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Träume von ihr und es macht mich fertig!

OccamsRazor
@Hey_
Danke für deine ausdrucksstarken Worte!

10.12.2016 02:38 • #16


T
Zitat:
in Leben bis zum Beginn dieser nun zerbrochenen Beziehung war schon immer irgendwie melancholisch. Ich war noch nie der lebensfrohe und unternehmensfeudige Mensch. Wenige Dinge wecken wirklich mein Interesse, auch wenn ich über alles gerne rede und mir die Ansichten, Gedanken und Lebensgeschichten anderer quasi als Ersatz meiner fehlenden Lebensenergie injiziere. Deshalb bin ich der Zuhörer und Nachdenker. Nicht der Macher und Geschichtenerzähler. Ich wünschte nichts mehr, als eine Sache mal richtig in die Hand nehmen zu können, mit vollem Einsatz und Leidenschaft. Doch alles verläuft sich am Ende bzw. schon vor dem Beginn in der Unbedeutsamkeit. Die permanente latente Müdigkeit und Antriebslosigkeit widerspiegeln diesen Zustand perfekt!



Will nicht allzu ausschweifend werden. Die Melancholie ist nichts als jahrelang gewohnter Zustand, tief verankert. Du musst dir mehrere Dinge suchen, die dir zumindest in der Vorstellung Spaß machen. Das kann auch eine Beziehung sein. Oder im Sport, Beruf, etc. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Und du musst richtig gut darin werden. So gut das du herausstichst. Ein Meister in diesen Gebieten wirst. Besser als der große Durchschnitt. Mit Arbeit ist das nicht schwer zu schaffen, braucht lediglich seine Zeit. Du brauchst Ziele und musst sie auf biegen und brechen verfolgen. Das muss dir nicht immer Spaß machen. Aber nur so kommt wieder dieselbe Bedeutung auf, wie in der Beziehung. Erst wenn du ein Meister in diversen Gebieten bist, die Anerkennung dafür bekommst, wirst du großes Interesse und Leidenschaft dafür aufbringen. Erst dann wird das denken aufhören und du wirst vom Beobachter zum Teilnehmer.

10.12.2016 03:24 • x 3 #17


A


Träume von ihr und es macht mich fertig!

x 3


OccamsRazor
Meister zu werden ist tatsächlich eine konkrete Massnahme gegen diesen melancholischen Zustand. Danke für diesen Beitrag, er regt zum Denken an!

Wie du richtig schreibst, ist der Zustand gewohnt und tief verankert. So, dass auch jede mögliche Verzweigung der Zukunft wieder gleich zu bewerten ist. Sich etwas zu suchen, was zumindest in der Vorstellung Spass macht, ist genau das Problem. Es gibt wenige Dinge. Ich habe ein sehr ausgeprägtes Interesse an meinem Beruf. Ich habe dafür studiert, und mich auch in meiner Freizeit intensiv damit beschäftigt. Und ich würde ohne Zweifel behaupten, dass ich darin bereits ein Meister bin, und auch den Anspruch an mich stelle, noch besser zu werden. Und dennoch ist alles melancholisch gefärbt, weil ich nach tiefer Geborgenheit und Glück strebe, und dieses auch mit beruflicher Anerkennung nicht wirklich erhalte.

Ein erfüllendes Hobby fehlt mir zu Zeit. An meinen Talenten zweifle ich nicht. Ich könnte mir etwas aussuchen, und mich dann voll und ganz da rein hängen, bis ich ein Meister darin werde. Nur bin ich so stark getrieben von Werten und Moralvorstellungen, und brauche einen echten Antrieb – ausser eben nur das Meister-Sein – um mich voll reinhängen zu können.
Etwas gäbe es da vielleicht schon: Das Zeichnen mit Kohle oder Bleistift. Das ist eine ruhige Tätigkeit, und ich kann mich damit identifizieren. Vielleicht stimmt es auch, dass es am Anfang einfach ein wenig Interesse braucht, um damit zu starten. Und wenn man erst mal drin ist, und besser wird, wird es auch unverzichtbarer im Leben, und plötzlich ist man darin ein Macher, Meister und kann Geschichten darüber erzählen!

