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Trauma, Traumaübertragung und Traumafolgestörung

C
Zitat von Sascha123:
Für mich ist Trauma ein Modewort geworden. Menschen, die eine belastende Lebenssituation durchleben, sprechen mir zu oft von einer Traumatisierung. ...

Noch nie nahmen sich so viele Menschen das Leben wie im April 1945.
Zufall?

30.10.2021 17:46 • x 6 #31


S
Zitat von LoveForFuture:
Aber spielt keine große Rolle, werde diesbezüglich nicht weiter in die Tiefe gehen, sonst wird man für emotionalen Missbrauch und körperliche Übergriffe als Mädchen noch belächelt.


Sorry, ich wollte dir nicht das Gefühl geben, dass ich dein Trauma belächle.
Das es traumatisierte Erlebnisse gibt, stelle ich nicht in Frage. Zu Deiner Geschichte maße ich mir kein Urteil an.

Nochmal, meiner Meinung nach ist nicht jeder Schicksalsschlag ein Trauma und das meine ich nicht auf dich bezogen sondern ganz global.
Ganz platt und ich hoffe, ich verärgerte jetzt keinen Tierfreund: erlebter Missbrauch ist etwas andere als den Tod eines Goldfisches zu verkraften.
Aber ich mache immer wieder die Erfahrung, das beides gleich bewertet wird.

30.10.2021 17:55 • x 5 #32


A


Trauma, Traumaübertragung und Traumafolgestörung

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Scheol
Zitat von Coppa:
Noch nie nahmen sich so viele Menschen das Leben wie im April 1945. Zufall?

Gestern habe ich ein Bericht gelesen , wo stand das 60 Prozent im zweiten Weltkrieg traumatisierten wurden.

andere berichten von höheren zahlen.

wiederum fand ich den Test sehr interessant mit dem Luftalarm. Wo die Generation der Nachkriegskinder emotional zum Teil reagiert.

eine Bekannte musste diese Video nach 10 Sekunden ausmachen .

mir kamen die Tränen. Meine Mutter musste aus Schlesien flüchten und mein Vater musste die Bomben Nächte von Berlin mit machen.


ich glaube der Fehler den viele machen ist , das man immer das schlimmste mit etwas anders vergleicht.

nicht mein Motorradunfall, nicht die Nahtoderfahrung haben langfristig etwas ausgelöst .
da könnte ich jetzt von oben sagen , na was den , sitze ja auch wieder.

Dagegen konnte ich etwas machen .

Es war noch etwas anderes was mich aus der Bahn geworfen hat an den Tag. Was andere vielleicht als Lappalie oder regelbar sehen würden.


ein Kind zb. was man schreien lässt , kann sich in seiner Existenz bedroht fühlen da niemand kommt und ein verlusttrauma auslösen ( siehe Damir Charif , Verena König , Franz Ruppert ).

30.10.2021 18:15 • x 9 #33


L
@Sascha123
Ich verstehe was du meinst.
Sehe es durchaus ähnlich, ABER überlege doch bitte einmal, ob deine Einwände hier in diesem sensiblen Thema sinnvoll sind oder ob du nicht lieber still mitliest und Fragen stellst, falls es dich wirklich interessiert, denn das was du machst ist urteilen, und das ist nichts anderes als egoistisch geprägt.

Verstehst du was ich dir damit sagen möchte?

30.10.2021 18:37 • x 5 #34


L
Zitat von Scheol:
ein Kind zb. was man schreien lässt , kann sich in seiner Existenz bedroht fühlen da niemand kommt und ein verlusttrauma auslösen ( siehe Damir Charif

Dami Charf fand ich im Übrigen sehr hilfreich mich bei meiner Verlustangst besser zu verstehen.
Sie hat ein eigenes Video zu dem Thema.

Denn nur wenn man versteht, kann man auch etwas verändern!
Für sich selbst und anderen zuliebe.

30.10.2021 18:41 • x 3 #35


S
Zitat von LoveForFuture:
ABER überlege doch bitte einmal, ob deine Einwände hier in diesem sensiblen Thema sinnvoll sind oder ob du nicht lieber still mitliest und Fragen stellst


Du bist also der Meinung, durch die Mitteilung eines Gedankens, der für dich ein Urteil ist, welchen ich mehrfach versucht habe zu rechtfertigen, gehöre ich nicht in dieses sensible Thema, sondern soll still mitlesen und bei Bedarf Fragen stellen?

30.10.2021 18:50 • #36


L
@Sascha
Ein Mädchen voller Empathie erlebt den Tod eines Goldfisches vielleicht tatsächlich einfach wesentlich tiefgreifender als ne fünf in Mathe.
Als Beispiel.
Wenn er ihr einziger Freund war?

Nimm es doch einfach so hin und erwarte hier keine Schubladen, ein jeder ist anders!
Du urteilst.
Ein jeder nimmt Dinge anders wahr
Jeder Mensch ist anders und das macht uns aus.

Urteile nicht, es geht hier schließlich nicht um irgendwelche Banalitäten, sondern um Menschen, die ihr Leben lang Dinge mit sich herumschleppen und sei es auch nur ein verstorbener Goldfisch
Als Beispiel.

Was du die ganze Zeit benennst, nennt sich übrigens Resilienz, die einen haben es mehr, die anderen weniger, es ist eben so, kein Grund zu urteilen.

Und ja, ich sehe es immer noch ähnlich wie du.

Jedoch crackt mich ein überfahrener Maikäfer tatsächlich mehr als ein Asi, der seinen Turnschuh auf der Straße verloren hat, auch nur ein Beispiel

30.10.2021 18:55 • x 5 #37


S
Zitat von LoveForFuture:
Nimm es doch einfach so hin und erwarte hier keine Schubladen, ein jeder ist anders!


Merkst du eigentlich, dass du selbst urteilst, mir sogar aufgrund meiner Meinung untersagen möchtest, mich hier weiter zu beteiligen?
Ich habe dich in keinster Weise angegriffen, sondern in Betracht gezogen, dass man differenzieren sollte, was Trauma oder ein mieses Erlebnis ist. Diese Meinung war nicht auf dich bezogen, aber hat dich anscheinend getriggert. War nicht meine Absicht.

Ich habe angefangen hier mit zu lesen, weil meine Schwester und ich als Kinder so schwer misshandelt wurden, das mein Vater sogar in den Knast eingefahren ist. Manch einer kann sich vorstellen, dass schon einiges passiert sein muss, bevor es zu einem Freiheitsentzug kommt.

Wenn es bei derartigen Erlebnissen aber nur einen Umgang gibt und traumatisierte Menschen auf bestimmte Arten fühlen sollten und ansonsten raus sind und zwar so, wie Du es für richtig hältst, dann gerne.
Ich bin dann raus.

30.10.2021 19:07 • x 5 #38


L
Zitat von Sascha123:
Diese Meinung war nicht auf dich bezogen, aber hat dich anscheinend getriggert. War nicht meine Absicht.

Wie gesagt bin ich schon bei dir, aber das hier ist kein Thema á la mein Tinderdate hat mich versetzt, sondern es sollte mit Bedacht behandelt werden.

Zitat von Sascha123:
Ich bin dann raus.


Schade.

30.10.2021 19:11 • x 1 #39


PerfectStranger
Zum Thema Dissoziationen und Traumen, was anfangs kurz aufkam: https://de.wikipedia.org/wiki/Komplexe_...%C3%B6rung

*mal in den Ring werf*

30.10.2021 19:37 • x 1 #40


Nachtlicht
Zitat von LoveForFuture:
Ein Mädchen voller Empathie erlebt den Tod eines Goldfisches vielleicht tatsächlich einfach wesentlich tiefgreifender als ne fünf in Mathe.


Gut möglich, sogar sehr wahrscheinlich. Die Tiefe der Empfindung ist ja genauso individuell wie die Resilienz, also die Fähigkeit, mit widrigen Umständen zurecht zu kommen. Aber nur weil ich manches schmerzhafter wahrnehme als andere, ist es noch lange kein Trauma.

Ein Trauma ist schließlich etwas sehr spezielles, was über das hinausgeht, was der Durchschnittsmensch als solcher so an Krisen im normalen Lebenslauf zu bewältigen hat. Klassisch wird das Erleben extremer Hilflosigkeit und Todesangst geschildert, z. B. bei Naturkatastrophen, Gewaltverbrechen, Kriegserlebnissen, schweren Unfällen und ähnlichem. Frühkindliche Traumata entstehen oftmals durch anhaltende schwer schädigende Umstände wie Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch. Auch das ist eben deutlich schlimmer als handelsübliche Schicksalsschläge oder die klassische nicht so schöne (aber eben auch nur das: nicht so schön) Kindheit.

Deshalb bin ich auch immer sehr skeptisch angesichts der hier im Forum gern mal bemühten Traumatisierung durch das Aufdecken von Seitensprüngen oder sonstigen Beziehungsproblemen.

Selbst wenn anfangs ähnliche Symptome auftreten können und natürlich - jeder hier weiß das - das tatsächliche oder vermutete Ende einer Beziehung einem den Boden unter den Füßen wegziehen kann, so handelt es sich dabei definitiv um eine sehr belastende, quälende Lebenssituation, aber wohl eher nicht um ein Trauma im medizinischen Sinn.

Das Schlimme ist nun aber, dass, obwohl fast jede/r im Laufe seines Lebens mit Lebenskrisen wie Beziehungsenden, schwerer Erkrankung, Trauerfällen, Arbeitslosigkeit, ungewollter Kinderlosigkeit usw. konfrontiert werden kann - alles Dinge und Ereignisse, die schwere psychische Krisen, Anpassungsstörungen und lang anhaltende Bewältigungsprozesse auslösen können - , zusätzlich auch viele Menschen mit tatsächlich traumatisierenden Erlebnissen konfrontiert sind. Beim Trauma versagt ja oft langfristig die normale menschliche Fähigkeit, Erfahrungen und Probleme zu verarbeiten und zu bewältigen. Das macht es ja so problematisch; dass man es eben nicht wirklich hinter sich lassen kann, es holt einen immer wieder ein. Wenn man sich mal klar macht, wie es vielen vielen Menschen tatsächlich geht unter der Oberfläche, kann einem schon Angst und Bange werden. Aber andererseits erklärt sich auch dadurch viel von dem schrecklichen Mist, der tagtäglich überall auf der Welt passiert, denn es wundert ja dann nicht mehr so sehr dass die Menschheit ihre Traumata immer wieder neu reinszeniert.

Egal, eigentlich wollte ich bloß mitteilen dass es mich manchmal befremdet, wenn Leute sich als traumatisiert bezeichnen obwohl sie eigentlich nur normale Lebensrisiken bewältigen müssen und es ihnen im Anschluss daran wieder gut gehen wird.

Zu @Scheol weiter oben, du sagtest, ein Therapeut hätte bei deinem Bekannten nach drei Sitzungen abgebrochen. Das kann aber auch einfach daran gelegen haben, dass er wenig Aussicht auf Erfolg gesehen hat, und nicht unbedingt weil er so überfordert mit den Erlebnissen deines Bekannten war. Die probatorischen Sitzungen dienen ja dazu herauszufinden ob man miteinander kann, ob die therapeutische Ausrichtung/Methode die geeignete für den Klienten ist usw..

Du @LoveForFuture hast geschildert, was deinen Ohrläppchen durch deinen Vater widerfuhr als du klein warst und dass dir überhaupt nicht klar war, dass deren Zustand mit seinen Misshandlungen zusammenhing. Danke dafür, dass du anhand eines so eher unspektakulären und zugleich so gänsehautverursachenden Beispiels verdeutlicht hast, was es bedeuten kann, eine Kindheit hindurch einem Umfeld ausgesetzt zu sein, in dem solche Dinge geschehen. Erfahrungen wie diese, nämlich von seinen Eltern, auf deren Liebe und Fürsorge man existenziell angewiesen ist, anhaltend oder wiederkehrend abgewiesen oder misshandelt zu werden, halte ich für potentiell höchst zerstörerisch weil sie den Menschen in einer Entwicklungsphase angreifen, in dem psychisch und physisch sämtliche Weichen für die Zukunft gestellt werden. Meiner Meinung nach lassen sich frühkindliche Traumata tatsächlich nur sehr begrenzt aufarbeiten, und man kann sich schon glücklich schätzen, wenn man so eine Kindheit übersteht ohne in der Folge eine Persönlichkeitsstörung zu entwickeln, welche ja oft von frühkindlichen Traumata mitverursacht werden. Das ist einfach schrecklich ungerecht!

