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Übersee Fernbeziehung

McGill
Hallo Zusammen.

Ich hab eine Weile mit mir gerungen hier ein Thema zu eröffnen, würde nun aber schon gerne Meinungen von Neutralen Leuten hören.

Also. ich habe im Februar meine jetzige Freundin kennen gelernt, und im März kamen wir dann zusammen. Ich ging in diese Beziehung obwohl ich wusste, dass meine Freundin seit September dieses Jahres ein Jahr an der amerikanischen Ostküste verbringen wird. Das wurde zwar immer schwerer je länger die Beziehung ging, aber wir waren beide sicher wir werden dieses Jahr überstehen. Zumal wir in den 5-6 Monaten in den wir uns hatten, absolut keine Probleme miteinander hatten und alles sehr harmonisch herging. Wir hatten uns sogar schon einen Plan gemacht, wie wir vorgehen werden wenn sie nächsten Herbst wieder zurück in Deutschland ist.

Die ersten Monate als sie dann dort war liefen ganz gut. Wir schrieben jeden Tag, oder telefonierten. Es war zwar hart für mich, aber durch den intensiven Kontakt irgendwie aushaltbar.

Ende November kam dann der Bruch, seit dem ist leider nichts mehr wie vorher. Wir hatten uns an einem Freitag Abend zum telefonieren verabredet. Leider schlief ich ein und das kam in den Monaten davor vielleicht auch 1-2 mal vor. Jedenfalls hat sich nach diesem Vorfall was verändert. Sie hat mir diesen Vorfall so übel genommen, dass einfach keine Liebe mehr von ihr kommt. Egal wie oft ich mich entschuldige, egal wie sehr ich darauf achte immer da zu sein. Gestern kam sogar ihr Weihnachtsgeschenk mit einem Brief an, wofür sie sich aber auch nur kurz bedankte.

Sie schreibt mir meistens nur noch das nötigste. Anfang Dezember hat sie dort neue Leute kennen gelernt, was nun der Grund ist, dass sie jedes Wochenende von Freitag Abend bis Sonntag Abend praktisch nicht mehr in ihrem Zuhause dort ist. Sie schläft sogar öfters auswärts, bei einer Freundin wie sie meint.

Ich habe ihr gesagt das ich mit so einer Beziehung wo man sich zwischendurch noch ein paar Sätze schreibt nicht mehr klar komme. Das einzige mal als wir mal telefoniert haben den ganzen Dezember bis anhin, war letzten Dienstag. Mich lässt die Tatsache keine Minute mehr in ruhe. Zudem habe ich auch mittlerweile Angst das sie vielleicht auch einen Mann dort kennen gelernt hat und es einfach nicht erzählt.

Ich weiss nicht mehr weiter, reden mit ihr bringt leider nicht viel.

Was würdet ihr an so einer Stelle tun? Habt ihr vielleicht auch schon eine Beziehung gehabt, bei der euer Partner/in ein Jahr ins Ausland ging.

Vielen Dank für eure Antworten.

23.12.2018 01:31 • #1


V
Puh, nach ein paar Monaten ist so eine Beziehung für eine längere räumliche Trennung noch schwerlich gefestigt.

Es ist ja generell so, dass so ein Auslandsjahr Menschen sehr verändert. Und Beziehungen dann oft auseinander gehen.

Für mich klingt das so, als wärst du zunächst ihr Anker gewesen. Und als die dort Anschluss gefunden hatte, wurdest du eher lästig.

Tut mir echt leid für dich, dass du das gerade erlebst.

An deiner Stelle versuchte ich ein offenes Gespräch mit ihr zu führen. Frag sie direkt, ob sie euch noch will. Und sage auch klar, unter welchen Umständen du auf die wartest oder eben nicht.

Alles Gute!

23.12.2018 01:42 • x 1 #2


A


Übersee Fernbeziehung

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McGill
Zitat von VollVer-liebt:
Für mich klingt das so, als wärst du zunächst ihr Anker gewesen. Und als die dort Anschluss gefunden hatte, wurdest du eher lästig.


Genau so komme ich mir mittlerweile auch vor. Niemand kann so lange wütend oder enttäuscht sein weil man 2-3 mal zum verabredeten telefonieren nicht aufgetaucht ist in mehreren Monaten. Ich denke mir öfters das ich einfach eine Übergangslösung war bis sie ging, obwohl sie es am Anfang wirklich ernst meinte. Das bezweifle ich nämlich nicht.