Was mein grösster Wunsch vor Ende meiner Beziehung war: Zu heiraten, meine S. voll und ganz auszuleben, einen gemeinsamen Haushalt zu führen, als Paar an Festen und Unternehmungen teilzunehmen, und später dann ein guter Vater sein! Sie war wohl die falsche dafür. Aber jetzt muss ich mich mit mir selbst abgeben, und darauf habe ich eigentlich gar keine Lust mehr.

10.12.2016 13:15 • x 1 #18


OccamsRazor
Ihr war diese Fernbeziehung nicht mehr erfüllend genug, und ich kann das voll und ganz nachvollziehen. Solange leben nicht viele getrennt. Sie wollte mit mir zusammen alt werden, und Kinder haben. Sie hat mich voll und ganz in ihr Umfeld integriert. Ich war Teil von ihrem Leben, viel mehr so als umgekehrt. In ihrem Liebesbrief, den sie mir vor einem halben Jahr noch geschrieben hat, hat sie mir nochmals klar und deutlich mitgeteilt, dass es jetzt an der Zeit ist, ihr einen Heiratsantrag zu machen und zu ihr zu ziehen.

Und in dieser ganzen Zeit wusste ich, dass ich das nicht kann. Diese Ohnmacht hat mich äusserlich kalt werden lassen. Und doch liebe ich sie. Sie, die so anders ist als ich. Die eigentlich in vielen Bereichen nicht zu mir passt, und vielen anderen wieder umso mehr. Aber sie ist absolut perfekt so, wie sie ist. Sie weiss, was sie will. Und ich wusste das einfach oft nicht. Ich war zwischen Gefühlen und Zweifeln gefangen, und meine Art, immer auf alles und jeden Rücksicht nehmen zu wollen, den Leuten zuzuhören, mich in sie einzufühlen, alle erdenklichen Kompromisse einzugehen, habe mir selbst und sogar ihr damit das Leben noch schwerer gemacht. Ich hätte sie gehen lassen sollen, und konnte es nicht. Und das, obwohl es für uns beide das ehrlichste gewesen wäre. Ich habe mir eingeredet, dass es doch irgendwann gut werden würde, und alle Zweifel wie von Gotteshand verschwinden. Einfach bloss kein Leben ohne sie, egal wie dieses Leben aussieht. Und da habe ich es: Die Trennung setzt mir so zu, dass ich verstehe, wieso ich nicht früher loslassen konnte.

Die Frage, die mich am meisten beschäftigt, ist: Wie kann ich sie so lieben, und dennoch Zweifel haben, und nicht mit allem was ich habe meine Heimat und mein Umfeld für sie verlassen? Vielleicht, weil die Liebe ― so unglaublich schön und überwältigend sie ist ― eben doch nicht absolut ist? Nicht einfach über allem anderen steht? Und vielleicht auch, weil ich in dieser Liebe zu viel meiner selbst aufgeopfert und sie zu sehr als den Ausweg aus meiner seelischen Melancholie angesehen habe? Das ambivalente Gefühl, dass sie alles für mich ist, und dennoch nicht ganz die richtige, obwohl ich nicht weiss, was denn das richtige ist. Und damit fühle ich mich ebenso überfordert, wie dass ich mich schuldig fühle. Wieso nur verstehe ich ihr Handeln und ihre Gefühle so gut, und fühle mich trotzdem verletzt? Vielleicht, weil sie sich von mir lösen konnte, und ich mich nicht von ihr. Weil ich mich dadurch abhängig und schwach fühle?

Ich bin nicht Herr meines eigenen Glücks. Und doch bin ich sein einziger Schmied.

