Mein Freund lässt sich nicht scheiden

Zitat von Butterfly80:

Wir haben auch nicht wirklich gemeinsame Ziele. wir leben einfach nebeneinander her und machen unser Ding.

Daran würde doch auch seine Scheidung nichts ändern. Hier liegt doch vermutlich der eigentliche Knackpunkt. Was hält euch denn zusammen, was ist euer Bindungskleister?

Zitat von Butterfly80:

Unsere Patchworkkonstellation ist nicht schön... meine Tochter (19) ist vor kurzem mit wehenden Fahnen zu ihrem Freund abgehauen... da ist sie nun seit ca 2 Monaten weil sie es hier nicht mehr ausgehalten hat.

Offensichtlich ist seine weiterhin existierende Ehe euer geringstes Problem. Keine Gemeinsamkeiten, erst seit fünf Jahren zusammen und ihr lebt schon nebeneinander her, Tochter hält es in dieser seltsamen Konstellation nicht aus. Was hält dich davon ab, statt irgendwelche Scheingefechte um Scheidung oder nicht auszufechten, eure wirklichen Probleme anzusprechen und anzugehen? Was hält dich bei deinem Partner, welche Zukunft erwartest du mit ihm -noch verheiratet oder geschieden, ganz egal? Nach deinen Schilderungen sind weder die noch nicht erfolgte Scheidung noch das gute Verhältnis zur Ex das Problem. Sondern eure fehlenden gemeinsamen Interessen, das Nebeneinander-Herleben, die familiären Patchworkprobleme. Fehlender Bindungskleister. Probleme im Innen, nicht im Außen.

@Brightness
Ja, du hast recht, es gibt jede Menge Probleme. Aber wenn beim Einzug der Partner verspricht, er lässt sich definitiv zeitnah scheiden, dann vertraut man darauf. Aber dann passiert nichts, das ist für mich ein massiver Vertrauensbruch, der nur zu Misstrauen, Ängsten, Selbstwertverlust führt.
Das ein Mann sich nicht scheiden lassen möchte, würde für mich emeotional auch schwer tragbar sein. Der Mann sollte frei sein für eine neue Beziehung und nicht in seiner alten Ehe verharren.

@unfassbar Ja, das kann natürlich sein. Ich habe es anders er- und gelebt. Als ich mit meinem Mann zusammen kam, war er noch verheiratet. Mir war immer wichtig, dass sie sauber getrennt sind -emotional- und alles -Finanzen, getrennte Wohnungen- geklärt ist. Da die Trennung zu dem Zeitpunkt schon drei Jahre vollzogen war, hatte ich keine Sorgen damit. Alles andere war sein Ding. Auch wie oft und in welcher Form sie Kontakt hatten. Das hatte ich auch immer so kommuniziert. Als wir dann zusammen zogen, hat sich mein Mann entschieden, die Scheidung einzureichen. Weil er das so wollte. Mir war das nicht wichtig. Ihm schon. Aus dieser Erfahrung heraus glaube ich, dass das Scheidungsthema nur die eigentlichen Probleme überdeckt... .

Mal ganz unabhängig wie die beiden ex-Partner sich verstehen, rechtlich hat die TE null zu melden wenn etwas sein sollte, auch finanziell kann es später mal nach hinten losgehen für ihn.

Wenn er sich nicht scheiden lässt, dann laufen soweit es geht. Dann soll er aufschlagen am Boden der Tatsachen.
Klingt so als hätte er die TE jahrelang verarscht. Kein Wunder das da auch Differenzen in der Beziehung entstehen. Das nagt unterbewusst in einem und lässt Probleme entstehen.

@Butterfly80

Ihr habt euch schon auseinander gelebt

Deine Tochter ist geflüchtet zum Freund, weil sie es nicht da aushält

Ihr habt keine Gemeinsamkeiten

Die noch Ehe stört dich,er sagt er lässt sich scheiden,macht er aber nicht

Der intensive Kontakt zur Ex stört dich

Was hält dich noch da außer vielleicht Gewohnheit und Frust?

Zitat von Gwenwhyfar:

Weil du genau die richtige Haltung dazu hattest, konnte er frei für dich entscheiden. Unter Druck scheuen viele Pferde.

Ich wusste einfach, dass die Ehe beendet war, sie spielte keine Rolle für uns, für unsere damals noch sehr zarte Partnerschaft. Auch wenn es mit uns nicht geklappt hätte, wäre das niemals an seiner noch existenten Ehe gescheitert sondern an uns beiden und irgendwelchen Inkompatibilitäten zwischen uns.

Zitat von Butterfly80:

Seit mittlerweile 5 Jahren habe ich einen neuen Partner und wir leben seit 4 Jahren zusammen.

Warum hast Du damals nicht erst mal seine Scheidung abgewartet, statt schon nach einem Jahr bei ihm einzuziehen?

