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Trauer in der Nacht - kann nicht schlafen

juliet
liebe Martha
in einem zwölf-schritte-Programm , in dem ich mich auch gut aufgehoben fühle, steht so etwas sinngemäß wie nur heute! heute gebe ich mein bestes. nur heute kann ich manches tun, manches erreichen, was mich in die Knie zwingen würde, wenn ich wüsste, es ginge mein Leben lang so weiter!

ich glaube wirklich fest daran, dass es einen Neuanfang gibt!
dass wir nicht den Rest unseres Lebens so werden kämpfen müssen!

einen Neuanfang kann es an jeder Stelle im Leben geben, und zwar unabhängig vom Alter, indem wir sind. darauf vertraue ich!
wenn ich das nicht glauben könnte, müsste ich hier und jetzt aufgeben.
aber ich vertraue einfach den vielen lieben Menschen hier, die ebenso wie ich durch eben dieses tiefe Tal gelaufen sind, einen seelenpartner verloren zu haben, den damit verbundenen unermesslichen Schmerz bewältigt haben und die uns zurufen: es wird besser, es werden wieder schöne Tage kommen!

13.03.2016 09:54 • x 3 #706


Narbe-im-Herz
Die Sonntagsstimmung hat mich wieder.

Martha
Das Ding mit den Erinnerungen kenne ich. Überall und alles erinnert! Das schränkt mich gerade noch in meiner Lebensqualität ein. Plätze, Restaurants....die ich liebe, vermeide ich gerade noch, wenn möglich, weil ich es nicht aushalte. Du hast recht, wir müssen uns wieder unsere Würde zurückgeben.

13.03.2016 09:56 • #707


A


Trauer in der Nacht - kann nicht schlafen

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encada
Guten Morgen, ihr Lieben alle, ich habe in den letzten Tagen viel an mir, meiner Trauer und meinem Schmerz gearbeitet und fuer mich festgestellt, dass es das ganz grosse Thema 'loslassen' ist. Es faellt unglaublich schwer, das, was wir an Liebe und und wunderschoener Zeit mit unserem Partner gemeinsam hatten, aber auch, was wir an ihm als Person gefuehlsmaessig festgemacht haben, loszulassen, um offen zu werden fuer Neues in unserem Leben und Zukunft leben zu koennen. Dieses Loslassen kostet sehr viel seelische und mentale Kraft, aber es lohnt sich, sich damit zu beschaeftigen, damit eine Verarbeitung ueberhaupt moeglich ist und dieser staendige Gedankenkreisel, vor allem auch nachts, irgendwann aufhoert. Mir persoenlich hilft das Training der Achtsamkeit, Phantasiereisen, Schaffen virtueller Raeume, Afformationen und kreative Ausdrucksformen. Das alles kann man nicht von heute auf morgen lernen und umsetzen, aber alleine das darueber Lesen und Reden und vielleicht auch das eine oder andere fuer sich ausprobieren, kann helfen, diesen so belastenden Mix aus Verlustschmerz und Trauer nicht staendig uebermaechtig sein zu lassen. Wir sind ja alle auf der Suche nach dem, was uns gut tut. Mir tut auch dieses Forum gut. Ihr alle! Ich wuensche euch einen guten Sonntag im wahrsten Sinne.

13.03.2016 10:04 • x 2 #708


M
Narbe im Herz,

Ich hatte diese Plätze auch zuerst gemieden, weil ich mich ständig in Tränen auflöste.

Dann kam bei mir aber die Wut hoch, denn sonst könnte ich nicht mehr in meinen Verein gehen. Er hat mir schon mein Leben zerstört, ich lasse es nicht zu, dass ich vereinsame, meinen Sport nicht mehr betreibe und nicht mehr meinen Lieblingswein in der Bar trinke.

Alles lass ich mir nicht nehmen, dann kann ich mich ja gleich erschiessen.

Natürlich kämpfe ich dort mit den Tränen, bleibe auch zu oft zu Hause, weil ich denke, da halte ich es nicht aus.