17.12.2016 15:28 • #19


OccamsRazor
Ich frage mich, wie ich hier wieder rauskomme. Sie fehlt mir. Ich fange wieder an zu grübeln ob ich ihr schreiben soll. Das ist völlig absurd, es würde mich nur wieder verletzen und Wochen zurück werfen. Es wäre schön, endlich mal einschlafen zu können!

18.12.2016 02:45 • #20


M
Mir geht es leider genauso.. Du bist nicht allein!
Jedes Aufwachen ist furchtbar, die Träume hängen mir oft noch stundenlang nach..

Schreib ihr nicht. Wie Du schon sagst, es würde Dich zurückwerfen. Schreib ihr erst dann, wenn es sich 100% richtig anfühlt - entweder, weil Du ihr auf einer freundschaftlichen Ebene begegnen kannst, oder, weil das Verlangen für mindestens ein paar Tage am Stück so übermächtig ist, dass Du Dir sicher bist, dass es Dir - wenn auch nur kurzzeitig, dadurch deutlich besser gehen würde.

18.12.2016 10:04 • x 1 #21


OccamsRazor
@monamuh
Ich danke dir für deinen Beitrag!
Es ist beruhigend, wenn man weiss, dass man damit nicht alleine ist, auch wenn man manchmal denkt, so schlecht kann es deswegen doch sonst niemandem gehen...

Es ist selten, dass jemand das mit dem Schreiben und Kontaktieren so differenziert betrachtet. Wie du es schön formulierst, glaube ich auch, dass es zumindest kurzfristig helfen kann. Kommt drauf an, ob man einfach nur sehr dringend etwas loswerden will, oder man etwas vom anderen erwartet. Manche behaupten, dass man immer etwas in irgend einer Form erwartet. Vielleicht stimmt das ja sogar.

Es ist einfach so ungeheuer gemein, dass man noch so viel empfindet, und der andere einfach nicht mehr. Da sitzt man einfach am wesentlich kürzeren Hebel. Eigentlich sollte man gar nicht mehr an diesem Hebel sitzen...

Achja, beim Kaffee mit dir wäre ich auch gerne dabei!

18.12.2016 12:07 • #22


OccamsRazor
Ich werde diesen Thread nun als mein Tagebuch nutzen. Das Schreiben hilft, und wenn es sogar noch jemand lesen könnte, fühlt man sich umso leichter.

Hatte vorgestern einen Schlüsselmoment, während ich meinen versandfertigen Brief an meine Ex verbrannt habe. Ich habe zugesehen, wie die glühende Sichel ihn langsam in ein Aschehäufchen zerlegt hat. Mein neues glückliches Leben kann also nun beginnen, dachte ich zumindest. Das ging einen ganzen Tag und eine Nacht tatsächlich gut. In meiner Euphorie habe ich sowas wie ein Date über eine Online-Partnerbörse vereinbart. Schliesslich bin ich ja jetzt bereit für alles mögliche Neue!

Nun, die Steigung hat gerade ihr Vorzeichen gewechselt. Es hat sich herausgestellt, dass das nur ein weiterer Abschnitt auf der immerwährenden Achterbahnfahrt ist. Aber immerhin war ich noch nie so weit oben seit der Trennung. Wobei dieses Oben nicht mal annähernd hoch genug ist. Man versucht es zu halten, und möglichst viel reinzuquetschen.

Der Hauptgedanke heute: Wie kann es mit einer neuen Beziehung wohl wieder so schön werden? Wie kommt man wieder an diesen Punkt, wo man sich voll und ganz hingeben und öffnen kann? Das ging doch schliesslich nur mit ihr. Alle anderen werden mich doch sowieso nicht so lieben können wie sie. Und umgekehrt werde ich niemanden mehr so lieben können. Die Magie, die von den ersten Dates mit ihr – und allem was folgte – ausging, war einmalig. Was ich nicht mehr habe, werde ich ergo nie mehr haben können, und Ersatz dafür wird es nicht geben. q.e.d.

