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Trennung wegen der Familie?

T
Zitat von Hola15:
Ich bin ja auch Mutter. Und das Wichtigste in Bezug auf meine Kinder ist mir, dass sie so zufrieden bzw. glücklich werden, wie möglich.

Ich glaube das, was der TE schildert, kann man mit den modernen mitteleuropäischen Werten, die wir hier heute mit der Muttermilch aufgesogen haben, nicht mehr wirklich nachvollziehen.

Dabei kommt es auch in deutschen Familien und Familien jeglicher Nationalität vor, dass Eltern schwer manipulativ sind und ihr eigenes Kind aufgrund der Partnerwahl verstoßen !

Habe ich hier sogar schon öfter gelesen (für mich als Mutter ebenfalls undenkbar) - aber für viele Realität.

Und nein, @VictoriaSiempre, das kann man jetzt nicht nur aufs bayerische Hinterland vor 100 Jahren beziehen.
Das ist ein menschliches Problem.
Es gibt immer wieder Eltern, denen das Antlitz des zukünftigen oder der zukünftigen nicht taugt - und früher waren die Familien da teilweise rigoros, heute gibt es sogar noch genügende, die richtig eklig sind.

Sicher: mit Suizid oder dem Tod wird da in der Regel nicht gedroht.
Das ist dann doch eine Spezialität etwas impulsiverer Menschen, die die Theatralik schätzen und ihre Gefühle gerne groß inszenieren.

Da gibt es teilweise schon deutliche Mentalitätsunterschiede, die aber ganz sicher nicht auf ein oder zwei Kulturen beschränkt sind - das betrifft natürlich alle.


Lieber @klestri du siehst die Dinge sehr klar und du weißt für dich sehr klar was du möchtest und was du nicht möchtest.

Wäre es eine Option, den Kontakt zu deiner Familie für eine Weile zu beenden, wie @Lelia es getan hat, Damit deine Mutter nicht mitbekommen muss wie du lebst, und sich nicht umbringen muss..?

Ich würde das übrigens auch ganz klar für alle Familienmitglieder so kommunizieren:

Bevor Mama sich etwas antut, weil sie so unglücklich über meine Lebensführung ist, erspare ich es ihr jetzt erst einmal, mein Elend weiter mitanzusehen.
Leider kann ich es ihr so oder so nicht recht machen, daher ist dieser Weg jetzt momentan erstmal der Beste.

Oder denkst du, du würdest es unter keinen Umständen schaffen, den Kontakt für eine Weile abzubrechen..?

Der Punkt ist halt... du kannst deine loyale Freundin, die du sehr liebst, jetzt schon in den Wind schießen.
- Und tausend andere Frauen daten, brave Landsmänninen, die deinen Eltern auch nicht passen.

Aber: es wird nicht besser werden!
Du sagst ja selbst... eigentlich liegt es an etwas anderem.
Sie sind ja nicht einmal damit zufriedenzustellen, wenn du tust was sie wollen.

Es ist deine Entscheidung, und ich weiß leider sehr gut wie schwer sie ist.
Aber du wirst dich mit der Frage auseinandersetzen müssen ob du dich für den Rest deines Lebens mit reiner Willkür terrorisieren lassen willst.

Denn nichts anderes tun deine Eltern.

Du wirst es ihnen niemals recht machen.
Leider.

Ich wünsche dir viel Kraft.

Und dass du den Mut hast, @tlell s Angebot anzunehmen.
So eine Stelle könnte dir enorm helfen!

29.12.2022 04:04 • x 5 #16


VictoriaSiempre
Zitat von thegirlnextdoor:
das kann man jetzt nicht nur aufs bayerische Hinterland vor 100 Jahren beziehen.

Es war ein Beispiel und ich wollte das nicht auf das bayerische Hinterland reduzieren. 100 Jahre ist es übrigens auch noch nicht her . Es war in den 1980ern, wo es in meinem familiären Umfeld ein Riesendrama gab, als im stockkatholischen Cloppenburg der Hoferbe ne geschiedene evangelische Frau geheiratet hat, die auch noch 2 Kinder mit in die Ehe brachte. Sooo weit sind wir im muckeligen Deutschland nicht von diesen Dingen entfernt!