Du schaffst das auch, glaube mir! Mich kostet es jedesmal Überwindung, aber es ist besser als immer zu Hause allein zu sein

13.03.2016 10:10 • x 2 #709


Thomas69
@encada
guten Morgen! Gute Gedanken...
möchte mal was hinzufügen... Also nur jetzt mal aus meiner Sicht, eines Menschen der schon fast ein halbes Jahr getrennt ist, und dessen Sichtweise auf die eigene partnerschaftliche Geschichte durchaus objektiver geworden ist... Am Anfang sieht man (ähnlich dem Zustand nach Verlust durch Tod eine Menschen) nur, oder fast nur, die angenehmen Dinge die man vermisst und verloren hat. Irgendwann kommt man aber an einen Punkt an dem man auch, oder sogar mehr als alles andere, die Dinge sieht die nicht gut taten, die nicht passten, einen nervten, auch vielleicht den Ex Partner, was einfach alles nicht mehr funktioniert hätte... Und demnach nicht mehr zusammen gehörte! Diese Sichtweise wird fast bei jedem irgendwann kommen, und sie bedeutet einen großen Wendepunkt im Inneren, es wird dann deutlich einfacher damit umzugehen, es zu reflektieren, auch sich selber...! Darauf können diejenigen die grad noch in der Phase des nicht Verstehens, des Vermissens und der Unbegreiflichkeit sind, echte Hoffnung haben! Das ist jetzt mal das was ich erfahren habe, aber wie es auch vielen anderen gehen wird irgendwann...!

13.03.2016 10:16 • x 2 #710


M
Danke Thomas69

Ich will dieses irgendwann jetzt! Damit dieser sch.. Schmerz aufhört

13.03.2016 10:21 • x 1 #711


J
Sowas kann man nicht erzwingen! Sicher es ist nicht leicht, den Punkt erreicht aber jeder einmal, das steht fest!

Der eine eher, der andere später! Bei mir war bzw. ist es nicht anders wie bei Thomas69 und vielen anderen hier.

Gruss

Joyce

13.03.2016 10:28 • x 1 #712


encada
Liebe Martha, das wollen wir doch alle. Versuche, deinem Schmerz Ausdruck zu verleihen. Ueberlege dir, was dir dabei helfen koennte - egal, ob das Sandsackboxen, Schreiben, Malen oder Garten umgraben ist. Bleib nur nicht sitzen und gib dich dem Schmerz hin - schaff ihm Raum, damit du ihn wenigstens zeitweise loswirst, aber auch einen Raum, der dir die Moeglichkeit gibt, das immer wieder als Mittel einzusetzen, wenn der Schmerz erneut einsetzt.

13.03.2016 10:46 • x 1 #713


M
Encada

Das mach auch, im Moment ist der Schmerz nicht so präsent, aber die letzten Monate haben mich gelehrt, dass er immer wieder kommt, und dass das völlig normal ist leider.

Ich unterhalte mich halt gerne mit Euch .

13.03.2016 11:05 • #714


Narbe-im-Herz
Liebe Martha

Dadurch, dass ich nun längere Zeit krank war, musste ich leider zu Hause sein. Da erinnert ja einen auch vieles an den Ex. Davor war ich schon auch aktiv draußen, habe mich nicht verkrochen, bin über das Wochenende weggefahren, habe Freunde und Familie besucht, auch wenn es mir schwer fiel. Ich habe andere schöne Restaurant und Plätze aufgesucht. Klar, ich konnte manches nicht umgehen. Ich wollte und will ja Gutes für mich tun, Energie tanken, das kann ich vor allem noch nicht in unseren Restaurants oder Biergärten. Es wird hoffentlich wieder kommen. Martha, deine Wut gibt dir Kraft und setzt Energie frei. Und du hast recht, dir deinen Sport und anderes nicht nehmen zu lassen.