Zitat von VollVer-liebt:
An deiner Stelle versuchte ich ein offenes Gespräch mit ihr zu führen. Frag sie direkt, ob sie euch noch will. Und sage auch klar, unter welchen Umständen du auf die wartest oder eben nicht.


Habe ich letzten Dienstag gemacht. Sie meinte sie wolle sich mir auch wieder annähern und es versuchen. Bis Freitag Abend haben wir dann tatsächlich auch wieder jeden Abend geschrieben. Das änderte sich aber Gestern wieder als das Wochenende anfing. Da bekomme ich vielleicht alle 2-3 Stunden mal eine Antwort. Ich hab mir jetzt jedenfalls selbst vorgenommen, mir das ganze noch bis Ende Januar anzusehen, und dann gegebenenfalls meine Schlüsse zu ziehen. Auf die Frage ob sie mich noch liebt, oder ob sie traurig wäre wenn ich es beenden würde, sagte sie zu beidem ja am Telefon.

23.12.2018 01:51 • x 1 #3


VictoriaSiempre
Von der Ostküste USA zu D sind es 6 Stunden Zeitunterschied. Da kann man sich doch noch relativ komfortabel zum Telefonieren verabreden, ohne dass einer einschläft? Ich wäre wohl auch ein wenig vergrätzt, wenn mein Liebster das 1, 2, 3 x verpennt. Ich würde es aber auch verzeihen können...

Das größere Problem ist vielleicht, dass sie jetzt ganz viel erlebt, neue Eindrücke und Leute kennenlernt, während Du zuhause im Alltagstrott weitermachst. Da muss nicht unbedingt aktuell ein neuer Mann kommen, der sie überdenken lässt, wie sie nach der Heimkehr ihr Leben gestalten möchte.

An Deiner Stelle würde ich es einfach laufen lassen. Meld Dich bei ihr, lieb und freundlich, aber nicht ständig. Versuche, nicht zu klammern oder großartige Beziehungsgespräche über diese Distanz zu führen, das kann eigentlich nur schiefgehen. Machen kannst Du grad eh nix, sondern guck, wie sie reagiert.

Ansonsten hab auch Spaß und warte ab, bis Ihr Euch wieder real gegenüber steht. Habt Ihr vor der Abreise mal drüber gesprochen, ob Du sie besuchst?

23.12.2018 02:07 • x 2 #4


V
Zitat von McGill:
Da bekomme ich vielleicht alle 2-3 Stunden mal eine Antwort.


Das reicht ja normalerweise auch.
Ich meine, auch bei einer Fernbeziehung findet das Leben doch außerhalb des Handys statt?

Entspann dich ein bisschen und lass ihr auch die Freiheit.

23.12.2018 02:11 • #5


VictoriaSiempre
Edit: Hab's grade gelesen - sie ist in den USA, lebt sich dort ein (Studentin, Au pair?) und Du erwartest alle 2 - 3 Stunden eine Nachricht oder Antwort von ihr? Das wär für mich auch too much.

Ich mein, es ist ja klasse, dass es diesen ganzen neumodischen Kram mit Internetz und Handy und so gibt. Aber es fördert auch Erwartungen und Missverständnisse. Wehe, der Schatz ist mal nicht erreichbar oder meldet sich nicht sofort...

Sie ist unterwegs, lernt Land und Leute kennen, hat vielleicht auch noch on top zu tun - mich würde es total abtörnen, wenn mein Partner da engmaschige Rückmeldungen haben wollte. Und dann selber Telefontermine verpennt...

23.12.2018 02:15 • x 3 #6


McGill
Versuche hier mal auf ein paar Fragen einzugehen mag aber nicht alles Quoten.

Sie ist in den USA ja, Au Pair macht sie. Laut eigener Aussage der gechillteste Job den sie je hatte. Sie bringt die Kinder morgens zur Schule und hat dann von 15-21 Uhr unserer Zeit relativ wenig zutun. Bisschen Wäsche, Abends dann einmal Kochen. Putzen muss sie nicht, dafür kommen extra Putzfrauen. Es war dann auch eigentlich geplant das wir uns unter der Woche nach meinem Feierabend um 16 Uhr eine gemeinsame Stunde nehmen, und am Wochenende Wenigstens auch einen Tag an dem wir mal etwas telefonieren.

