade zu Beginn ist da meist eine Liebe und Annahme spürbar, wie sie in dieser vorbehaltlosen Form nur mit Vater- und Mutterliebe vergleichbar ist.

Es gibt wohl keine allgemeingültige Regel, wieviel Zeit nach einer so und so langen Beziehung liegen muss, bis wieder eine neue eingegangen werden sollte. Auch gibt es denke ich keinen erkennbaren Ansatzpunkt, um zu erkennen, welche Menschen grundsätzlich bereit sind für eine Beziehung und welche nicht. Fakt ist wohl: Jeder Mensch hat einen mehr oder weniger großen Knacks. Jeder Mensch ab einem bestimmten Alter ist in irgendeiner Weise beziehungsgeschädigt, jeder hat Stärken und Schwächen, jeder hat gute Tage und schlechte. Der eine kann dies besser, der andere das, der eine ist impulsiver, der andere ruhiger, der eine mag Cola, der andere Wasser. Keiner ist perfekt und keiner völlig neben der Kappe.

Wir sind alle irgendwo dazwischen und jeder muss selbst mit sich ausmachen und für sich selbst entscheiden, was gut für ihn ist und ob er grundsätzlich eine Beziehung haben will und wieviel Auszeit er sich dazwischen geben möchte. Was für den einen zu lange ist, ist für den anderen zu kurz und dem einen fällt es viel leichter, alleine zu sein als dem anderen. Was aber noch lange nicht heißen muss, dass derjenige, dem das Alleinsein leichter fällt, automatisch irgendwie reifer oder erwachsener sein muss als derjenige der nicht lange alleine sein kann. Ich sehe diese beiden Aspekte (Alleinseinkönnen und Zufriedensein) eher als voneinander unabhängige Faktoren, wie es z.B. auch keinen Zusammenhang gibt zwischen Lieblingsessen und Lieblingsurlaubsziel. Dennoch gibt es sicherlich Menschen, bei denen das Warmwechseln zu einem Muster wird und die viele gescheiterte Beziehungen hinter sich haben. Das sollte dann schon zu denken geben, aber pauschal ist dieses Thema ganz schwierig zu betrachten, weil es sehr komplex ist.

12.03.2018 20:33 • x 2 #126


N
Ich bin da wohl einfacher. Ich bin bereit, wenn ich mich frisch und von Herzen verliebe.

Zu einer Trennung gehören zwei. Aber das ist nicht immer die Frage von schuld oder das man an sich arbeiten muss. Es kann einfach sein, dass man unterschiedliche Ziele verfolgt, Eine Midlife-Crisis bei einem Auftritt, eine besonders anziehende Begegnung, eine Verkettung von Missverständnissen, etc. jeder ist für sein Glück verantwortlich, nicht der Partner. Leider wird genau das scheinbar häufig zusammen geworfen. Ich bin nicht glücklich in der Beziehung, also tausche ich den Partner. Dann müsste man an sich arbeiten. Aber warum sollte der andere an sich arbeiten? Er war glücklich und kann unter Umständen nichts dafür, dass der andere was anderes im Leben will.

Ich halte es für falsch dem zu viel Bedeutung beizumessen, es sei denn man hat Anhaltspunkte dazu. Automatisch zu glauben, nur weil eine Beziehung gescheitert ist, muss man sich verändern ist mir zu allgemein.

Es geht darum den anderen loszulassen und eine neue Partnerschaft dadurch nicht mit Altlasten zu verseuchen. Es geht darum nicht die Lücke zu füllen, sondern etwas Neues, erfrischendes, bereicherndes zu starten. Wenn man soweit ist, ist es egal ob drei Monate oder drei Jahre vergangen sind.

Verarbeitung heißt nicht zwingend Erkenntnis. Wenn ich mir in den Finger schneide heilt die Wunde. Aber dadurch werde ich ja nicht zwingend mein Verhalten beim Kartoffeln schälen ändern.

Ich meine einfach man muss aufpassen.