Ich sollte – nein, ich will – mit meinen Wünschen und Gedanken bei mir selbst sein. Nicht bei einer Beziehung. Nicht bei der vergangenen, und nicht bei einer anderen. Ich will selbst am ganzen Rest der Welt Gefallen finden können. Mich für mich, die Natur, und die wundervollen anderen Menschen interessieren. Aber es kommt nicht. Kein Öl im Antrieb. Stattdessen vermisse ich nur, was keine Zukunft hat, und kann allem Rest nur von ganz weiter Ferne zuschauen.

21.12.2016 19:23 • x 1 #23


fe16
@OccamsRazor
darf ich auch meine Senf hierlassen und nicht nur lesen ?
Du hast einen tollen Schreibstill, das aber nur nebenbei erwähnt

21.12.2016 19:32 • x 3 #24


M
Lieber OccamsRazor,

zuallererst, puh, ich dachte schon, Du hättest Dich jetzt wirklich aus dem Forum zurückgezogen, und habe Dich schon vermisst

Zweitens, ich finde so toll, wie Du schreibst. Wenn Du 10 Jahre älter wärst und hier in der Nähe wohnen würdest,... (kleiner Scherz mit einem kleinen wahren Kern)

Ich kann alle Deiner Gedanken so gut nachvollziehen. Auch ich habe mich - schon vor Monaten - bei einer Datingseite angemeldet. Es kamen ein paar nette Gespräche zustande, es wurden ein paar Dates vereinbart... und jedes Mal habe ich im letzten Augenblick abgesagt. Weil es sich einfach so komplett falsch anfühlte und... hier erlaube ich mir mal, Dich zu zitieren...:
Zitat:
Wie kann es mit einer neuen Beziehung wohl wieder so schön werden? Wie kommt man wieder an diesen Punkt, wo man sich voll und ganz hingeben und öffnen kann? Das ging doch schliesslich nur mit ihr. Alle anderen werden mich doch sowieso nicht so lieben können wie sie. Und umgekehrt werde ich niemanden mehr so lieben können.
(ersetze ihr durch ihm )

Ich bin ehrlich mit den Männern, die ich so treffe, ob im Internet oder im echten Leben. Wenn jemand fragt, ob ich über IHN hinweg bin, sage ich ehrlich, nein. Das habe ich auch denjenigen gesagt, die mich treffen wollten. Aber diese Ehrlichkeit erlaubt es mir auch, ein paar neue Bekanntschaften zuzulassen, bisher nur schriftliche. Mir würde es gut tun, jemanden kennenzulernen, mit dem ich etwas unternehmen kann, dem ich das Gefühl geben kann, dass mir seine Anwesenheit angenehm ist, und umgekehrt. Eine neue Beziehung - soweit bin ich noch lange nicht (und ONS sind nicht meins). Kein Öl im Antrieb

Du schreibst so schön, man kann Deine Zukünftige nur beneiden

21.12.2016 19:33 • x 2 #25


OccamsRazor
Hallo zusammen,

danke für eure Komplimente!

Ich wollte mich hier etwas zurück ziehen, weil ich in diesem Hoch die fantastische Idee hatte, alles, was mich mit dem Thema Trennung in Verbindung bringt, zu umgehen. Aber eben: Man nimmt beim ersten minimalen Schub Zuversicht gleich die grosse Kanone und feuert damit erstmal wild um sich. Dabei finde ich dieses Forum hier super, und es gibt mir vor allem in diesen kalten dunklen Abenden Wärme, Halt und Zugehörigkeit. Und ich kann meinem Schreibdrang super nachgeben.
Und das Wichtigste: Wenn auch nur in Form von Avataren, man lernt spannende Menschen kennen, so dass man merkt, dass es da draussen ja nur so von tollen Menschen wimmeln muss...

@monamuh
Du pflegst also einen konsequenten Umgang. Ich weiss nicht, ob ich es absagen soll. So ganz ungezwungen etwas trinken gehen muss ja nicht gleich der Beginn einer neuen Beziehung sein... Mal schauen, wie ich mich morgen und am Freitag fühle.
Hatten deine Interessenten denn von selbst keine Lust auf persönlichen Kontakt nachdem du ihnen gesagt hast, dass du noch nicht über den Ex hinweg bist?

