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Stimmt mit mir was nicht? Ex mit ADHS

N
Ja ich kann dich absolut verstehen!
Bei mir ist es halt noch so frisch, aber er hat auch so viele schöne Eigenschaften und viel für mich und uns getan, war aufmerksam und hat investiert, nur leider kommen immer wieder Situationen in den er dann zurückfällt. Ich hatte jetzt Zwei Monate puren Prüfungsstress, er hat mich zwar unterstützt aber direkt ein Tag nach dem Ende der prüfung hat er mir gesagt, ich muss jetzt wieder normal sein. Er hat mir keine Zeit zum regenerieren lassen können. Dadurch war er dann nur noch genervt. Ich bin schon sehr traurig und denke an die ganzen Momente die wir zusammen hatten, wo es schön war. Man konnte auch richtig gut mit ihm quatschen. Aber diese Phasen dann immer.

Du hast Recht, wenn er eine Beziehung führen möchte muss er an sich Arbeiten.
Und das lehnt er ab ? Gesteht er sich wenigstens ein, dass er ADHS hat? Mein Ex Freund will das halt nicht wahrhaben, weil er sich vor seinen Freunden deswegen schämt

07.10.2019 14:29 • x 1 #16


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Du hast Recht, wenn er eine Beziehung führen möchte muss er an sich Arbeiten.
Und das lehnt er ab ? Gesteht er sich wenigstens ein, dass er ADHS hat? Mein Ex Freund will das halt nicht wahrhaben, weil er sich vor seinen Freunden deswegen schämt [/quote]


Ja das müsste er. Nein... er sagt immer sowas wie: Es gibt kein ADHS. Dafür wurde es bei ihm in den Jugendjahren diagnostiziert und er hat auch Jahrelang Ritalin genommen. Sicher ist es nicht einfach wenn mann anderst ist... (wer ist schon perfekt:-))

Aber obwohl ich ein eher ruhiger/ausgeglichener Mensch bin... konnte ich manchmal nicht mehr.... ich bin wütend geworden...

Ging es dir auch so?

07.10.2019 15:02 • #17


A


Stimmt mit mir was nicht? Ex mit ADHS

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N
Ja, da ich mich oft auch sehr unverstanden gefühlt habe oder in Dinge reingezwungen wurde die er wollte, ich aber nicht bzw in einem anderen Tempo. Wie mit seinem Freundeskreis z.B Dadurch hat er auch permanent Verlustängste in mir ausgelöst, da er unbewusst immer meinte, entweder ich kann mich integrieren oder es ist vorbei. (So wie es nun auch kam)

Er konnte manchmal so Selbstgerecht und uneinsichtig sein, was mich dann auch wütend gemacht hat.

Ich bin ein Mensch der die Ruhe geniesst und dann auch ruhig ist, wenn ich aber ständig unruhe in meinem Umfeld habe, bin ich unausgeglichen und schnell reizbar. Ich denke das ist normal. Jedoch hat er das nie verstanden.

Er sagte auch ,das hätte sich bei ihm rausgewachsen, bei Erwachsenen gibt es kein ADHS. Aber das stimmt einfach nicht.

Ich bin echt traurig, da die Prüfungsphase wohl alles von ihm abverlangt hat und er sich da wohl entliebt hat, da ich zu der Zeit oft schlecht gelaunt war. Aber ich musste es doch durchziehen...Oh man es ist schon echt schlimm.

Ich habe gesehen dass du noch zwei weitere Themen hast, gibt es denn mittlerweile Fortschritte, oder läuft dieses Zwischending- hoffen und zurückgewiesen werden- noch immer so weiter?

07.10.2019 15:09 • #18


L
Das ADHS wächst sich nicht raus.... ganz sicher nicht...

Oje... dur arme. Es hört sich vieleicht jetzt doof an.. aber die Zeit heilt. Ich war am Anfang am Boden zerstört... und dachte er kann doch nicht einfach alles wegwerfen. Die erste Zeit war hart.. aber jetzt geht es mir so weit wieder gut und ich geniesse mein Leben wieder sehr.... aber ich kann mir vorstellen was du durchmachst... man fühlt sich plötzlich wieder allein....

