147

Plötzlich Trennung

Gela84
Hallo, ich bin neu hier und das hat folgenden Grund. Ich entschuldige mich schon einmal im Vorraus, denn es wird ein langer Text werden.
Ich hatte eine 5 jährige Beziehung, wovon ich lange gebraucht habe um mich zu erholen.
Irgendwann an Tag x, kam dann aber endlich das Bedürfnis sich mal wieder als Frau zu fühlen und der Wunsch jemand neues kennenzulernen. Da ich beruflich und privat sehr eingespannt bin und nicht wirklich gern auf Tour gehe, habe ich mich dann doch dazu entschlossen mich im Internet auf einem Singleportal anzumelden. Eigtl nicht mein Stil (ich bin 37),aber wo sonst jemand kennen lernen?Und eigtl wollte ich auch nichts festes, sondern einfach nur mal wieder ein paar Komplimente abstauben. Es dauerte ganze 10 Minuten nach Anmeldung, bis mich jemand anschrieb, der mein Interesse geweckt hat. Wir schrieben den halben Tag, bis wir uns dazu entschieden haben, über WhatsApp zu schreiben. Es passte einfach alles. Gleiche Interessen, Arbeitstechnisch, ebenso vom Alter und deshalb haben wir uns nach dem Schreibmarathon auch schnell dazu entschieden zu telefonieren. Wieder ein Volltreffer. Da er nur 15 Minuten von mir entfernt wohnte, haben wir uns nach 3 Tagen das erste Mal getroffen. Es war gleich sehr vertraut. Wahrscheinlich zu vertraut. Nach mehrmaligem Treffen, kam dann der erste Kuss. Damit hatte er mich dann endgültig gehabt. Da ich wie bereits geschrieben, sehr eingespannt bin, habe ich ihn dann zu mir nach Hause eingeladen, damit meine Kinder ihn kennen lernen (natürlich mit Vorankündigung und sie sind auch schon älter). Auch das passte. Ich habe dann, im Nachhinein betrachtet, mich auf sein Tempo eingelassen. Es war traumhaft schön. Stundenlange Gespräche abends im Bett, viel gelacht und unternommen und meine Kinder mochten ihn auch. Es war alles viel zu schön um wahr zu sein. Irgendwas stimmte aber nicht. Mich wunderte das er sich so viel frei nehmen konnte. Seine Begründungen waren aber nachher so plausibel, das ich mir in den Ar. getreten habe und mein ständiges Misstrauen einfach mal unter dem Teppich gekehrt habe. Dann fing das Horrorszenario an. Eines Tages kam ich nach der Frühschicht nach Hause und er war weg, ging auch nicht ans Telefon und ignorierte mich. Für mich unverständlich. Ich bin dann zu ihm nach Hause gefahren. Er machte sofort die Tür auf, nahm mich in den Arm und sagte, das es ihm leid tut. Ich dachte in dem Moment, er meinte das er abgehauen ist. Fehlanzeige. Er wusste das ich an dem Tag bei meinem Psychologen (aufgrund eines entfernten Hirntumors und den damit verbundenen anhaltenden Schmerzen), einen Termin hatte. Übrigens hat er den gleichen Psychologen aufgrund einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Beim Psychologen angekommen, erklärte ich ihm sofort die Situation mit meinem neuen Freund, nannte dann seinen Namen und dann brach auch schon eine Welt für mich zusammen. Aufgrund der Schweigepflicht durfte er natürlich nichts sagen, aber galant Hinweise geben und schlug vor, gleich für den nächsten Tag einen Termin zu zweit zu vereinbaren, damit er offen reden kann. Mein Freund nahm das Angebot an, bat mich vorher aber zu sich, weil er wollte das ich die Wahrheit von ihm erfahre. Ich stimmte dem zu. Die Nacht war der Alptraum, da er ja sonst immer hier geschlafen hatte und ich dann alleine im Bett lag. Am nächsten Tag bin ich dann zu ihm. Ein Stapel Arztbriefe lagen auf dem Tisch, die ich mir alle durchgelesen habe. Es war alles auf einer