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Respektlos oder einfach nicht nachgedacht ?

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Zitat von ElGatoRojo:
Menschen sind doch eigentlich netter als gedacht. Für jedes dumme Verhalten gibt es welche, die dafür Verständnis haben. Die Welt ist besser als ...

Noch witziger finde ich, dann zuzugeben, dass man selbst genauso ist - um daraus ein Argument zu konstruieren, dass das Verhalten damit doch absolut legitim ist. Nur stimmt das halt nicht: Nur weil man weltweit nicht der einzige „Betroffene“ ist, wird das Verhalten damit noch lang nicht intelligenter.

Zumal hier ja keinee ein Thema damit hätte, wenn sie das Risiko der Fehlerquote ihres „Systems“ einfach miteinkalkuliert und dann eben zen-buddhistisch trotzdem lieber auch mal vor ihrer Wohnungstür warten würde. „Ist es mir wert, der Schlüssel ist so schwer, da warte ich lieber auch mal vor meiner eigenen Wohnung“, oder so.

Spannend wirds, dass der Schlüssel nur ein Symptom ist, wodurch ich meinem Partner meine eigenen Alltagsverantwortungen umhänge - und mich dann beschwer, der System-Fehler läge bei ihm. Kann man ja (leider) oft hier lesen. Und leider scheinen vor allem Frauen dazu zu neigen. Wobei, ich habe auch einen Ex, der versuchte ebenso, sukzessive seine Alltagsaufgaben mich zu delegieren. Beispiel war ua seine Putzfrau, die hätte dann ich instruieren sollen. Weil als Frau liegt mir das Putzen ja näher Ja klar, weil ich für seine Wohnung auch noch dauernd mitdenken will. Und wenn die nicht wie gewünscht arbeitet, bin dann ich Schuld. Natürlich, gerne, gschamster Diener. Dasselbe in Grün.

Wurde der Partner denn überhaupt gefragt, ob er der permanent Schlüsselmeister überhaupt sein will? Oder hat man ihm die Verantwortung einfach so aufs Auge gedrückt? Und kann der auch nein sagen, ohne dass er mit Drama oder Druck rechnen muss? Meiner Erfahrung nach nein. Also kann er eigentlich nur verlieren. Eine super Basis für eine Beziehung

Heute 00:16 • x 1 #121


ElGatoRojo
Zitat von Arnika:
Und kann der auch nein sagen, ohne dass er mit Drama oder Druck rechnen muss?

Er hat doch bereits nein gesagt - indem er mit seinen Kumpel bei der Werkstatt noch ein wenig geredet hat ........

Heute 00:21 • x 2 #122


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Respektlos oder einfach nicht nachgedacht ?

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Zitat von ElGatoRojo:
Er hat doch bereits nein gesagt - indem er mit seinen Kumpel bei der Werkstatt noch ein wenig geredet hat ........

Weshalb sich dann Gast gleich an ein Trennungsforum wandte.

Heute 00:49 • #123


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Ich finde es auch interessant, dass hier viele meinen, mehrere Seiten nur für einen Schlüssel. Es geht aber nicht um den Schlüssel, auch nicht, wenn sie 3 Stunden warten hätte müssen. Es geht um ein Symtom. Verantwortung abgehen - und dann Opferhaltung, Schuldumkehr etc.

Die wenigsten Beziehungen zerbrechen an einem großen Crash. Es sind die vielen kleinen Trippelschritte, weshalb man sich entfernt.

Wenn man es zB an mir auslässt und mich dauernd in die Pflicht nimmt, weil der andere seinen Alltagskram nicht geregelt bekommt, stell ich mir irgendwann Grundsatzfragen. Vollkommen logisch.

Heute 01:01 • #124


VictoriaSiempre
Ich war jahrelang in der Rolle des Partners

„Eigentlich“ nicht weiter schlimm, weil ICH (seit ich einen eigenen Haustürschlüssel hatte, der erste noch zu meinem Elternhaus) immer ganz selbstverständlich meinen Schlüssel einstecke. Nun, darauf haben sich (Ex)Mann und (nahezu erwachsenes) Kind dann fast auch immer verlassen können. Bis auf einmal

Da wollten wir alle gemeinsam los und es war klar, dass wir auch gemeinsam zurück kommen. (Ex)Gatte hatte den Autoschlüssel in der Hand, an dessen Bund auch der Haustürschlüssel hängt. Dachte ich. Was ich nicht wusste: Den Haustürschlüssel hatte er 2 Tage vorher abgemacht, als er mit seinen Kumpeln auf Kneipentour und es unzumutbar für ihn war, ZWEI Schlüssel mitzuschleppen.