Das klappte zu beginn auch ganz gut. Das mit den 2-3 Stunden zum Antworten wurde vielleicht etwas missverstanden. Ich erwarte nicht das man in jeder freien Minute schreibt. Das will ich auch selbst gar nicht. Aber wenn sehr oft über Tage immer nur, guten Morgen, wie gehts, gute Nacht zustande kommt, finde ich das dann doch etwas zu wenig. Zudem ist es eben auch nicht nur wie viel, sondern auch was sie schreibt. Es ist alles total lieblos geworden.

Dass das einpennen ein Fehler war ist mir klar, hab mich dafür auch entschuldigt und versichert das es nicht mehr vorkommt. Was bis jetzt auch so geblieben ist.

23.12.2018 02:53 • #7


V
Okay, es geht um Qualität, nicht Quantiät, das verstehe ich.

War der Plan einmal die Woche nach 16 Uhr oder jeden Tag?

Weißt du, als Au Pair erlebt man viel ob man putzt oder nicht. Sie hat einen andren Rhythmus und lernt sich selber und die Welt neu kennen.

Sie ist bestimmt gerade sehr mit sich beschäftigt.

Du kannst fast nur abwarten wie sich das entwickelt und in der Zwischenzeit Entscheidungen für dich treffen.
Wie lange hältst du es so aus, wie es gerade ist?

23.12.2018 08:23 • #8


McGill
Richtig es geht um Qualität. Würde sie mir in ihren Nachrichten und Telefonaten wieder das Gefühl geben, dass sie mich auch wirklich noch liebt, wäre die ganze Situation eine Andere.

Mir ist schon bewusst das es selbst nach 4 Monaten mittlerweile, immer noch eine Reizüberflutung sein muss. Und ich will ja auch, das sie in der Zeit alles erlebt, was sie kann.

Wir wollten nicht jeden Tag diese Stunde machen. Aber wie es seit Dezember abläuft, kann es eben auch nicht sein. Die ersten zwei Wochen im Dezember hatten wir so gut wie keinen Kontakt. Danach ging es wieder minimal aufwärts. Würde sie wieder normal zu mir sein, hätte ich daran wahrscheinlich gar nicht so zu kämpfen.

Ich denke eine gewisse Basis an Kontakt muss eben schon da sein. Sonst lebt man sich komplett auseinander. Sie wollte mir ja die ersten Monate auch von selbst jedes kleinste Detail erzählen. Das ging nicht mal nur von mir aus.

Nun mal von Mann zu euch Frauen, was kann man tun um sich in solch einer Situation wieder Relevant zu machen? Ich will nicht 24/7 Kontakt, aber ich will wieder ein Freund sein, den sie nicht missen will und ihre Gefühle zeigt.

Zu der Frage wie lange ich das noch aushalte muss ich sagen, ich wollte jetzt mal schauen wie es sich bis Ende Januar entwickelt. Sollte es konstant gleich bleiben, weiss ich nicht ob ich das viel länger aushalte. Nur müssen dann noch andere Dinge geklärt werden. Ich passe auf Ihre Katze auf, und besitze viele Dinge aus ihrer Wohnung die sie im August aufgeben musste.

23.12.2018 08:50 • #9


V
Das stimmt, in einer Beziehung sollte schon ein Mindestmaß an Zuneigung und Miteinander vorhanden sein.

Zu deiner neuen Frage kann ich nicht viel sagen.
Ich würde mir wahrscheinlich Freiheit wünschen. Allerdings wäre ich wohl so fair dann gleich Schluss zu machen und niemanden daheim zappeln zu lassen.

Für Katze und Sachen findet sich was, sollte der Bedarf eintreten, das regeln zu müssen.

Ich kann dir eigentlich nur noch wünschen, dass du die Zeit der Ungewissheit gut überstehen wirst.

23.12.2018 09:12 • x 1 #10


F
Die Situation kenne ich auch. Partner in New York und abends Anrufe per Skype. Wenn es dort acht oder neun Uhr ist, ist es hier leider schon spät. Bin ebenfalls bisweilen eingeschlafen, oder habe den Wecker gehört. wenn das zur Krise führt, ist da wenig zu machen. WhatsApp funktioniert übrigens auch über den großen Teich.
Euer Problem scheint mir aber eher zu sein, dass deine Freundin dort gerade ein anderes Leben führt, als ihr es bisher geführt habt. Frauen haben in den USA ein anderes Verständnis von Emanzipation und Kommunikation mit Männern und vielleicht bekommt sie in ihrem neuen Umgebung jetzt andere Tipps im Umgang mit dir. In der Regel sind die weniger respektvoll. Ich würde vorschlagen, finde einen Zeitpunkt für ein Gespräch und lass dich in dem Gespräch weder ärgern, noch runtermachen. Lass Sachen einfach im Raum stehen, denn sie können tatsächlich der neuen Umgebung geschuldet sein, und erzähle ihr von Dingen, die sie an dir liebt, die sie Zuhause liebt und erinnere sie damit daran, wer sie war, bevor sie in ihr Au-Pair Jahr gestartet ist.

