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Träume von ihr und es macht mich fertig!

OccamsRazor
Mein Fokus beschäftigt mich derzeit mehr als vieles andere. Ich kann ihn kaum aufrecht halten. Fühle mich wie ein ADHS-Kind. Wenn jemand redet, hänge ich schnell ab und muss mich enorm konzentrieren, um überhaupt im Ansatz folgen zu können. Ich meide vermehrt die Gesellschaft, weil es mich gar nicht interessiert, was alles erlebt und gemacht wurde. Ich will eigentlich nur meine Ruhe haben. Ganz grundsätzlich. Lieber aus dem Fenster starren und die Schneeflocken beim Fallen beobachten. Lieber in meiner Musik versinken. Lieber leicht angetrunken in Erinnerungen schwelgen. Ohne jemandem zuhören zu müssen, ohne mich für etwas interessieren zu müssen, was mir eigentlich gleichgültig ist.

Oh, ich befinde mich wieder mal auf einem Abstecher in mein geliebtes Gefilde. Auf dem Weg zu mir selbst befinde ich mich zwar. Doch dieser scheint weg von ziemlich allem zu führen. Dieser Pfad alleine fühlt sich richtig an. Die Resignation ergreift mich, und ich gebe mich ihr kampflos hin. So können die Tränen endlich wieder fliessen. Soll sich die Welt doch weiter drehen. Kann ich mich da wenigstens für einen Moment ausklinken?

23.01.2017 22:46 • #121


OccamsRazor
Ich vermisse sie! Kein einziger Tag ist vergangen, an dem ich nicht an sie denken musste. Gerade bin ich von der Arbeit nach Hause gekommen. Die Gefühle in mir drin waren bereits auf dem Heimweg am Brodeln. Ich habe ihr Kochbuch, das sie extra für mich von Hand geschrieben hat, aus dem Keller geholt. Aus dem Sack, in dem alle ihre Sachen verstaut sind. Der Blick da rein hat mir einmal mehr den Rest gegeben. Seither sitze ich im Dunkeln vor diesem Buch und weine um sie und uns! Keine Lust mehr, mir etwas zu kochen. Der Appetit ist mir vergangen. Unsere Musik läuft und lässt mich den Schmerz bis in jede Faser spüren.

30.01.2017 21:34 • x 1 #122


A


Träume von ihr und es macht mich fertig!

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L
Das was du schreibst, lässt mich weinen . Es könnte von meinem Ex stammen. Er hat es auch für sich wegen den km entschieden und kämpft mit sich. Und ich lese Dich hier und bilde mir ein, er wäre es. Ich leide unerträglich. Vl leidet Sie ja genau so. Ein Kreis.

30.01.2017 23:36 • x 1 #123


L
Zitat von OccamsRazor:
Ich vermisse sie! Kein einziger Tag ist vergangen, an dem ich nicht an sie denken musste. Gerade bin ich von der Arbeit nach Hause gekommen. Die Gefühle in mir drin waren bereits auf dem Heimweg am Brodeln. Ich habe ihr Kochbuch, das sie extra für mich von Hand geschrieben hat, aus dem Keller geholt. Aus dem Sack, in dem alle ihre Sachen verstaut sind. Der Blick da rein hat mir einmal mehr den Rest gegeben. Seither sitze ich im Dunkeln vor diesem Buch und weine um sie und uns! Keine Lust mehr, mir etwas zu kochen. Der Appetit ist mir vergangen. Unsere Musik läuft und lässt mich den Schmerz bis in jede Faser spüren.


Nach Deinem Vollbad in der Melancholie gestern, wünsche ich dir heute wieder einen besseren Tag. Ich habe solche Abende auch als sehr trauerlösend und -reinigend empfunden. Die Zeit unmittelbar danach hat sich angefühlt wie die Luft kurz nach einem Gewitterregen.

31.01.2017 07:55 • x 3 #124


OccamsRazor
@LonelyXmas
Danke für deinen Beitrag!
Der Tag war tatsächlich schon wieder um einiges besser als der gestern. Solche Abende wiederholen sich momentan im Schnitt einmal pro Woche. Konzentration und Grundantrieb sind schon etwas besser geworden über die Monate, aber noch immer weit weg von meinem alten Ich.

01.02.2017 00:13 • x 1 #125


L
Gerne.

Nimm Dir den Tag in der Woche. Lass Dich fallen und koste ihn aus.

Ich habe in diesen Momenten viel über mich selbst erfahren. War vorher im Hamsterrad nicht fähig, genug zu reflektieren. Kehre die Krise zur Chance, mehr über Dich selbst zu erfahren.

Du sagst, Du bist weit weg von Deinem alten ich. Das wirst Du nicht mehr erreichen können.

Du wirst Dein neues ich erreichen. Du wirst verändert, gewachsen und stärker sein.

Erfahrener.