Lüge aufgebaut. Sein Beruf, ach eigtl sein ganzes Leben. Wir dann zum Psychologen. Ich fragte nur warum und das es bzgl seines wahren Lebens keinen Grund gibt zu Lügen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und entweder wird man mit diesem Päckchen geliebt oder nicht. Ich war bereit ihm zu verzeihen und wir hätten für den 01.09.21 auch einen Termin bei einer Paartherapie gehabt, denn unterm Strich, waren wir glücklich. Wir zwei als Menschen. Es lief eine Weile, wie sonst auch. Die Kinder waren glücklich, wir waren glücklich. Keine Streitereien oder sonstiges. Immer wieder beteuerte er wie dankbar er sei, das ich ihm verziehen habe und er weiß das ich brauche um ihm vollends zu vertrauen. Ich war so blind vor Liebe. Irgendwann kam das Gespräch auf den Tisch das er gerne ein gemeinsames Kind mit mir haben wollte. Das war mir dann doch zu schnell, denn wir waren insgesamt 3 Monate zusammen, außerdem war mein ältester Sohn grad mit 18 ausgezogen und ich stehe kurz vor meinem Examen. Zudem wurde mir von meinem Arzt erklärt, das ich aufgrund der Medikamente und viel zu kurzem Zyklus auf natürliche Weise eigtl nicht mehr schwanger werden kann. EIGENTLICH! Ich habe meinem Freund aber gesagt, das wenn er in 2 Jahren immer noch diesen Wunsch verspürt, wir da gerne noch einmal drüber reden können und ärztliche Unterstützung holen. Das war für ihn ok. Auch wenn wir kein Kind zusammen kriegen würden. Wir hatten noch eine wunderschöne Zeit. Einen Tag vor meinem Examen und den Geburtstag meines jüngsten Sohnes, passierte es dann. Morgens ist er mit mir aufgestanden, hat mir Kaffee gemacht und mir die Daumen für die Prüfungsvorbereitung gewünscht. Den Tag hatten wir dann zusammen geplant, damit der Examens - und Geburtstag so entspannt wie möglich für mich ablaufen. Der Kaffee schmeckte den morgen schon nicht und ich hatte wieder massiv mit Schmerzen zu tun.Jegliche Ansätze den Zustand zu verbessern scheiterten. Das kannte ich so gar nicht. Also schrieb ich meinem Freund das ich nach den Prüfungsvorbereitungen noch schnell zum Arzt ranfahre. Er meinte ich solle mir kein Stress machen. Mein Arzt fragte dann nach ein paar Tests, ob ich evtl schwanger sein könnte und ich schaute ihn fragend an, weil er ja wusste das das eigtl nicht möglich sein konnte. Ich bin direkt im Anschluss zum Gynäkologen gefahren. Er schaute mich nur erstaunt an und fragte, wie ich das geschafft habe. Ich wusste nicht was er meinte, bis er das Ultraschallbild in meine Richtung gedreht hatte. Schwanger! Ich bin sofort nach Hause, wollte meinem Freund das sagen, doch der war weg. Und diesmal endgültig. Ich habe am folgenden Tag noch irgendwie mein Examen geschafft und dem Kind (der war richtig enttäuscht) noch eine schöne Geburtstagsfeier ermöglicht. Ich bin dann am Samstag nochmal zu meinem Freund gefahren und habe ihm gesagt das ich schwanger bin. Er hat sich tierisch gefreut und gesagt, er werde sich um das Kind kümmern, aber er kann nicht mehr zu mir zurück. Er liebt mich, aber das Schamgefühl wegen seiner Lügen erdrückt ihn. Ich bin am Boden zerstört. Nur am weinen und weiß nicht mehr was ich machen soll. Er war glücklich und liebt mich, leidet an Rückzugstendenzen und einem riesen Schamgefühl. Ich versteh die Welt nicht mehr. Warum kann man denn nicht daran arbeiten? Wieso gleich alles aufgeben? Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, das ich, ich sein konnte und ihm ging es genauso. Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll.

