Sie hat "schlagartig" keine Gefühle mehr

Wieder ein Monat rum.
Morgen sind es 13 Monate.
Ich war heute auf der Taufe meines Neffen (als Taufpate). Es gab zwar seit der Trennung schon öfter Feierlichkeiten, die wir sonst immer als Paar besucht haben, aber heute habe ich sie irgendwie wieder stark vermisst. Ich hätte diesen Tage gerne mit ihr verbracht.
Vielleicht möchte ich auch einfach irgendwen an meiner Seite haben. Kann das gerade nicht so konkret einordnen...

Ich muss in letzter auch irgendwie wieder oft an sie denken.
Dabei denke ich allerdings nicht an irgendwelche charakterlichen Eigenschaften von ihr, sondern einfach nur an die körperliche Nähe. Es fehlt mir wirklich unheimlich stark, mit jemandem zu kuscheln, sich zu berühren und natürlich auch intim zu werden...
Das wird auch vorüber gehen, aber aktuell ist es doch wieder sehr akut :-/

Hallo zusammen,
Ich brauche mal euren Rat bzw. eure Einschätzung.

14 Monate seit der Trennung. Es war/ist eine Achterbahnfahrt der Emotionen.
Wir pflegen nur noch selten Kontakt, bleiben aber auf einer freundschaftlichen Ebene noch mehr oder weniger befreundet. Das war auch der Grund, wieso ich sie vergangenes Wochenende auf meinen Geburtstag eingeladen hatte.
Sie war da. Hatte mir sogar ein sehr auf mich zugeschnittenes Geschenk mitgebracht. Sie weiß halt immer noch, was mir gefällt und was meine Hobbies sind. Sie hatte zwischendurch auch humorvoll vergangene Momente aus unserer Beziehung angesprochen. Hat sich erschreckend vertraut angefühlt.
Wir haben nicht furchtbar viel miteinander gesprochen. Sie hat auch viel mit meinen bzw auch ihren Freunden, die sie seit der Trennung fast gar nicht mehr sieht, gesprochen und war dann nach wenigen Stunden auch gefahren.

Nachdem sie weg war, ging es noch sehr wässrig fröhlich her und ich bin dann tatsächlich mit einem Mädel im Bett gelandet.
Ich hatte seit der Trennung schon gar nicht mehr dran geglaubt, irgendwann überhaupt nochmal mit einer Frau intim zu werden und dann passiert es völlig unverhofft.
Ich war zunächst froh und dankbar, dass dieser Fluch nun endlich gebrochen wurde.
Letzte Nacht hatte ich dann aber einen Traum, in dem meine Noch-Frau mir gebeichtet hatte, dass sie eine Affäre mit ihrem Kollegen hat.
Keine Ahnung, was mir dieser Traum jetzt sagen könnte, aber ich bin gerade total verunsichert, ob ich gerade den richtigen Weg einschlage oder ob sie ihre Entscheidung der Trennung vielleicht doch bereut und wir uns nochmal eine Chance geben sollten.
Vielleicht interpretiere ich ja auch zu viel in ihr Verhalten und ihr Geschenk rein und sie versucht einfach nur nett zu sein ohne Hintergedanken...

Sie ist noch immer ein Mensch, der mich völlig aus dem Takt bringen kann

Zitat von e2b:

Vielleicht interpretiere ich ja auch zu viel in ihr Verhalten und ihr Geschenk rein und sie versucht einfach nur nett zu sein ohne Hintergedanken...

So wird das sein. - Kann dich aber verstehen. Schließlich kennt sie dich sehr gut und so ein Geburtstag sowie ein Geschenk, das auf dich zugeschnitten ist, lösen ja Emotionen aus.

In ein paar Tagen legt sich das wieder.

Geh mal weiter deinen Weg, das hört sich nämlich sehr gut an.

Alles Gute nachträglich

Geh davon aus, dass sie - ohne Hintergedanken - einfach nur freundlich sein will.
Klar kennt sie deine Vorlieben - warum auch nicht, ihr kennt euch doch. Das muss aber doch nicht immer etwas zu bedeuten haben.
Wenn ich die Vorlieben eines guten Freundes kenne, richte ich mich - was Geschenke angeht - doch auch nach seinen Wünschen und Vorstellungen.

Geträumt hast du wahrscheinlich nur von ihr, weil du beim S oder danach an sie gedacht hast. Du warst doch so happy, dass es endlich auch mit einer anderen Frau möglich war.

Zitat von Angi2:

Geträumt hast du wahrscheinlich nur von ihr, weil du beim S oder danach an sie gedacht hast. Du warst doch so happy, dass es endlich auch mit einer anderen Frau möglich war

Ich hab mir deine Worte den ganzen Tag durch den Kopf gehen lassen.
Ich denke, dass mir dieser neue Umstand auch noch recht fremd vorkommt. Immerhin hatte ich seit zwölf Jahren nur mit einer einzigen Frau körperliche Nähe erfahren. Das muss dann wohl auch erstmal verarbeitet werden
Und auf die netten Gesten vom Geburtstag gebe ich auch nichts mehr. Hab da wohl zu viel rangedichtet.
Danke für eure Antworten und eine ruhige Nacht noch!