Ja ich habe noch zwei weitere Themen.. es geht darum das er sich mir wieder angenähert hat. Das war vor einigen Wochen. Wir haben plötzlich wieder angefangen Zeit miteinander zu verbringen.. mit unserem Kind... aber auch zu zweit. Jedes mahl wühlt es ihn wieder auf..... seine Gefühle kommen wieder in ihm hoch..... Hartnäckig wie er aber ist.. hält er aber an der Trennung fest......

Ich verstehe das nicht.......

07.10.2019 15:15 • #19


N
Ja, so fühle ich mich auch gerade, wieder komplett alleine. Ich schanke zwischen Schuldgefühlen und vermissen, dann erkenne ich, wenn ich hier schreibe, dass er auch nicht einfach ist. Trotzdem habe ich die letzten Wochen echt viel schlechte Laune gehabt und er hat sich immer wieder Mühe gegeben.

Ich verstehe auch nicht warum dein Ex nicht versteht, dass die Verliebtheitsgefühle nun mal nicht für immer bleiben und warum er nicht erkennt, was er hat. Er ist wohl blockiert. Aber vielleicht ist es auch besser für dich, denn ein, zwei Sachen (Geld vom Konto ausgeben, dir sagen dass er aktuell eine neue Frau sucht und dennoch mit die Händchen hält) finde ich irgendwie nicht korrekt dir gegenüber

07.10.2019 15:19 • x 1 #20


L
Ich habe das Gefühl eine Beziehung mit einem ADHSler der nicht an sich arbeiten mag ist sinnlos...klar hat jeder seine Macken und auch mal schlechte Laune...aber die ganze Zeit zurückstecken müssen, nicht wissen wann seine Laune wieder umschlägt und das schwarz weiss denken sind echt schwierig....

Aber ich verstehe das du ihn vermisst...mir ging es wie dir....am Anfang fühlte ich mich sehr schlecht...glaub mir...es wird besser!

Ich frage mich was er in dem Moment gedacht hat....er war zu diesem Zeitpunkt als er meine Hand nahm total verliebt...es schien au jedenfall so....ich sagte ihm das ich vorhabe einen Salsatanzkurs zu machen...er meinte dann...warum nicht zusammen?

An diesem Abend war er ein Total anderer Mensch. danach? zog er sich wieder zurück....

07.10.2019 16:24 • #21


N
Zitat von Lina32:
Ich habe das Gefühl eine Beziehung mit einem ADHSler der nicht an sich arbeiten mag ist sinnlos...klar hat jeder seine Macken und auch mal schlechte Laune...aber die ganze Zeit zurückstecken müssen, nicht wissen wann seine Laune wieder umschlägt und das schwarz weiss denken sind echt schwierig....

Ja, du hast recht. Wenn man so viel Arbeit in etwas und jemanden gesteckt hat, und es dann zerbricht, ist es halt so schwer mit dem loslassen. Ich habe m ich wirklich selbst völlig aufgegeben nur um es ihm immer wieder recht zu machen.Mir war das selbst so zuwider, weswegen ich wohl die letzten Wochen nur schlecht drauf war. Ich habe mich völlig verloren.


Zitat von Lina32:
Aber ich verstehe das du ihn vermisst...mir ging es wie dir....am Anfang fühlte ich mich sehr schlecht...glaub mir...es wird besser!
Danke, ich hoffe die negativen Erinnerungen überwiegen irgendwann

Zitat von Lina32:
Ich frage mich was er in dem Moment gedacht hat....er war zu diesem Zeitpunkt als er meine Hand nahm total verliebt...es schien au jedenfall so....ich sagte ihm das ich vorhabe einen Salsatanzkurs zu machen...er meinte dann...warum nicht zusammen?

An diesem Abend war er ein Total anderer Mensch. danach? zog er sich wieder zurück....


