Partner liebt mich nicht mehr genug

@Worrior ja, du hast Recht. Natürlich hat auch er Fehler gemacht, die mich sehr verletzt haben, aber ja, ich habe sehr große Fehler gemacht. Mir war das nur oft gar nicht bewusst...

Natürlich kann ich ihn verstehen und ich würde wahrscheinlich an seiner Stelle ähnlich reagieren. Trotzdem wusste er, worauf er sich einlässt. Von Anfang an. Und viele meiner Probleme suche ich mir auch nicht aus. Zudem habe ich immer versucht, ihn trotzdem gut zu behandeln. Ich war nicht wirklich gemein zu ihm, ich war gefühlsmäßig aber viel zu wenig da und habe seine Bedürfnisse oft nicht ernst genommen weil ständig für mich andere Dinge wichtiger waren...

Und ich hoffe, dass ich diesen Fehler irgendwie wieder gut machen kann

Zitat von Nordseeliebe:

ich bin weg, sobald es ernster wurde oder ich verletzt wurde.

Sorry, wenn ich da nachhake - aber wenn du vor jeder Erfahrung flüchtest, die unter Umständen negativ sein könnte, wirst du das Glück, was daraus entstehen kann, wenn man es zusammen durchsteht, ja nie erfahren.
Und du bist noch so jung.
Genug Platz sich weiter zu entwickeln

Zitat von Nordseeliebe:

Und das Leben ändert sich ja auch

ja - und wie.
Meist schnell und unvorhersehbar.

Was heute noch trug, kann morgen schon vorüber sein.


Aber wenn er gerade über sein Leben nachdenkt, seine Versäumnisse, seine noch nicht in die Tat umgesetzten Träume, er wankelmütig ist, warum denkst du, dein Heil läge in der Flucht zu deinen, sag ich mal so salopp, problematischen Eltern?

Du brauchst keine zusätzlichen Probleme, deine eigenen reichen gut aus

Zitat von Nordseeliebe:

weil ständig für mich andere Dinge wichtiger waren...

die Frage ist ja, welche Dinge davon, konntest du in den Jahren für Dich klären?

@Heffalump

Zitat von Heffalump:

warum denkst du, dein Heil läge in der Flucht zu deinen, sag ich mal so salopp, problematischen Eltern?

Ich mache diese Flucht ja nicht freiwillig. Eher weil ich gerade keine andere Möglichkeit habe und er meinte, dass die einzige Chance für unsere Beziehung ist, dass er mal ein paar Tage nachdenken kann.

Zitat von Heffalump:

die Frage ist ja, welche Dinge davon, konntest du in den Jahren für Dich klären?

Zitat von Heffalump:

aber wenn du vor jeder Erfahrung flüchtest, die unter Umständen negativ sein könnte, wirst du das Glück, was daraus entstehen kann, wenn man es zusammen durchsteht, ja nie erfahren.

Na ja, mit mehreren Traumata ist das bei mir keine Flucht vor Glück sondern eine vor möglicher Gewalt und Verletzung. Es ist genau genommen mein Schutz.

Dass das nicht immer richtig ist und rational oft der falsche Weg, weiß ich selbst, aber es ist trotzdem mit meiner Vorschichte (nicht zu flüchten hat mich mehrmals fast mein Leben gekostet) trotz Therapieen oft nicht einfach.

Aber ich bin noch bei ihm. Trotz normalen Beziehungsproblemen in den 13 Jahren, trotz seiner Nähe und trotz meiner damit verbundenen Angst.

Zu deiner Frage, welche Dinge ich dadurch für mich klären konnte: gar keine. Im Endeffekt ist alles nur schlimmer geworden und ich merke schon länger, dass ich das anders machen muss.

Zitat von Sardinien11:

Dein Partner hat dich ausgenutzt und deine guten Zeiten mitgenommen. Jetzt wo du krank und belastet und erwerbsunfähig bist, will er dich gerne wieder loswerden.

Bist du sicher, dass du über die TE schreibst?

@Worrior Dankeschön.

Ja, das hört sich vernünftig an. Ich weiß nur momentan komplett nicht, eo ich die Kraft her nehmen soll, ohne ihn ein Leben aufzubauen und mir keine Hoffnungen mehr zu machen.

Ich liebe ihn wirklich sehr, ich hatte boch so viel geplant für unsere Beziehung, wir hatten noch so viel vor. Das alles trifft mich (trotz der Anzeichen vorher) doch schon ziemlich unvorhergesehen. Wie gesagt, im letzten Herbst hatten wir noch unsere Hochzeit geplant.

Ich weiß gerade gar nicht, wo mir der Kopf steht...