23.12.2018 14:29 • x 2 #11


McGill
Danke euch beiden für die Antwort.

@VollVer-liebt

Man wird wohl sehen müssen. Jedenfalls hat sie mir damals gesagt, selbst wenn sie Single wäre, würde sie dort mit keinem was Anfangen wollen weder Beziehung noch Freundschaft+. Normalerweise ist sie nicht zimperlich, wenn sie die Trennung wirklich schon wollte, hätte sie das schon gemacht.

@freddie

Das passt ja ganz gut unsere beiden Geschichten. Meine ist nämlich auch in einem Vorort von New York und ist öfters in der Stadt. Dein Aussage mit der Verständnis zur Emanzipation könnte sogar stimmen. Die Monate bis Dezember traf sie sich nur mit anderen deutschen Au Pairs aus der Gegend. Aber seit sie seit Dezember eben auch Amerikaner kennt, ist es eben so geworden wie es eben gerade ist. Wie oft habt ihr denn Kontakt so auf die Woche gesehen? Läuft bei euch alles glatt?

Ich werde auf jeden Fall im neuen Jahr nochmal ein Gespräch suchen. Gestern kam ihr Vater dort an der sie über die Festtage besucht, deswegen will ich jetzt auch kein grosses Drama machen.

23.12.2018 22:01 • #12


F
Vielleicht sollte ich zuerst sagen, dass hier eine Frau schreibt, also kein Mann, der Frauen alles mögliche und unmögliche unterstellt. Gleichzeitig bin ich oft - und gerne - in den USA, denn mein Partner ist aus New York.

Ich kann dir deshalb auch mit etwas Kenntnis der Materie, aber auch Distanz sagen, dass außer in den Großstädten der USA die Anzahl der Männer in der Regel den der Frauen am Ort überwiegt. Dadurch haben Frauen die größere Auswahl. Die Idee der Liberalisierung und Emanzipation greift ebenfalls auf den Bereich 'Was tue ich für andere' über. Kochen und Putzen werden oft als umemanzipiert empfunden - das Gros der jüngeren Frauen hält sich diesbezüglich auch sehr zurück. Ob das nun gut oder schlecht ist, möchte ich nicht bewerten. Es ist einfach oft so. Ich persönlich erlebe junge Frauen in den Staaten oft als respektlos, insbesondere Männern gegenüber, und leicht aggressiv. Möglicherweise befindet sich deine Freundin gerade in solch einer Gesellschaft?

24.12.2018 10:45 • #13


McGill
In den letzten Tagen hat sich bisschen was getan, aber leider nicht im positiven Sinne. Sie möchte die Beziehung am liebsten beenden weil sie meint es geht momentan nicht mehr. Auf die Frage warum, kann sie mir auch nach x mal fragen keinen Grund nennen, sie weiss es angeblich selbst nicht. Sie meinte zudem auch, dass sie hier momentan absolut keinen vermisst. Auch nicht ihre Familie oder ihr Tier. Dabei war sie davor ein richtiger Familienmensch und hat ein sehr enges Familien und Verwantenverhältnis gepflegt. Sie überlegt sich sogar schon nach den vier Monaten die sie jetzt dort ist, das ganze um ein Jahr zu verlängern.

Ich denke da gibt es nicht mehr viel was ich tun kann. Ich hab ja schon einige Beziehungen hinter mir, aber sowas habe ich bis jetzt auch noch nicht erlebt.

28.12.2018 22:28 • #14


V
Das tut mir leid für dich.

Ich denke, sie braucht das jetzt einfach. Diese Freiheit, ohne Bindung sich selbst neu entdecken.

Wie geht es dir damit? Denkst du, du kannst einen guten Umgang mit der Situation/einer Trennung finden?

28.12.2018 23:03 • #15


A


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