Naja, der Hoferbe hat es ausgesessen. Manchmal hilft ein Dickschädel

29.12.2022 04:38 • x 3 #17


A


Trennung wegen der Familie?

x 3


T
Hm, also ich bin 1982 geboren, und meine Mutter kommt vom bayerischen Hinterland... allerdings nur aufgewachsen, die familiären Wurzeln liegen woanders in D.
Ich kann nur sagen... als ich klein war ging es da schon ganz schön tolerant zu, gerade in den 80ern! Da war eine Dorfbewohnerin, die mit einem Lybier verheiratet war... war eine der beliebtesten Familien am ganzen Ort, die Tochter, so mein Alter, bildhübsch... Evangelisch und Katholisch war in meiner Kindheit in den 80ern lange kein Thema mehr - wir kannten hier die Ökumene.
(Ich könnte noch viele Beispiele aufzählen, aber ich denke nicht dass es interessiert. )

Aber war halt Oberbayern, nähe München... vielleicht war das einfach etwas fortschrittlicher. (Ich selbst bin in der Metropole aufgewachsen...)
Also zumindest hier kannte man so eine Kleinkrämigkeit schon deutlich länger nicht mehr.
Aber ich glaube sofort, dass es entlegenenere Eckchen gab, wo die Dinge noch lange anders gesehen wurden.

Abgesehen davon gibt es heute ja immer noch genügend Leute (überall), die so ticken, dass der/die Auserwählte nicht gut genug für Söhnchen oder Töchterchen ist.

Das Klischee von den bösen Schwiegereltern kommt ja nicht von ungefähr.

Die meisten sind halt nicht ganz so rabiat, gleich mit Suizid oder mit dem Tod zu drohen...
Aber die Denkweise an sich... den Kindern/potenziellen Schwiegerkindern gegenüber... die gibt es wohl...

Mir ist ein Rätsel wie man sein eigenes Kind wegen der Wahl des Partners verstoßen kann solange dieser kein Massenmörder oder Schwerstkrimineller ist.....

29.12.2022 05:19 • x 2 #18


T
Sorry für den OT Beitrag...

Das Thema ist sehr ernst. Ich finde es besonders ernst, weil ich hier keinen Weg für den TE sehe, es seinen Eltern jemals recht zu machen.

@klestri du klingst nach einem so verständigen und klaren jungen Mann.
Ich habe große Bedenken, dass deine Familie dich - ganz unabhängig von deiner momentanen Freundin - mit dieser Ehethematik aufreiben und in den Wahnsinn treiben wird, wenn ihnen grundsätzlich keine Frau genehm ist, nicht einmal solche, die eigentlich in ihr Beuteschema fallen müssten.

Ich wünsche dir so viel Kraft und Mut, deinen Weg zu gehen.
Bitte lasse dir unbedingt das Angebot mit den entsprechenden Beratungsstellen durch den Kopf gehen...

29.12.2022 05:36 • x 2 #19


Kummerkasten007
@klestri

Ist nur Deine Mutter so rabiat? Was sagt denn der Vater dazu?

Über eins kannst Du heilfroh sein: Du hast das falsche Geschlecht. Wenn die Familie nur halb so ist, wie Du beschreibst, dann kann es Dir als Sohn nicht passieren, von Verwandten in einem Koffer verscharrt zu wehren aus Ehre.

Hast Du Deiner Mutter gegenüber auch schon mal ganz deutlich gemacht, dass Du Dich nicht erpressen lässt?

Ich würde Dir auch raten, Dich an entsprechende Beratungsstellen zu wenden, diese haben i.d.R. viel Erfahrung mit Menschen in Deiner Situation.

29.12.2022 09:31 • #20


Cagy
Hallo klestri,
egal was deine Mutter macht oder nicht macht..es ist IHRE Entscheidung und nicht DEINE SCHULD !
Wenn du dem nicht sofort und rigoros einen Riegel vorschiebst wird das dein ganzes Leben so weitergehen.
Immer !
Du wirst völlig die Entscheidung über dein Leben verlieren egal wen du heiratest oder nicht..willst du das ?
Das hat mit Wohlwollen und Liebe für das Kind nichts zu tun, auch nicht mit Religion. Das ist bestenfalls engstirniger Egoismus und Herrschsucht.
Nehme DEIN Leben selber in die Hand oder ziehe wieder zu Mutti und lass sie entscheiden was du tun und lassen musst.......
Alles Gute dir.

29.12.2022 09:59 • x 1 #21


E
Mir käme es nicht in den Sinn, dich gegen deiner Familie oder deiner Kultur aufzustacheln. Vielmehr finde ich, dass es deine Entscheidung ist und du dich bis jetzt ziemlich davor gedrückt hast. Und deine jetzige Freundin in eine unschöne Geschichte rein gezogen hast.