Zitat von Nordseeliebe:

Es ist genau genommen mein Schutz.

es schützt dich bei solchen Kerlen - aber dein aktueller Mann ist keiner davon, oder? Da schützt es dich nicht, es begrenzt dich

Zitat von Nordseeliebe:

nicht zu flüchten hat mich mehrmals fast mein Leben gekostet

das war mit anderen Menschen

ich kenne das mit dem Übertragen auf Andere, aber formal kann er da nichts für, das gehört in Profihände, das kann ein Partner nicht leisten

Zitat von Nordseeliebe:

welche Dinge ich dadurch für mich klären konnte: gar keine. Im Endeffekt ist alles nur schlimmer geworden und ich merke schon länger, dass ich das anders machen muss

ahh..die Definition von Wahnsinn, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.

Zitat von Heffalump:

es schützt dich bei solchen Kerlen - aber dein aktueller Mann ist keiner davon, oder? Da schützt es dich nicht, es begrenzt dich

Er ist nicht so, obwohl er auch seine Fehler hat, die mich schnell mal triggern.
Aber so einfach ist die Unterscheidung von gut und böse bei einem Trauma leider nicht. Wie gesagt, ich arbeite schon lange daran, ich mache auch viele Dinge anders und ich kämpfe da sehr viel, aber das ist nicht immer einfach.

Süsse Nordeseeliebe

ich will dir doch nix böses, dieses Triggern kenne ich nur zu gut, Aber man kann sich angewöhnen, just in dem Moment wo es dich triggert, dies auch ihm gegenüber zu erwähnen, wie soll man aneinander wachsen, wenn man nicht weiß, wo sein Fehlverhalten verborgen

Zitat von Heffalump:

Süsse Nordeseeliebe ich will dir doch nix böses, dieses Triggern kenne ich nur zu gut, Aber man kann sich angewöhnen, just in dem Moment wo es ...

Gebe ich dir Recht.
Ich kenn es von meinem Bindungsangst-thema. Eine offene Kommunikation was wann triggert, warum und was man aus der eigenen Brille glaubt, was helfen kann, ist für ein Miteinander unabdingbar. Das darf ich auch gerade lernen. Nur wenn man schon jahrelang in einer Beziehung ist, dann ist es doch erst recht zwingend nötig, sich zu öffnen, damit kein Ungleichgewicht besteht

Zitat von Worrior:

@Nordseeliebe Das ist alles noch ganz frisch und Deine Trauer ist verständlich wie auch Deine Kraftlosigkeit. Mache Dich aber innerlich bereit dass ...

Ja, das werde ich versuchen.

Ich plane jetzt allerdings erstmal Tag für Tag. Heute muss ich etwas Kraft sammeln und mich auf meine Unterleibsschmerzen konzentrieren, damit die besser werden. Das heißt: Wärmflasche, Schmerztabletten, Bett.

Heute Abend werde ich die wichtigsten Dinge in mein Auto räumen und mein Partner sagte gerade, dass er heute Abend gerne nochmal mit mir reden möchte. Er sagte das aber ganz lieb und hat mich dabei in den Arm genommen. Ich hoffe also, dass da jetzt nicht gerade der nächste schwere Schlag kommt... Aber ich sehe, dass es ihm mit dem allen auch nicht gut geht... ‍️

Ab morgen früh werde ich wohl zu meinen Eltern fahren. Dort richte ich mir irgendwie die Wohnung wieder schön ein und bleibe da erst mal bis mindestens Ostern. Irgendwie schaffe ich das schon. Diese Hölle kenne ich ja seit meiner Geburt

Von dort aus kann ich dann auch noch ein paar Dinge regeln. Wie es dann weiter geht, muss ich schauen...

Natürlich hoffe ich, dass das mit meinem Partner wieder wird, er leidet selbst sehr unter der Situation, das merke ich und das sagt er auch. Aber das seine Gefühle zu mir zu einem großen Teil weg sind, macht mir die Hoffnung etwas kaputt. Ich weiß nicht, ob das gerade nur eine schlimme Krise bei uns ist, oder ob das jetzt tatsächlich das Ende ist... Ich kenne solche Situationen (aufgrund mangelnder Erfahrung mit langen Beziehungen und großen Problemen) gar nicht...

Zitat von Heffalump:

Süsse Nordeseeliebe ich will dir doch nix böses, dieses Triggern kenne ich nur zu gut, Aber man kann sich angewöhnen, just in dem Moment wo es ...

Ich weiß dass du es nicht böse meinst

Ich versuche das ja, ich spreche sooooooi unendlich viel mit ihm schon lange. Aber trotzdem scheine ich es entweder nicht richtig kommuniziert zu haben, oder bei ihm kam das nicht richtig an. Wahrscheinlich hab ich auch etwas den Draht zu meinen Gefühlen verloren... Einiges war mir selbst lange Zeit nicht klar, warum ich mich wie verhalte...

Zitat von Nordseeliebe:

den Draht zu meinen Gefühlen verloren

das kommt gut hin