War das schon vorher seine Wohnung, oder ist es eine, die Ihr gemeinsam angemietet habt? Stehst Du überhaupt im Mietvertrag?

Zitat von Butterfly80:

Er hat mir immer wieder versprochen sich um die Scheidung zu kümmern, da er ja auch weiss wie wichtig mir dieser Schritt für unsere Beziehung ist.
Darüber haben wir schon gesprochen bevor ich eingezogen bin.

Reden ist Silber, Taten sind Gold.

Warum hast Du ihm damals nicht gesagt, daß Du erst bereit für eine häusliche Gemeinschaft sein wirst, wenn er tatsächlich geschieden ist? Trennungsjahr war doch schon um, hätte also doch gar nicht mehr lange gebraucht?

Zitat von Butterfly80:

Ihm wäre es nicht so wichtig wie mir. es ist doch nur auf dem Papier. usw.

Natürlich ist es ihm nicht so wichtig, er hat ja auch alles was er braucht.

Preisfrage:
Warum glaubst Du, hat er das nicht von vornherein so gesagt, sondern ist erst nach Deinem Einzug so unwillens geworden, die Scheidung durchzuziehen?

Zitat von Butterfly80:

Wir haben auch nicht wirklich gemeinsame Ziele. wir leben einfach nebeneinander her und machen unser Ding.

Unsere Patchworkkonstellation ist auch mehr als schwierig,

Was konkret hält Dich dann noch in dieser Beziehung?

IMO hast Du Dich da viel zu früh, viel zu schnell auf etwas eingelassen, das auf den ersten Blick nach gemeinsam leben ausschaut, auf den zweiten aber keine echte Lebensgemeinschaft ist.

Dein Partner hat sich schön eingerichtet mit Euch beiden Frauen und er wird aus einem einfachen Grund nichts ändern daran: weil er es nicht muß.

So desinteressiert, wie der an Deinem Wohlergehen ist, bist Du für den letztlich austauschbar. Im ersten Jahr hättest Du vielleicht noch was erreichen können, als der Himmel voller Geigen hing und er mit Dir zusammenziehen wollte. Jetzt nach 5 Jahren und so wie der Dein Nachfragen beiseite wischt, hast Du gar kein Druckmittel mehr. Er wird Dich einfach gehen lassen und dann wohnt in ein paar Monaten eine andere im Haus, fertig.

Hauptsache, seine Frau bleibt nebenan... das ist ihm offenbar sehr wichtig, das zeigt er Dir doch bemerkenswert offen.

Warum läßt Du Dir sowas bieten? Hast Du finanziell zuviel in diese Beziehung investiert mit dem Einzug, so daß es Dir jetzt schwerfällt, einen Schnitt zu machen und Augen zu und durch mit dem Verlust zu sagen?

Oder bist Du emotional abhängig von ihm?

Wovor fürchtet Du Dich so sehr, daß Du das Thema nicht einmal anzusprechen sagst, obwohl er die Scheidung eindeutig zugesagt hatte?

Die Probleme sind AUCH woanders, richtig!

Die Frage, warum seine Tochter bei uns lebt... einfach weil alle es so für richtig hielten...

Also manchen Frauen scheint es nichts auszumachen wenn ihr Partner verheiratet bleibt, mir allerdings schon, da auch alles ganz anders geplant, bzw besprochen wurde.

Aber klar, dann bin ich eingezogen und war ja sicher in seinen 4 Wänden.

Es ist einfach eine schwierige Situation wenn die Ex so einen hohen Stellenwert hat finde ich.

Ich habe es sogar mehrmals angesprochen das er es mir versprochen hat und das für mich eine Enttäuschung ist... aber er kommt mit unpassenden Gegenargumenten, die nichts mit dem Thema zu tun haben.

Ich bin zu ihm gezogen... seine Frau zog am gleichen Tag aus!

Sie wohnten noch die ganze Zeit zusammen bis ich eingezogen bin... heute frage ich mich warum ich das so zugelassen habe!

Klingt für mich ehrlich gesagt so, als wäre er mit seiner Frau noch lange nicht fertig. Die beiden verbindet eben viel, zudem scheinen sie sich friedlich getrennt zu haben und sich weiterhin gut zu verstehen. Klar, dass aus seiner Perspektive alles super ist, er hat ja auch alles. Seine Ex als Familie und dich als nette Zugabe für den Alltag und fürs Bett. Klingt hart, tut mir leid, aber ich fürchte, darauf wird es in etwa hinauslaufen.

Was ich mich frage ist, warum sein gebrochenes Versprechen bisher für ihn anscheinend keinerlei Konsequenzen hatte? Warst du nicht schon beim ersten Mal wütend und enttäuscht? Und warum bist du überhaupt mit ihm zusammengezogen, bevor er geschieden war, wenn dir dieses Thema so wichtig ist (was ich im Übrigen gut verstehe)?