Der beste Weg beziehungsunfähig zu werden ist, besonders viele davon zu haben (Woody Allan)

12.03.2018 21:04 • x 2 #127


O
Nadja,
ich machte Dein Thema auf,
um was Hilfreiches zu lesen
über Selbstliebe.
Und nun lese ich bei Dir,
was ich Jahre über Jahre selber gemacht habe und seit meiner Kindheit kenne:
Das was von ihm kommt, zu überschätzen,
und eine hässliche Bemerkung zu unterschätzen.
Bei mir ist die Lösung,
mir zu überlegen, was ICH selbst tun möchte, für mich ohne Mann,
und nicht den Mann zu idealisieren, der sich anschwärmen lässt und mit seiner hässlichen Bemerkung
sein wirkliches Desinteresse zeigt.
Je mehr eigenes Leben ich führe, um so weniger schwärme ich jemand an, und um so mehr Umgang habe ich in den Hobbygruppen z.B. mit sympathischen Männern, die sich normal für mich interessieren.

09.11.2018 09:56 • x 1 #128


O
... gehört in anderes Thema.

09.11.2018 09:59 • #129


M
Ich kann dich gut verstehen.ich war in einer Beziehung 9jahre.zu erst distanzierte er sich.Dann beschlossen wir getrennte Wohnungen. In der Hoffnung es wird besser mit etwas Abstand. Das Ende war er sagte mir vor 2wochen,er liebt mich nicht mehr.müsste erstmal eine pause haben.ich dachte erst er ist in der midleidkrise.er ist 52.aber dann fing er an mir Vorwürfe zumachen und die gemeinsamen Jahre schlecht zu machen.vor 2tagen habe ich dann von Bekannten erfahren er hat längst eine neue.ich bin immer noch unter Schock und stelle grade alles in frage.
Erst sagte ich mir noch okay das kann nicht gut gehen aber jetzt weiss ich ich möchte ihn nie wieder sehen.
Es tut sehr weh und ich weiss nicht wie ich damit um gehen soll.
Ich habe Angst das wenn es da vorbei ist er wieder vor der tür steht.bis dahin muss ich irgendwie heilen um dann stark zu sein.es ist ein Schlag ins Gesicht.ich verstehe nicht wie man jemanden so austauschen kann.ich hoffe das kama kommt auf ihn zurück.

10.11.2019 23:29 • #130


L
Zitat von Positivevibes:
Ich weiß das man das nicht pauschalisieren soll oder kann,
aber ich habe in meinem Bekannten-und Freundeskreis sehr oft erlebt,
das die Männer nicht mal nach 1-2 Monaten Trennung, eine neue Beziehung beginnen.
Wie ist das möglich?
Man kann doch die alte Beziehung nicht von jetzt auf gleich vergessen.
Man kann doch nicht auf eine kaputte Beziehung direkt eine neue aufbauen?
Sollte man sich nicht erst einmal mit der Trennung befassen statt alles zu verdrängen
und so zu tun als ob nichts gewesen wäre? Ich rede hier vor allem von den Männern, die länger als 2 Jahre eine Beziehung mit ihrer Partnerin hatten und kaum machen Sie aus heiterem Himmel Schluss mit ihr, schon haben sie die nächste am Start.
Die verlassenen hingegen müssen nicht nur mit der Trennung klar kommen sondern auch noch mit dem Schmerz, das der Ex sie sehr schnell mit einer neuen ersetzt hat und die ihm wohl nie wirklich etwas bedeutet hat. Das ist so egoistisch.
Ich hoffe ich bekomme hierzu Antworten aus der Sicht der Männer.


Du sprichst mir so aus der Seele!
Ich frage mich schon öfter und gerade aus aktuellem Anlass wie so etwas funktionieren kann. Glaube oft ist es eher ein Wegrennen, Ego-Push und nicht alleine sein. Beweisen, dass die Entscheidung richtig war.
Für mich geht eine Beziehung tiefer und kann nicht 4 Wochen nach der Trennung aus einer langjährigen Beziehung plötzlich entstehen und da sein. Da gehört mehr dazu.
Offensichtlich für ihn nicht und mit etwas Distanz betrachtet ist es eher lächerlich, auch wenn es oft schwer fällt. Die werden ihre Wunden später versorgen müssen, denn irgendwann müssen auch sie verarbeiten. Das hoffe ich zumindest, denn es ist wie du sagtest zutiefst verletzend und stellt alles noch mehr auf den Kopf. Hoffen wir mal auf das gute alte Karma...