Naja, nun war es ja nicht so, dass wir nur ne streng limitierte Anzahl von Haustürschlüssel hatten. Es gab auch Einzelexemplare, aber die waren wohl grade… wo auch immer. Nicht bei mir und auch nicht von mir verbuddelt

Die Haustür fällt zu. Zack - „Du hast doch wohl nen Schlüssel!?“ Nee, hatte ich nicht! Ist aber nicht so schlimm - dachte ich! -, denn es gibt ja noch den Schlüssel im Versteck, draußen im Garten.

Nur: Den gab es leider nicht (mehr). Weil - und es wurde nie geklärt, wer verantwortlich war - entweder (Ex)Mann oder (fast erwachsenes) Kind mal wieder ohne dem Extremgewicht eines Schlüssels unterwegs waren, den aus dem Versteck beim Heimkommen genutzt und nicht zurück gepackt haben.

So, da standen wir nun. Es gab wichtige Termine (Fußball im Stadion ), wir mussten los.

Beim Heimkommen konnte ich dann meinen (Ex)Mann in der norddeutschen Tiefebene beim Fensterln zugucken. Gut, dass ich das Fenster im Arbeitszimmer (1. Etage) auf Kipp hatte. Trotz „Mach doch mal endlich alle Fenster zu, wenn wir weg fahren!“ Puuh!

Ich hatte einige solcher Schlüssel-Erlebnisse . In der Rückschau erheitert mich dieser Thread grade sehr Danke dafür!

Mein Ex war mit mir zusammen auch gerne ohne Geld/EC-Karte shoppen und hat dann laut nach mir gerufen, wenn er bereits an der Kasse stand. NEIN, ich musste nichts von „meinem“ Konto bezahlen, es gab ne gemeinsame Karte und ein gemeinsames Konto. Trotzdem hat es genervt

Hach, Lustig war’s manchmal halt auch Das erste, was ich gemacht hab, nachdem Ex ausgezogen ist: Schloß austauschen. Wer weiß schon, wo all die Schlüssel abgeblieben sind.

Ich beömmel mich grade so! und brauch mehr Smileys!

Heute 01:34 • x 1 #125


A
Zitat von VictoriaSiempre:
Ich war jahrelang in der Rolle des Partners „Eigentlich“ nicht weiter schlimm, weil ICH (seit ich einen eigenen Haustürschlüssel ...

Hahahahahaha! Köstlich! Soviel zu, „ist ja nur ein Schlüssel.“

Das zieht so einen Rattenschwanz an nervenden Situationen nach sich, die nicht notwendig wären, würde der zweite Part sich nicht auf den anderen zurücklehnen.

Der eine Ex von mir war überhaupt ein besonderes Exemplar. Der brauchte eigentlich immer und überall das Gefühl, dass er seinen Alltag inkl Extrawürste delegieren kann. Mit dem konnte man kaum einkaufen oder essen gehen, ohne dass er nicht einen Special Auftrag ans Personal hatte. Als wäre er als Kind so vernachlässigt worden - das Gegenteil war aber der Fall. Scheidungskind - und dann sprangen alle um ihn herum, um dem Prinzen seine Extrawürste zu braten. Das hatte er gelernt und brauchte es irgendwie. Dass er für alle inkl seiner Freunde und Mitarbeiter damit aber immer mehr zur Belastung wurde und die Menschen dann irgendwann Abstand nahmen, weil sie eben nicht seine Mami sind, checkte er nicht - oder konnte nicht anders. Soviel zur Selbstreflexion. Übertreibt mans, schießt man sich damit nur selbst ins Knie.

Er hat Jahre später immer wieder Phasen, wo er mich gern zurückhaben will. Nur mir werden schon allein die Schultern schwer, wenn ich nur an dieses Rucksackl denke. Man sollte immer auch im Blick haben, wieviel Verantwortung man einem anderen aufbürden kann, bis es bricht.

Heute 02:41 • #126