Du kannst natürlich versuchen, ihm die Pistole auf die Brust zu setzen und zu fordern, dass er jetzt endlich mal mit der Scheidung zu Potte kommt, denn sonst... (hier Konsequenz deiner Wahl einsetzen). Dann muss die angekündigte Konsequenz aber auch folgen, denn sonst machst du dich komplett unglaubwürdig. Wobei ich allerdings fürchte, dass es dafür schon zu spät sein könnte, denn immerhin hast du die Konstellation die letzten Jahre ja auch toleriert und er wird vermutlich gar nicht verstehen (wollen), warum du jetzt so ein Fass deswegen aufmachst.

Oder du arrangierst dich mit dem Ist-Zustand, allerdings klingt dein Beitrag nicht danach, als ob du das auf Dauer könntest.

Zitat von Butterfly80:

er ist immer für sie parat, obwohl sie auch einen neuen Partner hat.

Zitat von Butterfly80:

Sie wohnten noch die ganze Zeit zusammen bis ich eingezogen bin... heute frage ich mich warum ich das so zugelassen habe!

Hatte seine Gattin ihren neuen Partner erst kurz vor Deinem Einzug kennengelernt?

@Butterfly80

Zitat von Butterfly80:

Ich bin zu ihm gezogen... seine Frau zog am gleichen Tag aus!

Sie wohnten noch die ganze Zeit zusammen bis ich eingezogen bin... heute frage ich mich warum ich das so zugelassen habe!

Gute Frage!

Ich hab mich auch grad gefragt, ob die ex ausgezogen ist,weil sie schon ein neuen hatte.

Ich finde es nicht unnormal, wenn sich Eheleute nach der Trennung noch gut verstehen. Ich hab diesen Fall mehrfach in der Verwandschaft und im Bekanntenkreis. Man kann auch nicht immer aus dem Kontakt und dem verstehen ableiten, das etwas nicht beendet ist. Die Tochter lebt in deinem Haushalt, also weiss die Mutter auch über alles bescheid. Ich finde das völlig normal. Das man dann als Eltern im Idealfall auch noch gut befreudnet ist, besser gehts doch nicht.

Ich denke du hast hier das Problem mit der Situation. Und das ist DEIN Problem nicht seins. Er kann sich 100 mal scheiden lassen. Er wird sich danach mit seiner Ex immer noch gut verstehen. Ich fände es armselig, wenn er das ändern würde, nur weil du damit ein Problem hast. Wäre für mich Charakterschwäche. Hier solltest du entweder an dir arbeiten und dich fragen warum dich das so triggert oder klare Konsequenzen ziehen! Würde bei euch alles stimmen, wäre dir das nämlich egal.

Du rangierst hier unter ferner liefen und hast nichts zu sagen. Du hast es Dir angewöhnt, die zweite Geige zu spielen und dass er die Macht für sich gepachtet hat.
Einfühlungsvermögen und Liebe zu Dir sähen anders aus. Aber Du bist eine sichere Bank. Anspruchslos, und wenn du mal aufmüpfig wirst, wirst Du gemaßregelt, hingehalten und kalt gestellt.

Zu melden hast Du schon lange nichts mehr, dafür läuft das schon viel zu lange so dahin.

Er wird nichts ändern, denn ihm geht es ja gut. Das Sicherheitsnetz Ex-und immer-noch-Ehefrau ist da und Du bist auch da - genügsam und bescheiden. Wenn Du dich beschwerst, wirst Du klein gemacht und alles bleibt wie es war.

Er hat keinen Grund sich zu bewegen. Du aber hast jeden Grund dazu. Einer muss sich bewegen, sonst ändert sich nichts. Das kann schnell dazu führen, dass Eure Beziehung oder Euer Nebeneinanderher endgültig zerbricht, aber das ist dann schon lange überfällig. Die Beziehung ist so wie sie ist, nicht erhaltenswert.

Ich kann mir vorstellen, dass die nicht vollzogene Scheidung im Endeffekt nur der Aufhänger ist, Du aber insgeheim schon lange darunter leidest, dass er so eng mit Exi ist und mit ihr sogar Guten-Morgen-Wünsche austauscht. Es ist, als ob sie bei Euch wohnen würde, zwar nicht körperlich, aber psychisch gesehen ist sie da. Und sie weiß auch alles.
Sie ist die Nummer eins, die Vertrauensperson für sie und Du bist nicht weiter wichtig. Und genau das fühlst Du schmerzhaft und hängst es an einer Scheidung auf. Die Scheidung wäre Dir vermutlich ziemlich egal, wenn Deine Position eine bessere wäre und Du Dich als Hauptperson in seinem Leben fühlen würdest.