Mein Ex Freund sagte mir mal, dass er immer nur im Moment lebt. Ich habe nachgelesen dass das auch eine Eigenschaft bei Menschen mit ADHS ist. Also nicht dieses gerade genieße ich den Moment und vergesse mal alles sondern bei ihm war es wirklich dieses Ich lebe IMMER nur im Moment.
ich denke dein Ex hat sich wie er sagt in dem Moment wohlgefühlt- er hat auch einfach wieder nur an sich gedacht und nicht daran gedacht was das in dir auslösen kann. Es geht nur darum was es in ihm auslöst, nie darum wie du dich genauso dadurch im Kreis drehst.
Im nächsten Moment als er wieder Zuhause war hat er wieder ablenkung gehabt und die Situation vergessen die sich bei dir so eingebrannt hat.
Das ging mir auch immer wieder so mit meinem Ex Freund, wir hatten ein super schönes Erlebnis, aber lange zehren konnte er davon nicht, es musste immer wieder nur so schön sein. Wenn es mal nicht 100% toll war wurde er immer abweisender und distanzierter

07.10.2019 16:38 • #22


L
Ich habe es ihm auch immer recht machen wollen.....

Ich bereue aber auch einiges was ich gesagt habe...wenn mein Fass voll war konnte ich dann recht austeilen und habe Wörter wie Ar******* benutzt oder in der Wut gesagt das ich ihn jetzt dann verlasse....ich weiss nich ob seine Liebe zu mir deswegen zerbrochen ist.

Eigentlich bin ich nicht der Mensch der solche Dinge sagt...bei ihm habe ich das jedoch geschafft und bereue es zutiefst.

Dasmit dem händchenhalten verstehe ich nicht....ich hätte schwören können er hatte an diesem Abend total viele Gefühle für mich.......

07.10.2019 17:15 • #23


S
Hallo!

Ich hab den ganzen Thread durchgelesen (und auch die anderen zum Thema Partner mit ADHS) und klinke mich mal ein.

Ich bin ja auch hier, weil mein Partner mich nach 7 Jahren von heute auf morgen verlassen hat. Total brutal und ohne Vorwarnung. Das ist jetzt mehr als ein Jahr her, aber richtig Ruhe ist erst seit drei Monaten. Jetzt fange ich an mich zu erholen. Aber das Warum beschäftigt mich immer noch.
Viele im Forum hier meinen ja, es ist völlig egal, warum eine Beziehung den Bach runter gegangen ist. Dann hätte es halt nicht gepasst, oder man solle halt seine eigenen Anteile suchen. Stimmt ja wahrscheinlich auch, aber es gibt Beziehungen, die lassen einen völlig fertig zurück mit lauter Fragezeichen.
Es war ja nicht meine erste Beziehung, die nicht funktioniert hat. Aber die anderen gingen mehr oder weniger freundlich auseinander. Man versuchte, sich so wenig wie möglich zu verletzen. Und eigentlich hat es sich seit langer Zeit abgezeichnet.
Meine letzte war aber nicht so. Die war sehr anstrengend. Ein dauerndes Auf und Ab. Jede Menge Drama und Chaos. Er war egoistisch, wankelmütig, unzuverlässig, impulsiv, aufbrausend und oft mürrisch. Aber er konnte auch anders. Dann war er humorvoll, liebevoll, interessant und unterhaltsam.
Aber es war halt ein ständiger Kampf mit ihm. Er wirkte oft zerstreut und vergesslich. Alles und alle anderen hatten Priorität. Ich kam mir oft vor, als spielte ich kaum eine Rolle in seinem Leben. Dann war er wieder total anhänglich. Er hörte nicht zu. Interessierte sich für nichts, was ich machte. Er spielt stundenlang Ballerspiele am Computer, braucht laute Musik, hängt ständig am Handy, der Fernseher oder das Radio laufen. Ablenkung nonstop. Schnell wird ihm alles langweilig. Das war alles sehr anstrengend, aber auch irgendwie anregend. Er agiert total impulsiv und unüberlegt. So hat er sich wohl auch sofort in eine Affäre gestürzt, als sich die Gelegenheit bot. Dann war er weg, denn die Neue war wieder aufregend und interessant.

Ich hab das alles nicht verstanden. Weil ich wirklich alles gegeben habe, damit diese Beziehung funktioniert. Ich hab ihn so genommen, wie er war. Aber es war ihm alles einfach nicht genug. Auch Nähe konnte er nicht wirklich aushalten. Und Ruhe und Frieden schon gar nicht.

