Trennung weil Gefühle weg, wegen Überlastung?

Zitat von DieDirekte:

Alarmzeichen gab es. Aber du konntest oder wolltest sie nicht hören, nicht genau hinsehen. Nicht den Mund aufmachen(?) Nicht aktiv werden oder aktiv angehen (?)

Das wäre ein Punkt, dem mehr Beachtung zu schenken. Deine Rolle als Ehemann. Warum du da so abgerutscht bist, passiv, nicht deine Position halten konntest. Und deine Frau so verzweifelt, sprachlos, ungehört und/oder unzufrieden wurd

Ich bin hier bereits in Therapie. Meine ursprüngliche Frage bezog sich echt darauf, ob jemand mit Burnout in solchen Überlastungssituationen schon zu tun hatte.

Hallo Linus,

ich wollte nur schreiben, was mir so an deinen Zeilen aufgefallen ist.

Dass du bereits in Therapie bist, ist sehr gut, dann hast du ja schon eine Begleitung und professionelle Unterstützung.

Ob deine Frau Burnout hat. Oder wie sich auch eure Familienidee mit zwei Kindern + Vollzeit arbeiten + viel externer Kinderbetreuung ergeben hat, wo dann aber irgendwie dafür die Ehe auf der Strecke blieb, kann ich so nicht beurteilen.

Zitat von Linus2021:

Was meinst du mit TE?

Themeneröffner....

Zitat von Linus2021:

Ich bin hier bereits in Therapie. Meine ursprüngliche Frage bezog sich echt darauf, ob jemand mit Burnout in solchen Überlastungssituationen schon ...

Ich war dieses Jahr regelrecht im Burnout. Die eigene Belastungsgrenze war schon seit letzen Jahr bei mir erreicht und ich habe nur noch funktioniert. Jegliche Gefühle gingen gegen Null. Ich habe dadurch die ein oder andere Kurzschlusshandlung gemacht. Selbst erkannt habe ich das nicht, man redet sich ja immer ein das wird bald besser.
psychisch und physisch ist man am Ende und merkt es nicht.

da passieren einem Reaktionen und Verhaltensänderungen welche man an sich selbst nicht kennt.

Jeder Mensch ist aber da auch anders gestrickt was dann die Endsituation betrifft.

Zitat von Elena3:

... und das war wirklich ihr Traum? 2 Kinder und beide Eltern voll berufstätig? So stelle ich mir keine Familie vor ...

Ja, so war es: sie wollte von Anfang an wieder mit der Arbeit weitermachen. Es war geplant: sie 1/2 Jahr zu Hause, danach ich. Das war eine der Prämissen für sie für das Kinder bekommen.

Zitat von Kranich71:

Ich war dieses Jahr regelrecht im Burnout. Die eigene Belastungsgrenze war schon seit letzen Jahr bei mir erreicht und ich habe nur noch funktioniert. Jegliche Gefühle gingen gegen Null. Ich habe dadurch die ein oder andere Kurzschlusshandlung gemacht. Selbst erkannt habe ich das nicht, man redet sich ja immer ein ...

Das klingt schon eher nach meiner Grundvermutung. Aber wie bist du dann da wieder rausgekommen, wenn du es selbst nicht erkannt hast?

Zitat von Linus2021:

Ich habe vielfach von mir aus auch versucht, da etwas zu übernehmen. Beim Wäsche aufhängen konnte ich es meist nicht richtig machen und häufig kam der Kommentar: lass mal, ich mach das schon. Ich glaube aber, dass ich schon sehr viel getan habe, um das klassische Modell: Frau kümmert sich um die Kinder, Mann um das Einkommen aufgebrochen habe.

Zitat von Linus2021:

Wir beide sind voll berufstätig in anspruchsvollen Berufen.

Was jetzt, klassisch oder doch beide voll berufstätig?

Oft höre ich von so manch Freundin, dass der Mann ein weiteres Kind darstellt und nichts weiter als eine weitere Belastung darstellt (in deren Wutphase ihm gegenüber). Wenn in deinem Kopf schon das klassische Konstrukt geträumt wurde: Wie oft hast du deine Frau zu Dates entführt oder zumindest die Freizeitgestaltung in die Hände genommen oder musste deine Frau auch das übernehmen?

Falls ja, hast du die Antwort auf die schwindende S. Anziehung dir gegenüber und warum die Liebe im Laufe der Zeit flöten ging. Scheint leider sehr oft der Fall zu sein, dass der Mann von der Arbeit kommt, zehn Minuten mit den Kindern spielt und sich den restlichen Abend die Wampe vor dem Fernseher kratzt oder sich anderweitig mit sich selbst beschäftigt.