29.12.2022 13:06 • #22


K
Den Rest der Familie (abgesehen von den Eltern) könnte ich nur für mich gewinnen, wenn ich mir eine Landsfrau aussuche, die mir passt. Dann wurde mir versichert, dass sie den Eltern sagen würden leise zu sein, auch wenn diese Landsfrau Ihnen nicht passen würde. So aber würde ich mich von meinen Eltern abstossen (für eine Frau).

Ich möchte meine Familie auch nicht verlieren. Meine Eltern waren, abgesehen davon, pflichtbewusste Eltern. Da ich Einzelkind bin hatten sie halt immer einen Kontrollwahn. Richtig stolz waren sie, als ich einen Uniabschluss hatte und auch als ich in der Bundeswehr tätig war. Jetzt bin ich eine Schande für sie und mir fällt es schwer das nachzuvollziehen..

Sie sind so fest davon überzeugt, dass ich mit meiner Entscheidung ins verderben reite, da eine binationale Ehe nicht funktionieren kann. Ausserdem kommen so Aussagen wie: „Was soll unser Umfeld dazu sagen? Wie sollen sie sich mit deiner deutschen Freundin sprechen?“

An diejenigen, die mir vorwerfen meine Freundin in Probleme gebracht zu haben: Mag sein. Ja, ich habe ein schlechtes Gewissen, aber es ist nun mal die Frau, in der ich meine Zukunft sehe. Sie abzuschreiben wegen der Nationalität hielt ich einfach für falsch.

29.12.2022 13:55 • #23


T
Zitat von klestri:
aber es ist nun mal die Frau, in der ich meine Zukunft sehe.

Mit ihr hättest du wahrscheinlich auch eine glücklichere Zukunft als mit deinen Eltern.


Zitat von klestri:
Sie abzuschreiben wegen der Nationalität hielt ich einfach für falsch.

Und jetzt hältst du es für richtig..?


Zitat von klestri:
Den Rest der Familie (abgesehen von den Eltern) könnte ich nur für mich gewinnen, wenn ich mir eine Landsfrau aussuche, die mir passt.

Kannst du diese Menschen auf Dauer ernst nehmen?
Ihnen selbst ohne Hass und Groll in die Augen sehen..?

29.12.2022 13:57 • x 1 #24


E
Du wusstest, wie die Regeln sind in deiner Kultur. Was dachtest du, dass sie sie deinetwegen ändern? Ich frage das ernsthaft und ohne Vorwurf. Es gehört zum Erwachsenenleben, dass Handlungen Konsequenzen haben und man bereit sein muss, den Preis zu bezahlen.

Ich kann dich verstehen, dass du gerne beides hättest, deine Familie und deine Frau. Auch dass du verletzt bist, dass die Frau in deiner Familie nicht akzeptiert wird. Aber was ich partout nicht verstehe ist, warum du überrascht bist, das war doch alles abzusehen....

Diejenigen, die dir raten, zu deiner Frau zu stehen, koste es, was es wolle, können vermutlich nicht nachvollziehen, wie wichtig dir die familiäre Bindung ist. Sonst hättest du längst entschieden und der Titel des Threads würde eher bin traurig, dass ich wegen Liebe den Kontakt zu meiner Familie aufgeben musste. Also bleibt es dir meiner Meinung nach nichts anderes übrig, als dich der Realität zu stellen und die für dich richtige Entscheidung zu treffen. Aber dann stehe voll dahinter und trage sie mit Fassung.

Vielleicht klingen meine Zeilen etwas empathielos, aber das täuscht.

29.12.2022 14:10 • x 2 #25


T
Zitat von Ella:
Diejenigen, die dir raten, zu deiner Frau zu stehen, koste es, was es wolle, können vermutlich nicht nachvollziehen, wie wichtig dir die familiäre Bindung ist. Sonst hättest du längst entschieden und der Titel des Threads würde eher bin traurig, dass ich wegen Liebe den Kontakt zu meiner Familie aufgeben musste

So einfach ist das nicht.
Für viele ist das ein langer innerer Prozess - mit erstmal offenem Ausgang.
Wer sagt dir dass der TE schon am Ende dieses Prozesses ist und bereits entschieden haben müsste ?