Nachdem mein Leben von einem Tag auf den anderen implodiert ist, habe ich verzweifelt angefangen nach einer Antwort zu suchen. Was habe ich falsch gemacht? Hätte er noch mehr Freiraum gebraucht? Hätte ich ihm noch mehr Abwechslung bieten können? Er hat mir ja auch alle Schuld am Scheitern gegeben.

Aber ich konnte bei aller Selbstkritik keine echte Ursache bei mir finden, sondern sein Verhalten war einfach für mich unerklärlich. Irgendwann bin ich im Internet auf den Begriff Narzissmus gestoßen und dachte mir, dass wäre es. Vielleicht ist er einfach ein Narzisst, dem alles und jeder egal sind. Aber so ganz passte das auch nicht.

Dann ist mir eingefallen, dass ich mir gleich zu Beginn unserer Beziehung dachte, dass er vielleicht ADHS hat. Vor allem, da auch sein Vater, sein Bruder und sein Neffe eindeutige Anzeichen zeigten. Vor allem bei seinem Neffen, der noch ein Kind ist, war es nicht zu übersehen. Aber alle waren nie in Behandlung. Hatten nie eine Diagnose bekommen. Also hab ich das dann irgendwann wieder vergessen. Aber die Familie war einfach anders.

Aber jetzt habe ich zufällig in einem Buch ein Kapitel über ADHS gelesen und da fielen mir die vielen Parallelen auf. Ich möchte niemanden diagnostizieren, das steht mir nicht zu. Aber ich denke mittlerweile, dass es vielleicht viele Erwachsene gibt (vor allem ältere, in deren Jugend ADHS noch gar nicht bekannt war), bei denen ADHS niemals erkannt worden ist. Und die kämpfen offenbar heute als Erwachsene mit den Symptomen, haben ihre eigenen Mechanismen entwickelt, damit fertig zu werden und erscheinen für andere halt oft als schwierig und nicht beziehungsfähig.

Vor allem die für Kinder typische Hyperaktivität (Zappelphilipp) scheint bei Erwachsenen mehr in einer Form von innerer Unruhe vorzuliegen. Mein Ex musste sich immer irgendwie beschäftigen. Aber nicht still mit lesen, sondern immer was mit Action. Und wenn er mal still dasaß, dann schaute er Lets play-Videos am Tablet.

Schwierig ist auch, dass sie nicht Zuhören können. Einen niederreden oder ständig unterbrechen. Gerade in einer Beziehung ist das fatal, weil man da schon mal Dinge besprechen und auch gehört werden möchte.

Die fehlende Impulskontrolle war für mich auch ein Problem. Er hat immer alles spontan und unüberlegt gemacht. Alles musste er sofort haben. Wenn er etwas nicht bekam, dann konnte er endlos rumnörgeln wie ein Kleinkind.

Und das Schwarz-Weiß-Denken macht es auch schwierig, wie ihr schon geschrieben habt. Heute wird man geliebt und ist die Traumfrau, morgen wird die ganze Beziehung in Frage gestellt, wenn mal was nicht so läuft. Heiß und kalt die ganze Zeit.

Stimmungsschwankungen sind auch so ein Thema. Total aufgekratzt in einem Moment, verschlossen und grantig im nächsten.

Gleichzeitig war mein Ex aber auch so liebenswert und intelligent. Ich hab mich oft gefühlt, als säße ich in einem Sturm. Manchmal dachte ich, wir schaffen es, wenn er eine zugängliche und ruhige Phase hatte. Dann wieder der Wechsel. Und schlussendlich das brutale Ende, das mir sehr zu schaffen macht.

Im Nachhinein denke ich mir, ich hätte gar nichts machen können. Ich hab ihn geliebt, so wie er war. Aber er konnte halt nicht.

Ich weiß nicht, wie sein Leben weiter verlaufen wird. Ob sich seine neue, junge Freundin damit arrangieren wird, wie er ist. Ich glaube, es würde helfen, wenn er sich selbst einmal infrage stellen würde. Aber das macht er nicht. Für ihn sind immer die Partnerinnen Schuld, dass wieder eine Beziehung nicht geklappt hat (und ich war ja nicht die erste). Meine Beziehung mit ihm war mit 7 Jahren seine bislang längste.