01.02.2017 01:38 • x 2 #126


OccamsRazor
Mein Thread-Titel ist gerade wieder Programm. Ich hatte nach relativ langer Zeit wieder einen Traum, in der sie die Hauptrolle hatte. Unter ganz skurrilen Umständen ging es um ein Wiedersehen. Sie war wundervoll, und hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Sie hat mir alle ihre positiven Seiten gezeigt, idealisiert und glänzend. Bei ihr hat sich viel getan, und ich habe von dem rein gar nichts mitbekommen. Irgendwo in ihrem etwas imaginärem Zuhause — ein Hybrid aus unterschiedlichen Orten, an denen ich mit ihr war — habe ich eine grosse Zeichnung gefunden, auf der sie mit farbigen Worten den Trennungsschmerz verarbeitet hat. Und dabei stand sie neben mir, und hat mich angezogen wie sonst nichts auf der Welt. Ich wollte über sie herfallen und sie wieder mein sein lassen.

Dieser Traum war designt — mit der Absicht konstruiert, um mir das Maximum an Schmerz, Sehnsucht, Verlangen und Schuldgefühle zu geben. Ich lag nur noch wach im Bett, eine innere Unruhe und Ohnmacht mich lähmend, leichte Verzweiflung sich bemerkbar machend, nur mit bitteren Tränen sich verflüssigen lassend.

13.02.2017 08:52 • #127


L
Ganz kurz..
ich habe nicht alles durchgelesen..
warum solltest du zu ihr ziehen?
Warum fand man keinen Kompromiss?
Fernbeziehungen haben so ihre Haltwertszeit..dann kippt es irgendwann in der Regel,
wenn man nicht konkreter wird.

Daher nur die Frage, ob das ohne Kompromiss so einseitig gewollt wurde (du zu ihr hinziehen)?

Du drückst dich in deiner Melancholie sehr gewählt aus.
Arbeite doch mal dringend für dich die Punkte heraus, die dich ausmachen.
Das wirkt sehr gefühlvoll. Viele Frauen wünschten sich ein Mann auf so einer Ebene.
Strukturiere dir mehr den Tag und sei konsequent, in dem du Dinge, die dich an sie erinnern, nicht mehr hervorholst.
Blick nach vorne...nicht nur du hast sie verloren, sondern sie auch DICH.
DICH, dein Wesen, deine Art, dein Leben, dein Sein.

13.02.2017 09:42 • x 1 #128


OccamsRazor
Es sind nun 5 Monate seit der Trennung vergangen. Diese Zeit fühlt sich wie eine kleine Ewigkeit an. Es hat sich unglaublich viel getan, in mir drin, und damit auch um mich herum. Ich habe gelernt, darauf zu schauen, was mir gut tut und was mich tatsächlich interessiert. Ich lebe nun sehr viel selbstbestimmter und damit auch wieder einiges selbstbewusster. Die meisten meiner unbegründeten Ängste konnte ich komplett ablegen, und mich so quasi ohne Vorbelastung neu entdecken.

Ich bin nun wieder in einer festen Beziehung, gehe für einige Monate ins Ausland arbeiten, und gestalte mein Leben mehr oder weniger spontan aber ohne grösseres Ziel. Der Modus, in welchem ich mich befinde, lässt sich am besten mit dem Begriff Flow beschreiben. Ich habe nichts zu verlieren, aber auch nichts zu gewinnen. Ich tue, was ich will. Es fühlt sich einerseits befreiend an, und andererseits auch schal und bedeutungslos. Ich besinne mich noch oft zurück an mein vorheriges Leben. Einerseits konnte ich mich nun von so vielen Ketten lösen, und dennoch habe ich etwas Wichtiges nicht mehr: Liebe. Ich spüre sie nicht mehr wirklich. Nichts scheint mehr so, wie ich es einst empfunden habe. Es gibt keine magischen Momente mehr, alles fühlt sich so an, als ob man es zur Hälfte mit Wasser verdünnt.

Noch immer ist alles mit einer leichten Gleichgültigkeit und Melancholie durchzogen. Die Beteiligung am Geschehen um mich herum ist reduziert. Ich merke, wie ich emotional nach meiner intensiven Achterbahnfahrt langsam abstumpfe. Mal schauen, wie sich das weiterentwickelt.

17.03.2017 01:05 • #129


OccamsRazor
Und schon bald ist ein Jahr vergangen.

Die Zeit verfliegt überhaupt viel zu schnell. Und dass es kein Leben nach dem Tod gibt, in dem ich noch unendlich lange Zeit habe, um über mich nachzudenken und eine unendliche Anzahl Momente zu geniessen, erscheint mir als fast absolut sicher. Wenn etwas wirklich sicher ist, dann ist es die Endlichkeit unseres Daseins.