Ich habe meine Ex auch in einem Forum wie diesem kennen gelernt. Man kann wirklich sehr gute Kontakte aufbauen, alleine durchs Schreiben. Und ich glaube auch daran, dass man vieles vom Charakter darüber transportieren kann. Die ganzen anderen Dimensionen der physischen und meta-physischen Interaktion (die Chemie) können dadurch aber natürlich nicht ersetzt oder abgeschätzt werden.

Ich wünsche dir so einen Kontakt, mit dem du nicht gleich eine klassische Beziehung beginnen musst!

Zitat von monamuh:
und ONS sind nicht meins

Ditto. S. mit jemandem, den man liebt, mit totaler Hingabe und Leidenschaft, ist unersetzlich und für mich auch nur so erfüllend. Aber auch da gibt es noch so viel zu entdecken. Es gibt überhaupt noch so viel! Aber ohne Öl... tja.

21.12.2016 23:11 • x 1 #26


M
Zitat von OccamsRazor:
Ich weiss nicht, ob ich es absagen soll. So ganz ungezwungen etwas trinken gehen muss ja nicht gleich der Beginn einer neuen Beziehung sein... Mal schauen, wie ich mich morgen und am Freitag fühle.

Ich hatte im Vorhinein wirklich Lust auf ein ungezwungenes B.. Aber eine Stunde vorher hing ich nur noch heulend in der Ecke... und das Ganze zweimal.

Der Kontaktabbruch ging bei allen Interessenten immer von mir aus. Zu einem habe ich noch Kontakt, weil wir festgestellt haben, dass wir 20 gemeinsamen Bekannte haben. Ich betrachte ihn mittlerweile als Kumpel, es war sofort klar, dass aus uns nichts wird, und jetzt hat er wohl auch eine neue Freundin, was mich sehr für ihn freut.

Mit einem anderen schreibe ich noch, habe ihn bzgl. eines Treffens aber auf nächstes Jahr vertröstet - und habe irgendwie einfach keine Lust Wozu das alles?

Ich schreibe seit ein paar Wochen noch mit einem anderen. Vielleicht der einzige, den ich treffen mag, obwohl wir überhaupt nicht zueinander passen. Aber auch er fragte mich jetzt nach meinem Ex. Die Wahrheit ist, so wie ich mich kenne, wird der Schmerz erst dann nachlassen, wenn ich mich - wovon ich heute nicht glaube, dass das überhaupt möglich ist - wieder verliebe. Nicht umgekehrt. Ich bin dem Typen noch eine Antwort schuldig, will ihn nicht verschrecken, aber auch ehrlich sein. Ich formuliere noch...

Morgen mehr, auf dem Handy tippt es sich nicht gut..

EDIT
Gott, hier wird sogar das Wort B I E R zensiert...

21.12.2016 23:31 • x 1 #27


Scarlett2016
@occamsrazor: ich finde es gut, dass Du Deinem innersten Gefühl, dass Du mit Deiner Freundin nicht zusammenziehen willst, vertraut hast.

Du kannst klar erkennen, was sie Dir gegeben hat. Was Du brauchst, was Du Dir von ihr hast geben lassen.

Aber: Du vertraust nicht zu 100%.

Das Du nicht schlafen kannst, ist nach einer Trennung - ein einschneidendes Lebenserlebnis - klar. Das wird sich wieder legen.

Ich mag Dir empfehlen, dass Du Dich mit DIR, und zwar ausschließlich, beschäftigst. Vor allem: lerne Dich SELBST zu LIEBEN!

Alles Liebe für Dich - Scarlett.

21.12.2016 23:53 • x 2 #28


OccamsRazor
Zitat von monamuh:
Die Wahrheit ist, so wie ich mich kenne, wird der Schmerz erst dann nachlassen, wenn ich mich wieder verliebe.