Vielleicht hätte es etwas geholfen, wenn ich meinem ersten Eindruck, dass er ADHS hat, nachgegangen wäre. Vielleicht hätte ich es geschafft, ihn zu einer Therapie zu bewegen. Vielleicht, vielleicht, vielleicht.

07.10.2019 17:50 • #24


N
Oh Sabine, du beschreibst mich so gut.

Das niederreden und nicht zuhören kommt daher, dass adhsler in solchen Situationen überfordert sind, fast panisch und die Hälfte gar nicht mitbekommt vom Gespräch. Man ist dann nicht mehr aufnahmefaehig da man zu gestresst ist.

Ein adhsler der seine Probleme nicht sehen und dann arbeiten möchte kann keine Partnerschaft führen. Langfristig macht er den anderen kaputt.

07.10.2019 18:09 • x 1 #25


N
Ich bin froh dass dieser Thread aufgelebt wurde, denn das ist genau das was ich jetzt brauche, andere Partner, die mich verstehen und dasselbe durchgemacht haben.

@Sabine13 du hast es so, so, so gut auf den Punkt gebracht, ich dachte beim lesen gerade, du redest über meinen Ex Freund! Es ist schon unglaublich, dass diese Symptome so typisch sind.
Wisst ihr, ich habe oft gemerkt, dass er sich auch Mühe gibt und mich schon liebt, aber er ist gefangen in diesem Problem. Im Urlaub habe ich ihm gesagt, dass er meiner Meinung nach nicht aus seinem ADHS rausgewachsen ist, und dass er was dagegen tun muss. Er sagte nur ja, zuhause lese ich mich da mal rein. Wie ihr euch denken könnt, war das nach 5 Minuten wieder obsolet. Dann hieß es wieder, das ist nicht so.

7 Jahre dieses Auf und Ab- wow, nach der Trennung fühlt man sich, so finde ich, als ob man aus einem Karussell ausgestiegen ist. Jetzt geht aber das nächste Karussell los

Er konnte in den ruhigen Phasen halt auch sehr einfühlsam sein und schon fast erspüren was der andere Mensch fühlt und denkt. Das war das was mich so zu ihm gezogen hat, wenn wir für uns waren, dann war er ruhiger. Aber er sagte in den Phasen, in den es wieder hoch kochte auch sehr oft Ich brauche die Action, das liebe ich, Action, Action, Action

Er hat auch Reizdarmsyndrom, ich bin sicher, dass das durch die Innere Unruhe bei ihm kommt. Wenn er dann wieder 20-30 Minuten auf der Toilette saß, hörte ich wie nach 2 sekunden schon Videos abgespielt wurden. Er hat sich auch immer stimuliert. Am Anfang der Beziehung ist mir das noch nicht so aufgefallen, aber je mehr der Alltag einkehrte, desto öfter war er am Handy, eigentlich war er nur noch am Handy und hat irgendwelche Videos geguckt.

Es gab auch Phasen in der er die Ruhe ertragen konnte und genossen hat und an den Momenten habe ich immer festgehalten, gehofft dass es irgendwann ganz so bleibt. Aber sobald er eine neue Idee hatte, ging alles wieder von vorne los. Wenn ich nicht immer dieselbe Begeisterung aufbringen konnte, hat er das einfach mit jemanden anderen geteilt und mich links liegen lassen.

Das Schwarz/Weiß denken war auch einfach furchtbar, bei jeder Kleinigkeit direkt die Beziehung in Frage zu stellen. Da lief es 2 Monate ohne stress( denn ich hatte ihn auch genommen, wie er ist) dann gab es eine Auseinandersetzung plötzlich fielen Sätze wie Was ist das nur mit uns, das macht doch keinen Sinn wo ich mir dann denkeWas? Mein Gott, es ist eine kleine Auseinandersetzung gewesen und du machst so ein Ding draus

Ich denke er war im Urlaub so lange so Überfordert, wollte es allen recht machen und blieb selbst auf der Strecke. Es war wirklich ganz schlimm wie wir gestritten haben. Da hat er den Schlussstrich gezogen. Wäre der Urlaub nicht gewesen, wäre es lange nicht soweit gekommen, jedoch weiß ich nicht ob mich die Beziehung auf Dauer glücklich gemacht hätte.