Vielleicht ist es zu früh für eine Midlife-Crisis. Aber wer bestimmt schon so einen Zeitpunkt. Ich habe mich in diesem Jahr ausgetobt, zumindest so weit es mein Naturell zulässt. Oder zumindest zu so einem Grad, wie ich selbst daran wachsen konnte. Ich fühle mich unterdessen komplett frei, und ich sehe mich als eigenständige und respektierte Person, die eigene Werte hochhält und auch vertritt, und die ihr Leben komplett selber gestaltet.

Die Frage ist nur: Wohin soll es gehen? Soll ich eine Familie gründen und meine Energie und Aufmerksam dem Nachwuchs widmen? Was wäre der Sinn darin? Ist darin eine Erfüllung zu finden, und wenn ja, welche? Welche Alternativen gibt es denn überhaupt? In einer endlosen Spirale der Trieb-Befriedigung physisch oder intellektuell zu verweilen scheint mir als nicht weniger anstrebenswert wie das Übertragen meines Wissens und meiner sozialen Aufmerksamkeit auf die nächste Generation.

Es gibt schlicht und einfach keinen höheren Zweck für unser Dasein. Jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, stelle ich fest, dass ich zu wenige akute Probleme habe. Wenn alles prinzipiell im Lot ist und alles in seinen Bahnen verläuft, wird es erst recht langweilig. Man hat zu viel Zeit um sich über Sinn und Unsinn Gedanken zu machen. Und doch kann ich mir nicht einfach künstlich Probleme schaffen, nur, um sie dann lösen zu können. Ich habe keinen Grund, mich zu beschweren, und dennoch gibt es nichts zu feiern.

Über jede erdenkliche existentielle Frage habe ich mir Gedanken gemacht, und manche davon sehr weit verfolgt, mit keinem wirklich befriedigenden Ergebnis. Es gibt vielleicht noch einen Weg, den ich wirklich ausprobieren möchte: Den der Meditation. Der eigenwilligen Bewusstseins-Erweiterung und der auf diesem Weg erlangbaren Selbsterkenntnis.

Die grundlegende Frage, die sich mir stellt, ist die: Mich jetzt für Familie zu entscheiden würde sich einfach nur pragmatisch anfühlen. Nicht unbedingt richtig. Was jedoch für mich richtig ist, weiss ich nicht. Nichts scheint wirklich effektiv sinnvoll zu sein. In jedem Fall scheint mich die eigene Suche nach Erfahrung und noch weiterer Erkenntnis mehr anzutreiben. Vielleicht muss ich mir auch einfach neue Aufgaben schaffen, indem ich den Job wechsle, oder irgendwelche Weiterbildungen besuche. Irgendwas, das mir unmittelbare Ziele auferlegt und mir damit zumindest kurzfristig einen Sinn stiftet.

Die ultimative Erkenntnis aber ist die: Das alles hat nichts mit irgendeiner vergangenen oder aktuellen Partnerschaft zu tun, sondern nur mit mir selbst. Kurz nach meiner Trennung war mein grösstes Problem die Suche zurück zu mir. Und jetzt ist mein grösstes Problem die Suche nach einer neuen Bestimmung. Jeder Weg ist begehbar, und doch führt keiner irgendwo hin.

Disclaimer: Hierin ist keine Frage zu finden. Das ist nur ein Tagebuch. Aber wenn jemand einen Input hat, nehme ich den natürlich entgegen.

25.09.2017 23:11 • #130


K
Deine Worte berühren mich sehr. Ich glaube, das habe ich hier noch nie geschrieben - und ich habe hier viel geschrieben. Ich kann Deinen letzten Beitrag gut nachempfinden. Mir ging und geht es ähnlich im Leben. Eine Familie zu gründen um des Gründens wegen, schien mir nie erstrebenswert. Allerdings hat sich mir auch nie erschlossen, was hingegen mein Sinn bzw. erstrebenswert ist. Insofern kommt hiermit von mir leider kein richtiger und Impulse stiftender Input, aber vielleicht so etwas wie ein Schulterschluss in der Ratlosigkeit dem großen Ganzen gegenüber.

25.09.2017 23:48 • #131


C
hart Entwöhnung

Bist du bereit eine Woche durch die Hölle zu gehen damit es danach merklich besser wird ?

Hier die Anleitung :
Höre euer gemeinsames Lied oder das bei welchem Du am meisten Sehnsucht hast so oft wie es geht .

Die ersten 40 Male wirst Du in einem Tränenmeer versinken . Du wirst es kaum aushalten können .

Aber i wann werden die Tränen weniger und Du kannst das aushalten .

Das ganze ist wie eine Desensibilisierung du wirst immun gegen solche Trigger , die Dich fertig machen .
Und i wann auch immun gegen die Gefühle zu ihr , die dann hochkommen .

Aber bitte bei echten tiefen Depressionen davon absehen denn das Tal durch welches Du musst ist echt dunkel ...

26.09.2017 06:05 • #132


A


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