@Linus2021

Rausgekommen durch die volle Eskalation in der Beziehung. Erst da habe ich dann komplett jegliche Kraft verloren und war schockiert. Da bin ich dann zum Arzt.
Es hat mitunter auch andere Hintergründe wie es soweit kam. Einfach bei mir nachlesen.

Seit Wochen nun Abstand von Arbeit und der psychischen Beziehung. Es wird langsam.

Zitat von Kranich71:

@Linus2021 Rausgekommen durch die volle Eskalation in der Beziehung. Erst da habe ich dann komplett jegliche Kraft verloren und war schockiert. Da bin ich dann zum Arzt. Es hat mitunter auch andere Hintergründe wie es soweit kam. Einfach bei mir nachlesen. Seit Wochen nun Abstand von Arbeit und der psychischen ...

Du wolltest dich also auch trennen?

Zitat von Clara_:

Was jetzt, klassisch oder doch beide voll berufstätig? Oft höre ich von so manch Freundin, dass der Mann ein weiteres Kind darstellt und nichts weiter als eine weitere Belastung darstellt (in deren Wutphase ihm gegenüber). Wenn in deinem Kopf schon das klassische Konstrukt geträumt wurde: Wie oft hast du deine ...

mit klassisch meinte ich die Zeit außerhalb der Arbeit. Ja, es ist nicht so ganz klassisch. Und bei mir sind es überhaupt nicht 10min. Wenn die Kinder da sind und sie mögen, dann spiele ich Fußball mit ihnen oder andere Dinge.

Alles was ich dir raten kann, ist das Rationale erst einmal zur Seite zu legen. Funktioniert und gedacht habt ihr offenbar beide schon zu lange. Was S. angeht, ist es in der Regel so, dass Männer durch S. entspannen, Frauen aber entspannt sein müssen, um S. zu wollen. Das machen die Hormone mit uns

Für Frauen ist ein dauerhafter Druck daher doppelt schädlich. Sie sind überfordert, erfahren durch den Libidoverlusst durch den Partner zusätzlichen Druck und schließlich auch durch sich selbst, weil sie sich nicht mehr als Frau fühlen. Sie wird sich jetzt von dem Druck gelöst haben, der für sie am wenigsten die Existenz gefährdet. Das ist normal. Leider bist du der Leidtragende hier.

Du kannst mit ihr reden und ihr sagen, dass du ihr Gefühl der Überforderung und Leere über die Jahre geteilt hast und du dir gewünscht hättest, ihr hättet einander gehört. Die einzige Chance für euch ist jetzt euer wir zu finden. Paare, die in der Krise beide sagen, es geht UNS schlecht und ich versuche Wege zu finden, haben eine Chance.

Sie versucht sich im Burniut offenbar zu retten. Nicht aus Selbstsucht, denn die Trennung mit Kindern ist eine neue Last Frag sie doch mal, ob sie nicht einfach erst mal alleine 2 Wochen Urlaub machen möchte. Raus und ohne Mann und Kinder zu sich kommen.

Zitat von Karili:

ob sie nicht einfach erst mal alleine 2 Wochen Urlaub machen möchte. Raus und ohne Mann und Kinder zu sich kommen.

Das klingt alles nachvollziehbar, was du schreibst und könnte auch passen. Wenn sich jemand aber geradezu fast 5 Jahre mit ihren Problemen allein gewälzt hat, ist da wirklich denkbar, dass man hier sagen kann: du mach mal 2 Wochen Urlaub? Ich habe echt Bedenken, dass hier sofort die Rückmeldung kommt im Sinne du nimmst mich nicht ernst.

Zitat von Elena3:

... und das war wirklich ihr Traum? 2 Kinder und beide Eltern voll berufstätig? So stelle ich mir keine Familie vor ...

Warum nicht? Da heute kein Großteil der Ehen oder Beziehungen mit Kindern lange genug hält, ist das Hausfrauenmodell ein Riesenfehler. Und die Entwicklung sieht nicht gerade gut aus.

Zitat von Linus2021:

Du wolltest dich also auch trennen?

Ich nicht. Es hängt noch weiteres dran was seitens ihr ist.

@Linus2021, ihr macht euch ja Gedanken zum Wechselmodell vs Nestmodell. Und was sagt deine Frau zum klassischen Modell? Würde sie die Trennung wollen, wenn sie die Kinder komplett übernehmen muss und du sie nur an zwei Wochenenden im Monat besuchst? Oder will sie explizit, dass du dich jetzt zur Hälfte um die Kinder kümmerst? Vielleicht sind ihr die Kinder und der Vollzeitjob nun einfach zuviel und sie hofft sich dadurch Etlastung zu verschaffen (jede zweite Woche kinderfrei) Ich vermute es nur, weil du sagst, dass nach dem zweiten Kind bei euch nichts mehr läuft im Bett. Es ist vielleicht nicht eure Beziehung das Problem, sondern das Mutterdasein für sie? War nur so eine Idee.....