11.11.2019 00:34 • x 1 #131


J
Zitat:
Ich rede hier vor allem von den Männern, die länger als 2 Jahre eine Beziehung mit ihrer Partnerin hatten und kaum machen Sie aus heiterem Himmel Schluss mit ihr, schon haben sie die nächste am Start.

Jetzt wollen wir doch mal die Kirche im Dorf lassen: Das ist lediglich die Außenperspektive. Innen kann das allerdings ganz anders aussehen. Ich will das mal am eigenen Beispiel deutlich machen. Mir wurde damals (Mitte 2017) auch ein sog. warmer Wechsel vorgeworfen, weil ich bereits kurz nach der Trennung von meiner Exfrau (8 Jahre Beziehung davon 6 Jahre verheiratet) im Juli 2017 mit meiner jetzigen Partnerin zusammenkam. Übersehen wurde dabei aber, dass die Ehe eigentlich schon mind. 2 Jahre früher langsam zu Ende gegangen ist - nur, dass die Trennung eben noch nicht endgültig ausgesprochen wurde. Ich habe mich in diesen 2 Jahren immer weiter emotional von meiner Exfrau entfernt und mir bereits eine Menge Gedanken über das Wieso und Warum gemacht. Von einfach in die nächste Beziehung hüpfen ohne Aufarbeitung kann deshalb nicht die Rede sein.

Zitat:
Die verlassenen hingegen müssen nicht nur mit der Trennung klar kommen sondern auch noch mit dem Schmerz, das der Ex sie sehr schnell mit einer neuen ersetzt hat und die ihm wohl nie wirklich etwas bedeutet hat. Das ist so egoistisch.

Auch das finde ich etwas einseitig. Natürlich ist die Trennung für den/die Verlassene/n meistens schlimmer als für den/die Verlasser/in. Das entbindet aber den/die Verlassene/n nicht davon, auch mal vor der eigenen Haustür zu kehren. Zu einer Trennung gehören immer zwei und auch die verlassene Seite hat Anteile an der Entwicklung. Zurück zu meinem Beispiel: Leider weiss ich bis heute nicht, ob meine Exfrau es endlich kapiert hat, was da in den letzten zwei Jahren Ehe abgelaufen ist. Schlimmstenfalls steckt sie immer noch in den alten Mustern und wird in der nächsten Beziehung früher oder später vor die gleiche Wand fahren. Ich habe mich im Laufe der aktuellen Beziehung um eine schrittweise Aufarbeitung der Problematik bemüht, bei der das Scheitern der Ehe eigentlich nur ein Symptom gewesen ist, bin in Therapie gegangen und der Weg hat gerade erst begonnen. Dahinter steckt für mich die Motivation, diese Fehler der Vergangenheit, die sich als Muster durch sämtliche früheren Beziehungen ziehen, nicht noch einmal zu machen, weil mir die jetzige Beziehung einfach zu wichtig ist.

11.11.2019 10:03 • #132


Vegetari
Zitat von jaqen_h_ghar:
Dahinter steckt für mich die Motivation, diese Fehler der Vergangenheit, die sich als Muster durch sämtliche früheren Beziehungen ziehen, nicht noch einmal zu machen, weil mir die jetzige Beziehung einfach zu wichtig ist.


Ja ,
die Wahrscheinlichkeit ist wirklich gross,dass sich Fehler wiederholen.
Man nimmt sich selbst (unfertig) immer mit ,egal mit welchem neuen Partner man zusamnen kommt. Die nächste Beziehung ,die besser werden soll ,hängt überhaupt nicht vom nächsten Partner ab,sondern nur von einem selbst!

Reflexion /Aufarbeitung ist gut und sogar wichtig ,um nachfolgende Beziehungen zu stabilisieren und besser zu machen als vorher.