Ja, ich verstehe ebenfalls sehr gut. Die Situation ist sehr schwierig.
Aber die Situation mit den Eltern und der Familie wird nicht einfacher werden. Auch wenn er sich von der Frau trennt.
Das wird er aber erst noch erkennen müssen.

Gibt übrigens genügend Erfahrungsberichte von Menschen aus vergleichbarer Situation, die sich im Nachhinein eben DOCH gegen die Familie entschieden haben.

Weil sie für diese nach der Entscheidung gegen ihre wahre Liebe und gegen ihr Glück keinen Respekt und keine positiven Gefühle mehr aufbringen konnten.....

Es ist Anfangs die vermeintlich leichtere Entscheidung!
Der Weg des geringeren Widerstandes.
In der Realität funktioniert es für viele Menschen - gerade aus diesen Kulturkreisen, die hier aber aufgeklärt aufgewachsen sind - dann so nicht mehr.

Es ist und bleibt tragisch !

29.12.2022 14:12 • #26


A
Zitat von Lumba:
Naja, Für die Morddrohung hat sich derjenige unter tränenden Augen dann entschuldigt.

Trotzdem bleibt die Frage: Willst DU DEIN Leben leben, oder das Leben das deine Familie dir zugesteht? Wenn es nicht diese Freundin ist, dann ist es beim nächsten Mal etwas anderes. Deine Eltern und ihr Anhang haben offenbar genaue Vorstellungen davon, WIE du zu leben hast, WAS du zu arbeiten hast, WO du wohnen darfst, WEN du lieben sollst.

Ist es das was DU möchtest? Eine fremdbestimmte Marionette sein, oder Herr über dein eigenes Leben? Was deine Familie hier praktiziert hat mit Liebe schon mal rein gar nichts zu tun, sondern mit Machtausübung.

Entscheide du - unabhängig von der Sache mit deiner Freundin - wie DU dein Leben führen möchtest, und dann lebe es! Ja du wirst vermutlich einen Preis dafür zahlen müssen. Unter Umständen dass deine Familie keinen Kontakt mehr mit dir will - wobei hier die Frage wäre, ob das nicht sogar besser für dich sein könnte.

ABER, du kannst dir selber eine Familie bauen, mit guten Freunden, mit deiner Zukünftigen, mit eigenen Kindern. Familie, das sind Menschen die dich so lieben und akzeptieren wie du bist, und nicht wie du in ihren Augen sein sollst. Von diesem Standpunkt aus....leider hast du ja jetzt schon keine wirkliche Familie. Aber wie gesagt, du kannst dir was eigenes, besseres schaffen.

29.12.2022 14:36 • #27


K
@Ella
Ein naher Verwandter von mir (in meinem Alter) hat was ähnliches gesagt. Mir sei bewusst gewesen was die Regeln sind, auch wenn sie so daneben sind. Es soll an uns liegen das beste daraus zu machen und dann der nächsten Generation das „richtige“ weiterzugeben. Es sei naiv von mir gewesen, zu denken, dass das gut geht. Nun hätte ich und meine Freundin die Hölle auf Erden.

Dazu muss ich noch sagen, dass ich Suiziderpressung und so einen imensen Druck wirklich nicht auf dem Schirm hatte. Ich wusste, dass es schwierig werden könnte, sie es aber irgendwann akzeptieren, schliesslich bin ich ihr Fleisch und Blut.
Mal abgesehen davon kann ich mich mit den Werten meiner Eltern nicht identifizieren und erachte eine solche Denkensweise als falsch.

29.12.2022 15:05 • x 1 #28


T
Zitat von klestri:
Es soll an uns liegen das beste daraus zu machen und dann der nächsten Generation das „richtige“ weiterzugeben.

Dann kann man dir nur sehr wünschen, dass du die passende Frau findest, die deinen Eltern genehm ist und in die du dich verliebst.

29.12.2022 15:17 • #29


L
Zitat von klestri:
@Ella Ein naher Verwandter von mir (in meinem Alter) hat was ähnliches gesagt. Mir sei bewusst gewesen was die Regeln sind, auch wenn sie so daneben sind. Es soll an uns liegen das beste daraus zu machen und dann der nächsten Generation das „richtige“ weiterzugeben. Es sei naiv von mir gewesen, zu denken, dass ...

Im Endeffekt hast Du doch schon entschieden.

Ein Abgrenzen kommt für Dich nicht in Frage.

Wie gehts dann jetzt weiter?

29.12.2022 15:24 • x 1 #30


A


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