Irgendwie geht's mir gerade nicht gut.
Ich habe zwischendurch so krasse Momente, in denen ich mich super einsam und ungeliebt fühle
Ich hatte in der gesamten Trennungszeit schon viele Fortschritte, aber im Vergleich zu dem Weg, den ich bereits gemeistert habe, ist der Schmerz, den ich aktuell fühle, doch wieder ziemlich groß.
Ich kann das gar nicht so richtig in Worte fassen. Mir fällt es zum Teil sehr schwer, tief Luft zu holen. So als würde mir die Luft abgeschnürt. Diese Empfindungen kenne ich noch von der Phase kurz nach der Trennung.
Zum Glück ist mein Therapeut nächste Woche aus seinem Urlaub zurück. Habe jetzt doch mal wieder einen Termin gemacht.
War zuletzt vor zwei Monaten bei ihm, aber irgendwas scheint da immer noch unbearbeitet in mir zu schlummern.

Es ist vollkommen normal, dass es Rueckschlaege gibt. Dass der Schmerz wieder groß ist, liegt an dem intensiven Kontakt an deinem Geburtstag. Halte Abstand.

Meinst du, das kommt vom Geburtstag? Der ist doch auch schon zwei Wochen her.
Mir ist schon bewusst, dass manche Erlebnisse noch einige Zeit nach hallen können, aber der Geburtstag war es meiner Meinung nach nicht.
Die Beziehung zu meinen Eltern ist auch massiv gestört und die beiden waren gestern spontan auf einen Kaffee bei mir zu Besuch.
Keine Ahnung, ob das ursächlich sein könnte. Mein Vater hat zumindest wieder einiges angetriggert bei mir.
Ich bin unsicher.
Inneres-Kind-Arbeit könnte nochmal angegangen werden...

Sie hat heute den unvermeidbaren nächsten Schritt gewagt.
Sie hat mir geschrieben, ob ich schon über das Thema Scheidung nachgedacht habe.
Klar, hab ich drüber nachgedacht. Hab's aber bisher aufgeschoben, weil es ein sehr unbequemes Thema ist.
Ich find's gut, dass wir hier allmählich zum Abschluss kommen.
Gleichzeitig frag ich mich, wie es nur so weit kommen konnte.
Ich erinnere mich an schöne, wunderschöne Momente und frage mich gleichzeitig, wie man eine Scheidung am unkompliziertesten vollziehen kann...

Hi e2b
ich habe mir eben den kompletten Thread durchgelesen .. es ist echt erschreckend wie ähnlich unsere Situationen sind, nur dass ich grade mal am Anfang davon stehe und nicht mal eine Woche Trennung hinter mir habe.
Ich fürchte, dass ich nicht so gut reflektiert wie du bin und verliere grade komplett die Hoffnung..
Bei mir gibt es wohl sowieso kein zurück mehr, da einfach schon zu viel passiert ist und trotzdem gibt es ständig diese Momente der Hoffnung, dass sie doch wieder zurück kommt und alles wieder schön wird. Ständig dieses Kreisen der Gedanken, ständig aufs Handy schauen, ob sie vielleicht doch irgendwie geschrieben hat, ich bekomme die Gedanken einfach nicht los. Alles um mich rum erinnert mich an sie.
Dazu kommt, dass meine Oma am Samstag verstorben ist (gleicher Tag wie die Trennung), heute die Beerdigung war und ich allein deswegen schon komplett fertig bin. Ich warte ständig darauf, dass sie sich meldet und fragt wie es mir geht, aber das tut sie nicht. Und ich habe mir vorgenommen mich nicht zu melden, kann mich aber kaum davon abhalten.
Ich weiß auch nicht warum ich dir das jetzt in deinem Thread erzähle, aber ich finde es echt stark wie weit du schon gekommen bist und dass du das über so eine lange Zeit bewältigen konntest.

Hallo Fabi,
die Zeit ist der beste Freund der Verarbeitung - aber definitiv nicht der einzige!
Werde dir bewusst, was dir fehlt und warum es dir fehlt.
Meist hat es nichts mit einem konkreten Menschen zu tun, sondern vielmehr mit emotionalen Verletzungen aus unserer frühen Kindheit.

Freunde!
Ist jetzt wieder ein paar Tage her und ich muss euch unbedingt ein Update geben!

Wir gehen die Scheidung nun an. Erster Termin beim Anwalt findet nächste Woche statt.
Wird wohl auch endlich mal Zeit, dass wir den letzten Schritt gehen.

Aber was mein Leben gerade völlig verändert: Ich habe jemanden kennengelernt.
Besser gesagt habe ich jemanden, von der ich schon viele Jahre weiß, dass es sie gibt, nun besser und näher kennengelernt.
Sie hat Ähnliches erlebt wie ich und wir können wirklich toll miteinander reden. Wir haben Spaß, können rumalbern, haben einen ähnlichen Humor, mögen beide Katzen und generell teilen wir anscheinend einen sehr ähnlichen Geschmack.
Es ist so als hätten wir uns nicht gesucht, aber einfach finden müssen, weil es so gut passt!
Kann das sein? Ist das der Lohn für die lange Trauerphase?
Ich versuche reflektiert und reifer an die Sache ranzugehen, aber es kommt mir einfach viel zu gut vor.
Vielleicht bin ich auch einfach nicht mehr daran gewöhnt, dass es mir so gut geht.

Meine Ex ist jetzt auf jeden Fall definitiv Vergangenheit!