Liebe Encada

Ja, das ist der Punkt, wir müssen es schaffen loszulassen. Vom Verstand her wissen wir das alle, aber genau das ist so schwer. Nur wenn wir loslassen, können wir nach vorn schauen und auch die Vergangenheit mit ihm / ihr abschließen. Dieses Drehen im Kreis, diesen Verlust, der durch nichts und niemanden ersetzt werden kann, das ist kräftezehrend und macht traurig. Wie du schreibst, dieses Strampeln in der Milch erschöpft mich allmählich, und es wird einfach nicht zu Butter. Trotzdem höre ich nicht auf zu strampeln, nein, ich gebe nicht auf!

Ich danke euch mal wieder für eure Geduld!

13.03.2016 11:30 • #715


M
Wisst Ihr was mich mal interessieren würde?

Wir heulen uns hier die Augen aus dem Kopf, haben Schuldgefühle und Selbstzweifel, schlafen kaum, leiden, sind im Trennungsforum.

Was geht eigentlich in den Köpfen unserer Exen so vor, gerade nach langen Beziehungen. Klar haben sie sich verändert, aber so ganz andere Menschen sind sie auch nicht geworden.

Was denkt ihr darüber oder ist das blöd von mir?

13.03.2016 11:44 • #716


encada
Liebe Martha, es bringt nichts, wenn wir uns darueber Gedanken machen. Unsere Exe haben ja einen grossen Vorsprung. Sie hatten den Trennungsweg ja schon beschritten, als wir noch gar nichts davon ahnten. Sie sind es ja auch, die meinen, dass es ihnen mit der Trennung besser geht und nehmen in Kauf, dass es uns damit schlecht geht. Mein Ex hat gesagt, er sei sich bewusst darueber und auch, dass er damit egoistisch gehandelt habe. Glaub mir Martha, die sich Trennenden sind oft sicher auch traurig, aber insgesamt gegen sie ihren Weg schneller in eine Zukunft ohne uns. Aber das hilft uns ja nicht weiter. Wir muessen einfach versuchen, solche selbstquaelerischen Gedanken wegzudraengen. Ihre Wege sind nicht mehr unsere Wege und ihre Liebe ist nicht mehr unsere Liebe. So sehr diese Erkenntnis auch schmerzt. Sei lieb gedrueckt.

13.03.2016 12:17 • x 4 #717


M
Liebe encada,

Du hast recht, ist doch blöd von mir, ziehe die Frage zurück.

Ich bewundere Deine Abgeklärtheit, krieg Ich auch noch hin.

Ihre Wege sind nicht mehr unsere Wege, mach mir schon wieder zu viele Gedanken. Ich geh dann mal raus, Kopf durchlüften und danke, umarme Dich.

13.03.2016 12:25 • x 1 #718


K
Ich finde es auch sehr schlimm, dass es den Exen offenbar egal ist, wie die Partner leiden egal wieviel Vorsprung sie auch haben mögen. Mir wäre der Expartner nicht egal, wäre da einfühlsamer, offener und vor allem ehrlicher...
Ich verschwende keinen Gedanken daran, ob sie als die Verlassenen auch leiden, weil zumindest meiner mein Leidensweg 3m am Ar... vorbei geht.
Ich vertraue auf das Karma und darauf, dass Tränen zu dem gehen, der sie verursacht hat. Ich habe 11 Wochen geweint und auch jetzt überkommt es mich beinahe täglich und ja, ich wünschte, der Schmerz geht jetzt sofort weg. Zeit heilt keine Wunden, leider.
Mir hilft ein neuer lieber Mensch, den ich gerade kennenlerne. Wenn es Alles mal einen Sinn ergeben sollte, dann für mich der, ich hätte sie nie kennenlernen können.
Ich wünsche uns allen jeden Tag ein Glücksgefühl und deutlich bessere Zeiten

13.03.2016 13:43 • x 1 #719


A
Hallo ihr,

meinen Dienst habe ich gut hinter mich gebracht.

Kaum bin ich zu Hause hat mich mein Sonntagsblues wieder im Griff.
Werde mich jetzt auf die Terasse setzen und die Sonne bewusst genießen.

Drücke euch alle

13.03.2016 14:46 • #720


A


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