07.10.2019 19:50 • x 1 #26


N
Das große Problem, wie mir gerade bewusst wird, ist dass sobald er im Übermaß Alk. trinkt, hat er sich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle! Im Urlaub hat er sehr viel getrunken und auch überhaupt wenn er mit seinen Kumpels zu viel getrunken hat, kamen immer die Probleme.

Wenn wir zusammen waren haben wir nicht getrunken, es hatte ihm dann auch nicht gefehlt und plötzlich funktioniere alles.

07.10.2019 20:01 • #27


S
Zitat von Namaste:
Das große Problem, wie mir gerade bewusst wird, ist dass sobald er im Übermaß Alk. trinkt, hat er sich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle! Im Urlaub hat er sehr viel getrunken und auch überhaupt wenn er mit seinen Kumpels zu viel getrunken hat, kamen immer die Probleme.

Wenn wir zusammen waren haben wir nicht getrunken, es hatte ihm dann auch nicht gefehlt und plötzlich funktioniere alles.


Das Trinken war bei uns auch ein großes Problem. Das war auch das einzige, was ich nicht widerspruchslos hinnehmen konnte. Er hatte Phasen, da hat er sich völlig betrunken. Bis zum Umfallen. Da hab ich Furchtbares mitgemacht. Meistens hat er stark getrunken, wenn er irgendeinen Stress hatte, wenn er mit etwas nicht fertigwurde. Aber auch aus Langeweile.
Dann hatte er wieder längere trockene Phasen, wo er umgänglicher war. Da hatte ich Hoffnung, dass wir es schaffen.
Aber er hatte keine Einsicht, dass er ein Alk. hat.
Ich glaube, das Trinken ist auch eine Art von Selbstmedikation, wenn sie von Gefühlen oder Gedanken überwältigt werden.

07.10.2019 20:26 • #28


S
Zitat von Namaste:
Wäre der Urlaub nicht gewesen, wäre es lange nicht soweit gekommen, jedoch weiß ich nicht ob mich die Beziehung auf Dauer glücklich gemacht hätte.

Urlaub mit einem Partner mit ADHS ist offenbar eine Herausforderung. Ich habe unsere Urlaube immer schön gefunden. Wir haben was unternommen, sind aber auch am Strand gelegen. Gestritten haben wir nie.
Deshalb hat es mich so geschockt, dass er mir nach der Trennung vorgeworfen hat, dass unsere Urlaube schrecklich gewesen wären.
Jetzt, wo ich das mehr aus der ADHS-Perspektive sehe, denke ich, dass ein normaler Familienurlaub für ihn wirklich furchtbar gewesen sein muss. Langeweile pur!

Beispiel eines Dialogs am Strand:

Ich liege, schaue hinaus aufs Meer und lasse die Seele baumeln.
Er: Ist dir fad?
Ich: Nein. Gar nicht. Schau wie schön es hier ist.
Er: Hast du nichts zum Lesen?
Ich: Doch, aber ich will jetzt nicht lesen.
Er: Aber dir muss doch fad sein. Lies wenigstens was!
(Nimmt sein Handy, tippt herum. Steht auf. Kramt in der Tasche.)
Wann gehen wir?

07.10.2019 20:52 • #29


L
Urlaube mit meinem Ex waren auch immer eine grosse Herausforderung...vor allem weil er immer sagte wie was läuft....meiner konnte aber am Strand liegen und nichts machen....Auch wenn wir mal am See waren faulenzte er und ich bespasste unser Kind....

Manchmal hatte ich das gefühl er hatte gar keine Achtung mehr vor mir...genau wie bei seiner Familie....besonders bei seiner Mutter....ich weiss das er sie sehr liebt...aber er behandelt sie zum teil wie ein stück D**** also wie er mit ihr spricht....ich fand das immer sehr krass.

Seine Mutter meinte mal zu mir: Sie liebe ja ihren Sohn aber sie bewundert mich weil ich es so lange mit ihm ausgehalten habe.... und das sagt seine Mutter!

07.10.2019 21:22 • #30


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