Eine restliches Risiko sehe ich allerdings für Dich :

100% entliebt und abgelöst warst Du damals sehr wahrscheinlich beim Warmwechsel nicht . Auch wenn noch 5 oder 10 % Restliebe für alte Partnerin bewusst oder unbewusst vorhanden war ,fehlen diese Prozente für die neue Liebe.
Und dazu fehlte Dir ein wirkliches Vakkum zwischen alter und neuer Beziehung ! Die beste Investition in sich selbst wäre erstmal 1-2 Jahre allein leben ,zu sich selbst finden ,bevor man sich neu bindet.
Aber wer kann sich selbst allein aushalten,genügt sich selbst? Die meisten,vor allem Männer können schlecht allein leben.

Nur 2 reife unabhängige Ichs können sich stabiler binden und sich viel besser ergänzen und Nähe und Distanz besser ausgleichen.
Tut mir leid ....aber so sehe ich es5

11.11.2019 15:37 • #133


J
Zitat:
Auch wenn noch 5 oder 10 % Restliebe für alte Partnerin bewusst oder unbewusst vorhanden war ,fehlen diese Prozente für die neue Liebe.

Interessante Rechnung. Ob das im indivuellen Fall immer wirklich alles so hinhaut, sei einmal dahingestellt.

Zitat:
Nur 2 reife unabhängige Ichs können sich stabiler binden und sich viel besser ergänzen und Nähe und Distanz besser ausgleichen.

Wenn das das ausschlagebende Kriterium wäre, hätte ich mit meinem Komplextrauma lebenslängliches Beziehungsverbot.

11.11.2019 16:48 • #134


S
Hallo,

hier sind so viele unterschiedliche Meinungen und Aussagen zu lesen. Diese Dinge betreffen immer einen Charakter, einen Menschen und deren Geschichte und aktuelle Lebenssituation.

Viele Dinge sind gleichermaßen richtig, aber auch falsch, je nachdem ob man sich darin wiederfinden kann oder nicht. Ich habe auch messbar gelesen, sind Emotionen denn messbar? Na gut, die Skala 1-10 halt.

Jeder hat seine eigene Art mit diesen Dingen umzugehen. Die Wertung dabei, ob es der richtige Weg ist, wird diese jeder für sich selbst irgendwann und irgendwie sicher herausfinden.

Sowohl bei Männern als auch bei Frauen, da ist es doch gleich, wer nun die neue schneller hat. Oder aber evtl durch die eigene Geschichte einfach nicht allein sein kann, halt nicht aufgearbeitet. Und? Für die Person ist es dann der richtige Weg, solange es geht. Ob man sich nun mit seiner eigenen Geschichte auseinander setzt, nachvollzieht, reflektiert oder aber auch nicht. Jedem das seine.

Oft sind viele Menschen auch nicht in der Lage, die nötige Hilfe in Anspruch zu nehmen. Weil sie nicht bereit dazu sind, weil das Ego das nicht zulassen möchte. Oder aber weil man denkt, hey das ist nun so das packe ich auch schon alleine. Und am Ende kommt das dicke Ende und der Einbruch.

Hier sind so viele unterschiedliche Menschen, die oft das gleiche Schickals hier teilen, nach Rat fragen und um Hilfe bitten. Für jeden ist es total individuell, obwohl z. B. der Bereich Trennung immer den gleichen Grund haben. Doch ist alles für die Person dann doch komplett anders. Nicht gleicht sich, trotz Übereinstimmungen.

Ob nun männlich oder weiblich, heutzutage ist man so schnellebig unterwegs. Viele Dinge, nach meiner Meinung sogar das Internet, haben uns aufgezeigt, wie schnellebig alles geworden ist. Traditionen und Werte gehen verloren. Zumindest meiner Ansicht nach.

Früher hieß es, ein Mann ein Wort. Ob man sich auf diese Redewendung noch verlassen kann, möchte ich bezweifeln.

Jeder ist seines Glückes Schmied. Der eine braucht länger, der andere nicht. Jeder ist individuell, denn das macht uns Menschen, egal ob männlich oder weiblich dann doch Einzigartig!

11.11.2019 16:55 • x 1 #135


A


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