24.08.2021 03:14 • #1


T
Ich versuche die Geschichte zu verstehen.

Ihr kennt euch ein paar Monate.
Zwischenmenschlich fühlt es sich gut an.
Aber er hat dich wegen seines Berufes/ seiner Arbeit angelogen.
Auch das Leben, das Du von ihm kennst, existiert nicht.
Er hat Bindungsängste und zieht sich deshalb zurück.
Du hast nach wenigen Monaten ungeschützt mit ihm geschlafen.
Du bist schwanger und er möchte nicht mehr mit dir zusammen sein.

Du bist 37, die Kinder sind aus dem Gröbsten raus.
Du hast dein Examen geschafft.
Das ist doch toll.

Was möchtest du?

Eine Beziehung mit jemandem führen, den du kaum kennst.
Jemandem hinterherlaufen, der dich nicht will?
Ein Kind mit jemandem, der offensichtlich massive psychische Probleme hat?
Beruflich durchstarten?
Dich um deine Gesundheit kümmern?

Ein Kind ist immer ein Wunder.
Wenn du es großziehst, wird es dein Leben massiv beeinflussen.
Ich würde mir zuerst Gedanken darüber machen.

Und deinem 'Freund' würde ich nicht hinterherlaufen.
Denn das ist eine Situation, die hast weder du, noch deine Kinder, noch das Ungeborene verdient.

Willst und kannst du es alleine schaffen?

24.08.2021 05:17 • x 2 #2


A


Plötzlich Trennung

x 3


Gorch_Fock
Hi Gela, willkommen hier. Über welche Diagnose reden wir denn hier bei ihm?

24.08.2021 05:18 • #3


Gela84
@Gorch_Fock
Ptbs, bipolar2

24.08.2021 06:18 • #4


Gela84
@teardrops
Ich weiß nicht ob ich das alleine schaffe, wollen natürlich schon. Ich bin kräfte mäßig so am Ende, das mir das grad alles über den Kopf wächst

24.08.2021 06:21 • #5


P
Zitat von Gela84:
Ich weiß nicht ob ich das alleine schaffe, wollen natürlich schon. Ich bin kräfte mäßig so am Ende, das mir das grad alles über den Kopf wächst

Morgen Gela,

darf ich fragen, in welcher SSW du bist?

24.08.2021 06:24 • #6


Gela84
[QUOTE=Pinkstar]Morgen Gela, darf ich fragen, in welcher SSW du bist?[/QUOTE

7te SSW

24.08.2021 06:27 • #7


P
Zitat von Gela84:
7te SSW

Oke Gela, folgender Vorschlag. Rufe heute noch die Caritas oder Diakonie an wegen einer Schwangerschaftsberatung.

Lass dich einfach mal beraten.

Ich will dir damit das Chaos ein bisschen nehmen.

Wenn du von der Beratung zurück kommst, kannst du uns ja berichten, wie es dir nach der Beratung geht.

24.08.2021 06:29 • x 2 #8


Gela84
Ich habe ein Gespräch mit meinem Psychologen und ein kurzes Telefonat mit Pro Familia gehabt. Der Kopf hat es verstanden. Das Herz zickt aber gewaltig rum

24.08.2021 10:52 • #9


P
Zitat von Gela84:
Der Kopf hat es verstanden. Das Herz zickt aber gewaltig rum

Es geht hier jetzt aktuell erstmal um das Kind in deinem Bäuchlein Gela. Da solltest du ja eine Entscheidung treffen.

Was sagt Pro Familia und dein Psychologe dazu?

24.08.2021 11:16 • #10


Gela84
Mein Psychologe will sich da nicht wirklich ein Urteil erlauben, aber im Vertrauen rät er davon ab, weil mein Ex sich nicht drum kümmern würde
Pro Familia ist der Meinung das es da genügend Unterstützungsmöglichkeiten gibt,würden aben den Schritt, wenn ich mich gegen das Kind entscheide, nicht verurteilen

24.08.2021 11:30 • x 1 #11


P
Zitat von Gela84:
Mein Psychologe will sich da nicht wirklich ein Urteil erlauben, aber im Vertrauen rät er davon ab, weil mein Ex sich nicht drum kümmern würde
Pro Familia ist der Meinung das es da genügend Unterstützungsmöglichkeiten gibt,würden aben den Schritt, wenn ich mich gegen das Kind entscheide, nicht verurteilen

Bekommst du von Pro Familia einen Beratungsschein zugeschickt, dass man dich beraten hat? Glaube den brauchst du, wenn du dich zu einem Abbruch entscheidest.

24.08.2021 11:32 • #12


Z
@Gela84

Du musst die Schwangerschaft nicht abbrechen. Du kannst auch noch immer nach der Geburt das Kind zur Adoption frei geben.

24.08.2021 13:12 • #13


Z
@Pinkstar

Warum soll sie Abtreiben? Es gibt auch noch soviele andere Möglichkeiten. Adoption ect

24.08.2021 13:13 • #14


ElGatoRojo
Zitat von ZauberSandra:
Du kannst auch noch immer nach der Geburt das Kind zur Adoption frei geben.

Jo - kann man machen. Fühlt sich das Kind dann später auch nicht anders wie die Katze aus dem Tierheim.

24.08.2021 13:15 • x 3 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag