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Trennung nach Kinderwunschbehandlung mit Säugling

O
Hallo liebes Forum,
vor ein paar Tagen erst für einen anderes Thema angemeldet und ich dachte ich bin auf einem guten Weg. Heute hat es mich dann wieder umgehauen, und ich denke es wird mir vielleicht helfen, meine Geschichte zu schreiben.

Da meine Geschichte sehr lang geworden ist, spendiere ich euch vorab schon kühle Getränke. Aperol Sprizz, B. oder lieber eine eiskalte Cola?

Mein Noch-Mann und ich befinden uns im 15. Jahr, acht Jahre verheiratet. Er geht auf Ende 30 zu, ich bin Mitte 30.

Kinder waren immer unser Wunsch, er kam sogar schon viel eher damit um die Ecke als ich. Ich wollte erst einmal geregelte Bahnen, mein Studium beenden und Fuß im Job fassen.
Er hingegen hat nie richtig im Berufsleben Fuß gefasst. Viele Wechsel, lange hielt er es nirgendwo aus und ich habe ihn immer in Schutz genommen. Stattdessen war es mir immer um so wichtiger, dass ich beruflich gut dastehe, damit ich uns und einer Familie ein gutes Leben ermöglichen kann.

Vor vier Jahren, zwei Jahre bastelten wir bereits am Kind, ging es in eine Kinderwunschklinik. Und trotz einer sehr miesen Diagnose auf seiner Seite stand für uns fest wir kämpfen gemeinsam fürs Kind.
2017 erfolgten vier Versuche, einer endete mit einer frühen Fehlgeburt. Ende des Jahres war ich völlig ausgebrannt und mein Mann arbeitslos. Ein richtiges tief, bei ihm wurden Depressionen diagnostiziert und er begann eine Therapie die er ein halbes Jahr später abbrach, weil es ihm wieder gut ginge.
2018 wechselten wir die Klinik, es fand aber kein weiterer Versuch statt, da ich im Job sehr eingespannt war und es nicht gepackt hätte, da die Hormonbehandlungen, Untersuchungen und und und sehr belastend sind.
Im Nachhinein war da schon der Wurm bei uns drin. Ich suchte einige Male das Gespräch, aber mein Mann sagte das läge an seiner Jobproblematik und dass er einfach nicht wisse in welchem Bereich er auf Dauer arbeiten möchte. Ich gab ihm alle Zeit bei der Suche, war es doch immer schon unser Plan dass er derjenige sein wird der großteils bei den Kindern zuhause sein wird. Ich stürzte mich noch mehr in den Job, wurde in eine leitende Position befördert. Er stürzte sich ins Instagramleben, bekam da endlich die Bestätigung für sein Hobby (Fotografie), die er sich so wünschte.

Und dann kam 2019. Wir starteten einen weiteren Versuch in der Klinik. Die Hoffnung das es klappte war sehr gering.
Und doch hatten wir Glück. Endlich positiv und es sah gut aus. Ich freute mich riesig, mein Mann jedoch nur verhalten. Ich dachte es muss erst einmal bei ihm ankommen, bekam aber mehr und mehr das Gefühl dass er emotional nicht anwesend ist. Er war kühl und ich spürte keine Nähe mehr. Wenn ich es ansprach wurde es abgestritten. Sein Handy war Nummer 1, bimmelte in einer Tour und wurde plötzlich überall mit hingenommen. Schlief unter seinem Kopfkissen. Als ich in der 9. Woche war ließ es mir keine Ruhe mehr und ich schaute rein.
Es flog eine emotionale Affäre auf. Eine Frau aus einem Land weit weg, seine Seelenpaartnerin, sie würde ihn verstehen, seine Gedanken teilen. Sie wurde morgens als erste begrüßt und abends als letztes verabschiedet. Sogar Bilder hatte er von ihr gespeichert. Wie konnte ich dass nicht gemerkt haben?
Ich sprach ihn darauf an. Wollte nach Lösungen suchen. Aber er war gar nicht bereit dazu. Er wäre sich seiner Gefühle zu mir nicht mehr sicher, würde sich nicht auf das Kind freuen. Hatte gedacht es klappt eh nicht mehr. Hatte schon Pläne ohne Kind gestrickt.

Ich hoffte immer noch dass wir es hinkriegen, wollte kämpfen, an unseren Problemen arbeiten und war gleichzeitig unendlich verletzt. Da hatte es endlich geklappt und er freute sich null aufs Kind.
Den Kontakt mit der Frau wollte er nicht abbrechen, wollte alles. Hier bleiben und abwarten. Da ich nach drei Wochen nicht mehr konnte, bat ich ihn auszuziehen. Ich hatte die Hoffnung dass es so bei ihm klick macht was er alles verliert.
Stattdessen kündigte er den Job, den er seit kurzem wieder hatte, packte sein Auto und fuhr los. Landete 300 km von hier.
Und ich saß hier schwangerund mit unserem Hund. Im Nachhinein habe ich in der Zeit nur noch funktioniert, bin sogar ganz normal arbeiten gegangen.

Nach knapp 4 Wochen meldete er sich weinend, es wäre alles ein riesen Fehler gewesen. Er wolle zurück.
Ich stimmte zu, hatte aber drei Bedingungen. Das wir eine Paartherapie machen, offen darüber sind was in der Zwischenzeit gelaufen ist (Dates von seiner Seite etc. ) und er seinen Job, den er sich an seinem neuen Wohnort gesucht hatte, sauber abschließt. Er blieb also noch weitere 8 Wochen dort. Kam aber an einigen Wochenenden und die waren sehr schön.
Er kam also zurück und fand zügig einen Job, der ihm so gut gefällt dass er ihn derzeit auch noch ausübt und das heißt was. Wir renovierten das Kinderzimmer und entrümpelten. Für eine Paartherapie war laut ihm keine Zeit und ich ließ mich abwiegeln.

Gedatet hatte er übrigens laut ihm in den drei Monaten wo er weg war nicht.
Eine Woche vor der Geburt unseres Kindes wollte ich etwas am Rechner drucken und sein Spamordner war offen. Ich sah Mails einer Singlebörse. Wir redeten darüber, ich war mal wieder sehr geschockt und verletzt und er sagte dass hätte alles nix zu bedeuten gehabt, er wollte dort nur Kontakte knüpfen. Er hätte Angst gehabt, dass ich ihn dann nicht mehr will. Im Nachhinein war ich ganz schön leichtgläubig.
Sein Handy war übrigens seit seiner Rückkehr Alcatraz.

Unsere Tochter kam zur Welt. Und ja die Zeit mit so einem Wurm ist erst einmal hart, aber auch wunderschön. Mein Mann musste viel arbeiten (Weihnachtsgeschaft) und ich probierte es ihm so gut es geht den Rücken freizuhalten.
Ich spürte aber auch wieder wie er sich distanziert, was er auf mein Nachfragen verneinte. Ich würde mir das einbilden. Wenn ich in den Raum kam verschwand sein Handy in der Hosentasche, was er abstritt.
Eines Abends schlief unsere Kleine so gut und wurde nicht wach als ich den Raum verließ. Ich ging ins Wohnzimmer, hoffte auf einen guten Abend mit meinem Mann. Dass wir reden können und uns wieder näher kommen.
Beim Eintritt hatte ich Blick auf seinen Bildschirm und er schrieb mit Eichhörnchen. Mir hat es den Boden weggerissen. Auch wenn Eichhörnchen laut ihm nur eine gute Freundin wäre.
Neben Eichhörnchen wurden aber zig andere Frauen via Insta angeflirtet. Mit einer sogar S. betrieben und es gab neben WhatsApp einen weiteren Messenger über den er mit einer aus der Zeit unserer Trennung kommuniziert hat. Auch nur eine gute Freundin.

Ich habe meinen Mann nicht mehr erkannt. Laut ihm wäre das alles nicht schlimm und ich grundlos eifersüchtig.

Nach einigen Gesprächen kam aber wieder raus, dass er sich seiner Gefühle nicht mehr sicher sei, nicht wisse ob er mich noch genug liebt. Ihm würde etwas fehlen. Die Flirterei mache ihm halt Spaß und und und. Familie hingegen sei langweilig. Das saß.

Ich machte einen Termin bei der Lebenshilfe. In erster Linie für mich. Er kam mit.
Nach dem ersten Termin hatte ich sogar noch Hoffnung, hätte immer noch alle Energie in die Beziehung gesteckt. Trotzdem krachte es in einer Tour. Er chattete ohne Rücksicht weiter. Fuhr seine Außenbeziehungen nicht zurück. Während ich mir ein Wochende Auszeit nahm, meldete er sich in einer Singlebörse an und fragte Professionelle sogar nach ihrem Stundensatz. Total krank.
Beim zweiten Termin mit der Lebenshilfe sagte er dass er die Beziehung momentan nicht mehr wolle. Er hätte sich verändert, wolle dieses Leben eigentlich nicht. Aber weiterhin bei uns wohnen wäre sein Wunsch. Also im Prinzip eine offene Ehe?
Er hatte nicht den A. . in der Hose es richtig zu beenden. Und so sprach ich es aus und das obwohl ich keine Trennung wollte. Ich sagte dass ich so nicht mehr kann und das er bitte schnellstmöglich ausziehen soll.

Inzwischen wohnen wir die fünfte Woche getrennt. Mein Umfeld wie auch mein Arbeitgeber wissen Bescheid. Ich plane wie ich alles unter einen Hut kriege, Tochter, Hund und Job. Meine Familie wohnt weiter weg. Eigentlich wäre mein Noch-Mann ab Sommer in Elternzeit gegangen und ich wieder arbeiten. Aber das hat sich erledigt. Inzwischen freue ich mich auf diese Bonus-Zeit.

Die Therapeutin begleitet mich weiterhin und mein Noch-Mann kommt dreimal die Woche unsere Tochter besuchen. Diese drei Termine sind hart, aber ich möchte einem guten Verhältnis zwischen Papa und Tochter nicht im Weg stehen.

Ich wanke zwischen Energie, Erleichterung, Trauer, Enttäuschung, Wut, Ungläubigkeit.
Und immer diese große Frage nach dem Warum.

Heute hat es mich wieder sehr runtergezogen. Ich habe den Fehler gemacht und geschaut wem er so folgt und es sind zig Frauen, die eindeutig irgendwelchen Datingportalen entspringen und aus einem Umkreis von 50 km kommen.
Warum kreise ich plötzlich wieder so um ihn? Das sollte mich einfach nicht mehr interessieren.
Stattdessen sollte ich mich mir widmen.

Mein Selbstvertrauen ist echt hinüber. Tipps?
Wie findet man nach so etwas wieder zu sich?
Vielleicht ist es dem ein oder anderem mit kleinen Kind auch so ergangen?

Und wer es bis hier hin geschafft hat zu lesen. Hut ab. Kürzer fassen hat nicht geklappt.

Alles Liebe
Ovis

24.04.2020 17:40 • x 6 #1


P
Hui, wow, dann mal durchatmen, liebe Ovis.

Man merkt du bist deutlich klarerund strukturierter als dein Mann, auf allen möglichen Ebenen.

Du weißt, was du möchtest, und er nicht.

Beim lesen fiel mir diese Aussage direkt am Anfang auf
Zitat von Ovis_aries:
Er hingegen hat nie richtig im Berufsleben Fuß gefasst. Viele Wechsel, lange hielt er es nirgendwo aus und ich habe ihn immer in Schutz genommen.

und hat sich bis zum Schluß anscheinend durchgezogen.
Ich dachte da nur, oh oh, nicht daß das auch fürs Gefühlsleben gilt..!
Tut es anscheinend doch.

Aber warum hast du ihn immer in Schutz genommen? Den Teil habe ich nicht verstanden.

Fühle dich erstmal gedrückt und herzlich willkommen. Ich hoffe, es werden noch viele einsteigen, die Erfahrung mit alleine sein und kleinen Kindern haben.

24.04.2020 18:11 • #2


A


Trennung nach Kinderwunschbehandlung mit Säugling

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O
Zitat von Perzet:
Hui, wow, dann mal durchatmen, liebe Ovis.

Man merkt du bist deutlich klarerund strukturierter als dein Mann, auf allen möglichen Ebenen.

Du weißt, was du möchtest, und er nicht.

Beim lesen fiel mir diese Aussage direkt am Anfang auf

und hat sich bis zum Schluß anscheinend durchgezogen.
Ich dachte da nur, oh oh, nicht daß das auch fürs Gefühlsleben gilt..!
Tut es anscheinend doch.

Aber warum hast du ihn immer in Schutz genommen? Den Teil habe ich nicht verstanden.

Fühle dich erstmal gedrückt und herzlich willkommen. Ich hoffe, es werden noch viele einsteigen, die Erfahrung mit alleine sein und kleinen Kindern haben.


Hallo Perzet,
wenn ich das wirklich wüsste. Ich habe lange Zeit gedacht er hätte einfach viel Pech. In den meisten Jobs wurde er gegangen und das war für mich unverständlich, da er viel Talent hat.

Im Nachhinein fehlt ihm der Biss. Als er von mir den Tritt bekam ging es letztes Jahr auf einmal und seit dem kann er Vollzeit arbeiten.

24.04.2020 18:34 • #3


P
Wie war denn eure Beziehung untereinander?

Konntet ihr miteinander reden?
Hattet ihr eure Paarzeit aktiv gestaltet?
Habt ihr euch ansonsten gut ergänzt?

24.04.2020 19:00 • #4


O
Wir waren für Außenstehende immer das harmonische und glückliche Paar, für mich lange auch.

Ich fiel vor einem Jahr aus allen Wolken. Bis dahin hätte ich die Hand für ihn ins Feuer gelegt und habe vertraut. Er hat mich (soweit ich weiß) zwar nie körperlich betrogen, aber emotional.
Im nachhinein war ich wohl blind.

Er war für mich die Person, die in jeder Situation hinter mir stand und mir den Rücken gestärkt hat.

Unsere Paarzeit haben wir zwar noch aktiv gestaltet, aber im Vergleich zu meiner Studentenzeit lief weniger. Ich war nach einer langen Arbeitswoche oft ko, er hingegen voller Elan, weil er sich viel gelangweilt hat. Das hat sich so eingeschlichen und als wir letztes Jahr einen zweiten Beziehungsversuch starteten, habe ich das aktiv geändert. Die Zeit war dann (zumindest empfand ich es so) auch sehr schön. Wie ich aber vor ein paar Wochen erfahren habe, war er sich schon vor Geburt unserer Tochter, seiner Gefühle nicht mehr sicher. Da war gerade fünf Wochen wieder hier.
Eheprobleme besprach er leider nicht mit mir, sondern mit Eichhörnchen.

Er ist ein sehr wortkarger Mensch. Häufig habe ich das Gespräch mit ihm gesucht, er sagte dann aber dass er nix zu erzählen hätte. Als er 2017/18 im Tief steckte kam ich immer weniger an ihn ran. Wollte aber auch nicht bohren. Er wusste aber dass ich jederzeit ein offenes Ohr für ihn habe.

Inzwischen glaube ich dass ich ihn nie richtig gekannt habe, dass er mich nie in die Tiefe hat blicken lassen.
Und es verletzt mich was er mir in dieser besonderen Zeit angetan hat. Dass er sich nicht einfach mit mir an unserem Glück erfreuen konnte...

24.04.2020 19:54 • x 1 #5


O
Was ich noch sagen wollte, hier wirke ich so klar, strukturiert. Das war ich aber in den Schwebephasen ganz und gar nicht. Da war ich verzweift, emotional, bin teils regelrecht explodiert.
Mich hat im Leben noch nie jemand so sehr verletzt und es ist einfach alles zerbröckelt. Momentan probiere ich es aus einem Steinhaufen wieder ein Haus zu bauen, nur ist der Bauplan noch in mache.

Was mir hilft sind meine Tochter und der Hund.

24.04.2020 20:18 • x 1 #6


E
Liebe @ovis_aries, herrje, da hast Du ja auch einiges hinter Dir. Von meiner Schwester weiß ich wie kräftezehrend und belastend diese Kinderwunschbehandlungen sind - bei ihr hat es leider nicht geklappt und sie hat nach 4 Versuchen und drei Fehlgeburten völlig erschöpft aufgegeben. Und auch für eine Beziehung ist das eine echte Zerreissprobe. Aber Du hast Deine Tochter und das ist wunderbar! Ich lebe selbst mit meinen beiden Töchtern seit nun 7 Jahren einen reinen Frauenhaushalt und kann sagen, dass das nicht immer einfach aber auch wunderbar ist.
Auch als der ExMann noch hier lebte, war ich eigentlich mit den Kindern alleine - aber das ist eine andere Geschichte. Aber es ist zu schaffen und hat auch deutliche Vorteile (ich glaube in wenigen Familien wird z.B. so offen am Küchentisch über 'sensible' Themen gesprochen, wie bei uns).
Dein Nochmann ist ganz und gar nicht ehrlich und selbst wenn er wieder bei Sinnen ist und vielleicht zurück will, wird das mit dem Vertrauen ein echtes Problem. Vernetze Dich mit anderen Mamas um evtl. auch ein Unterstützungsnetzwerk zu haben, wenn Du wieder arbeiten gehst und auch um mal raus zu kommen - ich fand die kurze Urlaubszeit alleine mit Baby irgendwann ziemlich frustrierend. Bei mir ist auch mit der Ehe die nahe wohnende Schwiegermutter als Not-Betreuung weggefallen und ich musste andere Lösungen finden. Wichtig ist, da schon mal zu überlegen, wie man das alleine regelt. Heute sind meine beiden Mädels 13 und 16 Jahre alt und ich habe sie alleine groß bekommen und habe beruflich auch alles hinbekommen. Die Zeit ohne Mann war dabei die schönste!

25.04.2020 21:58 • x 2 #7


O
Liebe Emma,
danke für deinen Beitrag. Deine Geschichte macht mir Mut!

An dem Punkt dass meine Tochter, Hund und ich uns ein schönes Leben aufbauen, bin ich inzwischen und bereits fleißig dabei. Da wir in der Wohnung bleiben wird das Wohnzimmer schon umgestaltet. Es fehlt nur noch ein neues Sofa, welches im Mai geliefert wird.

Mir fehlt gerade einfach ein richtiger Cut, da mein Mann bisher nur ein Zimmer hat, ist er hier noch nicht richtig ausgezogen.

Und obwohl er mich so mies behandelt hat, fehlt er mir. Ich kann es mir noch gar nicht vorstellen dass er nicht mehr Teil meines Lebens sein wird.
Durch Corona und eine Familie die mich zwar voll unterstützt, aber Probleme mit körperlicher Nähe hat, fehlt mir auch eine Person die mich einfach mal in den Arm nimmt. Diese Person war immer mein Mann. Und es schmerzt dass ich für ihn nicht mehr die eine bin.

Er sagt dass er mir nie weh tun wollte, dass das alles keine Absicht war, aber man denkt doch vor seinen Handlungen nach?
Und es verletzt mich so sehr dass es Personen gibt mit denen er besser reden (in seinem Fall schreiben) konnte als mit mir. Denen er im letzten Jahr mehr anvertraut hat und die ihn wichtiger wurden als ich.

Es ist einfach ein schreckliches Gefühl dass der Partner einen nicht mehr liebt. Ich fühle mich so ausgedient.

26.04.2020 21:00 • x 1 #8


O
@emma, ich wollte noch etwas ergänzen, war aber zu langsam...

Deine Schwester hat eine Menge durchgemacht, ich weiß nicht ob ich so viele Verluste durchgestanden hätte und ich hoffe es geht ihr gut!

Hätte es letztes Jahr nicht geklappt, dann hätten wir den Kinderwunsch ebenfalls aufgegeben. Das beschäftigt mich ebenfalls, denn das hätte ich für ihn getan. Einen Mann, der nach eigener Aussage, wäre ich ihm nicht auf die Schliche gekommen, diese Beziehung stillschweigend weitergeführt hätte. Bis an unser Lebensende. Und wer weiß wann ich es dann erst gemerkt hätte, was schief läuft.
So habe ich nun zumindest das große Geschenk, ein Kind. Nur dass ich mir das alles so anders vorgestellt habe.

26.04.2020 21:16 • #9


E
Herzlich Willkommen,
was man nicht so alles aushalten kann.....irre. Es kann nur mehr besser werden !

07.05.2020 18:44 • x 1 #10


O
Zitat von Engerling:
Herzlich Willkommen,
was man nicht so alles aushalten kann.....irre. Es kann nur mehr besser werden !


Vielen Dank!

Im nachhinein frage ich mich das auch. Aber wir hatten trotz seiner Probleme im Job und dem lange unerfüllten Kinderwunsch sehr schöne Jahre.
Wie gesagt, seit einem Jahr erkenne ich ihn nicht wieder... Das macht es fast noch schlimmer für mich. Er ist mit unserer Beziehung durch, verhält sich nett, neutral, würde am liebsten einen auf guten Freund machen. Wahrscheinlich damit er nicht als der A.... da steht, der seine Frau mit Baby alleine lässt.
Er kommt seinen Pflichten als Papa bisher nach, kommt dreimal die Woche. Hat Spaß mit der Kleinen, aber was an mir hängen bleibt, davor verschließt er die Augen.
Das tut weh und macht mich wütend.

Letzte Woche hing ich in einem richtigen Tief. Es fühlte sichan, als wäre die mir nächste Person gestorben. Nichts ist mehr wie es mal war und wird es auch nie wieder werden.

Diese Woche ist es Gott sei Dank besser.
Zwei Knaller aus dieser Woche waren seine Aussage: Ich habe mich nicht gegen dich, sondern für mich entschieden.
Für mich gehört das unmittelbar zusammen und er hat sich so auch gegen uns als Familie entschieden.

Die zweite Sache war ein Paket was hier ankam. Hat er doch im Februar, nach der ersten Eheberatung, einer seiner Freundinnen Schokolade ins Ausland geschickt. War wohl die falsche Adresse. Einen Kommentar konnte ich mir verkneifen, habe es wortlos auf die Kommode zu seiner anderen Post gelegt.
Aber das Geld wäre in der Spardose unserer Tochter nützlicher...

Nach der zweiten Sache diese Woche denke ich, es ist gut so. Unsere Tochter soll als selbstbewusste, starke Frau aufwachsen. Und was für ein Bild einer Beziehung hätte sie vorgelebt bekommen?

Aber genau das macht alles für mich so surreal, da ich immer dachte wir würden Kindern ein gutes Bild einer Beziehung vermitteln, wo auch die Frau der Hauptverdiener sein kann. Wo es keine Rolle spielt, welchem Geschlecht man angehört und unabhängig davon jede Chance im Leben hat.

07.05.2020 22:30 • #11


E
Hallo,

gute Jahre hatten wir alle mal.... oder glaubten es zumindest.

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber irgendwann fragst du dich, wie wenig man selber liebt, dass man solche Verletzungen zulässt.

07.05.2020 23:19 • x 1 #12


O
Das frage ich mich auch, warum ich diese Verletzungen zugelassen habe.

Aber ich dachte echt er ist nicht so, habe mir vieles gut geredet, wollte es nicht sehen. Und dann war ich ja auch noch schwanger, mit unserem Wunschkind für das wir so lange gekämpft haben.
Ich hätte nie gedacht, dass er mich so verletzt.

Zwischendurch kommt es auch hoch, dass ich mich frage ob ich so ein schrecklicher Mensch bin, dass ich so behandelt wurde. Was ich ihm angetan haben muss, dass er mich so verletzt.

Mein Selbstbewusstsein ist echt im Keller.

08.05.2020 08:28 • #13


O
Der erste Muttertag mit Kind. Etwas wo ich mich Jahre nach gesehnt habe.

Von meinen Eltern und Geschwistern kam mit der Post eine tolle Überraschung.

Und mein Ex ist heute zwar hier und gerade mit der Kleinen spazieren, aber an Muttertag hat er nicht gedacht. Auch wenn ich damit gerechnet habe, macht es mich traurig...

10.05.2020 10:45 • #14


Heffalump
Zitat von Ovis_aries:
aber an Muttertag hat er nicht gedacht.

Die Erwartungen, die man überträgt.

Zitat von Ovis_aries:
da mein Mann bisher nur ein Zimmer hat, ist er hier noch nicht richtig ausgezogen.
Mach ihm Beine. Er hat Euch an die Wand gefahren, sieht die Fehler nicht bei sich. Wer nächtelang mit Eichhörnern und Buchfinken schreibt, braucht Freiraum, rote Leuchte im Fenster zur Strasse.
Zitat von Ovis_aries:
fehlt er mir

Der dir fehlt, ist der Mann, den es aktuell nicht mehr gibt, Jekyll oder Hyde
Zitat von Ovis_aries:
Er sagt dass er mir nie weh tun wollte, dass das alles keine Absicht war,

Blabla. So unintelligent kann er nicht sein, das er sich das nicht denken kann, wenn er mit anderen Damen schreibt - das dies dir weh tut.
Zitat von Ovis_aries:
Ich habe mich nicht gegen dich, sondern für mich entschieden.

Dann mach n Abgang, das ist die Türe, suchst dir ne kleine 1-Raum Wohnung für deine Exzesse.

Ovis, bitte besuche einen Fachanwalt für Familienrecht. Trennung / Scheidung. Ein guter Freund tut einem nicht auf diese Art weh.

Und ganz viel Liebe für euch 2, ist nicht leicht aber zu schaffen

15.05.2020 03:23 • x 1 #15


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