Hey Mona! Das ist interessant... Aber meinst du das lässt du zu, wenn du nicht ganz abschliessen bzw. loslassen kannst?
Und was hast du ihm nun geschrieben?


Zitat von Scarlett2016:
Du vertraust nicht zu 100%.

Danke für deinen lieben Beitrag!
Wie meinst du das genau? Vertrauen in das was mein Gefühl mir sagt, Vertrauen anderen Menschen gegenüber, oder mir selbst und meinen Entscheidungen gegenüber?

22.12.2016 09:26 • #29


OccamsRazor
Ein weiterer Tag ist beinahe überstanden.

Habe vorhin noch Geschenk-Verpackmaterial im völlig chaotischen und überrannten Einkaufshaus besorgt. Der Materialismus feiert in diesen Tagen definitiv Hochzeit. Dabei sind alle diese Dinge doch schlicht und einfach nichts wert. Das wurde mir umso klarer als ich vor dem Regal mit den Weihnachtskärtchen stand. Eines davon hatte als Sujet eine putzige kleine Eule. Die, die einmal in Mode gekommen sind und es nie mehr da raus geschafft haben. Ja, genau diese hätte ich für ihr Geschenk verwendet. Mit lieben Worten darin eingeschlossen. Sie vergötterte Eulen. Und eine kleine stoffige davon haben wir als unsere kleine Haus-Eule gehalten, und sie personifiziert. Es existieren hunderte von Bildern mit ihr. Und uns. Glücklich. Wie kleine Kinder haben wir uns um sie gekümmert. Das, sie, und ganz generell Dinge dieser Art, haben mir die warme und lebendige Seite des Lebens näher gebracht. Diese Eule auf dem Kärtchen hatte also einen Wert. Das einzige in dem ganzen verfluchten Haus des Kapitalismus, welches ich fluchtartig verlassen musste.

Auf der Arbeit existiere ich nur noch. Schreibe ständig mit meinem Date von morgen. Wir hatten gestern Abend sogar noch telefoniert. Und ja, das fühlt sich alles so gar nicht richtig an. Es ist einfach ein Spiel. Ein Spiel, welches ich nur bis zu einem gewissen Punkt mitspielen werden kann. Das Bisschen sexuelle Energie und die Spannung vor dem Neuen tun dennoch gut.

Oh, und sie backt fantastische Torten mit perfekt modellierten Zuckerguss-Figuren. Nicht wie meine Ex, die das erst neulich zum ersten Mal so probiert hat, und dabei eine etwas skurrile Figur zustande gebracht hat. Sie war schusslig, aber dabei trotzdem unglaublich kreativ. Die Perfektion und das Können von Dingen ist fast genauso wertlos wie die zahlreichen Schmuckstücke im Kaufhaus. Es ist die Hingabe, die Leidenschaft und die Liebe, die man den Dingen entgegenbringt, und womit man Dinge tut. Und genau darum will ich niemals irgend eine andere Torte probieren, als die von mit der Figur mit den zu langen Beinen und dem viel zu dicken Bauch. Es mag sich zwar nicht so lesen, aber beim Schreiben dieser Zeilen kann ich die Tränen nicht zurückhalten.

Ich werde sie nicht mehr wieder sehen, da sie viel zu weit weg ist. Wenn ich über sie hinweg kommen will, kann ich für diese Situation ja sogar dankbar sein. Wenn ich an ihre negativen Seite denke, so wiege ich das sofort mit den positiven wieder auf. Ich will ihr mit diesen Gedanken nicht weh tun, und ihre negativen Seiten sind nur negativ aus meiner Perspektive. Nicht aus ihrer, oder vielleicht die eines anderen. Ich will sie loslassen können, ohne dem Bild von ihr in meinem Kopf zu schaden. Und vielleicht muss ich mich auch erst wieder verlieben, bevor ich das schaffe.

22.12.2016 20:08 • x 1 #30


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