@Sascha123 du solltest in diesem Thema bleiben, denke ich. Ich habe eine ungefähre Vorstellung davon, wie sehr und über welche Zeiträume hinweg Eltern ihre Kinder quälen können, ohne dass es entdeckt wird, und wieviel länger und schwerer noch, bis irgendwann tatsächlich mal jemand dafür juristisch belangt wird. Ich bin sehr sicher, dass du weißt wovon du schreibst, wenn du dich zum Thema kindliche Traumatisierung äußerst. Bestimmt könntest du das ein oder andere Wertvolle hier beitragen.

30.10.2021 19:56 • x 12 #41


PerfectStranger
Darf ich mal fragen, welche Richtung der Thread nehmen soll? Ist es gut, wenn eigene Erfahrungen geschildert werden, oder soll davon eher abstrahiert und im Heute geblieben und das Vergangene eher verklausuliert werden?

Danke für den g_ilen Beitrag @Nachtlicht!

30.10.2021 20:03 • x 2 #42


Scheol
Zitat von Sascha123:
Merkst du eigentlich, dass du selbst urteilst, mir sogar aufgrund meiner Meinung untersagen möchtest, mich hier weiter zu beteiligen? Ich habe dich in keinster Weise angegriffen, sondern in Betracht gezogen, dass man differenzieren sollte, was Trauma oder ein mieses Erlebnis ist. Diese Meinung war nicht auf dich ...

Sie fühlen zu extrem oder fühlen nichts .

nichts weil sie mit ihrer innen Welt nicht verbunden sind.

viele gehen dann in Beziehungen . Und wundern sich warum sie nach ein , zwei Jahren sagen , du ich will mich trennen und ich weiß aber keinen Grund . Lt. Ruppert , steckt bei solch Aussage ein Trauma dahinter , weil die Person mit sich selbst , in der Innenwelt nicht verbunden ist . Wer mit sich selbst im innen nicht verbunden ist , KANN auch nicht in der Außenwelt , mit anderen Menschen , verbunden sein.

30.10.2021 20:31 • x 4 #43


Scheol
Zitat von PerfectStranger:
Darf ich mal fragen, welche Richtung der Thread nehmen soll? Ist es gut, wenn eigene Erfahrungen geschildert werden, oder soll davon eher abstrahiert und im Heute geblieben und das Vergangene eher verklausuliert werden? Danke für den g_ilen Beitrag @Nachtlicht!

Wir hatten hier ein Thema , wo es plötzlich , ( mal wieder) um das Thema Trauma ging.
Da man in diesem Thema off topic damit war , aber die member dieses Thema interessant gefunden haben , dachte ich , ich eröffne mal ein eigens Thema damit.

du kannst deine Erfahrungen schildern , deine Geschichte schreiben , oder , oder , oder. Alles was eben im dieses Thema sich dreht.


auch was dir bei der Heilung geholfen hat , oder kannst auch links , Videos hineinstellen die den anderen helfen sollten.

30.10.2021 20:35 • x 6 #44


L
Zitat von Nachtlicht:
Danke dafür, dass du anhand eines so eher unspektakulären und zugleich so gänsehautverursachenden Beispiels

Und es war nur ein klitzekleines Beispiel, aber aufgrund der Bewertung hier in diesem Strang, möchte ich keine weiteren für MICH traumatischen Erlebnisse schildern.

Dazu gehören tatsächlich auch ständige Verluste von geliebten Tieren.
Das ist für andere Pillepalle und nicht der Rede wert.

Und das finde ich tatsächlich schade.

30.10.2021 20:39 • x 4 #45


A


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